Deutsche Kinder brauchen intakte Familie – geflüchtete Kinder offenbar nicht

Die Mühlen der deutschen Verwaltung mahlen langsam. Aber sie mahlen – immerhin und im positiven Unterschied zu manch anderem Land. Und weil Verwaltungsangelegenheiten meist eine gewisse Zeit brauchen, hat es sich eingebürgert, das Antragsdatum als relevantes Datum anzusehen, so dass der Antragsteller keinen direkten Nachteil erleidet, wenn es dann doch mal etwas länger dauert, bis sein Antrag bearbeitet und entschieden ist.

Minderjährige anerkannte Geflüchtete haben die Möglichkeit und das Recht, ihre Eltern nach Deutschland nachkommen zu lassen. Weiterlesen

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Oder soll man es lassen? Mariam Lau und die ZEIT sollten es ganz sicher lassen!

In der aktuellen ZEIT (Ausgabe 29 vom 12.07.2018) wird unter der Überschrift »Oder soll man es lassen?« die Frage nach der Legitimität von Seenotrettung gestellt. In einem Pro- und einem Contra-Artikel wird der Frage nachgegangen, ob es legitim sei, dass private Helfer Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer retten. Was den Anschein von ausgeglichenen, journalistisch gut aufbereiteten Artikeln erweckt, entpuppt sich doch schnell als journalistischer Fehltritt erster Güte — und ist erneuter Beweis für die massive Krise der journalistisch Landschaft in Deutschland, die auch vor sogenannten »Qualitätsmedien« oder »Leitmedien« nicht Halt macht.

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Eigentum verpflichtet – gerade Immobilienbesitzer!

Schon lange gab es in Stuttgart keine Hausbesetzungen mehr. Vor einigen Wochen hatte sich dies geändert, als zwei Familien in zwei seit langer Zeit leer stehende Wohnungen in Stuttgart Heslach eingezogen sind und diese kurzerhand besetzt haben. Zahlreiche Sympathisanten begleiteten den Einzug und feierten im Hof mit Nachbarn und Freunden. Bereits wenige Tage nach dem Einzug berichtete die Stuttgarter Zeitung, dass Strafanzeige vom Eigentümer gestellt worden sei – deutlich früher als erwartet, denn das Gebäude gehört angeblich einem britischen Investor und man rechnete damit, dass es einige Zeit dauern würde, bis dieser sich zu der Situation äußern würde. Auch das Gericht hat für Stuttgarter Verhältnisse erstaunlich schnell gehandelt und nun verfügt, dass die Wohnungen geräumt werden dürften.

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Mappus versteht es einfach nicht!

In der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung äußert sich Stefan Mappus zu den Protesten gegen Stuttgart 21 vor allem im Jahr 2010. In diesem Artikel wird einmal mehr deutlich, wie wenig Mappus (und wahrscheinlich auch große Teile der Spitzenpolitiker und der Verwaltungsspitze) den Protest gegen das Immobilienprojekt verstanden hat und heute noch versteht. Weiterlesen

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Und wieder die Frage nach dem cui bono

DSC_2779Es war das erste Mal, dass ich Angst hatte, auf eine Demonstration zu gehen. Wohlgemerkt: Ich hatte Angst vor der Brachialgewalt der Polizei, die von Anfang an wenig Unterschied machte zwischen friedlichem Demonstrant und Randalierer. Das war mein Gefühl – und ich bin fest davon überzeugt, dass es geplant war, dass ich (und natürlich nicht nur ich) dieses Gefühl der Angst haben sollte. Weiterlesen

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Hamburg, ich komme!

»Uh, da ist es mir zu unübersichtlich!« »Wir haben es uns auch überlegt, uns ist es aber zu gefährlich.« Das hörte ich, als ich erzählte, dass ich nach Hamburg zur Großdemo gegen das G20-Treffen fahre. Und diese Äußerungen bestärken mich in meiner Entscheidung, denn wenn man in Deutschland Angst haben muss, zu demonstrieren, ist genau das notwendiger denn je! Weiterlesen

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Es ist, was nicht sein darf

Es gibt eine ganze Menge an Verfahren, die sich in der deutschen Demokratie eingebürgert haben, die mit naivem Menschenverstand eigentlich nicht als demokratisch bezeichnet werden dürfen (siehe www.vaihinger-manifest.de). Im Gegenteil kann man in einigen dieser Verfahren sogar Ursachen für Entwicklungen erkennen, die unter den Schlagworten Postdemokratie oder Simulationsdemokratie aktuell diskutiert werden. Weiterlesen

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In Memoriam Wolfgang

81d5e368-12c5-4844-aa76-99eb0f9a327d»Ich kann wirklich nichts dazu sagen, ich bin doch nur ein einfacher Feld-Wald-und-Wiesenanwalt.« Seitdem er dies gesagt hatte, war Wolfgang Claar auch für uns einfach nur unser Feld-Wald-und-Wiesenanwalt. Und juristischen Sachverstand hatten wir alle, die wir jeden Morgen vor dem Bautor von Stuttgart 21 standen, dringend nötig. Über viele Monate kam er nahezu jeden Morgen ans Bautor am ehemaligen ZOB, mal mit dem Fahrrad, mal mit seinem Roller, mal mit dem großen Motorrad, alle mit Aufklebern gegen Stuttgart 21 versehen. Er stellte sich ein wenig abseits auf den Gehweg, beobachtete das absonderliche, routinierte Treiben der Demonstranten und der Polizei, und stand uns mit Rat und Tat zur Seite, bevor er pünktlich um kurz vor 8 Uhr in seine Kanzlei in die Innenstadt weiterfuhr. Und obwohl er kein Fachanwalt für unsere Rechtsstreitigkeiten mit der Stadt, dem Land und der Bahn war, erklärte er sich doch bei manchem bereit, uns juristisch zu vertreten. Oft für Gotteslohn – sein wertvoller Beitrag für den Widerstand gegen Stuttgart 21.

Durch seine langjährige anwaltliche Tätigkeit in Stuttgart konnte er die Staatsanwaltschaft und auch die Richterschaft sehr gut einschätzen. Er wusste sehr genau, wie der Hase läuft, wo es also sinnvoll war, die juristische Auseinandersetzung weiter zu treiben und wo man besser Kleinbei gab. »Der war früher als Richter ein ganz harter Brocken.« Das war zum Beispiel seine Erfahrung mit Dieter Reicherter als Richter. Seit dem schwarzen Donnerstag ist dieser einer der wichtigsten und profiliertesten Vertreter des Aktionsbündnisses.

Wolfgang war mit seiner urschwäbischen, direkten und immer freundlichen und zurückhaltenden Art für viele von uns ein gern gesehener Mitstreiter, Freund, Ratgeber und wichtiger Gesprächspartner. Für mich persönlich war es immer sehr beruhigend, zu wissen, dass da am Rand der Demonstration am Bautor ein Jurist steht, der die Vorkommnisse sehr genau beobachtete. Und wenn es hart auf hart kam, war mein erser Ansprechpartner meistens er. Bereits am 9. Juni 2017 ist Wolfgang gestorben und im engsten Familienkreis beigesetzt worden. Wir werden ihn sehr vermissen.

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Worüber wundern wir uns eigentlich?

Der Anschlag in London sei ein Anschlag auf die Werte der Demokratie, hört man es aktuell wieder aus allen westlichen Ländern erschallen. Es ist dieselbe Aussage wie nach den Anschlägen in Berlin, Paris und Brüssel. Wahrer wird sie dadurch aber nicht. Weiterlesen

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G20 zocken im Casino in Baden-Baden

Am 7. und 8. Juli treffen sich die G20, die Staats- und Regierungs-, aber auch die Finanzminister und Noten- und Zentralbankchefs der 20 reichsten Länder und Regionen der Erde, und viele abhängige NGOs in Hamburg. Das G20-Treffen findet erstmalig in Deutschland statt, Kanzlerin Merkel hat sich Hamburg als Ort dieses Treffens auserkoren. Hauptaufgabe dieses Treffens sei es, »den Globalisierungsprozess des 21. Jahrhunderts partnerschaftlich zu gestalten«. Weiterlesen

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Verschwörungstheoretische Fake News der Lügenpresse aus der Echokammer – Oder: Bitte hört endlich auf, mich zu beleidigen!

Die Diskussion über die aktuelle Medienrezeption und Medienkritik nimmt inzwischen sehr eigenartige Züge an. Es wird kaum mehr kritisch-sachlich diskutiert über Sinn und Zweck von Medien und Journalismus, über ihre Verpflichtung zur Wahrheit und ihr Eingebundensein in verschiedene Interessengruppen und wirtschaftliche Zwänge. Vielmehr verunglimpfen sich die verschiedenen Gruppen gegenseitig mit Schlagworten, die jegliche Diskussion und jeglichen kritischen Austausch in beide Richtungen von vornherein abwürgen. Auf der Strecke bleibt eine ausgewogene, einigermaßen der Wahrheit verpflichtete Berichterstattung. Weiterlesen

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Im falschen Leben

Es ist kein Geheimnis, dass unsere westliche Lebensweise und unser kapitalistischer Wohlstand teuer erkauft ist – nicht für uns teuer, ganz im Gegenteil, sondern für die Länder, die uns diese Lebensweise erst ermöglichen. Die Länder, die unseren Außenhandelsüberschuss als Schulden abtragen müssen. Die Länder, in die wir als drittgrößter Exporteur der Welt Waffen verkaufen – wohlwissend, dass mit diesen Waffen natürlich auch Krieg geführt wird. Die Länder, die für uns wertvolle Ressourcen besitzen und die ihre Eigenständigkeit und ihren bescheidenen Wohlstand verlieren, weil unser Hunger nach diesen Rohstoffen so groß ist, dass wir regelrecht über Leichen gehen. Die Länder, die aus geostrategischen Gründen von uns »destabilisiert« werden, indem terroristische Vereinigungen unterstützt werden oder wir gleich selbst bestimmen, welche Gruppierung dort die Regierungsmacht erhält oder in denen wir schlicht Krieg führen oder führen lassen. Die Länder schließlich, die sogar um ihre Staatsgebiete und damit um ihre bloße Existenz fürchten müssen, weil der von uns maßgeblich vorangetriebene Klimawandel die Meeresspiegel so stark ansteigen lässt, dass alles im Meer zu versinken droht. Weiterlesen

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Was folgt aus dem Gerichtsurteil?

Die Stuttgarter Polizei und Justiz hat, das konnten wir in den letzten Jahren immer und immer wieder erfahren, in weiten Teilen ein äußerst eigenwilliges Verhältnis zum Versammlungsrecht. Immer wieder wurden Bußgelder verhängt, Verfahren eingeleitet und Strafen ausgesprochen für Situationen, bei denen die Polizei eindeutig das Versammlungsrecht gebeugt hat. Denn auch „Verhinderungsblockaden“, wie die Polizei viele Blockadeaktionen genannt hat und meinte, dass damit keine Versammlung vorliegen könne, unterliegen grundsätzlich dem Versammlungsrecht, wenn sie darüber hinaus die Kriterien einer Versammlung erfüllen. Diese wiederholte Rechtsbeugung hat im Zusammenhang mit den Protesten gegen Stuttgart 21 eine traurige Tradition, die spätestens mit dem Schwarzen Donnerstag eingeläutet wurde – wie wir nun endlich höchstrichterlich bestätigt bekommen haben. Weiterlesen

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Vom Wert der S21-Gutachten

„Werte, die höher sind als in den Gutachten vorhergesagt.“ Diesen Halbsatz liest man heute in der Stuttgarter Zeitung im Zusammenhang mit dem Lärmschutz bei den Stuttgart 21-Baustellen. Und genau dieser Halbsatz sollte aufhorchen lassen. Denn was wurde bei Stuttgart 21 nicht alles durch Gutachten für die Öffentlichkeit, aber auch für nötige Ausnahmegenehmigungen und Planfeststellungen des EBA belegt: die Leistungsfähigkeit, die Grund- und Mineralwasserströme, die Standfestigkeit, der Feuerschutz, Personenströme, Arbeitsplätze – Gutachten über Gutachten, die das Vertrauen in die Planungen der Bahn stärken sollten.

Unweigerlich muss man sich heute aber fragen, was diese Gutachten Wert sind, wenn bereits bei derart trivialen, bei innerstädtischen Baustellen vollkommen alltäglichen Planungen wie denen des Lärmschutzes so große Differenzen zwischen den auf Basis von Gutachten erteilten Genehmigungen und der Realität entstehen. Dass derartige Differenzen auftreten, kann passieren. Daran ist nichts auszusetzen. Was wir jedoch nun beim Lärmschutz erleben, ist eine Bankrotterklärung der Gutachten und ihrer Ersteller. Nicht an einer Stelle, nein, überall in der Stadt haben sich die Gutachter vertan – und dass nicht nur um wenige Dezibel, sondern offenbar so beträchtlich, dass die Bahn deutlich nachbessern muss und weiterhin nur „mit angezogener Handbremse“ (so die StZ)  bauen kann. Von den Mehrkosten, die diese Fehlplanungen nach sich ziehen, ganz zu schweigen.

Diese Situation lässt nichts gutes hoffen. Es ist davon auszugehen, dass auch andere Gutachten fehlerhaft sind, mit heißer Nadel gestrickt, auf Kante genäht oder aus Gefälligkeit geschönt. Vertrauen wird so jedenfalls nicht geschaffen – und die Leidtragenden sind wie immer weder die Bahn noch die Bauunternehmen, weder die Gutachter noch die „kritisch begleitenden“ Politiker, sondern ganz alleine die Bürger Stuttgarts und am Ende alle Steuerzahler. Deshalb lautet auch weiterhin die einzig richtige Forderung:

Oben bleiben!

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„Denkt mit dem Herzen“

Konstantin Wecker findet wieder einmal die richtigen Worte: „Liebe Freunde, eigentlich wollte ich einen wütenden Text über Markus Söder schreiben, der zusammen mit der CSU Bayern orbanisieren will und an Zäune denkt. Aber dann erinnerte ich mich an meine Gespräche mit Petra Kelly. „Mit dem Herzen denken“, sagte sie immer und ich lasse mich nun doch lieber von Frau Kelly als von Herrn Söder inspirieren…

Und wenn sie euch sagen
das Boot ist voll
wir können keine Flüchtlinge mehr ins Land lassen
dann antwortet ihnen:
denkt mit dem Herzen. –> weiterlesen

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Der SWR und Bürgerprotest

Demonstration am 30.09.2015 vor dem Bahnhof in Stuttgart

Demonstration am 30.09.2015 vor dem Bahnhof in Stuttgart

Das Verhältnis des SWR zu den Protesten gegen Stuttgart 21 ist seit jeher schwierig. Ständig hat man bei der Berichterstattung des SWR das Gefühl, als ob Mitglieder der Regierung die Themen setzten und die Beiträge auswählten, die gesendet werden dürfen. Bei keinem anderen Sender empfinde ich das Wort „Staatsrundfunk“ oder „Staatssender“ passender als beim SWR. Weiterlesen

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Ungeordnete Gedanken nach fünf Jahren

DSC_1134Als ich heute Abend vom Bahnhof nach Hause ging, von der Klett-Passage Richtung Ferdinand-Leitner-Steg, dann über die Baustellen-Brücke, die über die Brache führt, in Richtung Wulle-Staffel und Haltestelle Staatsgalerie, wurde mir ganz anders ums Herz. Natürlich musste ich daran denken, wie es hier vor fünf Jahren aussah, der schöne Schlossgarten mit seinen uralten Bäumen, durch den ich tagtäglich lief, den Schatten genoss, die morgendliche Stille, mir im Sommer oft ein Feierabend-Eis kaufte. Heute laufe ich auch tagtäglich diese Strecke, doch nun nicht mehr durch einen herrlichen Park mit stattlichen Bäumen, sondern an Bauzäunen entlang, über provisorische Brücken, die sich über Baustellen und tiefe Löcher hinweg spannen — und immer mit Baulärm in den Ohren statt wie früher mit Vogelgezwitscher. Ein Feierabend-Eis kaufe ich mir nicht mehr, denn wo soll ich es jetzt essen zwischen all dem Lärm?

Weil mich vor allem der Lärm früh am Morgen krank macht, habe ich mir angewöhnt, Musik zu hören, wenn ich zum Bahnhof laufe. Das schottet mich wenigstens ein wenig ab. Heute habe ich »El pueblo unido jamaz sera vencido« laut und auf Endlosschleife gehört und höre es gerade wieder – eine Melodie, die man auch jeden Montag auf der Demo von unseren Protestmusikern hört.

Als ich auf dem Heimweg jedenfalls diese Musik im Ohr über die Baustellenbrücke ging, merkte ich, wie ich ganz energetisch wurde, wie sich erneut und ungeahnt großer Zorn und Widerstandsgeist in mir regte, weil ich mich an den Tag vor fünf Jahren erinnerte. Dort stand ich morgen vor fünf Jahren, dort irgendwo ganz weit hinten, wo jetzt eine tiefe Baugrube für einen Kanal gegraben ist, dort stand ich mit Tausenden anderen auf dem Weg im Schlossgarten. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie die zerpflügte und durchlöcherte, durchbohrte und entwässerte Baustelle damals genau ausgesehen hat, den Weg vom Biergarten zur Klettpassage kann ich nur erahnen. Dort standen wir und wurden von der Polizei ohne jegliche rechtliche Grundlage aus dem Schlossgarten geprügelt. Das wummernde, laute chilenische Protestlied in meinen Ohren passt, denn diese brutale und jeglicher rechtlichen Grundlage entbehrende Verhalten der Polizei hätte genauso gut in Chile stattfinden können.

Den Anfang des 30.09.2010 erinnere ich genau: der SMS-Alarm, mein überstürzter Aufbruch im Büro, dann die wirren Polizeiketten im Schlossgarten, die Pöbeleien und Provokationen von Polizisten, schließlich die Wasserwerfer. Dann verliere ich jegliches Zeitgefühl. Die Wasser- und Pfeffersprayschlacht geht über Stunden, endloses Entsetzen, Ungläubigkeit über diese Brutalität an diesem lieblichen Ort. Irgendwann, es ist schon lange dunkel, stehe ich an einem Hamburger Gitter und sehe zu, wie die ersten Bäume gefällt und gleich auch geschreddert werden. Weinen, Schreien, Schluchzen, Entsetzen um mich herum. Die Tage und Wochen darauf vergehen wie im Nebel — diese unfassbare Empörung, dieser riesige Zorn über die unendliche, nie für möglich gehaltene Ungerechtigkeit. Es bleibt nur, diese Wut und diesen Zorn und diese Empörung abzuarbeiten in endlos vielen Blockaden und Demonstrationen und Besetzungen und Gesprächen.

Gut ist es auch heute nicht. Geheilt sind die Wunden nicht. Das merke ich gerade jetzt. Diese Ungerechtigkeit, diese fiese, illegale, einseitige Brutalität der Polizei, diese für ein Immobilienprojekt nie für möglich gehaltene Machtdemonstration des Staates … das prägt bis heute.

Die Wunden werden nie heilen, aber auch die Augen, die durch diesen Vorfall und durch alles, was danach kam, plötzlich unglaubliche Zusammenhänge erkannten, können nie wieder geschlossen werden. Die Unschuld von damals ist dahin.

Die Wut, der Zorn, der Schmerz, mit all dem kann ich heute, fünf Jahre danach, leben, kann konstruktive Kraft und produktive Energie daraus ziehen und werde nicht mehr überwältigt. Was jedoch ganz unabhängig von der persönlichen Betroffenheit ein Skandal erster Güte ist, ist die bis heute fehlende politische und juristische Aufarbeiten der Vorfälle an diesem schwarzen Donnerstag. Selbst, und das macht den Skandal noch skandalöser, unter einer grünen Stadt- und Landesregierung ist es nicht gelungen, die unsäglichen Vorfälle dieses Tages aufzuklären. Selbst wenn wir Stuttgart 21 nicht mehr stoppen können sollten, lohnt es allein für die Mahnung dieser fehlenden und vielleicht auch gar nicht gewollten Aufklärung, jeden Montag auf die Straße zu gehen.
Oben bleiben!

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Ach, Linke, Du und Dein Ehren-Parkschützer

Es ist nichts dagegen zu sagen, dass man sein ehrenamtliches Engagement und Kontakte, die sich daraus ergeben, dazu nutzt, eine feste Anstellung zu bekommen. So geschehen im Falle von Matthias von Herrmann, seines Zeichens selbsterklärter Pressesprecher der Parkschützer (obwohl er eigentlich Pressesprecher der „Aktiven Parkschützer“ ist, einer einzelnen kleineren Bezugsgruppe in der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21), und nun von der Presse verklärter „Kopf der Protestbewegung“ und gar „Ehren-Parkschützer“. Zweifellos hat von Herrmann einen guten Job gemacht, für die Bürgerbewegung, die mit ihren 282 Montagsdemos nicht dort stünde, wo sie steht, aber offenbar auch für sich, denn auch er wäre nun nicht dort gelandet, wo er eben nun gelandet ist: Pressesprecher der Partei Die Linke Baden-Württemberg. Weiterlesen

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damit die EU beruhigt ist

Stuttgart hat ein Feinstaubproblem. Stuttgart hat seit Jahren ein Feinstaubproblem. Und Stuttgart schafft es nicht, dieses Feinstaubproblem zu beheben und gefährdet seit Jahren seine Bewohner. Weiterlesen

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να παραμείνουν στην κορυφή! wie wir in Stuttgart rufen

Gibt es irgendjemanden auf der Welt, der wirklich daran glaubt, dass Griechenland jemals seine Schulden zurück zahlen kann? Wahrscheinlich nicht. Dennoch tut die „Troika“ so, als ob eine Rückzahlung möglich wäre, als ob sie Griechenland „retten“ könnte vor dem Bankrott, als ob sie Griechenland „helfen“ würde aus seiner zum Teil natürlich selbst verantworteten Misere.

Die Wahrheit sieht anders aus. Griechenland ist pleite, ist schon lange pleite und wird seine Schulden, die im Übrigen durch die „Rettungspakete“ und die „großzügige Hilfe“ der „Troika“ seit 2009 enorm angewachsen sind, niemals zurückzahlen können. Auch in 3o Jahren, auch in 50 Jahren werden die Schulden nicht getilgt sein. Anstatt also einen klaren Schuldenschnitt und einen geregelten Neuanfang zu vereinbaren (was bereits 2009 hätte geschehen müssen), wird die mühsam erschaffene europäische Idee und das gemeinsame demokratische Grundverständnis auf dem Altar einer neoliberalen, technokratischen Wirtschaftslogik geopfert – eine schwarze Messe, zelebriert ausgerechnet von dem Priesterduo Merkel und Schäuble und dem sich selbst überschätzenden, speichelleckenden Vikar Gabriel!

Unsere Demokratie sowohl in Deutschland als auch in Europa gerät zunehmend unter die Räder dieser neoliberalen Wirtschaftslogik, das ist seit langem in vielen Bereichen festzustellen. Gemeinhin spricht man hier auch von „Postdemokratie“ – unwissenschaftlich, aber ehrlich ausgedrückt, sprechen manche auch vom „Krieg Reich gegen Arm„, nichts anderes ist Neoliberalismus.

Fünf Jahre wurde immer wieder mit der konservativen Regierung Griechenlands verhandelt. „Rettungspakete“ wurden geschnürt, viel Geld wurde pro Forma nach Griechenland transferiert, um einen Großteil davon sogleich wieder zur Zinstilgung an deutsche und französische Banken zurück zu transferieren. Damit wurden private Schuldverhältnisse sozialisiert. Die Außenstände privater Großbanken sind also systematisch durch Steuergeld beglichen worden – ein Sieg für die Reichen und eine Niederlage für die Armen.

Fünf Jahre hat die „Troika“ Geld gegeben ohne darauf zu achten, dass zugesagte Reformen tatsächlich umgesetzt werden. Die Geduld mit den griechischen Eliten war nahezu unendlich. Einschnitte gab es kräftige und schreckliche für die Normalbevölkerung, die Eliten haben weiterhin so korrupt gewirtschaftet wie eh und je – unter Duldung der „Troika“. Ein klarer Sieg der Reichen und eine herbe, oft sogar existenzbedrohende Niederlage für die Armen.

Und dann wählen die Griechen doch tatsächlich eine linke Regierung, die diese neoliberale Wirtschaftslogik in Frage stellt. Die Armen begehren auf! Das geht natürlich gar nicht in den Augen der „Troika“. Wo kämen wir denn hin, wenn das in Südeuropa Schule machte?! Also werden die Daumenschrauben angezogen. Was über fünf Jahre auch von der „Troika“ vertrödelt wurde, soll diese neue Regierung innerhalb weniger Wochen durchsetzen. Es sollen Reformen umgesetzt werden, für die in vielen Bereichen die praktischen Voraussetzungen komplett fehlen. Auf einmal muss alles sofort passieren. Schaut man sich hingegen die Verhandlungspapiere an, kann man nur entsetzt sein, über welch hanebüchene Punkte tagelang gestritten wurde und wegen welcher Punkte, die für die Troika eigentlich Lappalien darstellen, für die neue griechische Regierung aber überlebensnotwendige, gesellschaftliche Anker, Abkommen nicht zustande kamen. Selbst der „Spiegel“ kam zu dem Schluss, dass sich die „Troika“ schlichtweg nicht mit der griechischen Regierung einigen wollte!

Was wir in den letzten Tagen und Wochen miterlebt haben und was Montag früh am Morgen in einem angeblichen „Kompromiss“ kulminierte, war die systematische Zerstörung einer demokratisch gewählten Regierung. Unter deutscher Führung und unter tatkräftiger Mithilfe deutscher Medien wurde eine demokratisch gewählte Regierung mit klarem Handlungsauftrag an die Wand gedrückt und zerstört. Selbstverständlich wird Syriza, wird die Linke in Griechenland an diesem „Kompromiss“ zerbrechen. Selbstverständlich wird es relativ bald zu Neuwahlen kommen und ziemlich sicher zu einem Regierungswechsel hin zu den alten Eliten. Diese reiben sich die Hände, weil sie bereits jetzt von dieser Situation profitieren: Syriza (nicht etwa die konservative Regierung zuvor!) wurde gezwungen, das wenige griechische Tafelsilber zu privatisieren – und wer wird es sich unter den Nagel reißen? Ein Sieg für die Reichen, eine Niederlage für die Armen.

Erschreckendes und vor allem frustrierendes Fazit ist, dass der europäische Gedanke für Merkel, Schäuble und offenbar die meisten anderen Europapolitiker sich tatsächlich in reiner neoliberal geprägter Technokratie zu erschöpfen scheint. Kein bisschen Idealismus, keine Idee von einer besseren Welt, kein Gedanke an eine weitergehende europäische Integration, kein Konzept eines gemeinsamen sozialen Europas, das über eine reine Wirtschafts- und Währungsunion hinausgeht. Die Regeln einer plumpen Wirtschaftslogik sind ihre einzige Richtschnur. Von solchen Menschen möchte ich nicht regiert werden, denn für mich ist Europa sehr viel mehr als das!

να παραμείνουν στην κορυφή! wie wir in Stuttgart rufen. „Oben bleiben!“ Das gilt auch und vor allem für die linke Kraft in Griechenland!

Update: dasselbe Thema, dieselben Argumente, nur wesentlich besser von einem bayerischen Verwaltungsrichter ausgedrückt, findet sich hier: http://www.nachdenkseiten.de/?p=26785

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Mediale Überheblichkeit

Schon viel ist geschrieben worden über die sehr polemische, wenig sachliche, teilweilse auch schlicht falsche deutsche Berichterstattung über Griechenland. Doch die Polemik nimmt auch nach der Volksabstimmung kein Ende. Die Medien berichten weiterhin in unverhohlener Überheblichkeit über die Vorgänge in Griechenland. Gestern beispielsweise von Yannis Varoufakis‘ Rücktritt. Vor allem Spiegel Online, das meist gelesene Nachrichtenportal, schlägt einmal wieder kräftig zu. „Abschied eines Rechthabers“ oder auch: „Yannis Varoufakis‘ Abgang: Röhr!“ Das Motorrad muss ganz offensichtlich zahlreiche Medienvertreter stark gestört haben, als sagte das Fortbewegungsmittel etwas über die Politik und das politische Geschick einer Person aus. Andere Politiker inszenieren sich mit Ihrer PS-starken Riesenlimousine. Auch für faz.net ist das Motorrad wichtig: „Varoufakis braust davon.“ Und die Süddeutschen.de schreibt: „Hart wie ein Helm.“ Das ist alles bestes BILD-Niveau, die denn auch in dieselbe Kerbe schlägt: „Hier braust Varoufakis davon“. Für den SWR und den Baden-Württembergischen Finanz- und Wirtschaftsminister hat sich Varoufakis „als Gesprächspartner disqualifiziert“, die NZZ schreibt vom „Abgang eines Demagogen“ und die ZEIT erklärt ihn gar zum „Märtyrer“.

Das sind nur die Überschriften. In den Artikeln ist es aber nicht besser und viele Beiträge sind inhaltlich zumindest sehr fragwürdig. So schreibt SPON weiter: „Yanis Varoufakis hätte die Chance gehabt, Europa von einem dringend benötigten Schuldenschnitt für Griechenland zu überzeugen. Dabei stand er sich selbst im Weg.“ Hier wird noch einmal kräftig nachgetreten, denn welche Chance wurde Varoufakis überhaupt von den Geldgebern gegeben? Ein Schuldenschnitt stand für diese niemals zur Diskussion – und ob überhaupt jemand den selbstgerechten Herrn Schäuble von irgendetwas anderem als seiner eigenen Meinung überzeugen könnte, ist durchaus fraglich. Ähnlich wie SPON urteilt die ZEIT: „Als Finanzminister hat Yanis Varoufakis den Bankrott seines Landes nicht verhindert. Für viele Griechen ist er trotzdem kein gescheiterter Politiker, sondern ein Held.“ Auch hier fragt man sich, was das heißen soll, denn de facto ist Griechenland seit Jahren bankrott und wird nur künstlich am Leben erhalten. Das konnte Varoufakis gar nicht verhindern, weil der Bankrott nicht erst in den letzten fünf Monaten geschehen ist.

Doch auch nach Varoufakis Weggang wird die Polemik nicht geringer. Sueddeutsche.de titelt über den Neuen: „Marxist Tsakalotos wird neuer Finanzminister“. Und Spiegel Online schreibt heute:“Tsipras macht plötzlich auf Staatsmann“.

Diese Unsachlichkeit, diese Polemik und diese Überheblichkeit der deutschen Medien macht immer wieder sprachlos. Anstatt sachlich aufzuklären, werden hier suggestive Bilder gemalt und Vorurteile gepflegt, die mit sachlichem Journalismus schon längst nichts mehr zu tun haben. Erschreckend ist, dass dieser Virus nahezu alle Medien ergriffen hat. Und selbst wenn sachliche Aufklärung geschieht, heißt das nicht, dass diese sogar im selben Medium irgendetwas bewirkt. So hat die ARD in der letzten Monitor-Sendung wunderbar sachlich die Situation in Griechenland und die Lügen, die über Griechenland und vor allem über die griechische Regierung verbreitet wurden, aufgearbeitet. Doch das ist Monitor, nicht die ARD. Siegmund Gottlieb und viele andere dürfen dennoch weiterhin eben diese Lügen in der ARD zur besten Sendezeit verbreiten und die geliebten Vorurteile pflegen – so als ob der Bericht in Monitor die restliche ARD überhaupt nicht beträfe. Was hat das noch mit Journalismus zu tun?

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Kuhns Geschwätz von gestern

Enttäuscht bin ich nicht. Er hat vielmehr meine Erwartungen voll erfüllt. Gestern zeigte sich, dass OB Fritz Kuhn seinen Oberbürgermeistersessel eben doch nur als Vorruhestandssitz und Versorgungsposten ansieht und ihn auch nur in dieser Form ausfüllt. Vor wenigen Tagen ist er 60 Jahre alt geworden, bis zum Ende seiner Regentschaft hat er das Pensionsalter erreicht. Verkämpfen muss er sich nicht mehr – und er tut es auch nicht. Im Gegenteil wirft er – ja, man muss es schon so ausdrücken – in inzwischen guter grüner Tradition (zumindest in Baden-Württemberg) nicht nur Wahlversprechen über Bord, sondern auch seine kritische Haltung zu dem ein oder anderen Thema. Ganz nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Einen blasseren Oberbürgermeister hat die Stadt selten gesehen.

Jeder wusste, dass Kuhn Stuttgart 21 als OB nicht stoppen würde, selbst wenn er es vielleicht könnte. Zumindest hätte er genauso wie Kretschmann kritischer Sand im Getriebe sein können, wie zumindest als Wahlversprechen von beiden vollmundig verkündet. Doch er zog wie Kretschman das geschmeidige, schmierige Öl dem knirschenden Sand vor. Dass er als Mitglied einer Partei, die sich in Baden-Württemberg eine „Politik des Gehörtwerdens“ auf die Fahne geschrieben hat, nicht einmal dafür stimmt, dass die Vertrauensleute der Bürgerbegehren im Gemeinderat reden dürfen, ist schon ein dicker Hund. Wenn man den Bürgern das Reden verwehrt, kann man auch nichts hören – schöne grüne Regierungslogik.

Aus Sand wird Öl, aus Kritik wird Opportunismus, aus Aktion wird Reaktion. Dieser Wandel, der in Deutschland nahezu immer mit der Erlangung der Macht einhergeht, ist schon frappant. Dass dieser Mechanismus für deutsche Politiker schon selbstverständlich ist und mit der Entscheidung zu einer Politikerkarriere offensichtlich internalisiert wird, zeigt sich aktuell in den Reaktionen der deutschen Politiker auf die griechische Regierung. Verwundert reiben die sich die Augen, wie eine Regierungspartei ihre Macht so aufs Spiel setzen kann. Die geplante Volksabstimmung ist natürlich auch eine Abstimmung über die Regierung selbst. Das weiß die griechische Regierung – und hat dennoch diesen Weg gewählt. Wenn die griechische Bevölkerung diesen Regierungskurs nicht mehr mitträgt, wird sich Syriza kaum mehr an der Macht halten können. Varoufakis hat bereits angekündigt, bei einem „Ja“ zurückzutreten. Diese konsequente Haltung war für viele deutsche Politiker ganz erstaunlich. Dass eine Regierung nicht einknickt, um an der Macht zu bleiben und „gestalten zu können“, sondern mit durchgedrücktem Rücken ihrer Linie treu bleibt auch auf die Gefahr hin, danach die Macht zu verlieren – undenkbar! Tsipras und Varoufakis geht es um die Sache, um Griechenland, nicht um Machterhalt um jeden Preis. Deutschen Politikern jedweder Couleur würde es gut zu Gesicht stehen, sich von dieser Haltung nur eine klitzekleine Scheibe abzuschneiden.

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OXI – Hellas sagt hoffentlich NEIN

„Hellas sagt NEIN“ – Plakat auf der Montagsdemo vom 29.06.2015

Es ist ein perfektes Schauspiel, das uns da geboten wird. Für Griechenland ist es ein Trauerspiel, eine griechische Tragödie, denn noch nie wurde ein Mitgliedsstaat der Europäischen Union derart dreist vorgeführt, für „Resteuropa“ ist es ein Machtspiel, dessen Ziel einem Staatsstreich gleich kommt. Die Fronten sind klar: das konservative, neoliberale Europa gegen eine linke Regierung, die sich gegen den neoliberalen Ausverkauf des eigenen Landes zur Wehr setzt.

Die Griechische Regierung wurde gewählt, um Widerstand gegen den Austeritätskurs der EU bzw. der EZB und des IWF zu leisten, damit Griechenland nicht noch stärker in der Rezession versinkt und nicht noch breitere Bevölkerungsschichten verarmen. Genau dafür kämpfen Tsipras und Varoufakis. Mit diesem Mandat ist es der Regierung Tsipras überhaupt nicht möglich, ein „Rettungspaket“ anzunehmen, das den Austeritätskurs unvermindert fortführt, denn dafür wurde diese Regierung nicht gewählt. Sie würde sich im eigenen Land unglaubwürdig machen und als Verräter dastehen, wenn sie auf die Bedingungen der „Institutionen“ einginge. Wenn sich die Gläubiger jedoch auf keinen anderen Kurs der Entschuldung einlassen, ist die einzig richtige Konsequenz, die Griechinnen und Griechen selbst abstimmen zu lassen. Dass sie damit auch über ihre Regierung abstimmen, sollte jedem klar sein.

Dieser klare griechische Regierungsauftrag ist für viele konservative Regierungen Europas offensichtlich ein Problem – nicht zuletzt auch für die deutsche. Denn er stellt die neoliberalen Prioritäten, die die aktuelle Politik in nahezu allen europäischen Ländern beherrschen, in Frage. Würde die griechische Regierung ihr Wahlversprechen einhalten können, bestünde darüber hinaus die Gefahr, dass linke Parteien in anderen Ländern starken Aufwind bekämen und das neoliberale Primat noch stärker ins Wanken geriete.

Um das zu verhindern, inszeniert die EU – man kann es nicht anders nennen – ein Schmierentheater. Noch nie wurde eine zwischenstaatliche Krise innerhalb der EU von derart polemischen, unsachlichen und pseudo-emotionalen Äußerungen über eine so lange Zeit begleitet. Dies betrifft nicht nur den größten Teil der Medien, die offenbar ihre Selbstverpflichtung zur Neutralität und zur sachlichen Berichterstattung inzwischen vollkommen über Bord geworfen haben, sondern auch für die beteiligten Politiker selbst. Sie sind „traurig“ und „enttäuscht“, weil ihr so „großzügiges Angebot“ nicht angenommen wurde. Sogar vor offensichtlichen Lügen schrecken diese Politiker nicht zurück. Wie tief kann man nur sinken!

Dabei ist die Situation ziemlich einfach: Griechenland ist überschuldet und wird seinen aktuellen und durch die „Rettungspakete“ weiter wachsenden Schuldenberg im Lebtag nicht zurück zahlen können. Die Gläubiger-„Institutionen“ beharren indessen auf einer Rückzahlung und auch darauf, die Bedingungen diktieren zu dürfen und sogar in innerstaatliche Regelungen eingreifen zu dürfen ohne jegliche demokratische Legitimation. Ein Land ist aber kein privater Schuldner, dem man die Bedingungen der Entschuldung einfach so aufoktroyieren kann. Das wissen alle beteiligten Gläubiger, sie tun aber so, als spiele das gar keine Rolle.

Anstatt die Lage also sachlich zu analysieren und gemeinsam zuzusehen, wie man den Karren aus dem Dreck bekommt, sind hier Kräfte am Werk, die einen jeden Demokraten und Europäer zutiefst erschrecken müssen. So, wie es aktuell läuft, kann man keine Krise lösen. So kann man auch nicht miteinander umgehen. Und so kann man erst recht kein europäisches Haus bauen. Die ganzen Super-Europäer der Institutionen und der wortführenden Gläubiger-Regierungen schaden mit ihrem unsachlichen Verhalten und mit ihrer versteckten, zutiefst anti-europäischen Agenda Europa mehr, als es das überschuldete Griechenland je tun könnte. Ja, heute schäme ich mich zum ersten Mal, ein Europäer zu sein!

http://www.change4all.eu/home.html

Update: und hier noch eine ganz witzige, charmante Idee … was man auch immer davon halten mag.
http://igg.me/at/greek-bailout-fund/x

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Eine Welt in zartrosa und hellblau

21.06.2015 "Demo für alle" auf dem Schillerplatz in Stuttgart

21.06.2015 „Demo für alle“ auf dem Schillerplatz in Stuttgart

Am Sonntag haben laut Polizeiangaben 4.000 Menschen gegen den Bildungsplan und gegen die Gleichstellungspolitik der grün-roten Landesregierung demonstriert. Diese hohe Anzahl ist aber wohl weniger Ausdruck einer stärker werdenden „Bewegung“, die aus der Mitte der Bevölkerung entspringt, sondern eher Folge des Organisationstalents der Veranstalter – und Vorzeichen der nahenden Landtagswahl. Es handelt sich nicht um eine Graswurzelbewegung, sondern schlicht um organisierte rechte Propaganda. Aus vielen Regionen Baden-Württembergs wurden die Demonstranten mit privaten Busunternehmen nach Stuttgart gekarrt. Es ist davon auszugehen, dass etliche Ortsvereine von CDU und AfD, kirchliche Gruppierungen und sonstige rechts-konservative Vereinigungen ihre Mitglieder mobilisiert haben. Aber auch extrem rechte Gruppierungen wie beispielsweise die „Identitären“ waren geduldeter Teil der Demonstration.

Dass es sich um eine reine Propagandaveranstaltung handelte, zeigt sich auch daran, dass es so gut wie keine von den Demoteilnehmern mitgebrachten Plakate gab. Es wurde sogar darum gebeten, ausschließlich die in zartrosa und hellblau gehaltenen, vorgefertigten Plakate und Luftballons der Veranstalter zu nutzen. Kreativität? Graswurzel? Gar Eigensinn? Das suchte man auf dieser Demo vergeblich. Die gesamte Veranstaltung wirkte dadurch reichlich gleichgeschaltet und fad. Die Gegnerschaft gegen Vielfalt in der Gesellschaft und im Unterricht manifestierte sich, ja wurde gleichsam greifbar in der Gleichförmigkeit der teilnehmenden Demonstranten. Nur Töne in Zartrosa und Hellblau waren erwünscht.

Dafür wurde kräftig gegen Gleichstellung und Gleichberechtigung gewettert. „Ich habe zwar nichts gegen Schwule und Lesben, aber …“ ist der diskriminierende Tenor dieser Veranstaltung. Die Frage ist nicht, ob man für oder gegen sexuelle Vielfalt ist, denn diese Vielfalt existiert, ist real, ist gesellschaftliche Wirklichkeit. Die Frage ist, wie man mit dieser Vielfalt umgeht und ob man die christlich-humanistischen Werte unserer Gesellschaft leben und verwirklichen möchte oder ob man in irrationale, dumpfe Abgrenzungsgefechte verfällt. Wollen wir eine gleichberechtigte, eine gerechte, eine offene Gesellschaft sein oder nicht? Dass es nicht „ein bisschen Gleichberechtigung“ gibt, sollte gerade diesen Müttern in zartrosa und diesen Vätern in hellblau klar sein, denn genauso wenig gibt es „ein bisschen schwanger“. Entweder oder. Gleichberechtigung oder Diskriminierung. Ja oder nein. Zumindest die Veranstalter haben sich entschieden: für Diskriminierung, gegen Gleichstellung, gegen Akzeptanz und gegen eine vielfältige, gegen eine bunte, ja gegen eine offene Gesellschaft. So etwas hatten wir schon einmal – nur damals kamen diese Menschen nicht in zartrosa und hellblau daher. Obwohl … Wer diese Farben mischt, erhält am Ende doch wieder das altbekannte, ziemlich hässliche braun.

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Einen großen Topf und einmal gut umrühren, bitte!

Was haben „Pegida“, „Russlandversteher“ und TTIP-Gegner gemeinsam?

„Pegida“ nährt sich (ähnlich wie die Bildungsplangegner hier in Stuttgart) aus wirrer Xenophobie und diffusen Abstiegsängsten. Die Untätigkeit gerade der deutschen Politik in der Flüchtlingsfrage; Die von Deutschland getriebene Austeritätspolitik in der EU, die Deutschland zumindest wirtschaftlich kurzfristig und auf Kosten der anderen EU-Mitgliedsländer zu einer „Insel der Glückseligen“ macht; Die systematische, menschenverachtende und rechtlich äußerst fragwürdige Abschottung der EU gen Süden und Osten, das alles fördert ein Gefühl der stetigen, latenten Bedrohung durch alles Fremde. Dieses Klima ist es, das „Pegida“ erst den Raum gibt, sich in dieser Form zu entfalten. Weiterlesen

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Gestörte Relationen

Groß war die Empörung über die Einstellung des Wasserwerferprozesses vor wenigen Tagen. Die Richterin sah nur eine geringe Schuld vorliegen, außerdem wäre der Wasserwerfereinsatz rechtmäßig gewesen (was bis heute hoch umstritten ist genauso wie die Räumung des Parks selbst!), eine weitere Verfolgung läge nicht im Interesse der Öffentlichkeit und, der skandalöseste Teil der Begründung, die Demonstranten hätten ja weggegeben können, dann wären sie nicht verletzt worden. Die Angeklagten kaufen sich für 3.000 Euro frei und sind weder vorbestraft, noch haben sie anderweitig Nachteile, auch wenn über 400 Demonstranten damals, am 30.09.2010 verletzt wurden. Weiterlesen

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Der Bahn ist ihre Vergangenheit unangenehm

Hier ein interessanter Artikel zum Umgang der Bahn mit ihrer Vergangenheit und der fast schon absurd hartnäckigen Verfolgung von Stuttgart 21-Gegner durch Polizei und Justiz in Stuttgart.

–> Weiterlesen auf Andrés Blögle

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Das konvivialistische Manifest

Den meisten Menschen ist wohl bewusst, dass die Maßlosigkeit in nahezu allen Bereichen des Lebens in der jetzigen Form so nicht weitergehen kann. Alles folgt der Logik des Höher, Schneller, Weiter. Wir brauchen immer mehr Platz. Autos werden größer statt kleiner und verbrauchen mehr statt weniger. Unser Energiebedarf wächst trotz immer sparsamere Verbraucher. Wir konsumieren – weil es so schön billig ist – ohne Rücksicht auf andere Leben, seien es Menschen in fernen Ländern, seien es Tiere in industriellen Ställen hier vor unseren Haustüren. Wir konsumieren ohne Rücksicht auf die Endlichkeit der Erde. Wir glauben an die Alternativlosigkeit, die uns die Politik vorgaukelt. Wir streben nach immer mehr von allem, auch wenn wir ahnen, dass dieses Mehr uns in keiner Weise glücklicher machen wird. Alle wissen das — und dennoch ändert sich erstaunlich wenig im Denken und Handeln der Menschen. Wir steigern diese Maßlosigkeit ins Maßlose und reizen sie aus bis zuletzt. Ein gutes Leben ist das sicher nicht! Weiterlesen

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Stumpfs »volle Verantwortung«

Schnell war Siegfried Stumpf als damaliger Polizeipräsident dabei, die volle Verantwortung für den brutalen Polizeieinsatz am 30.09.2010 zu übernehmen. Eine politische Einflussnahme hat er immer bestritten – und war bis zuletzt seinem Dienstherren zu 100% loyal. Bis heute ein Beamter wie aus dem Bilderbuch. Weiterlesen

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Äußerst widerspruchsfrei

Die politische und juristische Aufarbeitung des 30.09.2010, des schwarzen Donnerstags, gestaltet sich ausgesprochen zäh. Sowohl bei der Polizei als auch bei beteiligten Politikern und Beamten tun sich kollektive Erinnerungslücken auf. Und immer wieder zeigt sich, dass sogar Akten gefälscht oder ganz zurückgehalten wurden. Unabhängig vom 30.09. ist allein dieser Vorgang ein weiterer Skandal im verfilzten Politikbetrieb Baden-Württembergs. Ein Kommentar von Zwuckelmann. –> weiterlesen

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DAS HABEN SIE DAVON – Gedanken zum 30.09.

IMG_7386-575x383Der 30.09.2010, der „schwarze Donnerstag“, war eine Zäsur für Stuttgart, für die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 und für alle Demonstranten, die sich an diesem Tag im Schlossgarten befanden. Die entsetzliche, stundenlange Gewalt gegen friedliche Menschen, die staatlich angewiesene Machtdemonstration zur Durchsetzung privatwirtschaftlicher Interessen, die bis in die Morgenstunden andauerte, wird wohl niemand, der das miterlebt hat, je vergessen. Es ist wahrscheinlich auch nicht übertrieben, von einer traumatischen Erfahrung zu sprechen.  –> hier weiterlesen

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Auf zum EBA – es hat sich unseren Besuch verdient

BauzaunVor wenigen Tagen hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die 7. Planänderung für die Verdoppelung der abpumpbaren Grundwassermenge im Stuttgarter Talkessel mitten im bzw. zwischen dem oberen und mittleren Schlossgarten durchgewunken. Zwar hat das EBA einige Auflagen in den Planfeststellungsbeschluss aufgenommen, diese erscheinen mir als Laien aber entweder selbstverständlich (zum Beispiel dass man seine Modelle regelmäßig prüft und der Realität anpasst) oder eher kosmetischer Natur zu sein. Weiterlesen

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Außer Rand und Band

Wie gelähmt schaue ich auf die außer Rand und Band geratene Welt. Schwummrig wird mir bei dieser Geschwindigkeit, in der Gewissheiten über Bord geworfen werden, wie aus Freunden Feinde werden, wie aus klarer, festgeschriebener Friedenspolitik euphorisch-propagandistische Kriegstreiberei selbst bis in höchste Politikerkreise wird, wie dem Volkswohl verpflichtete Politik in nahezu allen Lebensbereichen verökonomisiert und Partialinteressen dient, wie öffentliche Güter privatisiert werden und das öffentliche Interessen in den Hintergrund gedrängt wird, wie ganze Länder ausgeraubt und geplündert werden von einer entfesselten, unkontrollierten Finanzindustrie, wie die demokratisch gewählten Politiker selbst den demokratischen Staat dem gesellschaftlich angeblich sehr wertvollen Freihandel von Großkonzernen opfern … ich kann gar nicht so schnell denken und die Dinge für mich sortieren, wie dies vonstatten geht. Weiterlesen

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Im Namen des Vaters …

Taufe1An vielen Stellen im Stuttgarter Talkessel wird im Rahmen von Stuttgart 21 gebaut. Das heißt, eigentlich wird vorwiegend erst einmal zerstört, um sogenannte Baustellen- und Logistikflächen einzurichten, bevor es dann eines Tages ans „richtige“ Bauen gehen soll. Wenn dann vielleicht auch die nötigen Genehmigungen und Planfeststellungen vorliegen – oder eben auch nicht, das scheint niemanden so recht zu stören.

Um zumindest immer einmal wieder den Anschein zu erwecken, als würde alles prächtig vorangehen, wurde heute Vormittag erneut eine Tunneltaufe vorgenommen. Im Fasanenhof wurde unter großem Aufgebot von Profiteuren, Förderern und sogenannten „kritischen“ Begleitern des Immobilienprojekts der neun Kilometer lange Tunnel hinab in den Kessel auf den Namen „Tülay Tunnel“ getauft – nach Tülay Schmid, der Frau von Finanzminister Nils Schmid. Neben den Schmids waren unter anderem auch Rüdiger Grube, Fritz Kuhn, Wolfgang Schuster, Michael Kaufmann und Peter Pätzold anwesend. Weiterlesen

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Das miserable Beispiel des Sigmar Gabriel und seiner Genossen

Politiker jeglicher Couleur sollten sich vorbereiten, wenn sie nach Stuttgart kommen. Denn in Stuttgart gibt es noch immer einen sehr großen, harten Kern von Stuttgart 21-Gegnern, der allen Politikern zeigt, dass der Käs noch lange nicht gegessen ist.

Zu kurz springt jedoch derjenige Politiker, der meint, es ginge bei dem Protest ausschließlich um den Widerstand gegen einen milliardenschweren Provinzbahnhof. Denn für die demonstrierenden Gegner ist Stuttgart 21 längst mehr. Stuttgart 21 ist für sie Symptom und Ausgeburt eines Systems, das Angela Merkel als „marktkonforme Demokratie“ umschreibt. Mithin also für ein bürgerfernes, pseudodemokratisches, lobbygetriebenes System, in dem sich systematisch ohne Rücksicht auf die Interessen der Bürger und mit tatkräftiger Hilfe der Volksvertreter einige Wenige auf Kosten der Allgemeinheit in unanständiger Weise bereichern. Weiterlesen

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Wichtig: Justiz – im Namen der Politik

Unter diesem Motto findet am Samstag, 17. Mai 2014 eine Demonstration mit Kundgebung in Karlsruhe statt. Der Demozug startet um 11 Uhr am Hauptbahnhof und zieht dann bis vor das Bundesverfassungsgericht im Schlossbezirk. Dort findet ab ca. 12 Uhr eine Kundgebung mit der Forderung „Keine politische Beeinflussung der Justiz“ statt.

Die Reaktionen auf die Proteste gegen Stuttgart 21 verdeutlichen die Verantwortungslosigkeit von Politik, Polizei und Justiz bei der ihnen anvertrauten Bewahrung der Grundrechte. Thematisiert werden die systematische Kriminalisierung kritischer Bürger und die Missachtung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts durch Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte, die zum Beispiel durch rechtswidrige Einkesselungen und unzulässige Ausdehnungen der Nötigungsvorschriften sichtbar wird. Stuttgart 21 ist ein Paradebeispiel nicht für eine unabhängige, sondern für eine klar politisch beeinflusste Justiz. Im gleichnamigen Buch der AnStifter wird diese Einschätzung ausführlich dargelegt. Die KONTEXT Wochenzeitung berichtet in diesem Artikel über die Buchvorstellung. Und hier gibt es eine sehr gute Rezension.

Als Kundgebungs-Redner treten am Samstag auf:

Es lohnt sich also!

Hier der Flyer

Oben bleiben!

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Gefährdete Unabhängigkeit

Die CDU will stärker auf die Auswahl der Richterposten achten, damit der liberalen Rechtsprechung aus Karlsruhe endlich ein Riegel vorgeschoben wird. So konnte man es gestern im Spiegel lesen. Und unvermittelt stellt sich mir die Frage, ob ich in der Schule etwas falsch verstanden habe, als es um die Grundsätze unserer bundesrepublikanischen Demokratie ging. Ich erinnere mich an Worte wie »Gewaltenteilung« und auch »Unabhängigkeit der Gerichte«. Habe ich da nicht richtig aufgepasst? Oder habe ich gar gefehlt, als es um diese Grundsätze ging? Weiterlesen

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Kritik unerwünscht

Der Streit innerhalb der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 um die Entscheidungsstrukturen schwelt weiter – und erhielt durch die jüngste Mitgliederversammlung des Umkehrbar e.V. neue Nahrung. Die bestehenden Macht- und Einflussstrukturen wurden deutlich gestärkt, so dass dringend notwendige interne Reformen bis auf Weiteres unterbleiben werden. –> weiterlesen

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Sind wir so viel besser?

In wenigen Tagen ist es wieder soweit. Erneut werden in Stuttgart Menschen gegen den neuen Bildungsplan der Baden-Württembergischen Landesregierung auf die Straße gehen – und erneut werden sich viele Menschen mit ihren irrealen Ängsten auf die Straße begeben, sich in eine Reihe mit nationalistischen, rechten und populistischen politischen Strömungen und fundamentalistischen christlichen Gruppierungen stellen. Sie werden wieder die sexuelle Identität mit genitalen Trieben und Pornografie gleichsetzen genauso wie sie Homosexualität untrennbar mit Pädophilie verbinden werden.

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„Rot-Grün will den Volkstod!“ oder auch: „Glutamat ist böse!“

Diffuse Angst, das ist wohl das verbindende Element der munteren Schar Mitbürger, die heute auf dem Schlossplatz in Stuttgart erneut zusammenkamen, um zu demonstrieren. Eine Gruppe, die sich »Besorgte Eltern Baden-Württemberg« nennt, lud zum wiederholten Mal zur Demonstration gegen den geplanten neuen Bildungsplan der Grün-Roten Landesregierung ein. Unter einem immensen Polizeiaufgebot durften diese Leute ihre irrationalen Ängste artikulieren. Weiterlesen

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Deutschlandradio manipuliert bei Berichterstattung zur Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21

Im Länderreport von Deutschlandradio Kultur gab es gestern, am 21.02.2014 einen Bericht, der sich mit der Bürgerbewegung gegen Stuttgart21 beschäftigte. Michael Brandt berichtet darin vom Ausstieg der Grünen, des VCD, des BUND und von ProBahn aus dem Aktionsbündnis und analysiert die Veränderung innerhalb des Protests gegen Stuttgart 21. Doch leider geriet der Bericht äußerst einseitig und sollte ganz offensichtlich dem Zuhörer suggerieren, dass die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 sich »radikalisiere« und ihr Ende gekommen sei. Um diesen Eindruck zu untermauern, schreckte der öffentlich-rechtliche Sender selbst vor offensichtlicher und sehr dreister Manipulation von O-Tönen nicht zurück. –> weiterlesen

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Verräterische Worte

Bisher hat die Bahn nie auch nur den geringsten Zweifel daran gelassen, dass sie Stuttgart 21 bauen kann. Alle Zweifel an der technischen Durchführbarkeit, die regelmäßig von Gegnern des Projekts geäußert wurden, hat sie immer im Brustton der Überzeugung vom Tisch gewischt. Und alle Projektpartner haben sich auf diese Aussagen verlassen. Weiterlesen

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Machtdemonstrationen wohin man blickt

Den Gegnern von Stuttgart 21, vom Großflughafen in Notre-Dame-des-Landes oder auch von der Hochgeschwindigkeitsstrecke TAV im Susatal ist längst klar, mit wem sie sich eingelassen haben. Es ist ein Kampf David gegen Goliath, ein Kampf zwischen existenziellen Bürger- und mafiösen Unternehmensinteressen. Weiterlesen

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Gut, dass es uns gibt!

Zwei Jahre ist es nun her, dass wir bei eisiger Kälte im Schlossgarten ausharrten und uns der Staatsgewalt entgegenstellten, die das Areal für die Bahn räumen sollte. Die Bahn wollte nun endlich bauen. Nach der Räumung wurde wenig später das komplette Areal im Mittleren Schlossgarten gerodet; Bäume, die zwei Weltkriege überlebten, wurden handstreichartig gefällt. Noch heute liegen ihre Stämme, die teilweise mannshohe Durchmesser haben, achtlos am Wegesrand im Feuerbacher Wald. Weiterlesen

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Auf dem richtigen Weg

Anmerkungen zu den Alternativvorschlägen im Vorfeld des 6. großen Ratschlags

Nachdem Mitte vergangenen Jahres das Thema Finanzen in der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 eskalierte, konstituierte sich am 23.09.2013 ein Team von 17 Mitgliedern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, neue Regeln für die Finanzen der Bürgerbewegung zu erstellen. In einem kleinen Ratschlag Anfang Dezember wurden vier erarbeitete Vorschläge vorgestellt und nochmals in einer anderen Zusammensetzung beraten. Seit heute nun sind die Vorschläge in einem umfangreichen Papier öffentlich, so dass sich jede und jeder auf den kommenden großen Ratschlag an diesem Samstag vorbereiten kann. Weiterlesen

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Interessant, verwunderlich und traurig

Es gibt wieder ganz interessante, verwunderliche und auch traurige Neuigkeiten aus Stuttgart rund um das Immobilienprojekt Stuttgart 21. Gemeinsam ist ihnen, dass man wieder nur den Kopf schütteln kann, wie das alles so weit kommen konnte. Weiterlesen

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Skandal! S21 führt zu Verkehrsbeeinträchtigungen!

Endlich! mag sich manch ein Befürworter des Immobilienprojekts Stuttgart 21 gedacht haben, als das Urteil des VGH die montäglichen Demonstrationen auf der Schillerstraße verboten hat. Endlich sind sie weg, vertrieben unter lautem Getöse der Stuttgarter Qualitätsmedien. Weg die lästigen Demonstranten, das linke Pack, die DKP-Anhänger, die ewiggestrigen Nörgler und Zukunftsverweigerer, die Autonomen und Kapitalismuskritiker von der Halbhöhenlage. Endlich gibt es – zumindest theoretisch – wieder freie Fahrt für freie Bürger Montags zwischen 18 und 19 Uhr! Schließlich ist Stuttgart eine Autostadt! Die Straßen sind für Autos da, nicht für Demonstranten! Da geht’s ums Prinzip! Endlich also wieder alles in Butter. Weiterlesen

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Stuttgart, Du Stadt zwischen Baustellen und Logistikflächen

Gestern wurden bereits große Teile zwischen Neckar und B10 gerodet, heute wird daraus Kleinholz gemacht. Der ein oder andere Strauch, der dort noch steht, wird gefällt werden, so dass der Hügel dannach abgetragen werden kann. Wenige Bäume, die das Glück haben, auf ebenem Grund zu stehen, können vorerst stehen bleiben. Alles andere, was auf dem Hügel wächst und kreucht und fleucht, muss weg. Auch der Obdachlose, der dort seit langer Zeit seinen Rückzugsraum hatte, muss sich nun einen anderen Platz zum Nächtigen suchen. Weiterlesen

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„Ich mache Stuttgart grüner!“ Heute früh am Neckar Käpt’n

„Ich mache Stuttgart grüner!“ Das sagte heute früh der Chef des Arbeitstrupps, der für die Fällungen am Neckar Käpt’n zuständig ist, zu Aktivisten, als diese einen kleinen Bagger an der Weiterfahrt hinderten. Eine sehr eigenwillige Auffassung! Weiterlesen

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Heute früh am Elefantensteg

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Einige Bilder von der Situation heute früh am Elefantensteg (gegen 8:30)

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Womit haben wir das verdient, Herr Braun?

Lieber Herr Braun,

eigentlich sind wir von Ihnen guten, also gut recherchierten und neutral bzw. korrekt dargestellten Journalismus gewohnt – und: ich war froh, dass es noch jemanden wie Sie bei der Stuttgarter Zeitung gibt. Gestern nun durften wir in der Print-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung einen Artikel lesen, bei dem Sie Co-Autor waren und der die von Ihnen eigentlich gewohnte Qualität doch sehr vermissen ließ. Darüber hinaus lancierten Sie in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung mindestens zwei weitere Artikel, die nicht minder tendenziös waren. Insgesamt wurden gestern vier Artikel veröffentlicht, die sich alle mit dem Thema „Aktionsbündnis“ / „Spaltung“ / „Montagsdemo“ beschäftigten. Die Überschriften lauteten „Provokationen sind kontraproduktiv“, „Bündnis steht vor der Zerreißprobe“, „BUND: Tendenz zum Ausstieg“ und „Aktionsbündnis distanziert sich“. Weiterlesen

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Impulsive erste Reaktion auf die Seite 19 der StZ

Spätestens seit der heutigen Ausgabe der Stuttgarter Zeitung kann man davon ausgehen, dass der Wahlkampf zur Kommunal- und Europawahl begonnen hat. Auf Seite 1 titelt die Zeitung „S21-Gegner sind gespalten“, auf Seite 19 schreibt sie dann in einem ausführlichen, jedoch nicht gut recherchierten und eher wirren Bericht darüber, dass sich das „Aktionsbündnis“ von den Parkschützern distanziere, dass es keine weiteren Montagsdemos mehr durchführen werde und es insgesamt klarer Abstand zu den Parkschützern nehmen werde. Weiterlesen

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Der SWR und die Homophobie-Debatte

Die Lobhudeleien und Respektbekundungen nach Hitzlsbergers Outing waren mir zu viel des Guten – sie zeigten jedoch, in was für einer verklemmten und in vielen Bereichen illiberalen Gesellschaft wir selbst heute noch Leben. Die Diskussion um den neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg bestätigt diesen Eindruck in erschreckender Weise! Sehr gute Artikel zu diesem Thema finden sich übrigens in der aktuellen Kontext Wochenzeitung hier und hier. Weiterlesen

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Von Zielen und Hoffnungen der SSB

Gestern Abend fand parallel zur Montagsdemo im kleinen Sitzungssaal im Rathaus die Sitzung des Bezirksbeirats Mitte statt. Auf der Tagesordnungen stand unter Top 2: „S21 Folgemaßnahme Staatsgalerie. Verlegung der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie sowie der zu- und abführenden Tunnel“. Geladen waren Herr Hauck vom Tiefbauamt und Herr Reichle von der SSB, die mündlich Bericht über den aktuellen Sachstand liefern sollten. Beide präsentierten zuerst einige Folien und erläuterten den aktuellen Planungsstand bevor die Bezirksbeiräte Fragen stellen konnten. Weiterlesen

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To whom it may concern

Liebe Verantwortliche,

wiederholt wurde ich in den vergangenen Tagen gefragt, warum ich denn nichts zu den Diskussionen rund um den Demostandort und das VGH-Urteil geschrieben hätte. Meine Antwort fiel immer gleich aus: ich habe mich in diese Diskussion nicht eingemischt, weil in der Diskussion allzu viele Dinge vermischt werden und weil mein Unmut wieder einmal den mir noch immer nicht transparenten und klar trennbaren Gruppierungen APS, AB und Demoteam gilt – bzw. den Leuten darin, die uns ganz offensichtlich gewollt oder ungewollt zum Narren halten. Das Feuer lodert ja bereits, da braucht es nicht noch mehr Benzin von mir – im Gegensatz zu der Finanzteam-Frage, wo es ein seit Monaten schwelendes Glimmen gab, das angefacht werden musste.

Und jetzt mische ich mich doch wieder ein, da meine Verärgerung stetig zunimmt. Mir geht es weder um die Frage des Demostandorts noch um die Route. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, Variationen sind möglich, vieles ist denkbar. Dieses Thema gehört offen diskutiert und in einem transparenten und demokratischen (wohlgemerkt nicht zwangsläufig basis-demokratischen!) Prozess entschieden. Darum und um die hier sichtbaren Defizite unserer Bewegung geht es mir hier überhaupt nicht. Weiterlesen

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Bürger pfeifen auf den VGH

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat entschieden, dass die Montagsdemos nach 200 Malen zu sehr stören und nicht mehr auf der Schillerstraße stattfinden dürfen. Die Demo würde zu viele Autofahrer an ihrer freien Fahrt (?) durch Stuttgart und zu viele Bürger am Konsum in den Einzelhandelsgeschäften hindern. Stattdessen sollte die Demo auf der Lautenschlagerstraße stattfinden, einem kleinen Nebensträßchen. Weiterlesen

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Mehr Bürgerbeteiligung wagen?

Kommentar zu den gestrigen Ereignissen

Gestern Abend war der Bundespräsident zu Besuch in der Uni Stuttgart, um die Gedenkvorlesung zum 50. Todestag von Theodor Heuss zu halten. Der Titel seines Vortrags war „Mehr Bürgerbeteiligung wagen“. Neben den teilweise zu salbungsvollen Worten, die aber einem Pastor leicht zu vergeben sind, war seine Rede inhaltlich gut, sehr humorvoll und auch spontan. Im Anschluss gab es noch einen Empfang, bei dem sich der Präsident sicher eine Stunde unter das Volk mischte und man Gelegenheit hatte, mit ihm zu reden.

Bundespräsident Gauck sprach mehrfach in seiner Rede davon, was wohl Heuss zu einzelnen heutigen Aspekten der modernen Zivilgesellschaft gesagt hätte. Er nahm ihn im Geiste mit zu einem Spaziergang durch die Gesellschaft. Genau so möchte ich Herrn Gauck gerne zeigen, wie man in Stuttgart aktuell mehr Bürgerbeteiligung wagt. Weiterlesen

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Der Staat kann und will nichts tun

Wir sind fasziniert von der modernen Technik, die uns Smartphones, Email, Facebook & Co. bieten, wir wissen um deren Gefahren – und machen trotzdem so weiter, als wäre nichts passiert. Wir ignorieren die Gefahren in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen wird. Wenn wir uns aber nicht heute gegen eine drohende Totalüberwachung wehren, wird es schnell zu spät sein. Weiterlesen

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Jetzt also die Bäume am KKST

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Es hupt und hupt und hupt.

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Spontandemo als Reaktion auf den heutigen Frevel

Heute Nachmittag suchte ich erneut den Rosensteinpark auf, um zu sehen, wie weit die Arbeiten dort fortgeschritten sind. Vereinzelt stehen noch große Bäume, vermeintlich diejenigen mit Habitaten.
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Frevel im Rosensteinpark

Heute früh um 6:15 wurde der Parkschützer-Alarm ausgelöst, weil die Polizei den Rosensteinpark von der Ehmannstraße bis weit in den Park hinein absperrte. Weiterlesen

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Das war sie, die Sängerstraße 4

Vor kaum zwei Wochen musste der letzte Wohnungseigentümer der Sängerstraße 4 seine Wohnung räumen, heute nun hat der Abrissbagger das erste Mal zugebissen. Weiterlesen

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Tdde13 – Brot und Spiele

Der Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart wird mir vor allem im Gedächtnis bleiben wegen der massiven Polizeipräsenz in der Innenstadt. Schon heute früh beim Aufwachen hörte ich den Hubschrauber, der seither über der Innenstadt kreiste. Und in der Stadt selbst sah man, egal wohin man blickte, Polizeiautos oder Polizisten und ihre privaten Sicherheitsdienst-Kollegen. Manchen mag dieser Anblick ein Gefühl der Sicherheit geben, mir gibt es gerade kein Gefühl der Sicherheit, sondern ein beklemmendes Gefühl, dass die Staatsmacht mit allem, was sie aufzubieten hat, einmal wieder in meiner Stadt ist und nach dem Rechten bzw. nach dem, was sie als das Rechte ansieht, schaut. Was ist das für ein „Fest“, bei dem die Staatsmacht so präsent sein muss? Weiterlesen

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30.09.2013 – drei Jahre danach und noch immer keiner verantwortlich

30.09.

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Auf der Straße

Gestern Abend direkt nach der Kundgebung am Bahnhof machte sich eine Gruppe von ca. 40 Demonstranten als Vorhut auf zur Sängerstraße 4, das Haus, das in kommender Zeit entkernt und abgerissen werden soll. Weiterlesen

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Spiel mit dem Feuer

Acht Personen pro Quadratmeter, das ist die Menschenmenge, die die Bahn in ihrem verbesserten Brandschutzkonzept für den Tunnelbahnhof S21 als „unkritisch für eine Evakuierung“ ansieht. Das lese ich heute morgen in der StZ  und reibe mir ungläubig die Augen. Acht Personen pro Quadratmeter! Weiterlesen

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Und wieder eine Salamischeibe

Die Bahn verfolgt weiterhin ihre Salamitaktik und rückt Stück für Stück mit Änderungen heraus: alle paar Monate wird Stuttgart 21 etwas teurer, alle paar Monate wird der Termin, an dem Stuttgart 21 in Betrieb gehen wird, nach hinten verschoben. Nun also 2022Weiterlesen

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Stell Dir vor, es soll ein neues Finanzteam gewählt werden, und keiner geht hin

Die Initiative des Umkehrbar e.V., dem Verwalter der Spendengelder der Parkschützer, ein Finanzteam als Entscheidungsgremium über die Spendengelder demokratisch wählen zu lassen, ist nur zu begrüßen. Jedoch entpuppt sich diese Wahl als scheindemokratische Augenwischerei und zementiert durch jede und jeden, der seine Stimme dort abgibt, ein undemokratisches, ungerechtes Verfahren. Die einzige Antwort kann deshalb sein, diese Wahl strikt zu boykottieren!
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Befangenes Land

Bestechend einfach und grundsätzlich fällt die Argumentation im Befangenheitsantrag von Rechtsanwalt Arne Maier gegen die Sitzungsleitung der Erörterungsverhandlung für die Planänderung zum Grundwassermanagement aus – und es überwältigt mich ein ums andere Mal, wie viel Arbeit einzelne Gegner des Immobilienprojekts Stuttgart 21 investieren, um auf die vielen Schieflagen des Projekts sehr fundiert und überzeugend aufmerksam zu machen. Weiterlesen

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Lügen erlaubt!

Das Interview von Minister Hermann in der Kontext Wochenzeitung zeigt klar auf, warum die Grünen unwählbar geworden sind: Weiterlesen

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Revolutio… oooh, ein Eichhörnchen!

Auf carta gibt es einen wunderbaren Artikel von Lena Reinhard, wunderbar anspruchsvoll, wunderbar groß, wunderbar wütend, wunderbar pauschal, wunderbar platt, wunderbar richtig, wunderbar einfach! Allein der Anfang: „In den letzten Wochen ging eine Reihe von Texten durchs Netz, in denen Menschen schrieben, dass sie Sachen nicht verstehen. Ich kann das gut verstehen, das Nichtverstehen, das Dasitzen und “WTF???”-Denken, das Haareraufen vor Fassungslosigkeit, das Händeringen und das Aufgeben der Hoffnung, dass es doch eines Tages einmal großflächig Hirn regnen möge.“ Kennst Du das? Dann lies weiter.

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Richtig, wählen?

Der Streit um die richtige Wahlstrategie bei der kommenden Bundestagswahl ist unter den Gegnern des Immobilienprojekts Stuttgart 21 voll entbrannt. SPD oder doch noch einmal Grün? Oder gar die Linke? Piraten vielleicht? Vielleicht auch gar nicht? Und was machen wir mit den beiden S21-Kandidaten in den Wahlkreisen in Stuttgart? Fragen über Fragen – und einige Äußerungen und Anmerkungen hierzu. Weiterlesen

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GenerationenManifest mit Handlungsdefizit

Seit Anfang Juni gibt es das GenerationenManifest, eine Erklärung von 28 Prominenten und Halbprominenten mit zehn Warnungen und zehn Forderungen an die Politik. Weiterlesen

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Schweres Erbe – Zum Tod von Thomas Züfle

Nicht nur mir hat der 30.09.2010 den Respekt vor der Polizei genommen. Der brutale Polizeieinsatz gegen friedliche Demonstranten hat Stuttgart und seine Bürger nachhaltig verändert. Weiterlesen

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Parallelen zwischen Stuttgart und Istanbul gibt es viele

Vergleiche sind natürlich immer schwierig und gewagt – aber viele Stuttgarter werden sich dieser Tage bei den Bildern aus der Türkei und bei der Rhetorik der Machthaber an den 30.09.2010 erinnert fühlen. Die Medien sprechen inzwischen sogar von „Parkschützern“, wenn sie von den Bürgern sprechen, die im Gezi-Park in Istanbul ausharren und sich gegen die Polizeigewalt stellen. „Parkschützer“ ist ein genuin Stuttgarter Begriff. Weiterlesen

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ABSTIMMEN – ALLEZ HOPP!

Manchmal ist diese Bürgerbewegung gegen Stuttgar21 doch putzig. Ich glaube, dass ich gestern und heute insgesamt über zehnmal eine Email weitergeleitet bekam mit dem Betreff „ABSTIMMEN!“ Unter anderem war auch Matthias von Herrmann Absender oder Weiterleiter dieser Email, die die Aufforderung enthielt, man möge sie doch an möglichst viele Leute weiter schicken – was von großem Erfolg gekrönt war, was ich den Absendern hiermit stolz verkünden darf.
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Stichworte am Rande

Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, weil es wichtigere Dinge zu tun gab. Dies führt leider auch dazu, dass mir der Einstieg schwer fällt – vor allem auch deshalb, weil inzwischen so viel passiert ist und passiert, was kommentierungswürdig wäre und wo ich gar nicht weiß, wo anzufangen. Dennoch ein paar Stichworte, die mir wichtig erscheinen: Weiterlesen

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Über die Situation in den oberen Neckarvororten

Rede von Sabine Reichert für das Infobündnis Zukunft Schiene – Obere Neckarvororte am 11.05.2013 Weiterlesen

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Stuttgarter Demarkationslinien zur Bundestagswahl

„Die Demarkationslinie des Politischen verläuft heute zwischen Zukunftsfeindlichkeit und Zukunftsfähigkeit.“ (Harald Welzer) Weiterlesen

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Das wird schon werden …

CAM00402Die Bahn treibt das Projekt Stuttgart21 nach dem Motto „das wird schon werden“ voran. Weiterlesen

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Im Zweifel für die Versammlungsfreiheit

CAM00412Artikel 8 GG:
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
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Rede vom 08.04.2013

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter!

Ich spreche hier als Vertreter der Blockadegruppe der Parkschützer. Sechs Minuten motivierende Rede hat man mir hier auf dieser großen Bühne der Mächtigen des Widerstands gewährt. Weiterlesen

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Die „neue Stuttgarter Linie“ – Frühstück im Kernerviertel

Auch wenn für viele das Thema Stuttgart21 „durch“ ist, gibt es weiterhin beständig Protest gegen dieses Projekt. Und dieser Protest lässt sich weder wegdiskutieren, noch ignorieren oder über subtile oder offene Kriminalisierungsversuche einschüchtern. Ganz im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass die offenkundigen und wiederholten Gesetzesverstöße der Polizei und die teilweise wirklich absurden Begründungen von Gerichtsurteilen eher Trotz und Jetzt-erst-recht-Reaktionen hervorrufen. Die widerständige Stuttgarter Bürgerschaft lässt sich immer weniger gefallen und nimmt ihre Rechte immer selbstbewusster wahr. Weiterlesen

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Der grüne Eiertanz

Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Landtagsfraktion der Grünen eine Pressemeldung, in der sie Antworten auf Fragen zu Stuttgart21 gibt. Sie nimmt darin Stellung zur Kostensteigerung, zur Volksabstimmung, zu den Baumfällungen und zur Leistungsfähigkeit des geplanten Bahnhofs.

Man muss sich schon einen ordentlichen Knoten in den Kopf denken, um diesen Eiertanz auch nur einigermaßen nachvollziehen zu können. Ganz klar ist jedoch, dass die Landesgrünen jetzt ganz offiziell zu den Tunnelparteien übergetreten sind – trotz aller anderslautender Lippenbekenntnissen. Weiterlesen

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Stuttgart21 muss zum Wahlkampfthema werden!

Der Aufsichtsrat der Bahn hat entschieden. Die Kriterien, nach denen die Aufsichtsratsmitglieder entschieden haben, sind rein betriebswirtschaftlicher Natur. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat Zahlen vorgelegt, nach denen ein Ausstieg aus dem Projekt Stuttgart21 für die Bahn betriebswirtschaftlich schlechter ausfiele als ein Weiterbau. Damit hat der Aufsichtsrat seine Pflicht erfüllt und für das Unternehmen Bahn AG richtig entschieden. Weiterlesen

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Hü & Hott

„Stuttgart21 ist nicht wirtschaftlich“
„Die Ausstiegskosten betragen 2 Milliarden Euro“ Weiterlesen

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Der Morgen im Rosensteinpark am 25.02.2013

In wenigen Tagen endet die vegetationsfreie Periode und damit die Möglichkeit, Bäume zu fällen. Aus diesem Grund hat die Bahn bereits vor Tagen angekündigt, im Rosensteinpark am Bolzplatz und an der Ehmannstraße Rodungs- und Fällarbeiten vorzunehmen. Laut Polizei wurde der Gestattungsvertrag, der diese Arbeiten erlaubt, am Donnerstag unterzeichnet.
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Sollbruchstelle? Rentabilität? Nein, Bundestagswahlkampf!

Oft wurde ich in den letzten Tagen angesprochen, dass ich mich doch jetzt freuen müsste, weil Stuttgart21 erledigt sei. Ich habe immer entgegnet, dass S21 noch lange nicht erledigt ist, dass hier Kräfte walten, die sich so schnell nicht unterkriegen lassen. Und siehe da, jetzt scheint es soweit zu sein. Weiterlesen

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Wie kann das alles sein?

Ich bin ja kein Spezialist, weder Ingenieur noch Jurist, halte aber meinen Verstand für einigermaßen gesund. Und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, wie das alles sein kann.

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Nicht wahr, Du Heini!

„Das ist nicht wahr!“, dachte ich, als ich heute früh hörte, dass sich unser aller schlichter Heiner Geißler wieder zu Wort gemeldet hat. Im Deutschlandradio Kultur hat er ein Interview gegeben. Wenige Stunden später ziert sein Gesicht mitsamt der dpa-Meldung schon sämtliche Stuttgarter Medien auf den Online-Titelseiten (SWR, StZ, StN).

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Ein Jahr danach – Wir holen unseren Park zurück

Allen, die gestern symbolisch die Brache für uns zurück geholt haben, meinen großen Respekt und noch größeren Dank! Das war eine sehr gute, richtige und wichtige Aktion. Und auch allen, die diesen Jahrestag im Schlossgarten begangen haben und so zahlreich kamen, danke ich! Und natürlich den Versorgern, die das alles, also fast alles 😉 organisiert haben.

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Die tatsächlichen Ausstiegskosten aus Stuttgart21

Anbei ein Dokument, das klar belegt, dass die von den Projektpartnern und Projektbefürwortern kommunizierten Ausstiegskosten von 2 oder sogar mehr Milliarden Euro restlos übertrieben und haltlos sind.

Austiegskosten S21

Danke an Hans Heydemann für diese gute Ausarbeitung!

Ausstieg jetzt!

Oben bleiben!

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Rede von der Laufdemo am 9.2.2013

Da ich wiederholt nach der Rede vom 9.2.2013 gefragt wurde, hier die Rede im Wortlaut: Weiterlesen

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Wichtiger denn je: Baustopp selber machen!

Brief der Blockadegruppe der Parkschützer an die Widerstandsbewegung gegen S21

Liebe Stuttgart 21-Gegnerinnen und -Gegner,

die Auseinandersetzung um Stuttgart 21 ist in einer entscheidenden Phase.

Fraglich bleibt aber weiterhin, ob das Platzen des Kostendeckels, die technischen, juristischen und politischen Probleme dazu führen werden, dass einer der Projektbetreiber bald die Reißleine zieht. Können wir davon ausgehen, dass das Projekt innerhalb von Wochen oder Monaten beendet wird?

Die Blockadegruppe der Parkschützer warnt vor der Einschätzung, dass Stuttgart 21 kurz vor dem Aus steht, auch wenn wir das gerne glauben möchten. Weiterlesen

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Es gibt einen Ort in Deutschland, an dem das Grundgesetz nicht gilt

Es gibt Bereiche in Stuttgart, in denen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht zu gelten scheint. Zu diesem oder einem ähnlichen Schluss muss man kommen, wenn man sich die Vorgänge rund um die Baustelle am ehemaligen Nordflügel des Hauptbahnhofs näher ansieht. Weiterlesen

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Die vertrauensbildende Transparenz des Datenraums

Die Bahn möchte Vertrauen schaffen, denn dieses ist tief erschüttert. Sie verspricht Transparenz und eine bessere Informationspolitik. Wie für die Bahn vertrauensvolle Zusammenarbeit und Transparenz aussieht, kann man an den aktuellen Vorkommnissen sehen. Weiterlesen

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Vielen Dank Maria, Christian, Harald!

Als bekennender Obenbleiber fragte mich kürzlich ein Kollege, ob ich die drei Verrückten kennen würde, die jeden Tag in aller Hergotts Frühe auf der Verkehrsinsel zwischen Hauptbahnhof und Park an der Ausfahrt der Straße am Schlossgarten in die Schillerstraße stehen würden. Weiterlesen

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Die verlogene Informationspolitik der Bahn

Sitzung des Lenkungskreises: abgesagt

Sitzung des Aufsichtsrats: abgesagt

Information des Verkehrsausschusses des Bundestags: abgesagt

Stattdessen „informelle Dialogveranstaltungen“ mit diversen Politikern, Fraktionsvorsitzenden, Ministerialen und sonstigen Entscheidungsträgern. Weiterlesen

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Und schon wieder: Von Kaisern, Königen und Kleidern …

Die brilliante Dresdner Rede von Ingo Schulze, in der er die realen (pseudo-) demokratischen, neoliberalen Verhältnisse sehr eindrücklich mit dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ erklärt, habe ich hier im Blog bereits häufiger erwähnt. Weiterlesen

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Stadt Stuttgart setzt Stück für Stück Versammlungs- und Demonstrationsrecht außer Kraft

Seit vielen Monaten bereits wird das spontane, wenngleich gewohnte Frühstück am Bauzaun von unseren Ordnungshütern nicht mehr als politische Versammlung angesehen. Stattdessen wird behauptet, diese spontanen Demonstrationen wären „Verhinderungsblockaden“, dienten nicht der öffentlichen Äußerung von Meinungen, sondern dienten allein der Verhinderung der Bautätigkeit. Weiterlesen

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Die Bahn und ihre Zahlen

Ich verstehe nicht nur nicht, wie die Bahn eigenmächtig den Lenkungskreis von S21 verschieben kann, sondern auch nicht, mit welcher Begründung die Bahn den Lenkungskreis überhaupt verschiebt. Weiterlesen

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Demokratielabor Stuttgart

Wenige Stunden sind es noch, bis Fritz Kuhn zum neuen Oberbürgermeister von Stuttgart ernannt wird. Dann sitzt ein Grüner dem Gemeinderat vor und ein Grüner leitet dann die Stadtverwaltung. In den Zeitungen klingt das wie eine Zeitenwende. Als wäre es eine kleine Revolution, dass ein grüner Politiker eine Großstadt in Deutschland regiert. Weiterlesen

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Die sogenannten „Ausstiegskosten“ bei Stuttgart 21

Ich wünsche all meinen Lesern ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr!

Der erste Beitrag in diesem Jahr kommt nicht von mir, sondern von Sabine Reichert, die sich fundiert dem Thema „Ausstiegskosten“ angenommen hat. Vielen Dank, Sabine, dass ich Deinen Text hier verbreiten darf. Weiterlesen

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Der Rosensteinpark bleibt weiterhin in Gefahr!

Auch wenn in den letzten Wochen die Hoffnung auf ein Ende des Spuks S21 genährt wurde, sollten wir solange nicht die Hände in den Schoß legen, solange das Ende nicht offiziell eingeläutet wurde. Solange die Bahn für S21 genügend Rückhalt in der Politik hat, solange wird sie alles daran setzen, weiterhin Fakten zu schaffen und die Projektpartner unter Druck zu setzen. Weiterlesen

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absurd, absurder, kretschmann

Auweia, was ist mit Ihnen, Herr Kretschmann, nur los? Weiterlesen

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Was Häußler nicht sagt

In einem Interview in den Stuttgarter Nachrichten vom 18.12.2012 erklärt Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler seine Sicht der Welt bezüglich des Protests gegen Stuttgart21 und die Verfolgung der Gegner. Interessant an diesem Interview ist weniger, was Herr Häußler sagt, sondern vielmehr, was er nicht sagt. Weiterlesen

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C wie LGNPCK

In der Waiblinger Kreiszeitung wird beschrieben, wie einzelne Parteien und Parteimitglieder auf die Kostenexplosion bei Stuttgart21 reagieren. Die SPD gerate ins Wanken, da viele ihrer Mitglieder und ehedem Befürworter von Stuttgart21 ins Grübeln geraten, ob das alles tatsächlich in die richtige Richtung läuft.

Anders verhalte es sich bei der CDU. Weiterlesen

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Wer entscheidet, der haftet?

Mit großem Interesse habe ich am 13.12.2012 in der StZ gelesen, dass der Aufsichtsrat vor einer Entscheidung bezüglich Stuttgart21 rechtlich klären lässt, ob seine Mitglieder auch persönlich haften. Geprüft wird, in wie weit der Aufsichtsrat für die neuerliche Kostensteigerung haftet, aber auch inwieweit er bei weiteren Kostensteigerungen haftet, wenn er das Projekt nun durchwinkt, obwohl mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen ist. Weiterlesen

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Ausstieg jetzt!

Wie kann sich etwas, das sich vor wenigen Monaten noch gerade so wirtschaftlich rechnete, heute erneut gerade so rechnen, obwohl es um 30% teurer geworden ist? Sieht so die Rechenweise eines ehrbaren Kaufmanns aus? Wohl eher nicht.
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Es ist allerhöchste Eisenbahn

Die einen empören sich über die gestern bekannt gegebenen Kostensteigerungen bei Stuttgart21 von gut einem Drittel des bisherigen Preises, die anderen zucken gleichgültig mit den Schultern und sagen, das sei doch normal bei solchen Großprojekten. Weiterlesen

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Wen haben wir da nur gewählt!

Bisher dachte ich bei aller Enttäuschung über die Passivität von Kretschmann, dass er wenigstens ein bisschen Hirn und Anstand besäße. Mit seinen neuerlichen Äußerungen über die Kostensteigerungen und den Volksentscheid kann ich nicht anders, als selbst das nun auch anzuzweifeln. Anscheinend macht Macht nicht nur rücksichtslos, sondern auch dumm! Weiterlesen

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Nachhilfestunde für den ehrbaren Kaufmann

Im Radio hört man es in jeder SWR-Nachrichtensendung, in den Stuttgarter Zeitungen steht es aktuell fast in jedem Artikel, unkommentiert und unhinterfragt, als Zitat getarnt und doch schlichtweg falsch! Weiterlesen

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Die Bahn wird S21 nicht beerdigen!

Es gibt ja Leute, die glauben, dass Stuttgart21 in den kommenden Tagen von der Bahn beerdigt wird. Ich glaube das nicht. Weiterlesen

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Vier Töpfe und ein Ausstiegsgespenst

Nun ist der Kostendeckel also auch offiziell gesprengt. Doch beendet wird Stuttgart21 deswegen noch lange nicht. Zu gut verdient die Bahn an unseren Steuermilliarden. Und deswegen lässt sich die Bahn auch allerlei einfallen, um weiterbauen zu können und zumindest für sich den Schaden zu begrenzen. Weiterlesen

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Ein weiteres Propagandalehrstück

„Wir sind gefordert, den Willen des Volkes umzusetzen. Die klare Mehrheit der Bürger wünscht eine zügige Umsetzung des Projekts.“ Das sagt Wolfgang Dietrich in einer Pressemitteilung als Fazit einer aktuellen Befragung, die die Bahn zu Stuttgart21 durchführen ließ. Weiterlesen

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Sukzessive bedarfsorientiert

„Das Grundwassermanagementsystem wird sukzessive bedarfsorientiert ausgebaut.“

So beschreibt die Bahn heute in schönsten Marketingdeutsch in einer Pressemitteilung die Tatsache, dass sie nun also damit fortfährt, das Grundwassermanagement für die genehmigten 3 Milliarden Liter zu errichten, obwohl klar ist, dass sie eigentlich 6,8 Milliarden Liter abpumpen muss. Für die erhöhte Entnahme gibt es bisher keine Genehmigung. Außerdem ist für diese enorme Wassermenge ein zweites Grundwassermanagementsystem notwendig mit wesentlich mehr Rohrleitungen bzw. mit Rohren mit deutlich größerem Durchmesser. Weiterlesen

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Zurück nach links?

Ich wundere mich sehr über mich selbst. Weiterlesen

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Zur Rathausbesetzung

Die Rathausbesetzung am Wochenende hat sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Weiterlesen

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Stell Dir das einmal vor!

„Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!“ Dieser Satz spielt auf die Abhängigkeit von Interaktion an. Er zeigt, dass zu einer Interaktion immer zwei Parteien gehören und dass es bei Interaktion immer um Aktion und Reaktion geht. Seinen Reiz erhält dieser Satz aber dadurch, dass eine Interaktion (in diesem Fall Krieg) vollkommen ad absurdum geführt wird, wenn mindestens eine Seite sich der Reaktion verweigert. Man kann nicht alleine Krieg führen, es bedarf immer eines Gegenübers. Weiterlesen

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Countdown – ready for liftoff

Es dauert nicht mehr lange, dann passiert’s! Die Spatzen pfeifen es schon lange von den Dächern des Rathauses und der Villa Reitzenstein – und jeder vernünftig denkende Mensch ahnt es seit geraumer Zeit. Nun nähert sich der Countdown also auch offiziell so zu sagen dem Lift off. Dem Lift off des Deckels, der die Kosten von S21 im Rahmen halten soll. Weiterlesen

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Versammlung, Verhinderungsblockade, Platzverweis – morgens am Stuttgarter Hauptbahnhof

Heute Morgen demonstrierten wieder Gegner des Projekts Stuttgart21 gegen den Weiterbau, da es in nahezu jeglicher Hinsicht große Zweifel an der Durchführbarkeit des Projekts gibt und viele Planfeststellungen und Planänderungen noch immer nicht bestätigt sind. Die Demonstranten hingen Transparente an den Bauzaun und blockierten schließlich mit einem großen Transparent einen Lastwagen. Weiterlesen

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Und ihr kriegt mich nicht los …

Heute hat das EBA die 5. Planänderung für das Grundwassermanagement bestätigt. Das heißt, dass ab sofort die blauen Rohre verlegt und das GWM vollständig gebaut werden dürfen. Auch das zweite GWM darf dort, wo der Schlossgartenflügel einst stand, nun gebaut werden – selbst wenn die 7. Planänderung noch nicht bestätigt ist. Weiterlesen

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Stuttgart hat einen S21-Akzeptierer gewählt

Der Sieg Fritz Kuhns wird in der Presse vielfach als „historischer Sieg“ gewertet. Historisch deshalb, weil es erstmals ein Grüner an die Rathausspitze einer deutschen Großstadt geschafft hat. Die Grünen seien in der „Mitte der Gesellschaft“ angekommen, das „sogenannte bürgerliche Lager“ aus CDU, FDP und Freien Wählern hätten eine schwere Niederlage eingesteckt, die nun endlich auch personelle Konsequenzen haben müsse. Übersehen wird dabei all zu oft, dass Schuster sowohl vor acht als auch vor 16 Jahren nur ins Amt kam, weil sich die Mehrheit der Grünen- und SPD-Wähler nicht auf einen Kandidaten einigen konnte. Eine Mehrheit hatte das „sogenannte bürgerliche Lager“ in Stuttgart schon lange nicht mehr. Weiterlesen

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Randbemerkungen

Kurz vor der OB-Wahl in Stuttgart einige Randbemerkungen: Weiterlesen

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Mutti besucht ihr Büble

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Heute kam die Kanzlerin, um OB-Kandidat Turner zu unterstützen. Ob dieser Auftritt Turner wirklich geholfen hat, bleibt abzuwarten – am 21. Oktober wird erneut gewählt.

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Die philosophische Komponente von Stuttgart 21

Es ist alles im Fluss. Nichts währt für immer. Alles ist vergänglich. Diese Weisheiten bringt die Bahn ein ums andere Mal uns Stuttgartern nahe. Deshalb plant die Bahn nicht verbindlich, sondern nur in Zwischenständen. Sämtliche Kostenstände, die seit Jahren in verschiedener Höhe kursieren, sind Zwischenstände. Auch die Grundwassermenge, die aus dem Stuttgarter Untergrund entnommen und andernorts wieder eingepresst werden muss, war ein Zwischenstand und hat sich nach 18 Jahren Planung kürzlich verdoppelt. Nicht zu vergessen die nun doch nötigen Bohrpfähle, die in der Gips-Schicht den Trog und Düker vom Aufschwemmen abhalten sollen, waren bis vor kurzen nicht nötig. Selbst Planfeststellungen sind für die Bahn immer nur Zwischenstände und nicht verbindlich. Hauptsache, dass sie sich auf ein Baurecht berufen kann, das aus einem längst überholten Zwischenstand resultiert. Das Baurecht selbst ist davon übrigens nicht betroffen, es ist das einzige bei Stuttgart21, was kein Zwischenstand ist und Bestand hat. Weiterlesen

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Und jetzt? Welche Wahl werde ich haben?

Ich bin wirklich froh, Hannes Rockenbauch gewählt zu haben. Über 10% der Stuttgarter haben ihn gewählt, was ein gutes Zeichen und ein respektables Ergebnis ist. Über 20.000 Stuttgarter haben sich klar für einen echten Politikwechsel ausgesprochen. Weiterlesen

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Erikablockade am Nordflügel

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Heute morgen fand nicht das übliche Frühstück am Bauzaun des ehemaligen Nordflügels statt, sondern ein besonderes Frühstück zum Abschied von Erika. Erika ist seit Jahren vielfältig gegen Stuttgart21 engagiert und war bei nahezu jeder größeren Aktion des Zivilen Ungehorsams dabei. … Weiterlesen

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Der 30.09.2012 begann ruhig und endete leise

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Mein kurzes Fazit zum gestrigen „Gedenktag“ zum 30.09.2010: Ich bin über mich selbst überrascht, wie nahe mir noch heute, zwei Jahre später, dieser Tag geht. Das mit Lügen nur so gespickte Interview von Marietta Slomka mit Herrn Rech vor zwei Jahren, das … Weiterlesen

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Fritz Kuhn spielt Rechtsstaat und Demokratie gegeneinander aus

Äußerungen werden nicht richtiger, je häufiger man sie wiederholt. Und dennoch berufen sich viele Politiker und die meisten OB-Kandidaten in Stuttgart auf diese Aussage und beten sie nach. Ob sie es nicht besser wissen oder absichtlich die Tatsachen etwas verdrehen, weiß ich nicht. Was ich aber weiß: Sie spielen Rechtsstaat und Demokratie gegeneinander aus und machen sich damit an einem dieser beiden Grundprinzipien unserer Gesellschaft schuldig. Weiterlesen

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Die Visionen von Fritz Kuhn feat. Kretschmann

Mutig gestalten oder feige begleiten, das ist hier die Frage

Am gestrigen Abend fand eine Wahlveranstaltung von Fritz Kuhn auf dem Marktplatz in Stuttgart statt. Das allein wäre keine Notiz wert, wenn nicht Winfried Kretschmann als Wahlhelfer ebendort reden sollte. Im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen und dafür, dass immerhin der Ministerpräsident auftreten sollte, empfand ich den Marktplatz als ziemlich leer. Und das lag sicher nicht am Regen, der pünktlich einsetzte, als Kretschmann die Bühne betrat, und pünktlich aufhörte, als Kuhn die Bühne verließ. Weiterlesen

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„Selbst schuld“ ist das einzige, was ihnen zum schwarzen Donnerstag einfällt

Über das schändliche Versagen der Politik zum 30.09.2010

Noch immer gehen Montag für Montag Tausende Stuttgarter auf die Straße – viele von ihnen waren am 30.09.2010 im Schlossgarten. Ein gewichtiger Grund, warum bisher kein Frieden in der Stadt einkehren konnte, ist die Sprach- und Reaktionslosigkeit der Politik in Bezug auf diesen „schwarzen Donnerstag“. Die Schuld für den brutalen Einsatz wird bis heute den Opfern in die Schuhe geschoben. Vielen Tausend Bürgern wurde Unrecht angetan mit bislang weder juristischen noch politischen Folgen. Solange dieser Tag politisch nicht aufgearbeitet wird, so lange wird ein tiefer Riss durch Stuttgart gehen. Weiterlesen

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Über die große Machtfülle des Stuttgarter Oberbürgermeisters

Der Stuttgarter Oberbürgermeister ist sehr mächtig. Deshalb sollte auf jeden Fall jeder wählen gehen! Niemandem sollte es egal sein, wer diese Machtfülle für 8 Jahre erhält! Weiterlesen

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Kuhn will Turner verhindern, Rockenbauch will Turner und S21 verhindern

Das erste, was ich von Fritz Kuhn hörte, nachdem er bekannt gegeben hatte, dass er sich als OB-Kandidat in Stuttgart aufstellen ließe, war die Aufforderung an Hannes Rockenbauch, den Widerstand nicht zu spalten und Kuhn den Vortritt zu lassen. Denn man hätte ja das eine gemeinsame Ziel: Turner zu verhindern. Das könne wenn überhaupt nur Kuhn. Der aber auch nur dann, wenn alle geschlossen ihn wählen würden.

Drei Fragen kamen mir damals in den Sinn: Weiterlesen

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11.9.2012 Zahnloser Tiger #FritzKuhn gegen kämpferischen Träumer #Rockenbauch #obs12 #sob12 #s21

Vielsagend war die gestrige Veranstaltung im übervollen DGB-Haus, zu der das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 Fritz Kuhn und Hannes Rockenbauch geladen hatte. Thema der exklusiven Zweierrunde war: „S21 – was werdet Ihr machen?“ (siehe hierzu auch den Stream von cams21) Weiterlesen

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5.9.2012 Über den Kandidatencheck im DGB-Haus #obs12 #sob12 #stuttgart #rockenbauch

Gestern Abend veranstaltete der DGB einen Kandidatencheck mit den wichtigsten OB-Kandidaten. Der Saal war wieder einmal überfüllt und nicht jede Besucherin und nicht jeder Besucher erhielt einen Sitzplatz. Weiterlesen

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Was sagen die OB-Kandidaten zu … Bildung und Schule? #obs12 #sob12

Was sagen die OB-Kandidaten zu … Bildung und Schule?

Meine ganz persönliche Meinung zu den Wahlprogrammen: Weiterlesen

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4.9.2012 Herr PHK H., das nenne ich Kriminalisierung #s21

Sehr geehrter Herr PHK H.,

gestern Abend im Schlossgarten haben Sie sich mit Ihrem Einsatzleiter stark dagegen gewehrt, dass man ihnen unterstellte, uns zu kriminalisieren. Dies geschah, nachdem Sie einen Gegner gegen S21 nach der Montagsdemo festhielten und durchsuchten, da er angeblich Kabelbinder der neuen Werbe-Plakate am Bauzaun durchgeschnitten hätte. Sie fanden ein Tatwerkzeug und übergaben den Deliquenten an zwei zivile Kriminalbeamte, die ihn abführten. Nachdem wir dann zu diskutieren anfingen, weil ich richtigstellen wollte, dass sie uns eben doch kriminalisieren, entzogen Sie sich der Diskussion und verliessen den Park. Deshalb möchte ich Ihnen in aller Sachlichkeit nochmals darlegen, warum ich dennoch und weiterhin behaupten werde, dass die Polizei uns, den Widerstand gegen S21, kriminalisiert. Weiterlesen

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2.9.2012 Warum ich niemals wieder Grün wählen werde und warum Hannes für mich der einzig wählbare Kandidat ist #s21 #rockenbauch

Bei vielen von uns sitzt die Enttäuschung über Kretschmann und die Landesregierung tief. Wir haben so für die Grünen gekämpft, haben Wahlkampf gemacht, haben uns ins Zeug gelegt und haben schließlich gejubelt, als sie endlich Regierungsverantwortung übernehmen konnten.

Und wie sehr wurden wir seither enttäuscht! Erklärungen (oder sind es Ausreden?) gibt es viele für das Handeln bzw. Nicht-Handeln der Grünen. Sie hätten eben in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD keine andere Möglichkeit gehabt, als auf die rechtliche Überprüfung der Verträge zu verzichten und stattdessen eine Volksabstimmung durchzuführen. Die SPD hätte sie eben erpresst. Der Tausch hieß: Stuttgart21 gegen das Amt des Ministerpräsidenten. Das, was vor der Wahl so sicher schien, trat nicht ein, und die, die uns versicherten, dass sie alles versuchen würden, um Stuttgart21 zu stoppen, haben zumindest nach außen sichtbar nichts oder nur äußerst wenig versucht. Obwohl wir, die Bürger, ihnen so viele Vorlagen geliefert haben, die sich für wirklich energisches und gerechtfertigtes Eingreifen geeignet hätten.

Meine Enttäuschung sitzt so tief, dass ich nie wieder Grün wählen werde! Weiterlesen

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2.9.2012 25 Millionen Euro für Lügen über Lügen #s21 #LGNPCK

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit die PR-Maschinerie für S21 läuft und läuft und läuft. An das Riesenplakat am Nordflügel haben wir uns gewöhnt, das nervige Gedudel aus dem Fernseher mit seinen Zukunftsanimationen am Südausgang überhören und übersehen wir bereits. Und wieder müssen wir feststellen: Wahrheit interessiert das Kommunikationsbüro weiterhin nicht sonderlich, wie man an den Bauzäunen im ehemaligen mittleren Schlossgarten sehen kann. Neben den Reklameplakaten für den Rosenstein, die die Stadt aufhängen ließ und die schon mehr als peinlich sind, weil sich die vorgefertigten frommen „Wünsche“ der angeblichen Bevölkerung alle drei Plakate wiederholen, hängen an den noch freien Zaunelementen seit gestern großformatige Lügenplakate! Weiterlesen

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Was sagen die OB-Kandidaten zu …Stuttgart21? #s21 #obs12

Ich habe mir die Wahlprogramme und Aussagen der wichtigsten vier Kandidaten angesehen und werde in loser Folge einzelne Aspekte vergleichen.

Heute: Was sagen die OB-Kandidaten zu … Stuttgart21? Weiterlesen

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29.8.2012 #S21 folgt der typischen Anleitung für Großprojekte

Im Artikel „Hauptsache groß und teuer“ gibt Alain Devalpo in der letzten Le Monde diplomatique eine Anleitung für alle Projektpartner von Großprojekten, wie derartige Gigantomanien gegen Widerstände zu realisieren sind. Und selbstverständlich lassen sich seine Aspekte eins zu eins auf Stuttgart21 übertragen – genau so wie auf den Berliner Flughafen, die Hamburger Elb-Philharmonie, die Schnellbahnstrecke im Susatal und viele andere auf der ganzen Welt mehr. Weiterlesen

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28.8.2012 Die Kreativität der Stuttgarter Polizei kennt keine Grenzen #s21

Wir wissen ja seit langem, dass sich die Polizei in Bezug auf unsere Widerstands- und Protestformen äußerst kreativ zeigt und alles versucht, um uns von der Straße zu drängen. Wir werden überzogen mit Anzeigen, Strafbefehlen und Bußgeldern in einer Intensität, die seit langem bereits vollkommen absurde Züge angenommen hat. Weiterlesen

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24.8.2012 Und #S21 ist immer noch zu stoppen!

Noch immer „baut“ die Bahn mit angezogener Handbremse. Im ehemaligen Schlossgarten wird an manchen Stellen etwas gebaggert, der Landespavillon wird aktuell abgerissen, die Grube für das Technikgebäude wächst. Das alles macht mir aber eher einen halbherzigen Eindruck und sieht eher nach Alibiveranstaltung aus, um zu zeigen, dass man schon baut. Der Punkt, an dem S21 zumindest wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll zu stoppen sein wird, ist weiterhin in weiter Ferne. Weiterlesen

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Eine Wahlalternative für die OB-Wahl in Stuttgart #ob-wahl #glaeserneurne #s21

Für die anstehenden OB-Wahlen in Stuttgart gibt es eine interessante Alternative für all diejenigen, die unzufrieden sind mit den Kandidaten, mit dem aktuellen postdemokratischen, Lobby-gesteuerten Politik-Stil und für diejenigen, die kein kleineres Übel wählen möchten im ersten und / oder nur im zweiten Wahlgang. Weiterlesen

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27.7.2012 Ja, zerstören könnt Ihr! Ein Schmähbrief #s21

Was geht nur in Euch vor, dass Ihr es nicht ertragt, junge Bäume wachsen zu sehen? Was müsst Ihr erlebt haben, wie hart muss Euer Herz sein, wie unmenschlich seid Ihr geworden, dass Ihr junge Bäume, die bisher niemandem im Weg stehen und an das Leben, an den wahren Fortschritt, an Kultur und Kreativität, an natürliches Wachstum gemahnen und uns Hoffnung geben sollen, in einer Nacht- und Nebel-Aktion herausreißt und auf den Müll werft? Weiterlesen

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26.7.2012 „Das Thema“ und die OB-Kandidaten #csd-stuttgart #csd

Gestern abend waren die OB-Kandidaten vom IG CSD e.V., dem Trägerverein des CSD in Stuttgart, ins Wilhelmspalais eingeladen, um dort Schwulen und Lesben Rede und Antwort zu stehen. Trotz des wunderbaren Sommerabends war der Saal überfüllt, so dass viele Leute rund herum an den Wänden stehen musten. Weiterlesen

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24.07.2012 Bericht zur XXL-Blocka​de am Nordflügel #s21

Bereits um 6:30 Uhr heute früh haben sich ca. 50 Gegner des Bahnhofprojekts Stuttgart21 an der Einfahrt zur Baustelle des Technikgebäudes am ehemaligen Nordflügel versammelt, um gegen den Bau von Stuttgart21 zu demonstrieren und durch Sitzblockaden den Weiterbau zu verhindern. Einmal mehr sollte mit der Großblockade darauf aufmerksam gemacht werden, dass dieses Projekt trotz aller Bemühungen seitens der Projektpartner nicht rechtmäßig ist und auf Lug und Betrug beruht. Um 7:00 Uhr waren es bereits an die 250 Gegner, von denen sich 30 bis 40 vor das Tor gesetzt hatten. Der Bauzaun war mit diversen Transparenten behängt, andere Transparente wurden für den Verkehr gut sichtbar an der Heilbronner Straße gehalten. Neben den Versorgern war auch die Lokomotive vor Ort, um für das leibliche und musikalische Wohl zu sorgen. Weiterlesen

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20.7.2012 Zur Causa Palmer eine Anmerkung #s21

Gestern veröffentlichte Boris Palmer auf Facebook ein kurzes Statement „Zur Causa Richter“. Er meint offensichtlich die „Causa Reicherter“, spricht aber immerzu von „Richter“. Neben dieser nicht ganz nebensächlichen Schludrigkeit geht es ihm jedoch darum, die Hausdurchsuchung bei Richter a.D. Reicherter zu rechtfertigen. „Wenn die Justiz Menschen verfolgt, deren Vergehen politischer Protest ist, regt das auf.“ Dieses richtige Statement relativiert Palmer fix wieder, indem er versucht, zu belegen, dass in diesem Fall bezüglich der Empörung die „Maßstäbe verloren“ gegangen wären und eigentlich alles doch nur halb so wild wäre. Weiterlesen

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16.7.2012 Die Verfolgung der S21-Aktivisten ist psychopathisch #s21

Nicht selten habe ich mich in diesem Blog über die überzogenen Maßnahmen der Staatsanwaltschaft und der Polizei im Zusammenhang mit Aktivisten gegen Stuttgart21 geäußert. Neben mehreren Hausdurchsuchungen bei Aktivisten von cams21 zur Sicherstellung von Beweisbildern zu den Vorgängen am 20.06.2011 wurden und werden viele Aktivisten nachweislich und massiv durch die Polizei eingeschüchtert und unter Druck gesetzt. Es wird jede Möglichkeit genutzt, um Aktivisten vor Gericht zu bringen oder sie durch Ordnungsgelder von weiteren Aktivitäten abzuhalten. Diese harte Linie hat sich auch unter der neuen grün-roten Landesregierung nicht geändert. Weiterlesen

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14.7.2012 Vom Politikwechsel und kleinsten Übel bei der OB-Wahl in Stuttgart #s21

Die OB-Wahl in Stuttgart naht. Und natürlich denke ich oft darüber nach, wen ich wählen soll – oder ob ich überhaupt wählen soll.

Grundsätzlich ist diese OB-Wahl so urdemokratisch wie kaum eine andere Wahl, da hier Privatpersonen antreten und keine Parteien oder Listen gewählt werden. Jeder darf sich aufstellen lassen, wenn er denn nur 250 Unterstützer findet. Der Frust, den man gegenüber der “Parteiendemokratie” zurecht haben kann, zieht bei dieser Wahl nicht, denn jeder, der meint, die OB-Wahl hätte doch keinen Sinn und es würden eh wieder nur die üblichen Parteisoldaten gewählt, kann sich einfach selbst aufstellen und es besser machen. Demokratischer geht es also eigentlich gar nicht. Weiterlesen

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10.7.2012 Wir lassen uns auch weiterhin nicht provozieren! #s21

Ich habe den Eindruck, dass unsere Bürgerbewegung, unser Protest, unser Widerstand gegen Stuttgart21 inzwischen wieder an Stärke zunimmt. Immer wieder treffe ich in den letzten Tagen Personen oder höre von Personen, die sich nach der Volksabstimmung enttäuscht zurückgezogen haben und die nun doch wieder zurück auf die Straße kommen und mit uns nun doch weiter gegen den Murks kämpfen wollen. Das macht Mut! Weiterlesen

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8.7.2012 Hat das alles überhaupt noch einen Sinn? Ja, es hat! #s21 #occupy

Kämpfen wir in Stuttgart auf verlorenem Posten? Werden wir überhaupt noch wahrgenommen? Hat es überhaupt noch irgendeinen Sinn, allmontäglich und jetzt zum 130. Mal auf die Straße zu gehen? Was könnnen wir schon ausrichten? Gebaut wird so oder so, unsere Argumente werden nicht ernst genommen – und wir alle wissen, wie das Spiel weitergehen wird. Was soll’s also? Weiterlesen

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5.7.2012 Die entscheidende Frage beim #GWM #s21

Nachdem sich nun alle wieder lieb haben und man sich einig ist, dass die Bahn ein bisschen ungünstig kommuniziert habe, dass Kretschmann aber ja auch nicht gleich so ruppig hätte sein müssen und Dietrich ja im Grunde genommen doch ein ganz wichtiges und nützliches Kerlchen ist, will die Bahn nun also, wenn sie denn endlich darf, mit nur einer GWM-Anlage und ohne Planänderungsbeschluss loslegen. Weiterlesen

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3.7.2012 Die „Superwaffe“ des postdemokratischen Staates #s21

Der Artikel „Demokratie kokettiert mit der eigenen Unvollkommenheit“ von Georg Seeßlen und Markus Metz in der aktuellen Ausgabe der einund20 versteckt einige für unsere Bürgerbewegung wichtige, richtige und bemerkenswerte Aussagen. Der Text selbst ist insgesamt eher schwer verständlich, etwas ungelenk und scheinbar unfertig. Und leider verpassen es die Autoren, die für das Verständnis des Textes notwendigen gesellschaftstheoretischen Thesen von Colin Crouch („Postdemokratie“, „Das befremdliche Überlegen des Neoliberalismus“) zu beschreiben, ohne die dieser Text etwas in der Luft hängt. Colin Crouch analysiert, dass wir uns in den westlichen Gesellschaften in einer „Postdemokratie“ befinden. Eine Postdemokratie zeichnet aus, dass durch einen zu schrankenlosen Markt und extrem einflussreiche Lobbys demokratische Verfahren ausgehöhlt werden und Politiker nicht mehr primär danach handeln, was für den Bürger am besten ist, sondern danach, welche Lobby am lautesten brüllt, am meisten verspricht oder gar am meisten zahlt. Der Bürger darf zwar noch alle paar Jahre wählen, aber auch Wahlen und Abstimmungen werden über Wahlspenden massiv von Wirtschaftsinteressen beeinflusst, so dass die Demokratie mehr und mehr den oberflächlichen Regeln des reinen neoliberal geprägten Marketing folgt und zur reinen Makulatur verkommt. (Diese Mechanismen lassen sich wunderbar am Volksentscheid zum Ausstiegsgesetz studieren, aber auch ganz aktuell daran, dass die Bahn wegen selbstverschuldeter zeitlicher Verzögerungen und drohender Mehrkosten das Eisenbahnbundesamt, das Regierungspräsidium und Politiker unter Druck setzt.) Weiterlesen

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30.6.2012 Baustopp jetzt! #s21

Nachdem in den vergangenen Tagen selbst aus Bahnkreisen verlautete, dass durch das neue, umfangreiche Planänderungsverfahren zum Grundwassermanagement der Baubeginn erst 2014 möglich sei, wird dies heute von anderen Bahnkreisen, in Person von Projektleiter Herrn Penn und unserem Kommunikationsprofi Herrn Dietrich offensichtlich dementiert. Ein Beginn sei auch schon 2013 möglich – an Stellen, an denen weniger Grundwasser entnommen werden könne. Weiterlesen

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29.6.2012 Betrug oder Unfähigkeit? #s21 muss jetzt neu überdacht werden!

Ist das normal oder bin ich nur zu sensibilisiert? Ist es normal, dass ein Großprojekt wie Stuttgart21 bereits zu Beginn mit so vielen Pannen zu kämpfen hat? Oder fallen mir die Pannen nur so stark ins Auge, weil ich dieses Projekt besonders intensiv beobachte? Weiterlesen

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27.6.2012 Unsere Bürgerbewegung muss sich endlich demokratisieren! #s21

Wir dürfen uns nichts vormachen: Auch in unserer Bürgerbewegung gegen Stuttgart21 geht es wie in allen anderen Organisationen, Parteien und Verbänden um Macht und Einfluss. Und überall menschelt es und überall wird intrigiert und geheim verhandelt. Bis heute ist mir jedoch nicht klar, wie die tatsächlichen Strukturen unserer Bürgerbewegung aussehen. Ich weiß, dass es ein Aktionsbündnis gibt, in dem viele wichtige Leute sitzen; es gibt “aktive Parkschützer” und normale Parkschützer; ich weiß vom Parkschützerrat; es gibt Stadtteilgruppen, Bezugssgruppen, viele Spezialistengruppen und eine große Menge, die wie ich mehr oder weniger gar nicht organisiert ist. Als es viel zu tun gab, habe ich diese Strukturen nicht weiter hinterfragt, denn ich hatte den Eindruck, dass ein Rädchen ins andere greift und alles ganz gut läuft. Zwar gab es immer wieder Entscheidungen, bei denen ich mich fragte, wer diese jetzt wieder getroffen hat und in welchem Namen diese getroffen wurden, aber wirklich Zeit, mich mit der Struktur auseinanderzusetzen, gab es keine. Weiterlesen

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17.6.2012 Schön, dass wir darüber gesprochen haben #s21 #filderdialueg

Am Ende des Filderdialogs könne auch das ernüchternde Ergebnis herauskommen, das da heißt: „Schön, dass wir darüber gesprochen haben!“, so das Fazit von Harald Kirchners Bericht im SWR. Viele Aspekte lassen befürchten, dass genau das das Ergebnis dieser Veranstaltung sein wird: Weiterlesen

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15.06.2012 Smart-Lügenpack #s21 #LGNPCK #BUND #VCD #probahn

Und schon wieder kann ich mir nur die Augen oder aber die Ohren reiben! Es ist noch gar nicht lange her, da hörte ich auf der Montagsdemo flammende Reden von Gerhard Pfeifer (BUND) und von Klaus Arnoldi (VCD)  und von Vertretern des Fahrgastverbands Pro Bahn gegen das Wahnsinnsprojekt Stuttgart21. In den Reden ging es um fundamentale ökologische Fragen zu Risiken bezüglich Grund- und Mineralwasser und um den sehr fragwürdigen bzw. bereits widerlegten verkehrlichen Nutzen des Projekts. Weiterlesen

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19.02.2012 #s21 Eh-weg-Virus verseucht glibberigen Mutanten-Schleim #cams21 #s9000

Gestern fand die erste Großdemo nach der Zerstörung des Mittleren Schlossgartens statt. Nachdem die Polizei zuerst von 1.000 Demonstranten auf dem Schlossplatz sprach, wurden daraus auf der Demoroute 1.200, um dann schließlich auf dem Gebhard-Müller-Platz auf 2.500 anzuschwellen. Irgendwo auf der Strecke muss es zu einer einzigartigen, enormen Demonstrantenvermehrung gekommen sein. Weiterlesen

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17.02.2012 #s21 Der Wahnsinn geht weiter #cams21 #s9000

Heute Morgen durfte ich zwischen einer Armada von Polizeibussen und Polizisten vorbei in die Arbeit laufen. Grund waren die Baumfällungen zwischen Planetarium und Schillerstraße. Die Polizeibusse standen dicht an dicht, damit ja niemand hindurch witschen konnte, darüber hinaus standen vor den Bussen schön aufgereit ein Polizist am anderen. Man kommt sich wirklich vor, wie in einem Bürgerkriegsgebiet. Ich glaube, dass es keine andere deutsche Großstadt gibt, in der mehr Polizei zusammengezogen ist als in Stuttgart. Fehlt nur noch, dass die Polizisten mit Gewehr im Anschlag rumstehen! Diese Machtdemonstration ist ja nicht nötig, denn der Widerstand ist friedlich – sie soll einfach nur zeigen, dass jeder Widerstand zwecklos ist. Den Stuttgartern muss endlich klar gemacht werden, wo der Hammer hängt und wer die Macht im Staate hat. Vergessen wird dabei, dass alle Macht vom Volke ausgeht – ihr kriegt uns nicht los, wir Euch schon!!! Weiterlesen

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16.02.2012 Der Kampf um #S21 ist noch längst nicht vorbei, Herr Kretschmann! #cams21

Heute titelt die Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung mit dem Zitat von Herrn Kretschmann, der Kampf um Stuttgart21 sei nun vorbei. Ich bin mir da nicht so sicher. Vielleicht wird in der kommenden Zeit die Bürgerbewegung gegen Stuttgart21 nicht mehr so sichtbar sein, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die riesige Brache, die im Schlossgarten entstehen wird und die den gesamten Sommer und Herbst über ohne richtigen Baufortschritt sein wird, früher oder später erneut mehr Menschen in Stuttgart auf die straße treiben wird. Sicher bin ich mir darin, dass Herr Kretschmann mit seiner Aussage nicht Recht behalten wird. Und noch sicherer bin ich mir, dass er nur eine einzige Legislaturperiode überstehen wird. Und ob Herr Kuhn, der nie etwas von sich hören ließ und nun zwei Tage vor dem Tag X sagt, ach, ich bin auch gegen S21, überhaupt irgendeine Chance in Stuttgart haben wird, bezweifle ich sehr. Auch die kritischen Töne aus dem Rathaus, die man in den letzten zwei Tagen vernehmen konnte, sind verpufft und sollten auch verpuffen. Sie dienten einzig dazu, dass sich die Ratsherren und Ratsdamen auf die Schulter klopfen konnten in der Gewissheit, das Projekt kritisch begleitet zu haben – absolut folgenlos natürlich. Es ist schon ein Witz der Geschichte, dass ausgerechnet die Grünen durch ihr Verhalten in Bezug auf S21 die Parteienverdrossenheit so stark befeuern, wie es keine andere Partei geschafft hat. Weiterlesen

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15.02.2012 #s21 Stuttgart wird eine andere Stadt sein nach dieser Nacht #cams21 #s9000

Was soll ich schreiben? Nach 18 Stunden Park bin ich nun übermüdet, tieftraurig und noch immer zornig zu Hause. Der Park ist so gut wie geräumt, auf den Bäumen sitzen noch die heldenhaften Robin Woods, es gibt Widerständler, die sich an Bäume gekettet haben und irgendwo sollen sich wohl auch zwei Widerständlier einbetoniert haben. Der Schlossgarten ist aber weitestgehend geräumt, so dass die Polizei sich nun diesen zuwenden kann.

Es waren gestern nacht sicher über 1.000 Menschen im Park, es schneite und wurde kalt. Um 2:30 kamen die ersten Polizeieinheiten in den Park, eine halbe Stunde später wurden mit einigen Linienbussen und einem Zug eine Unmenge Polizisten angekarrt, die den Park ziemlich schnell umstellten. Diejenigen, die aus dem GWM herauskamen, sind absolut nicht zimperlich losgezogen. Da es einige gab, die das Tor, wo die Polizei herauswollte, blockierten, wurde gleich der Schlagstock gezogen und einige bekamen ihn auf die Finger. Die Polizei stürmte sodann aus dem Gelände und drängte die davor stehenden heftig bei Seite. Einige Widerständler wurden zu Boden geworfen, ihnen ist gottseidank nichts passiert. Gottseidank auch ging es so nicht weiter, wie es begann. Die Polizei ließ sich Zeit, machte viele Durchsagen, dass jeder jederzeit Richtung Klettpassage oder Staatsgalerie gehen könne und rückte langsam aber sicher vor. Parallel dazu wurde der Park mit Hamburger Gittern abgesperrt. Hätten sich alle im Park hingesetzt, wären sie jetzt noch nicht fertig – das Wetter, die Kälte, die Nässe und auch die wenige Übung der meisten verhinderte jedoch, dass sie sich setzten, so dass die Polizei relativ leichtes Spiel hatte und einfach Stück für Stück vom Biergarten in Richtung Klettpassage vorrückte. Menschen, die saßen, wurden weggetragen oder weggeführt. Personalien wurden aufgenommen, die Abfertigung ging aber schnell. Irgendwann erreichte die Polizeikette die ersten Zelte, dann auch schon die Zeltstadt. Aktuell, um kurz nach 8 Uhr, werden die ersten Baumkletterer heruntergeholt.

Erstaunlich war, dass hinter der Polizeikette orangefarbene Westen mit der Aufschrift hw auftauchten. Hölscher ließ sich dieses Schauspiel nicht entgehen und meinte auf Nachfrage der Polizei, dass dies nun „unsere Baustelle“ sei. Die Polizei ließ sie gewähren. 

Und nun? Ich bin tief traurig und müde, werde aber gleich wieder los gehen, mal schauen, was am Schlossgarten noch so passiert. Gerade kommt über Twitter, dass um 11 der erste Baum gefällt werden soll. Ich werde da sein, auch wenn mir auf dem Nachhauseweg gerade die Tränen kamen – nicht weil wir „verloren“ hätten, denn wer glaubte schon, gegen die Polizei bestehen zu können!? Nein, ich bin tieftraurig und erschüttert, weil es mir so unendlich weh um die Bäume ist. Zweihundert Jahre wachsen sie nun dort im Park, und das soll es nun einfach gewesen sein wegen eines absolut schlecht geplanten, in vielen Abschnitten nicht planfestgestellten, nicht leistungsfähigen Bahnhofs, den dazu noch keine Bauunternehmung sich zu bauen getraut. Irgendwie sind hier die gesunden Relationen für meinen Geschmack ziemlich verschoben!

Stuttgart wird nach dieser Nacht nicht mehr dieselbe Stadt sein!

Der Widerstand geht weiter!

Oben bleiben!

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14.02.2012 #s21 Was ist diese Bürgerbeteiligung Wert? #s9000 #farce

Mit Beschluss vom 13.02.2012 wurde der Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Anordnung gegen das RP Stuttgart vom Verwaltungsgericht Stuttgart abgelehnt. Die Antragsteller wollten, dass der geplante Polizeieinsatz solange zurückgestellt wird, bis der „Schlichterspruch“ Heiner Geißlers 1:1 umgesetzt würde. Der Antrag wurde in erster Linie deshalb abgelehnt, weil er falsch gestellt wurde. „‚Herrin‘ des Polizeieinsatzes“ sei die Stadt Stuttgart, nicht das Land.

Soweit so gut – viel interessanter ist die Einschätzung des Verwaltungsgerichts, dass dem Schlichterspruch keine rechtsverbindliche Wirkung zukäme. „Dies gilt auch für die Ziffern 11 und 12 des Schlichterspruchs. Der Schlichterspruch enthält in Nr. 2 ausdrücklich die Aussage, dass ihm keine Rechtsverbindlichkeit zukommt. Für den Schlichterspruch selbst stellt dies Dr. Geißler in Ziffer 2 ausdrücklich fest. Es ist ein Votum des Schlichters. Auch durch die öffentliche Annahme des Schlichterspruchs durch den Bahnvorstand entstand keine rechtsverbindliche Wirkung. Die Ergebnisse und die Zustimmungen erschöpften sich in einer psychologischen und politischen Wirkung.“ Weiterlesen

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13.02.2012 #s21 Die Zeit der Parkschützer ist gekommen! #cams21 #s9000

Seit langem nun bin ich mit vielen anderen Menschen „Parkschützer“, wir haben uns auf der Internetseite registriert, haben eine Stufe angegeben, wie weit wir bereit sind zu gehen, wenn es mit dem Park ernst wird. Wir haben dort monate- und jahrelang diskutiert, haben Aktionen geplant, uns koordiniert, haben demonstriert, blockiert, haben an Veranstaltungen teilgenommen, haben Leserbriefe geschrieben und haben einfach getan, zu was wir in der Lage waren. Doch erst jetzt zeigt sich, wer ein wahrhaftiger Parkschützer ist! In den kommenden Tagen wird sich erweisen, wie viele Menschen bereit sind, sich wirklich für ihren Schlossgarten, für ihre Bäume einzusetzen, friedlich, aber bestimmt. Weiterlesen

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9.2.2012 #s21 Die Polizei rechtfertigt schon jetzt ein hartes Vorgehen #cams21 #s9000

Die Polizei sorgt für den in wenigen Tagen anstehenden Einsatz im mittleren Schlossgarten vor. Heute wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht, die darauf schließen lässt, dass es nun mit der Räumung tatsächlich ernst wird. Diese Pressemitteilung ist jedoch anders, als die, die wir bisher von der Polizei gewohnt sind: sie ist sehr lang, sie ist konkret bis penibel in der Beschreibung von Beispielen und nutzt viele emotionale, polemische Adjektive. Eigentlich ist sie keine Pressemitteilung, sondern eher eine öffentliche Warnung für alle Mitglieder der Bürgerbewegung gegen Stuttgart21, sich am Tag der Tage besser nicht im Stuttgarter Schlossgarten aufzuhalten. Der Duktus dieser Veröffentlichung will schon jetzt ein hartes Durchgreifen der Polizei rechtfertigen: Weiterlesen

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8.2.2012 #s21 Provokation, nicht Notwendigkeit #sf21 #s9000 #cams21

In den kommenden Tagen möchte die Bahn in Rücksprache mit der Polizei mit der „Freimachung des Baufelds“ für den Bahnhofstrog beginnen – was auf gut Deutsch bedeutet, dass der mittlere Schlossgarten geräumt und über 200 teilweise mehrere Hundert Jahre alte Bäume gefällt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Projektbefürworter, der mithin heikelste für die Polizei und der niederschmetterndste für die Gegner von Stuttgart21 – zumal die Parkschützer, eine der aktivsten und buntesten Widerstandsgruppen, sich auf die Fahnen geschrieben haben, den Park zu schützen. Wenn der Park nicht mehr existiert, gibt es auch nichts mehr zu schützen, so dass ein wichtiger Teil des Widerstands seiner Existenzgrundlage beraubt würde – so das Kalkül der Bahn. Mit der Baufeldfreimachung wird gleichzeitig suggeriert, dass das Projekt nun so richtig starten könne. Weiterlesen

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7.2.2012 #s21 Zum Verhalten der Polizei #s9000

So traurig es ist, S21 führt bei mir auch dazu, dass ich eine tiefe Aversion gegenüber der Polizei entwickele. Nicht nur, dass ich mir beim täglichen Anblick der Grüppchen Bereitschaftspolizei im und rund um den Bahnhof und Park und der vielen, vielen Polizeibusse hier in Stuttgart die Frage stelle, in was für einer Stadt, was für einem Land wir leben, nein, sogar normale Streifenpolizisten werden mir verdächtig, schlicht weil sie zum gleichen Verein gehören. Weiterlesen

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1.2.2012 #s21 Die Bahn hat die Verzögerungen selbst zu verantworten #cams21 #s9000

Es verwundert schon einigermaßen, dass sowohl die Opposition im Landtag als auch die Bahn die Verzögerungen bei Stuttgart21 den Projektgegnern in die Schuhe zu schieben versucht. Bürgerbeteiligung, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Vertrauen sind keine Themen, die es erst seit Stuttgart21 gibt. Da die Bahn und die Projektpartner es verpasst haben, dafür zu sorgen, dass das Projekt die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung findet, sind es letztlich auch die Bahn und die Projektpartner, die für die entstandenen Verzögerungen in Haftung genommen werden müssen. „Schlichtung“, „Stresstest“ und „Volksabstimmung“ waren keine Forderungen und auch keine Erfolge der Projektgegner, sondern wurden von den Projektpartnern kleinlaut angeboten, um die Legitimation und Akzeptanz, die diesem Projekt fehlten, nachzuholen. Dass dies bis heute nicht gelungen ist, zeigt sich daran, dass noch immer Tausende wöchentlich gegen dieses Projekt auf die Straße gehen. Weiterlesen

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31.01.2012 #s21 Wir sind viele, wir sind laut … #cams21 #sf21 #s9000

„Kaum einer protestiert“ (StZ), „die Zahl hielt sich in Grenzen“ (StN) und auch im SWR wurde gestern Abend von „abnehmendem Protest“ gesprochen – dabei waren gestern Abend auf der Montagsdemo laut Polizei 2.300 Demonstranten anwesend. Natürlich, die Diagnose bezog sich auf den Abrissbeginn am Südflügel. Im Vergleich zum Nordflügel war der sichtbare Protest geringer, aber das ist doch kein Wunder: der Abriss des Nordflügels begann im Hochsommer und an einer gut einsehbaren und nicht komplett gesperrten Straße. Ganz im Gegensatz zum Südflügel, wo immerhin 500 Personen die gesamte Nacht bei strengen Minustemperaturen ausharrten, dann von der Polizei geräumt wurden und von den Absperrungen aus ja nicht einmal den Abrissbagger am anderen Ende des Südflügels sehen konnten. Dass deshalb vergleichsweise wenig Leute vor Ort waren, ist für mich nicht verwunderlich. Denn was sollte man machen, außer am Gitter stehen und trillern? Weiterlesen

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26.01.2012 #s21 Nochmals im wunderschönen Schlossgarten #s9000

Heute bin ich extra früher aus dem Geschäft weg, um bei diesem herrlichen Wetter noch bei Helligkeit längere Zeit im Park zu verbringen. Denn wer weiß, wie lange das noch geht. Gerade nach den Nachrichten der letzten Tage kann es einem als Parkschützer schon anders werden: das Herz wird schwer; die Gedanken rasen; die Furcht vor dem, was kommt, nimmt zu; der Wahnsinn, dem wir uns gegenüber sehen, scheint unüberwindbar. Wann geht es los? Was mache ich dann? Wo gehe ich hin? Wie weit werde ich gehen? Was nehme ich mit? An was muss ich unbedingt denken? Wo verabrede ich mich am besten mit meiner Bezugsgruppe? Wird es friedlich bleiben? Wie wird die Polizei sich verhalten? Weiterlesen

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26.01.2012 #s21 Schwarzarbeit, Abrissbagger und Parkräumung #cams21 #s9000

Thema Schwarzarbeit:

Bereits Mitte August 2010 wurde auf der Baustelle der Deutschen Bahn AG am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs Schwarzarbeit entdeckt. Wie der SWR und die StZ berichteten, hat der Zoll nun erneut auf S21-Baustellen Schwarzarbeit entdeckt. 14 von 35 überprüften Arbeitern waren zu Dumpinglöhnen und nicht angemeldet auf den Baustellen beschäftigt. Weiterlesen

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24.01.2012 #s21 Der Widerstand lebt #cams21 #s9000

Der Widerstand lebt! Zugegeben, „Widerstand“ in Stuttgart hat (bisher) eine andere Bedeutung und Ausprägung als Widerstand beispielsweise im Val di Susa oder in Hamburg oder in Berlin, er ist absolut friedlich und erschöpft sich meist in Demonstrationen. Viel eher ist wohl der Begriff der Bürgerbewegung geeignet, die Gegnerschaft zu Stuttgart21 zu umschreiben. Weiterlesen

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23.01.2012 #s21 Die Bahn lernt einfach nichts dazu #cams21

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die Bahn überraschend (das sagen sogar die StN) unter großem Polizeischutz über 30 Bäume gefällt. Für eine genaue Chronologie der Ereignisse siehe auch cams21.de

Ich erinnere mich noch gut an die Versprechungen der Bahn im vergangenen Jahr, keine Nacht-und-Nebel-Aktionen mehr durchzuführen, sondern transparent zu kommunizieren und die kommenden Aktionen klar anzukündigen. Dies solle einem neuen und deeskalierenden Miteinander dienen, denn Bilder wie am 30.09.2010 wolle man ja nicht mehr sehen. Weiterlesen

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19.01.2012 #s21 Die Verführbarkeit der Stuttgarter Medien #cams21

Offener Brief an Josef-Otto Freudenreich, Kontext:Wochenzeitung

Lieber Herr Freudenreich,

offenbar hat die Kontext:Wochenzeitung ordentlich Gegenwind erhalten wegen Ihrer Einbettung in die Arme(e) der Polizei während der Räumung der Straße am Schlossgarten. Nicht anders ist Ihr Artikel „Ein Schritt daneben“ zu verstehen, in dem Sie sich nochmals rechtfertigen, warum sie sich haben einbetten lassen. Ich bin froh über diesen Gegenwind und erschreckt über Ihre Reaktion darauf! Natürlich ist es immer gut, auch mal ein Schritt neben sich zu stehen – man sollte aber tunlichst darauf achten, wo man steht, denn am Abgrund (und Ihre Zeitung steht bei Weitem nicht auf festem Grund) lässt man das wohl besser. Aber Sie haben sich anders entschieden. Weiterlesen

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18.01.2012 Die unglaubliche Macht der #S21 -Gegner #cams21 #sf21

Nicht von mir, aber trotzdem gut 😉 Vielen Dank an den Kommentator!

„Angeregt durch die zahlreichen geistreichen und fundierten Wortmeldungen besorgter S21-Befürworter hier, sehen wir uns zu einer Richtigstellung veranlasst: JA, Sie haben alle recht! WIR, die S21- Gegner sind es ganz alleine, die den Bau und termingerechten Fortgang von S21 verzögern! Weiterlesen

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„Der lange Schatten von #s21 “ Zusammenfassung der Veranstaltung vom 11.01.2012

Am 11. Januar fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Der lange Schatten von Stuttgart21 – Wie viel Presse- und Meinungsfreiheit darf es sein?“ im Gewerkschaftshaus statt. Der große Saal des Gewerkschaftshauses war prall gefüllt, was dafür spricht, dass viele Stuttgarter Bürger das Gefühl haben, dass es nicht zum besten bestellt ist mit der Pressefreiheit – zumindest in Stuttgart.

Den Anfang machte Peter Grohmann, als Anstifter (www.die-anstifter.de) und Kabarettist ein Stuttgarter Urgestein in Sachen Bürgerengagement und Einmischung. Er formulierte das Thema des Abends, indem er darauf aufmerksam machte, dass es keinerlei Aufschrei der etablierten Medien gegeben habe, als die Stadt Stuttgart das allgemeine Betretungsverbot für den Stuttgarter Schlossgarten ankündigte und auch nicht, als die Polizeiführung nur ausgewählte Journalisten aus der Landespressekonferenz, einem privaten Verein und Berufsverband, für die Berichterstattung auch hinter den Polizeiabsperrungen zulassen wollte. Pressefreiheit ist also immer zweifach gefährdet: von den einen, die sie einschränken wollen, und auch von den anderen, die sie und sich einschränken lassen. Grohmanns Fazit: Wir sind ein demokratischer Rechtsstaat und tragen schwer an dieser Bürde und seinen Diskussionen.“ Weiterlesen

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15.01.2012 #s21 Der entzauberte Kretschmann #cams21 #sf21 #9000

Spätestens seit der spontanen Rede von Hannes Rockenbauch gestern auf der Samstagsdemo zum Neujahrempfang der Regierung im Neuen Schloss muss jedem klar geworden sein, dass von Kretschmann in Sachen S21 nichts mehr zu erwarten ist. Er ist entzaubert. Es wird kein Wunder von ihm ausgehen. Er hat auch kein Ass mehr im Ärmel, wie viele immer noch hofften. Es wird also auch keine Überraschung aus irgendwelchen Hinterzimmergesprächen geben, denn Kretschmann führt zu S21 keine Hinterzimmergespräche. Weiterlesen

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13.01.2012 #s21 d-daychen #irsinn #sf21 #cams21

Das war sie also nun, die Räumung der Straße am Schlossgarten. Es war nicht der von manchen sogenannte D-Day mit 9.000 Polizisten, sondern nur ein kleiner Polizeieinsatz mit knapp 2.000 Polizisten, also nur ein d-daychen oder auch d-dayle, wir sind ja in Schwaben. Der Schlossgarten und die Bäume bleiben weiterhin und mindestens bis zum 23. Januar unangetastet. Weiterlesen

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12.01.2012 #s21 Deeskalation geht anders! #irrsinn #sf21 #9000 #cams21

Viel ist seit dem 30.09.2010 die Rede von der Stuttgarter Linie, einer Polizeistrategie, die auf Deeskalation setzt und die erfolgreich über Jahrzehnte in der kleinen Stuttgarter Großstadt eingesetzt wurde und sogar als Paradebeispiel einer erfolgreichen Polizeistrategie in andere Bundesländer und Großstädte exportiert wurde. An eben jenem schwarzen Donnerstag wich die Polizei, wahrscheinlich auf Wunsch einiger führender Landespolitiker, durch den Einsatz von Wasserwerfern, Schlagstöcken und Tränengas gegen friedliche Demonstranten komplett von dieser Linie ab und verletzte hierdurch mehrere hundert Demonstranten. Der Polizeipräsident ist Monate später als Bauernopfer  ausgewechselt worden, während es niemanden gab, der die politische Verantwortung für diesen vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Einsatz übernommen hätte. Weiterlesen

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9.6.2012 #s21 Willkommen in der Polizeistadt Stuttgart #cams21 #sf21

Wir sind gottseidank weit entfernt davon, in einem Polizeistaat zu leben, auch wenn von einigen hartgesottenen Widerständlern anderes behauptet wird. Was allerdings nicht in Zweifel gezogen werden kann, da es für jeden, der wachen Auges durch unsere Stadt läuft, sichtbar ist, ist, dass wir in einer Polizeistadt leben. In keiner anderen deutschen Großstadt ist so viel Polizei präsent, wie in Stuttgart. Jeder, der mit dem Zug in Stuttgart ankommt, sieht die blau oder grün uniformierten, bekappten Grüppchen der Polizei an vielen Ecken im und um den Bahnhof stehen. Dabei geht es nicht um die normalen Streifenpolizisten oder die Bundespolizisten, die auf Bahnhöfen herumschlendern und für Sicherheit sorgen, sondern um jede Menge Bereitschaftspolizei. Montags ist es besonders offensichtlich, da stehen viele Polizeibusse in der gesamten Stadt verteilt, sie sammeln sich auf Plätzen, in Hinterhöfen und an Straßenecken. Man könnte den Eindruck bekommen, hier würde der wilde Mob hausen und die öffentliche Sicherheit sei nicht anders zu gewährleisten als durch ein Großaufgebot der Polizei und durch Knastcontainer für die vielen, vielen Straffälligen. Dabei ist der Protest in Stuttgart der friedlichste, mildeste, bürgerlichste, den ein solches Projekt je gesehen hat! Es brennen keine Autos wie in anderen Städten, es fliegen keine Pflastersteine, es gehen keine Scheiben zu Bruch, es werden keine Hamburger Gitter überstiegen. Ja, wenn die Polizei sagt, man möge gehen, gehen die meisten. Meinte das Herr Schuster damit, als er gestern sinngemäß meinte, in Stuttgart sei alles in Butter? Weiterlesen

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04.01.2012 #s21 #cams21 Frühstück im Solarcafe am Südflügel

An der Straße am Schlossgarten ist seit heute früh um 6 Uhr absolutes Halteverbot. Mit den bekannten Vorbereitungen der Sperrung dieser Straße (geänderte Verkehrsführung, Warnbarken etc.) müssen wir damit rechnen, dass sich die Polizei in der Straße am Schlossgarten bald häuslich einrichten wird bzw. diese für den Abriss des Südflügels weiträumig absperren wird. Weiterlesen

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30.12.2011 #s21 Kein fröhlicher, aber ein trotziger und dennoch zuversichtlicher Rutsch wird es sein!

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten freute ich mich immer auf das neue Jahr, auf das Neue, auf das Ungewisse, auf die vielen neuen Möglichkeiten und Chancen, die sich ergeben würden, darauf, dass es einfach weitergeht und vielleicht doch noch etwas besser würde als es eh schon war – selten blickte ich mit Wehmut zurück, hing nicht an Vergangenem, erinnerte mich gerne, aber ließ Vergangenes auch gerne vergangen sein. Weiterlesen

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20.12.2011 Ja zum Schlichterspruch, aber … #s21 #9000

Gestern hat das Bürgerforum ohne Teilnahme irgendwelcher Bürger getagt und ist zu einem nicht sehr überraschenden Ergebnis gekommen: „Heiner Geißlers Schlichterspruch vollständig umzusetzen, wonach alle gesunden Bäume verpflanzt werden müssen, erscheint unmöglich.Weiterlesen

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19.12.2011 Ihr seid doch nicht ganz sauber! #s21 #9000

Ups! Jetzt muss ich aber aufpassen, denn „Ihr seid doch nicht ganz sauber!“ zu rufen, während einem eine Phalanx Bereitschaftspolizisten gegenüber steht und andere Polizisten dahinter friedliche Personen grundlos und ohne vorherige Ankündigung vom Gehweg hinunter zerren oder zu viert tragen, wird in Stuttgart als Beleidigung angesehen und verfolgt und rechtskräftig mit einer satten Strafe von mehreren Hundert Euro belegt. Sowohl während besagter Situation am GWM als auch in Anbetracht dieses Urteils ging und geht mir durch den Kopf, dass einige in Stuttgart wirklich nicht mehr ganz sauber sein können! Weiterlesen

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Kommentierung der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Stuttgart vom 9.12.2011 #s21

Stuttgart: Entsprechend der Entscheidung der Landesregierung nach der Volksabstimmung das Baurecht der Bahn zu gewährleisten, ist die Polizei aufgerufen dem Bauherrn erforderlichenfalls mit polizeilichen Mitteln zum Baurecht zu verhelfen.
>>> Bevor die Polizei ein angebliches Baurecht der Bahn durchprü … äh, durchsetzt, sollte sie sich sicher sein, dass es ein solches Baurecht auch gibt. Bereits am 30.09.2010 hat die Polizei die Fällung von Parkbäumen ermöglicht, die zu diesem Zeitpunkt nicht genehmigt war. Den normalen Bürger schützt Unwissenheit vor Strafe bzw. Verantwortung nicht – dies muss auch für die Polizei mit sämtlichen rechtlichen Folgen gelten!!! Weiterlesen

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14.12.2011 Bürgerbeteiligung a la Schuster #s21

Viel wurde geredet darüber, dass Großprojekte seit Stuttgart21 nicht mehr in dieser Form durchgesetzt werden könnten. Bürger müssten in Zukunft an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Man müsse mit den Bürgern reden. Man müsse Bürger „abholen“, um ihre Zustimmung zu Projekten zu erhalten.

Übersehen wird gerne, dass es diese Form der Bürgerbeteiligung ja schon längst gibt! Gerade in den letzten Tagen konnte man sehen, wie wirksam Bürgerbegehren als Mitbestimmungsmöglichkeit für Bürger sind: in Lindau durften die Lindauer Bürger über ihren Bahnhof entscheiden, in Gaildorf wurde über einen Naturstromspeicher abgestimmt. Weiterlesen

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6.12.2011 #s21 Wir schützen den Park – entschlossen und geschlossen! #cams21 #9000

Nach der Volksabstimmung sind sich angeblich viele unsicher, was jetzt, wo das Volk gesprochen hat, noch machbar ist und was nicht. Die Zeitungen schreiben schon davon, dass der Widerstand bröckele. Dieser leicht zu durchschauende Stuss ist natürlich getrieben davon, den Protest weiter zu beruhigen und den Widerstand zu brechen, obwohl eigentlich allen klar ist, dass auch eine Volksabstimmung den Murks von Stuttgart21 in keiner Weise besser macht.

Dabei ist die Situation doch ganz einfach: wir stehen dort, wo wir im Sommer 2010 standen! Weiterlesen

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5.12.2011 #s21 Frauenblockade, Großer Ratschlag, Rote Liste …

Heute früh war im Rahmen der 3. AusSitzen-Aktion eine Baustellen-Blockade von Frauen am GWM angesetzt – und es kamen viele! Bereits um 6 Uhr waren sicher 150 bis 200 Personen vor Ort, von denen sich eine ganze Menge vor die Tore setzten. Leider fing es an zu regnen, aber da die Lokomotive-Trommler und ein paar Blechbläser dort waren, war die Stimmung dennoch gut. Natürlich war auch bald schon die Polizei mit vielen Wannen und Lauschfahrzeugen vor Ort. Sie schafften es heute allerdings nicht, dass die Baufahrzeuge, am Ende sicher zehn, pünktlich um 7 Uhr ins GWM fahren konnten, sondern es wurde 7:30, bis die letzten Sitzblockierer vom Tor entfernt waren. Der Tross fuhr unter lauten Pfiffen und Rufen ins GWM. Vielen Dank allen, die bei diesem Wetter ausgeharrt haben. Weiterlesen

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Kommentar zu „S21 und die Medien“ #s21 #swr #s21m

Gestern hat der SWR eingeladen zu einer im Internet gestreamten Sendung zum Thema „S21 und die Medien„. Eingeladen waren und auf dem Podium saßen Clemens Bratzler vom SWR, Robert Schrem von FlügleTV, Sebastian Heinel von der IG Bürger (was er dort sollte, erschloss sich leider nicht), Rainer Nübel von der Kontext Wochenzeitung, Joachim Dorfs von der StZ, Wolfgang Molitor von der StN und Rüdiger Soldt von der FAZ. Gut moderiert wurde die Runde von Birgit Wentzien. Die Zuschauer durften Fragen stellen genauso wie aus Twitter ein paar Fragen und Kommentare vorgelesen wurden. Weiterlesen

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29.11.2011 #s21 Wir sind doch nicht blöd! Oder doch?

Sehr interessant ist es, die vielen Kommentierungen des Ausgangs der Volksabstimmung zu betrachten. Ein Teil der Kommentare versucht, tröstliche Worte zu finden und verweist darauf, dass alles nicht umsonst gewesen wäre. Doch was bringt es uns, wenn wir „eigentlich“ so viel erreicht haben? Wenn kein Großprojekt jemals wieder so umgesetzt werden kann? Was bringt es, wenn es schon ein Erfolg gewesen sein soll, dass es nach 40 Jahren eine Volksabstimmung in Baden-Württemberg gegeben hat – obwohl diese Volksabstimmung außer der SPD-Führung niemand und die Gegner des Immobilienprojekts S21 zu aller letzt wollten? Weiterlesen

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Rückbesinnung – Zurück zu unseren Wurzeln im Park

Irgendwie ist alles wie am Anfang … Ich wurde vor Jahr und Tag Parkschützer, um den Park und die vielen alten schönen Bäume zu schützen. Die Situation schien damals fast aussichtslos. Mehrheiten spielten keine Rolle. Ich informierte mich ein wenig, redete viel mit anderen Leuten im Park, lernte, ging auf die Straße. Dann kam der 30.09.2010, einer der schlimmsten Tage meines Lebens! Noch wochenlang hatte ich Albträume – und habe an diesem Tag den Respekt vor der Polizei verloren! Der Protest wurde stärker und stärker – und um uns zu kontrollieren und mundtot zu machen, wurden wir in Diskussionen im Rahmen der „Schlichtung“ verstrickt, mussten plötzlich Experten auf allen Feldern sein, sollten angeblich auf Augenhöhe mitreden dürfen. Der Widerstand musste sich deshalb extrem professionalisieren. Weiterlesen

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28.11.2011 #s21 Die VA ändert nichts an Lügen, Murks und Beschiss

Nun ist sie also vorbei, die dritte Beruhigungspille, der dritte Versuch, die Gegner des milliardenverschlingenden Halbtiefschrägbahnhofs mundtot zu machen. Ob das geglückt ist, wird sich zeigen.

Wie das Land abstimmt, war mir immer gleichgültig. Für mich war und ist handlungsrelevant, wie es in Stuttgart aussieht. Ich bin fest davon ausgegangen, dass zumindest in Stuttgart die Befürworter des Ausstiegs die Nase vorn haben. Umso enttäuschter bin ich natürlich über das knappe Ergebnis – und werde deshalb meine Position im Widerstand gegen das Projekt neu finden müssen. Weiterlesen

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Aufklärung für Unentschlossene #s21 #cams21 #JA

Wer sich bisher noch nicht entscheiden konnte, ob er am Sonntag für Ja oder Nein stimmen soll, nehme sich eine halbe Stunde und informiere sich unter folgenden, brandaktuellen Links:

Frontal21-Bericht vom 23.11.2011 zur katastrophalen Kostenentwicklung von S21:

Frontal21-Interview: der Stresstest ist nicht bestanden!

Die Alternative: So sieht K21 aus (von den Architekten für K21)

Und hier noch drei wichtige Bestandsaufnahmen zu den Machenschaften, Betrügereien und Ungereimtheiten in Zusammenhang mit S21 aus der Kontext Wochenzeitung:

Fahrlässig Interview mit Martin Ruoff vom Prüfungsamt des Bundesrechnungshofs

Das Spiel mit dem Feuer von Arno Luik

Ignoranz21 von Meinrad Heck

Mit Ja zu stimmen, ist keine Schande, sondern zeugt von Vernunft!

Oben bleiben!

 

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24.11.2011 #s21 Den Befürwortern geht es nicht ums Bürgerwohl #9000 #LGNPCK

Als denkender, vernünftiger Mensch kann man sich nur wundern, mit welcher Vehemenz die verschiedenen Befürworter-Gruppen die schlagenden, besseren, vernünftigeren Argumente der Gegner von Stuttgart21 bekämpfen oder meistens einfach ignorieren. Dabei werden die Argumente der Gegner in der Regel nicht widerlegt, sondern durch die PR-Übermacht mit emotionalen statt rationalen Äußerungen überschrien – wie man am Video in der großen Schalterhalle sehen kann oder ganz aktuell am Lügenbrief von OB Schuster. Weiterlesen

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23.11.2011 #s21 Lieber Wolfgang Schuster – offener Brief #LGNPCK #9000 #JA

Lieber Wolfgang Schuster,

seit über acht Jahren lebe ich nun in Stuttgart und habe noch nie Post von Ihnen bekommen. Das änderte sich mit dem heutigen Tag. Ich erhielt einen vierseitigen farbig gedruckten Brief mit Bild von Ihnen und mit dem Betreff, dass ich am Sonntag über die Zukunft der Stadt entscheiden dürfe. Ich hätte mich gefreut, wenn Sie damals, als wir Stuttgarter Bürger ein Bürgerbegehren forderten, so freundlich und zuvorkommend gewesen wären, aber leider haben Sie es ja für nötig befunden, die Bürger Stuttgarts nicht darüber mitentscheiden zu lassen, was aus ihrer Innenstadt wird. Weiterlesen

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#s21 Rückschau: AnStifter-Zug zur Pressekonferenz nach Zürich am 20.11.2011

von Klangerzeuger und Gabyimpark

Hier ein kleiner Rückblick zum vergangenen Sonntag, 20.11.2011, und dem AnStifter-Zug nach Zürich, wo wir einer Pressekonferenz beiwohnten und den dortigen Bahnhof bestaunen konnten. 

Wir, Sven (Klangerzeuger) und ich (gabyimpark), hatten die einmalige Chance, in diesem oben genannten Zug mitfahren zu dürfen, um für camS21 tätig zu sein. Auch unser Fotograf LoB war mit an Bord und schoß für uns alle wunderschöne Bilder.  Weiterlesen

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#s21 Erst Schlichtung, dann Stresstest, jetzt Volksabstimmung. Wir werden belogen, betrogen und für dumm verkauft!

Im sehr lesenswerten Artikel von Arno Luik in der Kontext Wochenzeitung wird klar und deutlich, dass Schlichtung, Stresstest und auch Volksabstimmung das einzige Ziel hatten und haben, die gut informierte, aufgebrachte, empörte Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 zu beruhigen und mundtot zu machen – ohne in der Sache etwas zu ändern. Die Bürger selbst wollten keinen Stresstest, wollten keine Schlichtung und wollten auch keine Volksabstimmung – sie wollten und wollen, dass der Betrug am Bürger ein Ende hat und das Milliardengrab nicht gebaut wird – außer vielleicht es würde tatsächlich über einen Bürgerentscheid demokratisch legitimiert. Damit unser Protest ernst genommen wird, blieb uns nichts anderes übrig, als die Spielregeln der Befürworter zu akzeptieren – immer in der Hoffnung, mit diesen Spielregeln doch das ganze Spiel oder zumindest etwas Zeit zu gewinnen. Weiterlesen

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21.11.2011 #s21 #cams21 Morgenroutine am GWM und an der Platanenallee

Heute früh um 6:15 kamen pünktlich die Hölscher-Arbeiter angefahren. Wie jeden morgen fanden sich aber auch über 20 Demonstranten ein, die gegen den Weiterbau auf der illegalen Baustelle des Grundwassermanagements demonstrierten. Die Polizei war auch mit dem Lautsprecherbus vor Ort und bald darauf kam der Einsatzleiter. Ziemlich schlecht gelaunt und genervt (wer ist das nicht bei diesem unsinnigen Projekt?!) versuchten sie zuerst, uns durch Gutzureden und Argumentieren von der Straße zu bringen, fuhren dann aber doch das kleine Aufgebot von 5 Wannen auf. Weiterlesen

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19.11.2011 #s21 Ausstiegs-Drohgebärden … Ihr seid mir schöne Demokraten!

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Vertragspartner vor der Volksabstimmung in Position bringen und dem Land drohen! Jetzt will nicht nur die Bahn Schadenersatz fordern, sondern auch Stadt und Region. Dabei ist äußerst fragwürdig, welchen Schaden diese beiden von einem Ausstieg davon tragen würden. Alle beteiligten juckt es wohl überhaupt nicht, dass einem möglichen Ausstieg eine Volksabstimmung vorausgegangen ist, die (in diesem Fall) gegen das Projekt ausgegangen sein muss. Das Volk will das Projekt nicht – und alle halten die Hand offen.

Ihr seid mir schöne Demokraten!!! Soviel zählt für Euch Volkes Wille! Weiterlesen

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18.11.2011 #s21 Die Umfrageergebnisse sind nicht widersprüchlich, sondern konsequent

Wunderbar, diese Umfrage von StZ und SWR kurz vor der „Volksabstimmung“, die nochmals das Dilemma dieses von der SPD forcierten unsinnigen Weges aufzeigt. Denn durch das Quorum wird jeder passive Nichtwähler zu einem aktiven Neinsager. Das Quorum ist es, das die Interpretation der Befragungsergebnisse so widersprüchlich erscheinen lässt, wie es in den Medien kommentiert wird: Einerseits sagt die überwältigende Mehrheit, dass sie das Ergebnis der Volksabstimmung akzeptieren wird, andererseits sagt dieselbe Mehrheit, dass sie nicht glaubt, dass es dadurch friedlich wird in Stuttgart. Weiterlesen

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16.11.2011 #s21 Der Dienstag endete dann doch noch schön …

Welch ein Reinfall war das gestern Abend auf dem Marktplatz! Eigentlich wollte ich gar nicht zu Stickelberger gehen, habe mich aber dann doch kurzfristig umentschieden, als die Meldung verbreitet wurde, dass er die Ermittlungen zu S21 doch bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaft belässt und sie nicht einer anderen, neutraleren StA überträgt. Immerhin ist Stickelberger das einzige SPD-Regierungsmitglied, das sich klar gegen Stuttgart21 ausspricht. Entsprechend wohlwollend war ich eingestellt. Doch ich und viele andere wurden schwer enttäuscht. Stickelberger ist der Prototyp eines amorphen, nicht fassbaren Gummikreuzpolitikers. Weiterlesen

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15.11.2011 WENN WIR NICHT WOLLEN, KANN #S21 NICHT DURCHGESETZT WERDEN!!!

Stellt Euch vor, die Bahn will den Südflügel abreissen oder Bäume Fällen und die Arbeitsfahrzeuge kommen nicht bis zu ihrem Bestimmungsort. Stellt Euch vor, die Polizei will den Schlossgarten abriegeln, es ist aber für die Wachablösung kein Durchkommen bis nach Stuttgart. Stellt Euch vor, Autobahnen rund um Stuttgart sind tagelang verstopft, weil Menschen aus Protest eine Weiterfahrt verhindern. Stellt Euch vor, in der Stuttgarter Innenstadt ziehen zwei größere spontane Demonstrationen gleichzeitig ziellos umher. Stellt Euch vor … Weiterlesen

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15.11.2011 #s21 „… und wenn Sie gegen den Platzverweis verstoßen, kommen Sie in Gewahrsam!“ #cams21

Die Polizei übt schon mal für den Ernstfall und die 200 Knast-Container, war mein erster Gedanke, als mir dies ein nicht mal 30-jähriger Bereitschaftspolizist heute früh in einem Nachsatz mitteilte, nachdem ich meinen Ausweis wieder in Händen hielt und gerade einen Platzverweis bis 0 Uhr und eine Anzeige wegen des Verdachts auf Nötigung von seiner Kollegin erhalten hatte. Dass mich so junge Kerle versuchen, einzuschüchtern, ist schon arg komisch, aber der junge Polizist kam sich bestimmt mächtig mächtig vor. Weiterlesen

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14.11.2011 #s21 Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten am GWM wurde heute früh von über 30 Demonstranten begleitet #cams21

Die Bahn hatte am Freitag angekündigt, heute die Bauarbeiten am GWM wieder aufzunehmen. Nachdem das Verwaltungsgericht den Bau einstweilig gestoppt hatte, hat das Eisenbahnbundesamt mit der Anordnung eines Sofortvollzugs diese gerichtlichle Anordnung außer Kraft gesetzt. Ich wundere mich immer wieder, wie ein solcher Vorgang in einem demokratischen, auf Gewaltenteilung verfassten Land rechtmäßig sein kann! Weiterlesen

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13.11.2011 #s21 Ab Montag wird trotz aller Fragwürdigkeiten weitergebaut – und demonstriert

Anstand ist heutzutage keine relevante Kategorie mehr im wirtschaftlichen Handeln (obwohl zu einem „ehrhaften Kaufmann“, der Herr Grube sein will, Anstand ganz sicher unabdingbar ist). Alles wird dem Shareholder Value, der kurzfristigen Vermehrung des Unternehmenswerts und damit auch dem ganz privaten Profit der Unternehmenslenker untergeordnet. Weiterlesen

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10.11.2011 #s21 Diffamieren und lügen, das können sie!

Wenn die Befürworter von Stuttgart21 etwas können, so gehört die Diffamierung unliebsamer Gegner und das Belügen der Bevölkerung ganz eindeutig dazu. Weiterlesen

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09.11.2011 #s21 #9000 Der Wahnsinn gewinnt an Kontur

Die Rahmenbedingungen für die nahe Zukunft sind:

  • am 27.02. endet die vegetationsfreie Periode, bis dahin müsste die Bahn im Park Fakten geschaffen haben
  • Innerhalb von 3 bis 4 Wochen will die Bahn die Fakten geschaffen haben
  • 200 Containerzellen auf dem Cannstatter Wasen
  • 9.000 Polizisten in drei Schichten a 3.000 sollen kommen, um das Gebiet Südflügel und geplante Baugrube im Mittlerer Schlossgarten zu schützen
  • Südflügelabriss und Baumfällungen werden parallel durchgeführt
  • Ob die Gewerkschaft der Polizei einen so massiven Einsatz über die Weihnachtsfeiertage zulässt, ist äußerst fraglich
  • Ein solch massiver Einsatz vor der Volksabstimmung wäre sicher nicht durchsetzbar
  • Also bleibt für einen geregelten, vorbereiteten Einsatz der Zeitraum direkt nach der Volksabstimmung bis vor Weihnachten oder aber direkt nach Weihnachten bzw. im neuen Jahr
  • Die Polizei ist darauf angewiesen, dass die Bahn ihre Aktivität rechtzeitig, das heißt mindestens zwei Wochen im Voraus ankündigt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein so großer Einsatz in vollkommener Geheimhaltung geplant werden kann. Sollte die Bahn schneller loslegen wollen, wird es zum Chaos kommen.

Ich sitze am Frühstückstisch und kann ob dieses Wahnsinns nur mit dem Kopf schütteln! Wenn man ein Projekt nur so glaubt durchsetzen zu können, muss etwas gewaltig schief gelaufen sein!

Und ich bleibe dabei: S21 fällt durch den Protest auf der Straße! Also packt Euren Demo-Rucksack und spart Euch Euren Urlaub für den „D-Day“!

Unfassbarer Wahnsinn, das alles!

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08.11.2011 #s21 Auf dass sich politisches Handeln endlich wieder an der Vernunft orientiert!

Bisher habe ich noch kein schlagendes Argument FÜR Stuttgart21 zu hören bekommen. In allen, wirklich in allen Themenbereichen gibt es schlagkräftigere, überzeugendere und vor allem vernünftigere, rationale Argumente, die gegen das Projekt sprechen. (Wer ein überzeugendes Argument hat, schicke mir das bitte oder setze es in den Kommentar!)

Wie so oft bestimmt nicht die Vernunft, die Ratio über Wohl und Wehe solch großer Projekte, sondern reines Bauchgefühl, Marketing und Unvernunft. Weiterlesen

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07.11.2011 #s21 Es gab kein besseres Ziel heute als die #SPD -Zentrale

Das Ziel der 98. Montagsdemo war die SPD-Zentrale und meines Erachtens konnte es kein besseres Ziel geben. Denn wo, wenn nicht dort ist eine lautstarke Demonstration gerechtfertigt nach dieser erneuten Blamage von Claus Schmiedel als Reaktion auf den aktuellen Spiegel-Artikel. Weiterlesen

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04.11.2011 #s21 Eine kurze Bestandsaufnahme zur Lage in der Stadt

Die Polizei rechnet offenbar mit größeren Ausschreitungen im Dezember oder Januar, wenn die Bahn massiv weiter Fakten schaffen will – weil wir ja bisher auch immer so besonders gewaltbereit gewesen sind. Anders ist es nicht zu erklären, dass Knast-Container für 200 Häftlinge auf dem Wasen aufgebaut werden sollen und die Polizei für 600 Polizisten Hotelbetten in Stuttgart anfragt. Und natürlich will sie damit kräftig drohen und hofft weiterhin, dass wir uns davon einschüchtern lassen. Netter Versuch, aber nicht mit uns!

Die Polizei verhält sich auch in anderer Hinsicht nicht sehr rühmlich: Weiterlesen

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03.11.2011 #s21 Vokuhila macht Affentheater am GWM und Polizei macht mit

Vielleicht wird man so, wenn man zu lange in einem bewachten Käfig arbeiten muss, aber was wir heute morgen erlebten, kann man wirklich nur Affentheater nennen. Wie immer standen wir vor dem GWM auf der Abbiegespur und demonstrierten. Zwei PKW fuhren ungehindert ins GWM. Weiterlesen

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31.10.2011 #s21 #cams21 Morgendliche friedliche Pflanzaktion auf dem Feldherrenhügel

Heute früh um 6:30 schlichen sich 8 Aktivisten mit Sträuchern und Banner bepackt unbemerkt durch den Bauzaun am Feldherrenhügel. Es dämmerte gerade, als sie damit anfingen, direkt gegenüber vom Biergarten in die offene Furche auf dem Feldherrenhügel Sträucher und Blumen einzupflanzen. Gleichzeitig wurde ein Transparent entrollt und aufgestellt. Weiterlesen

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30.10.2011 #s21 Brot und Spiele wirken noch heute – lasst Euch doch nicht verarschen!

Zu Caesars Zeiten sorgten die Machthaber für Ruhe in der Bevölkerung, indem sie die Bürger ablenkten. Es gab Brot und Spiele, so war die Bevölkerung satt und abgelenkt und rebellierte nicht gegen Ungerechtigkeit und Unfreiheit.

Auch wenn es heute nicht mehr um Unfreiheit geht und das Maß der Ungerechtigkeit genauso wie die Gefahr eines Aufstands doch deutlich geringer ist als damals, wird das Prinzip heute noch angewandt – und es wirkt immer noch! Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass die Menschen irgendwann klug werden und nicht mehr auf die Beruhigungspillen der Mächtigen hereinfallen – aber Geschichte wiederholt sich genauso wie sich Fehler wiederholen.

Was hat das alles mit Stuttgart21 zu tun? Weiterlesen

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29.10.2011 #s21 Macht und Legitimität – EBA und Gesetz

In der heutigen taz ist ein sehr guter Artikel von Ulrich Beck, der das Potenzial der Occupy-Bewegung analysiert. Sein Fazit, warum die Occupy-Bewegung erfolgreich sein kann, lautet: „Es gibt eine Asymmetrie von Macht und Legitimität. Große Macht und geringe Legitimität auf der Seite des Kapitals und der Staaten sowie geringe Macht und hohe Legitimität auf der Seite der karnevalistisch Protestierenden.“ Weiterlesen

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28.10.2011 #s21 Meine ganz private Infooffensive

Vorgestern haben wir an viele Freunde, Bekannte und Verwandte in Baden-Württemberg Briefe mit Infomaterialen verschickt. Eine weitere Fuhre geht raus, sobald ich die neuen Materialien vom Aktionsbündnis Ja-zum-Ausstieg erhalte. Meinen Brief  möchte ich Euch nicht vorenthalten – nutzt ihn gerne als Vorlage, falls ihr noch Leute aktivieren wollt!

 

Liebe Freunde, liebe Familie,

ich komme mit einem Anliegen auf Euch zu, das mir sehr wichtig ist: Es geht um das Bahnprojekt Stuttgart21. Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, bin ich einigermaßen aktiv in der Unterstützung der Bürgerbewegung gegen das Projekt.

Ich weiß, dass viele das Wort Stuttgart21 nicht mehr hören wollen, Weiterlesen

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26.10.2011 #s21 Die Volksabstimmung macht MurkS21 nur noch murksiger

Oft wird man in letzter Zeit ja gefragt, ob man das Ergebnis der Volksabstimmung denn ernst nehmen und sich daran halten werde. Ich nehme das Ergebnis der Volksabstimmung natürlich sehr ernst, werde mich aber voraussichtlich nicht dadurch beeinflussen lassen. Einzig wenn das Ergebnis ganz klar und eindeutig gegen den Ausstieg aus der Finanzierung ausfallen sollte (wovon nicht auszugehen ist), werde ich mir überlegen, ob Widerstand noch sinnvoll ist. Aber sobald das Ergebnis nicht eindeutig ausfällt, werde ich mich, sobald wieder gebaut wird, auch wieder auf die Straße stellen.

Der Grund ist ganz einfach: die Beteiligung des Landes an der Finanzierung von Stuttgart21 hat überhaupt nichts mit den Kritikpunkten zu tun, weshalb ich auf die Straße gehe! Insofern beeinflusst der Ausgang der Abstimmung auch mein Verhalten nicht, denn die Volksabstimmung zum Ausstiegsgesetz ist eben keine Volksabstimmung zu Stuttgart21 per se! Die Abstimmung macht Stuttgart21 auch keinen Deut demokratisch legitimierter und keinen Deut besser – die Volksabstimmung macht MurkS21 höchsten nur noch murksiger! Genauso wie es „Schlichtung“ und „Stresstest“ getan haben. Man versucht verzweifelt, das Kind zu retten, dabei ist es eben schon längst ins Wasser gefallen!

Es ist absehbar, dass das Quorum nicht geknackt wird, so dass es, wenn die Mehrheit dennoch für den Ausstieg stimmt, wieder riesige und lange Diskussionen gerade in der Grün-Roten Regierungsfraktion geben wird. Vielleicht zerbricht die Koalition sogar daran – was nicht zu hoffen ist. Sicher bin ich mir aber darin, dass die Bahn sofort nach der Abstimmung bzw. sobald sie wieder darf, rücksichtslos weiterbauen wird.

Die Bahn verhält sich im Vorfeld der Volksabstimmung auch alles andere als rücksichtsvoll oder partnerschaftlich. Bei Großprojekten ist es normal, dass man einen Lenkungsausschuss einberuft, wenn ein Projektmitglied einen solchen aus triftigen Gründen wünscht. Das Verkehrsministerium hat nun diesen Wunsch geäußert, um sich nochmals vor der Volksabstimmung dem Kostenthema anzunehmen – und die Bahn lehnt das schlichtweg ab! Das käme ja nur vom Grünen Koalitionspartner! Wo gibt es denn so etwas??? Das Verkehrsministerium hat diesen Wunsch geäußert, keine Partei!!! Gerade vor der Volksabstimmung ist es doch notwendig, mit aktuellen Zahlen zu hantieren und der Wahlbevölkerung möglichst reinen Wein einzuschenken. Aber daran hat die Bahn weiterhin kein Interesse. So bleibt das Wahlvolk nicht nur, was die Ausstiegskosten anbetrifft, sondern auch was die wahren Projektkosten anbetrifft, weiterhin im Unklaren. Wie soll es unter diesen Bedingungen eine ordentliche Wahl treffen? Wie soll man diese Abstimmung ernst nehmen können?

Ich stimme mit JA!

Oben bleiben!

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20.10.2011 #s21 Auch Zwuckelmann will Referendum nicht torpedieren!

Wie bescheuert ist das denn? Da haben Grube und ich doch offensichtlich einiges gemeinsam! Man ersetze im heutigen Artikel der Stuttgarter Zeitung („Grube brennt für Stuttgart21„) „Grube“ durch „Zwuckelmann“ und „Manager“ durch „Parkschützer“, hier ein „nein“ eingefügt, dort ein „ja“ – und schon kann man den Artikel 1:1 für uns verwenden 🙂  … Weiterlesen

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19.10.2011 #s21 Wie kann man bei so viel Wut gelassen bleiben?

Die Ereignisse vom Montag Abend beschäftigen mich noch immer. Inzwischen hat mir Felix, ein Proler, einen Bericht einer Prolerin zukommen lassen, in dem sie ihre Sicht der Vorgänge am Montag Abend schildert. Dieser Bericht macht mich schon etwas nachdenklich! Bei aller berechtigter Wut, die auch ich ganz enorm verspüre, gilt es dennoch, Regeln einzuhalten! Für alle Seiten!

Die aktuelle Diskussion hierzu (und auch der Bericht der Prolerin) in den Kommentaren zum Bericht vom 17.10.: http://zwuckelmann.posterous.com/17102011-s21-der-ganz-normale-montagsdemowahn

Oben bleiben!

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17.10.2011 #s21 Der ganz normale Montagsdemowahnsinn

Wie üblich gab es um 17:30 vor dem Südflügel das 14. Plädoyer, danach gab es die übliche 95. Kundgebung vor der großen Schalterhalle und den Demozug zum Schlossplatz. Nun begab es sich, dass sich Pro-ler genau um 19:30 am I-Punkt trafen, um Aufkleber abzukratzen, also genau da, wo sich die Montagsdemo auflöst und Konfrontationen fast vorprogrammiert sind. Es war aber keine normale Abkratzaktion, sondern es hatte sich Tanja Gönner angekündigt. (Wer war Tanja Gönner doch gleich? Achja, an ihren irritierend-wärbenden Blick kann ich mich noch dunkel erinnern.) Weiterlesen

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Was haben #s21 und #occupystuttgart #occupyberlin #occupyfrankfurt #occupywallstreet #ows gemeinsam?

Auf der Demonstration am Samstag hörte ich immer wieder, dass sich Demonstranten darüber ärgerten, dass der Protest gegen den ungezügelten Finanzkapitalismus mit dem Protest gegen Stuttgart21 vermischt würde. Einerseits verstehe ich diesen Ärger, da auch bei sozialen Bewegungen eine klare Abgrenzung der Forderungen wichtig ist und nicht alles in einen Topf geworfen werden darf. Andererseits sind diese beiden Themen aber eben tatsächlich nicht zu trennen, wie manch einer das vielleicht gerne hätte. Stuttgart21 und Occupy Wall Street speisen sich aus derselben Motivationsquelle.

Die Occupy-Bewegung richtet sich vor allem Weiterlesen

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Widerstand und Dosenbier – eine Erwiderung #s21

Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass sich Journalisten und Reporter für den Widerstand gegen Stuttgart21 und seine vielen Ausprägungen interessieren. Als ich den freien Journalisten Philip Elsbrock früh morgens bei einer Demonstration am GWM ansprach, freute ich mich, dass sogar Journalisten aus Hamburg hier in den tiefen Süden der Republik kommen, um über uns zu berichten. Ahnen konnte ich damals nicht, dass Herr Elsbrock für die Stuttgarter Zeitung arbeitete. Er äußerte sich hierzu auch nicht, er sei freier Journalist und würde eben einen Artikel schreiben. Hätte ich gewusst, dass er für die StZ unterwegs ist, ich hätte mich wahrscheinlich etwas zurückhaltender verhalten, sind wir von dieser Lokalzeitung doch nicht die objektivste Berichterstattung gewohnt.

So wunderte mich die Tonalität und Oberflächlichkeit seines Berichts auch nicht, als ich ihn vor wenigen Tagen in der StZ lesen konnte Weiterlesen

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Eine Volksabstimmung, die auf Beliebigkeit beruht, schadet mehr als dass sie hilft! #s21

Die verschiedenen Interessenggruppen bringen sich in Position für die Volksabstimmung am 27. November. Es werden Medienstrategien entwickelt und Plakate gedruckt, Millionen werden für den „Wahlkampf“ ausgegeben. Aber über was dürfen wir Bürger Baden-Württembergs eigentlich abstimmen? Wir stimmen darüber ab, ob Gesetz werden soll, dass das Land Baden-Württemberg sich finanziell nicht am Projekt Stuttgart21 beteiligt. Faktisch hieße das wahrscheinlich das Aus des Projekts. Weiterlesen

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11.10.2011 #s21 #cams21 Polizei zerrt Demonstranten vom GWM Bautor weg, gearbeitet wird nicht

Ich war heute früh nicht rechtzeitig und kann daher nur vom Hörensagen berichten: „Der Zuhälter“ fuhr heute einmal mehr sehr rasant um die Ecke zum Bautor ohne Rücksicht auf die umstehenden Demonstranten. Dies erzeugte sehr viel Unmut, so dass sich kurzerhand doch einige vor sein Auto stellten. Weiterlesen

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10.10.2011 #s21 #cams21 Demonstrieren ja, blockieren nein – wir passen auf!

Heute früh bin ich erst zu 7:30 Uhr zum GWM gegangen – herrlich, etwas länger zu schlafen 😉 Immerhin herrscht ja Baustopp, da kann man sich das leisten. Im GWM wurde auch tatsächlich nicht gearbeitet, die Rolltore waren zu, es waren keine Hölscher-Arbeiter vor Ort. Es gab einige Demonstranten am Bautor, die die Bauleitung mit ihren beiden PKW an der Einfahrt gehindert haben. Ein anderer PKW wurde dann doch hineingelassen. Polizei war nicht vor Ort. (www.cams21.de)

Es gibt wie so oft Weiterlesen

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Occupy Schlossgarten #s21 #cams21 #occupywallstreet

Was haben der Protest gegen Stuttgart21 und Occupy Wall Street gemeinsam? Sie speisen sich aus derselben Quelle und zielen in dieselbe Richtung – in New York als Fundamentalkritik, in Stuttgart als Kritik an ganz konkreten Vorgängen. Die Empörung über diese Vorgänge erhält ständig neue Nahrung – ihre breite Artikulation wird in Deutschland aber erst in einigen Jahren aus Amerika ankommen. Der Stuttgarter Protest ist Vorreiter und erstes Vorspiel. Weiterlesen

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7.10.2011 #s21 #cams21 Sektfrühstücksdemo am GWM

Die ganze Nacht hindurch lief der Dieselmotor der Scheinwerfer, die den Feldherrenhügel taghell erleuchteten (gibts kein Strom im GWM???). Nachdem die Polizei gestern Abend bereits die Hamburger Gitter weggeschafft hat, meinte der Sicherheitsdienst wohl, dass die Baustelle in Gefahr wäre, wenn sie so im Dunkeln daliegt.

Heute morgen trafen wir uns erneut am GWM, um unseren kleinen Etappensieg etwas zu feiern. Weiterlesen

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6.10.2011 #s21 #cams21 blödes GWM :-)

Endlich ein kleiner Teilerfolg! Die Bahn darf im blöden GWM nicht mehr weiterbauen!

http://www.juris.de/jportal/portal/page/homerl.psml?cmsuri=/juris/de/nachrichten/zeigenachricht.jsp&feed=juna&wt_mc=rss.juna&nid=jnachr-JUNA111003173

Wie lange haben wir auf ein solches Zeichen gewartet!!! EEEENDLICH!!! Ein Anfang!

Morgen früh gibt’s Sekt am blöden GWM 🙂

Oben bleiben!

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6.10.2011 #s21 #cams21 Blöde Blockiererei, blöde Demonstrationen, blöde Demokratie … alles blöd

Wieder einmal kann man sich nur wundern, welch eigenartiges Demokratieverständnis ein ranghoher Politiker haben kann. Herr Schmiedel, von dem wir ja bereits einiges gewohnt sind, hat sich zu Wort gemeldet und meint: „Jetzt hat das Volk das Wort, nun kann die blöde Blockiererei eingestellt werden!“

Lieber Herr Schmiedel, ja sehen Sie nicht, Weiterlesen

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5.10.2011 #s21 Der Morgen rund ums GWM

Zu Beginn:

Lieber Herr Weinstock,
wir kennen uns als ruhige und überlegte Menschen, die professionell und anständig miteinander umgehen. Ich schätze Sie für diese Art auch sehr! Zu loben ist grundsätzlich der Einsatz von Polizisten in der Konflikt-Schlichtung. Dass es so viele inzwischen davon gibt, ist sicher auch Ihnen zu verdanken. Jedoch möchte ich Sie auch nochmals in aller Öffentlichkeit dazu auffordern, die gelben AntiKonfliktTeam-Westen nur an Kollegen zu geben, die dieser Sache zu 100% gewachsen sind. Weiterlesen

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4./5.10.2011 #s21 Wir lassen uns auch durch gezielte Provokationen nicht kriminalisieren!!

Das gestrige Schauspiel im Schlossgarten am GWM diente nicht nur dazu, ein Rohr zu verlegen. Es ist eine gezielte Provokation der Polizei, um uns in eine durchschaubare Falle laufen zu lassen!

Herrn Züfle könnte nichts besseres passieren, als dass der Zaun fällt und wir ihm die Rechtfertigung in schönen Bildern liefern, hart gegen uns durchzugreifen und den Schlossgarten ggf. noch schneller zu räumen und abzuschotten. Weiterlesen

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4.10.2011 #s21 #cams21 Bericht zur Frühstücksdemo

Die Bahn hat eine Pressemitteilung herausgebracht, dass ab heute im Schlossgarten gebaut werden soll. Alle Zeichen sprechen dafür, dass damit die Bauarbeiten am Feldherrenhügel neben dem Biergarten gemeint sind, wo ein Rohr unterirdisch vom GWM bis zur Traverse, die über die Straße am Schlossgarten führt, verlegt werden soll. Ca. 40 Personen standen ab 6 Uhr vor dem Tor zum GWM, etwa nochmals so viele fanden sich auf dem Feldherrenhügel ein. Weiterlesen

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30.9.2011 #s21 #3009 Gedächtnisprotokoll eines kollektiven Stuttgarter Traumas

Am 1. Oktober 2010 schrieb ich folgendes Gedächtnisprotokoll:

„Ich bin registrierter Parkschützer. Bereits am Vortag zum 30.09.2010 gab es Gerüchte über einen Polizeigroßeinsatz im Stuttgarter Schlossgarten, der um 15 Uhr stattfinden sollte. Am frühen Morgen des 30.09.2010 gab es ernstzunehmende Gerüchte, dass der Einsatz bereits wesentlich früher stattfinden sollte.

Um 10:15 bekam ich eine Alarm-SMS der Parkschützer, dass die Polizei in den Schlossgarten einmarschiert. Also setzte ich mich sofort so, wie ich war, in Anzug und Krawatte in die S-Bahn und war um ca. 10:30 im Schlossgarten. Weiterlesen

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29.9.2011 #s21 Parlamentarier wollen beschissen werden und: die reaktionäre IG Bürger formiert sich

20 Gegner von Stuttgart21 standen heute früh am GWM in der Einfahrt. Der Hydromontage-Bus war heute besonders clever und fuhr direkt in die linke Einfahrt hinein, die frei war und konnte so ungehindert ins GWM. Die Fahrzeuge, die danach kamen, stellten sich jedoch alle wieder schön in die Schlange auf der Linksabbiegerspur und warteten auf die Polizei. Diese kam um 7:30 mit 5 Wannen. Ich gehe mal davon aus, dass alles routiniert wie immer ablief, Ich musste gehen, so dass ich nicht weiß, was dann passierte. PeterP hat aber gefilmt, zu sehen wie immer auf http://www.cams21.de

Nun ist sie also auf den Weg gebracht, die Volksabstimmung Weiterlesen

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28.9.2011 #s21 #cams21 Auch heute wieder: Frühstücksdemo am GWM

Heute früh demonstrierten wieder ca. 15 Leute am GWM gegen das unsinnige Bahnprojekt Stuttgart 21. Die Fahrzeuge der Baufirmen konnten wie üblich nicht über die Einfahrtsspur in das GWM hineinfahren und brauchten etwas Hilfe der Polizei – wobei auch heute wieder die Personen, die direkt in der Einfahrt standen, von Polizisten umstellt wurden und die Baufahrzeuge um die Fußgängerinsel herum ins linke Bautor hineingelotst wurden. Weiterlesen

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27.9.2011 Baden unterstützt Schwaben erfolgreich gegen #s21 #cams21

Die Badener waren heute zu Gast am GWM. Was dort geschah, war ein Musterbeispiel, wie effektiv 100 Demonstranten sein können. Doch der Reihe nach.
Heute früh um 6 Uhr waren bereits 50 Demonstranten am GWM und blockierten ein einsames Auto aus dem Emsland. Die Polizei war mit dem Lautsprecherbus vor Ort und beobachtete die Szenerie. Es wurden immer mehr und mehr Demonstranten, es wurden einige Baden-Fahnen geschwenkt, die Trommler und Blechbläser waren vor Ort und es war eine sehr gute Stimmung. Dann kamen noch einige Hölscher-Fahrzeuge hinzu und um 6:40 kam die Polizei mit vielen Wannen angefahren. Inzwischen waren bestimmt 100 Demonstranten vor Ort. Die eine Fahrspur wurde von der Polizei gesperrt. Wir setzten uns vor das rechte Einfahrtstor und warteten, was passieren würde. Die Polizei machte keinerlei Durchsage, sondern kam mit der Bereitschaft und umstellte uns. Die Fahrzeuge wurden um uns herum ins Linke Tor eingeleitet, wo nur zwei, drei Personen standen, die schnell beiseite geschoben waren. Punkt 7 Uhr waren die Hölschers drin.
Aber sie mussten ja auch wieder raus. Die Polizei bildete zwar eine Kette an der linken Ausfahrt, das hinderte die Demonstranten aber nicht daran, sich vor das Tor zu setzen. Um 7:45 wollten dann die Arbeiter wieder heraus, konnten aber nicht. Die Räumung dieser Blockade dauerte sicher bis 8:30, da die Polizei heute mit erstaunlich wenig Mann und Frau vor Ort war. Schließlich waren alle Sitzblockierer weggebracht, als sich der Hölscher- und Niederrhein-Tross in Bewegung setzte und Richtung Wolframstraße fahren wollte. Sie wurden aber von uns begleitet und konnten nicht wirklich schnell fahren. Leider war wegen der Polizeikette kein Durchkommen am GWM, wenn man auf der rechten Seite gestanden hatte, so dass ich einen kleinen Frühspurt einlegte und ums GWM herum durch den Schlossgarten zur Wolframstraße spurtelte. Dort kam der Tross gerade mit viel Polizeischutz an und wurde erneut von Demonstranten an der Geradeausfahrt gehindert, so dass die Baufahrzeuge etwas Slalom fahren mussten. Die hinteren Fahrzeuge bogen lins ab und wollten ins A1-Gelände, die vorderen drei, vier Fahrzeuge wollten in den unteren Schlossgarten. Da die Einfahrt dort wieder von anderen Demonstranten versperrt war, nahmen sie kurzerhand den Baustelleneingang direkt neben der Brücke am Bahndamm. Die Polizei schob die Demonstranten auf dem Fußweg dennoch etwas vor, damit ein kleiner Bagger von einem Anhänger entladen werden konnte. Da es ziemlich lange dauerte, bis sich die Bauarbeiter organisiert hatten, waren bald sicher wieder 80 Demonstranten am Rössle-Brunnen und besichtigten die Baustelle. Ein paar stellten sich direkt vor den kleinen Bagger, der den gerodeten Weg entlang tuckerte. Ich lief den gerodeten Weg weiter nach hinten und filmte von dort die Geschehnisse. Dort wurde gestern übrigens auch eine „Grabplatte“ gefunden – das Denkmalamt ist eingeschaltet. Irgendwann war auch die Polizei in der Stärke vor Ort, die es eben für die Menge an Demonstranten benötigte und machte eine Durchsage. Ich hörte wohl, dass die Polizei spricht, da aber die Musik direkt neben mir spielte, hörte ich nicht, was durchgesagt wurde. Außerdem war ich wirklich weit von allem weg. Ich bekam zwar mit, dass an der Mauer zu dem gerodeten Weg eine kleine Polizeikette gebildet wurde, diese war aber hinten am Weg offen, so dass ich mir nichts dabei dachte. Doch um 9:15 wurde der Weg mit der Polizeikette auch geschlossen, so dass ich weit hinten mit 5 anderen Demonstranten und ca. 10 Blockierern, die direkt vor dem Bagger standen, eingekesselt war. Naja, den Einsatzleiter wollten sie nicht holen, sondern ein Polizist sagte mir, wir müssten jetzt warten, bis die Module aufgebaut wären. Als ich mich mit ihm weiter unterhielt und weiterhin forderte, den Einsatzleiter zu sprechen, weil ich dort weit weg vom Bagger mir keiner Schuld bewusst war und auch nicht hörte, dass ich dort weggehen sollte, meinte er erneut, dass wir warten müssten, weil wir nacheinander „in den Modulen abgearbeitet“ würden. Jetzt erst verstand ich, was er mit Module meinte und was er mir in seinem Polizeisprech sagen wollte. Am Bagger wurden die Demonstranten schließlich abgeführt und irgendwann war die Reihe auch an mir. Meine Personalien wurden aufgenommen und ich erhielt einen Platzverweis bis 24 Uhr und eine Anzeige wegen des Verdachts der Nötigung. Es war 9:40 und die Arbeiter konnten noch immer nicht weiter arbeiten – ich musste aber arbeiten gehen und hatte ja auch einen Platzverweis (laut Polizei: „für den Schlosspark, die Schlossstraße und den Bahnhof“ – super kennen die sich hier aus! Der Schlosspark ist ein Schlossgarten, die Schlossstraße heißt Straße am Schlossgarten und der Bahnhof ist und bleibt unser Bahnhof! Ich wollte es dann noch etwas genauer, habe gefragt, ob ich den Verweis für den ganzen Schlosspark hätte, habe es aber irgendwann aufgegeben.)
Die Stimmung war wirklich gut und die Spontaneität der Teilnehmer super. Die Musik spielte, die Sonne schien irgendwann – die Personalien wurden am pöätschernden Brunnen aufgenommen. Nachdem ich gegangen bin, gab es wohl noch eine Spontandemo durch den Schlossgarten zum Planetarium und auch zum Staatstheater, wo angeblich 50 Demonstranten am und im See standen und die Polizei wohl ziemlich hilflos zuschaute

Mein Dank gilt allen – und vor allem den Badischen Landsleuten – für ihr heutiges Engagement!

Gestern wurde, wie berichtet, ein Demonstrant von einem Bauarbeiter vorsätzlich angefahren. Der Demonstrant hat auch sofort Anzeige erstattet, denn jeder muss sich soweit im Zaum haben, dass so etwas nicht passiert. Was heute im Polizeibericht zu lesen ist, ist jedoch eine Unverschämtheit. Die Polizei stellt es in der Pressemitteilung so dar, als ob der Demonstrant auf die Straße gesprungen wäre, der Fahrer nicht bremsen konnte und der Demonstrant deshalb eine Nötigung begangen hätte. Fakt ist, und das ist belegt, dass der Demonstrant auf dem Weg im Schlossgarten still und gut sichtbar stand, sein Schild in die Höhe streckte und dennoch angefahren wurde. Warum verbreitet die Polizei offensichtliche Lügen? Schämt Euch!

Oben bleiben!

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26.9.2011 #s21 #cams21 Es geht auch anders bei der Frühstücksdemo am GWM

Heute früh standen wieder 20 Demonstranten am GWM. Und wie immer kamen die Emsländer und die Niederrheiner und wollten ins GWM hinein, konnten aber nicht, weil unsere Demonstration direkt vor der Einfahrt stattfand. Um 6:30 kam dann die Polizei, doch anders als sonst kam keine Ansage der Polizei, kein Großaufgebot, sondern wir wurden Zeugen einer cleveren neuen Idee, die wir der Polizei bereits seit langem vorgeschlagen haben, auf die aber selten eingegangen wurde. Die Bereitschaftspolizei (noch sehr junge Beamte, die noch nicht lange im Dienst sein werden 😉 umstellte kurzerhand die Demonstranten, so dass die Arbeiter ungehindert um diese herumfahren und das linke Tor benutzen konnten. Das war so unkompliziert und ging so geräuschlos von statten, dass es fast schon unheimlich war. Dass die Polizei nahezu jeden Morgen die Möglichkeit hat, die angebliche „Verhinderungsblockade“ so zu umgehen, wurde von den verantwortlichen Einsatzleitern bisher fast immer abgelehnt. Dass es sich laut höchstrichterlichem Urteil um keine Nötigung handelt, wenn die blockierten Fahrzeuge eine andere Möglichkeit haben, zum Ziel zu kommen, habe ich oft genug erwähnt. Wenige Minuten später kam erneut ein Niederrheiner aus der anderen Richtung und wollte schwungvoll ins GWM hineinfahren, konnte aber wieder nicht, da dort Leute standen. Auch hier konnte die Polizei die Aktion wunderbar lösen, indem der Klein-LKW zurücksetzte und einfach das andere, das linke Tor benutzte. Es wäre ja schön, wenn die Polizei in Zukunft nicht immer mit der Brechstange vorginge, sondern häufiger so flexibel wie heute reagierte. Das macht es für alle Beteiligten wesentlich einfacher. Auch ein herausfahrendes Fahrzeug wurde kurzfristig an der Weiterfahrt gehindert, aber auch das wurde schnell und unkompliziert gelöst. Weiter so, Polizei!

Wo heute gebaut wird, weiß ich nicht, aber voraussichtlich im unteren Schlossgarten und sicher später auch direkt am Bahnhof – außer sie schaffen dort wieder in Nacht-und-Nebel-Aktionen weiter, die es ja laut DB nicht mehr geben wird. Aber es wird ja auch nicht über einen Ausstieg nachgedacht, wie man gestern dem Dementie der Bahn auf einen Spiegel-Artikel entnehmen konnte. Das lässt ja hoffen, bei dem Lügenpack.

Update: ein Demonstrant ist offensichtlich von einem Hölscherarbeiter auf dem Fußweg im unteren Schlossgarten angefahren worden. Außer einem Schreck ist dem Demonstranten aber wohl nichts passiert. Der Arbeiter muss daraufhin wohl ziemlich ausgeflippt sein und wurde von Kollegen zurückgehalten. Liebe Hölschers, wie auch immer die Stimmung und Situation ist, gilt dennoch auch und besonders für Euch, dass man nicht auf stehende oder sitzende Personen auffahren darf! Wir sind friedlich, Ihr seid es offenbar nicht!

Update: heute Nacht ist eine Studie von SMA aus dem letzten Jahr an die Öffentlichkeit gekommen, aus der hervor geht, dass S21 nur bedingt bzw. gar nicht zu Fahrzeitverkürzungen führt (http://www.mvi.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/103129/SMA_Resiezeiten_26_11_2010.pdf?command=downloadContent&filename=SMA_Resiezeiten_26_11_2010.pdf) Wie lange will die Politik noch an diesem Quatschprojekt festhalten?

Oben bleiben!

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Wieso kein Frieden in Stuttgart einziehen kann #s21

Im Zusammenhang mit dem Großprojekt Stuttgart21 ist durch ein Höchstmaß an Ignoranz so ziemlich alles falsch gemacht worden, was man falsch machen kann. Die Legitimierungsversuche, die es seit dem 30.09.2010 gibt, wollen alle nicht fruchten. Dies liegt daran, dass es die Projektverantwortlichen mit einem gut informierten, engagierten und friedlichen Bürgerprotest zu tun haben, auf den sie bis heute nicht angemessen reagieren.

Und wieder wird eine Sau durchs Dorf Stuttgart getrieben: Nun also eine Volksabstimmung bzw. ein Volksentscheid. Nach „Schlichtung“ und „Stresstest“ ein neuer Versuch, von den Problemen des Projekts Stuttgart21 abzulenken und das von Beginn an vermurkste Projekt irgendwie zu legitimieren, damit die Gegner sich mit dem Bau des Tunnelbahnhofs wenn nicht anfreunden so doch endlich abfinden. „Die Zeit der Basta-Politik ist vorbei“, sagten die Projektbeteiligten vor einem Jahr, und „man muss den Menschen zuhören und sie ernst nehmen.“ Sie verharren bis heute in ihrer Basta-Mentalität und verpassen es dadurch, Stuttgart wirklich zu befrieden.

Die Projektpartner Bahn, Bund, Land und Stadt übersehen zwei wichtige Aspekte, die für eine Abkehr von der Basta-Politik und damit für eine Befriedung Stuttgarts ganz entscheidend sind:

Bei den Gegnern von Stuttgart21 handelt es sich auch nach über einem Jahr des Protests um einen Querschnitt der Stuttgarter Bürgerschaft, Bürger von der Halbhöhenlage genauso wie Bürger ohne Obdach, Professoren genauso wie ungelernte Arbeiter, Hausfrauen genauso wie Studenten. Diese Bürger sind fachlich gut informiert und kennen ihre staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten – und sie bestehen auf ihrem Recht, als mündige Bürge ernst genommen werden.

Es reicht heutzutage bei der Durchsetzung von Großprojekten nicht mehr, nur politisch oder nur fachlich oder nur rechtlich zu überzeugen. Eine Legitimierung muss umfassend auf allen drei Ebenen glaubhaft sein, um von mündigen, kritischen Bürgern anerkannt zu werden.

Beides führt zu der seit langem unüberhörbaren Forderung der Gegner, dass die Vernunft endlich obsiegen möge. Die Gegner des Projekts verlangen nach einem von Anfang bis Ende ordentlichen, einer Demokratie und einem Rechtsstaat angemessenen Legitimationsverfahren. Sie verlangen nach einem nach vernünftigen Kriterien entworfenen und verlässlich kalkulierten Projektplan. Und sie verlangen, dass Verträge und Vereinbarungen rechtlich einwandfrei und transparent geschlossen werden und es keine geheimen Hinterzimmer-Absprachen und Mauscheleien gibt. Doch was sie bisher geliefert bekommen, ist primitives Stückwerk, ist der hilflose Versuch, die vielen Lücken und Löcher in der demokratischen Legitimität, in der fachlichen und wirtschaftlichen Planung und in den rechtlichen Rahmenbedingungen des Projekts im Nachhinein zu stopfen und zu füllen.

Dieses naive, von der Hoffnung auf die Beruhigung des Widerstands motivierte Vorgehen der Projektpartner Bahn, Bund, Land und Stadt kann auch mit einer Volksabstimmung keinen Erfolg haben. Die von ihnen bis heute angewandten Mittel und Werkzeuge sind ungeeignet, da sie nicht ehrlich sind und nicht auf die Bedürfnisse und Forderungen einer kritischen Bürgerschaft nach Transparenz, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit eingehen. Darüber hinaus berühren die ergriffenen Maßnahmen immer nur isoliert eine der drei Ebenen, während die jeweils anderen unberücksichtigt bleiben. Dem bürgerschaftlichen Engagement wird das Verhalten der Projektpartner nicht gerecht, es gibt keine befriedigenden und befriedenden Antworten auf die fundierten Kritikpunkte, auf die tief sitzende Skepsis und auf die große Empörung und verpasst damit ein ums andere Mal ihr Ziel.

 

Die politische Legitimierung:

Die Bürger, die sich gegen Stuttgart21 engagieren, verlangen, dass das Projekt ordentlich und einwandfrei demokratisch legitimiert ist. Allein durch die Wahl von Parlamenten ist diese Legitimität nicht herzustellen. Dafür sind die Eingriffe im Zentrum Stuttgarts zu groß, der Kostenrahmen zu umfangreich und der Entscheidungszeitraum von über 15 Jahren schlichtweg zu lang und zu unübersichtlich. Darüber hinaus gibt es ernstzunehmende Hinweise darauf, dass die Zustimmung von Bund und Land zu dem Projekt auf Basis geschönter Zahlen erkauft wurde.

Ein erster Versuch der demokratischen Legitimierung wurde von OB Schuster verhindert – der wohl größte politische Fehler im Zusammenhang mit S21. Schuster hat die OB-Wahlen mit Hilfe der grünen Stammwähler gewonnen, da ihm vom damaligen grünen OB-Kandidaten im Gegenzug zu einer Wahlempfehlung das Versprechen abgerungen wurde, einen Bürgerentscheid zu Stuttgart 21 durchzuführen. Alle Voraussetzungen für diesen Bürgerentscheid waren gegeben, das Bündnis gegen S21 hatte weit über 60.000 Unterschriften gesammelt – doch OB Schuster verhinderte wenige Tage vor der Übergabe der Unterschriftenlisten eine solche Abstimmung, indem er vollkommen überhastet und über ein Jahr früher als alle anderen Projektteilnehmer seine Unterschrift unter Verträge setzte und damit die Stadt Stuttgart rechtlich an den Bau von S21 gebunden hatte. Für die Stadt gab es kein Zurück und auch keinen Bürgerentscheid. Eine daraufhin eiligst aufgelegte Veranstaltungsreihe, die die Bürger an der weiteren Planung einbinden sollte, verkam zu einer Farce, da die teilnehmenden Bürger nicht mehr über das Ob mitreden durften, sondern einzig und allein über das Wie. Das Ob hatte der OB im Alleingang entschieden. Er hat mit seinem undemokratischen Verhalten und seinem ignoranten Alleingang entscheidend dazu beigetragen, dass eine Legitimierung des Projekts bis heute nicht möglich war und sich die Stuttgarter Bürgerschaft tief gespalten hat.

In einem letzte Kraftakt wollen Grüne und SPD nun mit einem Volksentscheid für die Legitimierung dieses Projekts sorgen und den Fehler OB Schusters ausbügeln. Dazu wird ein Ausstiegsgesetz in den Landtag eingebracht, dem aller Voraussicht nach nicht zugestimmt wird. Dadurch kann die Koalition mit ihrer Mehrheit im Landtag verlangen, dass die Bürger selbst über dieses Ausstiegsgesetz abstimmen dürfen. Dieser Volksentscheid ist jedoch schon jetzt ein politischer Eiertanz und wird vor allem aus zwei Gründen zu keiner ausreichenden Legitimierung führen. Der eine Grund liegt darin, dass große Zweifel bestehen, ob die Bahn bei den Parlamentsabstimmungen korrekte Kostenplanungen vorgelegt hat. Wenn nicht, wurden die Parlamente betrogen. Ihre Abstimmung auf Basis gefälschter Zahlen kann nicht akzeptiert werden – gleichgültig ob das Land aus der Finanzierung aussteigt oder nicht. Der zweite Grund liegt darin, dass die Bürger eine Legitimierung durch einen Volksentscheid akzeptieren sollen, der von vielen als ungerecht und unfair angesehen wird.

Der Volksentscheid stellt die Gegner von S21 vor eine im besten Wortsinn tragische Situation: gleichgültig, wie sie sich bei der Abstimmung verhalten, sie können nur verlieren. Eine Teilnahme und damit eine implizite Zustimmung zum demokratischen Instrument des Volksentscheids bringt mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Wahlsieg, da das Quorum eine unrealistische Zustimmungsquote von 33% aller wahlberechtigten Baden-Württemberger fordert. Nach der verlorenen Abstimmung wird konstatiert werden, dass S21 nun endgültig demokratisch legitimiert und weiterer Protest deshalb nicht mehr zu akzeptieren sei. Ein Boykott des Volksentscheides wird hingegen dazu führen, dass man die Gegner bezichtigen wird, undemokratisch zu agieren und nur dann für Abstimmungen zu sein, wenn sie diese auch gewinnen. Auch in diesem Fall werden die Projektpartner die Keule der demokratischen Legitimierung schwingen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Parteien verhalten, wenn es eine deutliche Mehrheit gegen S21 gibt, obwohl das Quorum nicht erreicht ist. Niemand wird ernsthaft behaupten können, dass S21 durch diese Abstimmung demokratische legitimiert sein soll!

Zwei weitere, nicht ganz unerhebliche Aspekte schließen sich hier an: es ist einmalig in Deutschland, dass ein ganzes Bundesland über den Umbau eines großen Regionalbahnhofs und die Neuordnung einer ganzen Innenstadt entscheiden darf und nicht nur die betroffenen Bürger selbst. Außerdem gibt es bisher keine verlässliche, transparente Kalkulation zu den Kosten des Projekts selbst noch zu den Ausstiegskosten. Wie sollte man also fundiert über eine finanzielle Beteiligung des Landes abstimmen sollen?

Der zweite große politische Fehler war die Entscheidung von Politik und Polizei, mit aller Härte gegen die Demonstranten vorzugehen. Die Eskalation am 30.09.2010 ist als „schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte Stuttgarts eingegangen. Ein Fehler war diese Entscheidung deshalb, weil dem bürgerlichen, absolut friedlichen Protest mit einer Gewalt- und Machtdemonstration begegnet wurde, die absolut inakzeptabel ist. Die Befürworter dieses harten Vorgehens verweisen gerne auf die Jugendlichen, die einen Polizei-LKW bestiegen hätten und auf die Barrikaden aus Bierbänken am Biergarten im Schlossgarten. Beides rechtfertigt in keiner Weise den Einsatz von Wasserwerfern, deren Einsatz nur letztes Mittel sein darf, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, für Ordnung zu sorgen. Der Einsatz zeigte einmal mehr die Hilflosigkeit der Politik, wie mit diesem bürgerlichen Protest umzugehen ist. Macht- und Gewaltmittel, die eigentlich gegen nicht-bürgerliche, autonome oder extreme und gewaltbereite Gruppierungen eingesetzt werden, wurden nun gegen die friedliche Mitte der Bevölkerung, gegen die Bürger Stuttgarts eingesetzt. Die Wunde, die diese Gewalteskalation aufgerissen hat, ist bis heute nicht verheilt, da niemand die Verantwortung für diesen skandalösen Einsatz übernimmt.

 

Die fachlichen und wirtschaftlichen Planungen:

Einhergehend mit der für viele nicht ausreichenden politischen Legitimierung von Stuttgart21 wurden von den Gegnern des Projekts zahlreiche fachliche Mängel fundiert aufgedeckt. Die Bahn überhörte geflissentlich die Kritik und reagierte arrogant und ablehnend. Die Kritik von Ingenieuren, Architekten, Wissenschaftlern und Bahnkennern wurde durch Informationskampagnen und Vorträge immer mehr allgemeines Wissensgut der Gegner des Projekts, sie wappneten sich mit diesem Wissen und forderten immer lautstarker von der Bahn, auch hier korrekte und ehrliche Antworten zu geben. Diese Forderung mündete schließlich in der Übereinkunft der Projektverantwortlichen und der Gegner, in einem „Schlichtungsverfahren“ die Fakten zu Berechnungen, Risiken und Kosten transparent und offen mit allen Beteiligten zu diskutieren. Es sollte ein Gespräch „auf Augenhöhe“ werden und wurde von Heiner Geißler moderiert.

Zu Anfang sprach Heiner Geißler davon, dass es sich um einen „Faktencheck“ handelte und dass man nicht erwarten könne, dass es nach diesem Faktencheck zu einen Kompromiss zwischen den beiden Parteien kommen würde. Das Ende dieses Prozesses wurde vernünftigerweise offen gehalten. Der Faktencheck brachte zahlreiche fachliche und handwerkliche Mängel und Risiken bei den Planungen der Bahn zu Tage. Doch dann beging Heiner Geißler einen fundamentalen Fehler: er gab seine neutrale Moderatorenposition auf und schwang sich zum Richter bzw. Schlichter über das Projekt Stuttgart21 auf. In seinem „Schlichterspruch“ mahnte Geißler die Bahn zu Nachbesserungen, stellte aber gleichzeitig fest, dass es keinen Grund gäbe, S21 nicht zu bauen – anstatt eben dieses Urteil anderen zu überlassen. Um zu klären, welche der erkannten Mängel tatsächlich behoben werden müssten, wurde vereinbart, einen „Stresstest“ mit einem neutralen Testinstitut durchzuführen. Ein weiterer fataler Fehler von Heiner Geißler war es in der Folge, nicht klar abzusprechen, wie mit den Kosten der notwendigen Nachbesserungen umgegangen werden soll. Er forderte zwar konkrete Nachbesserungen, schob gleichzeitig die Frage ihrer Finanzierung aber von sich weg hin zu den Projektpartnern, die einen fernen Tages darüber verhandeln sollten.

Der dann folgende „Stresstest“ konnte den hohen Anforderungen einer informierten und kritischen Bürgerschaft nicht genügen: Einerseits hat die Bahn die Prämissen mit den Gegnern nicht eindeutig abgestimmt (wer führt den Test durch, wer testiert, welches Ergebnis bedeutet „gute Betriebsqualität“) und andererseits wurde der Prozess des Stresstests selbst nicht klar definiert (wer informiert wen, wer bezieht wen ein, wer hat Hol-, wer Bringschuld etc.). Durch diese diffuse Konstruktion kam es zu der nicht befriedigenden Situation, dass das Testergebnis nicht eindeutig ausgefallen ist und nun von beiden Seiten komplett unterschiedlich ausgelegt wird. Das unabhängige Testinstitut SMA hat tunlichst vermieden, klar und eindeutig zu sagen, dass die geforderte „gute Betriebsqualität“ erreicht sei. Sie bestätigt lediglich eine „wirtschaftlich optimale“ Qualität, so dass eine umfassende Akzeptanz des Testergebnisses durch alle Beteiligten nicht möglich war. Der Status quo ist heute, dass die Bahn sich darauf beruft, den Stresstest bestanden zu haben und die informierten Gegner dem widersprechen. Im Prinzip ist man also fast keinen Schritt weitergekommen.

Die im Ergebnis des Stresstests geforderten Verbesserungen sollen nun von der Bahn umgesetzt werden. Durch die ungeklärte Frage der Kostenübernahme für diese Nachbesserungen lagert die Bahn diese Kosten aus dem Gesamtbudget aus und fordert eine neue zusätzliche Finanzierungsvereinbarungen, wodurch die Kostenobergrenze des Gesamtbudgets von 4,5 Mrd. nicht überschritten würde. Die Gegner sehen das Projekt nach dem Stresstest als endgültig gescheitert an, da die Kosten der Nachbesserungen dazu führen, dass der gesamte Kostenrahmen von 4,5 Mrd. Euro mit hoher Wahrscheinlichkeit überschritten wird.

Die Finanzierung des Projekts stellt ohnehin eine weitere Schwachstelle der Legitimierung dar. Neben den zusätzlichen Kosten für die Nachbesserungen gibt es bisher noch immer ein notwendiges Einsparpotenzial von 900 Mio. Euro nur auf dem Papier. Keines dieser Einsparpotenziale ist bisher von den Aufsichtsbehörden genehmigt oder in Planfeststellungsverfahren bestätigt worden. Ganz im Gegenteil gibt es regelmäßig neue Meldungen über Kostensteigerungen, Schattenhaushalte und Geheimverträge über Projektsfinanzierungen. Das Argument, dass bei Projekten dieser Größenordnung eine so verlässliche Finanzplanung nicht möglich sei, führt in die Leere, da die Projektpartner bisher auf keinem Feld Vertrauen aufgebaut haben. Es ist viel verlangt, dass die Projektgegner trotz der vielen politischen und fachlichen Kritikpunkte ausgerechnet blindes Vertrauen in die Kostenplanung der Bahn haben sollten. Vor dem Hintergrund der Eurokrise bekommt diese Forderung außerdem eine zusätzliche Brisanz.

Insgesamt zeigt sich, dass auch in fachlicher und wirtschaftlicher Hinsicht keine Annäherung der Positionen erreicht wurde. Die Projektbefürworter haben es nicht geschafft, überzeugend darzulegen, dass der geplante Bahnhof die Leistungsfähigkeit besitzt, die für eine gute Betriebsqualität notwendig ist. Gleichzeitig laviert die Bahn mit den Kosten. Im Wochenrhythmus kommen neue Kosten oder geheime Absprachen ans Licht, während die fachlichen Planungen weiterhin fehler- und risikobehaftet sind. Wie können die Projektpartner vor diesem Hintergrund und unabhängig vom Ausgang der Volksabstimmung ernsthaft glauben, dass sich die informierten, kritischen Bürger Stuttgarts mit diesem Stückwerk zufrieden geben und Vertrauen in das Projekt haben?

 

Die rechtlichen Fragwürdigkeiten:

In rechtlicher Hinsicht reagieren die Projektverantwortlichen auch mit einem Verhalten, das einer informierten, kritischen und aktiven Bürgerschaft absolut nicht angemessen ist. Während die Vorgänge vom 30.09.2010 trotz Untersuchungsausschuss und zahlreicher Klagen von Verletzten nicht befriedigend aufgeklärt wurden, bricht in Stuttgart eine noch nie gesehene Kriminalisierungswelle über die aktiven Gegner des Projekts herein. Die Demonstranten und Projektgegner sind keine klar abgrenzbare Gruppe, die man konzertiert isolieren und mundtot machen könnte; es sind keine radikalen Gruppierungen, die über V-Männer oder den Staatsschutz unterlaufen und von innen heraus aufgelöst werden könnte; es sind keine illegal agierenden Gruppierungen, die durch rechtsstaatliche Verfolgung und harte Strafen eingeschüchtert und in Gefängnisse gesperrt werden könnte. Das bereitet der Polizei Kopfzerbrechen, weil sie die Gegner einfach nicht zu fassen kriegt. Die Baustellenbesetzung vom 20.06.2011, bei der nach einer Montagsdemonstration unter den Augen einiger hundert Polizisten einige hundert Menschen auf das Baustellengelände drangen, wird nun als Vorwand genutzt, um die Gegner massiv durch Hausdurchsuchungen, Ermittlungsverfahren, Identitätsfeststellungen und erkennungsdienstliche Behandlungen einzuschüchtern. Es werden verdeckte Ermittler in Demonstrationen und bei Veranstaltungen eingesetzt und selbst der Staatsschutz ist involviert. Jeder, der auf dem Gelände war, ist verdächtig, verdächtig des schweren Landfriedensbruchs, der Sachbeschädigung oder des Versuchs von Sachbeschädigung.

Die Justiz ist in Stuttgart in einer Weise engagiert, die aufhorchen lässt. Nicht zuletzt durch einen Oberstaatsanwalt, der seine gesamte Energie darauf zu verwenden scheint, Aktivisten zu verfolgen und Höchststrafen zu fordern, sprechen auch die Gerichte Urteile, die wenig Rücksicht auf vergleichbare BVG-Urteile und die gängige Rechtsprechung nehmen. Richter verurteilen friedliche Aktivisten zu hohen Strafen und rechnen offenbar fest damit, dass der Atem der verurteilten Aktivisten in Form von Zeit und Geld nicht ausreicht, um diese Urteile höchstrichterlich prüfen zu lassen.

Die Strategie ist klar: Der friedliche Widerstand soll an seinem wunden Punkt, seiner Friedlichkeit selbst getroffen werden. Wenn den Gegner von Stuttgart21 die Friedlichkeit durch Polizei und Richter abgesprochen wird, wenn friedliche Aktionen des zivilen Ungehorsams mit höchsten Strafen belegt und Gegner öffentlich kriminalisiert werden, hat das eine enorme Wirkung und führt zwangsläufig dazu, dass manch andere Gegner sich zurückziehen oder sehr viel vorsichtiger werden. Diese Strategie ist insofern erfolgversprechend, da sich selbst die engagiertesten Aktivisten irgendwann weitere Verurteilungen finanziell und auch sozial und familiär nicht mehr leisten können. Wären Polizei und Justiz genauso fleißig in Bezug auf Ordnungswidrigkeiten und Vergehen der Projektbeteiligten (die es zu Genüge gibt), fiele es leichter, diese Verfolgung zu akzeptieren. So aber bleibt ein schaler Nachgeschmack, dass die Gerechtigkeit in Stuttgart doch eher ungleich verteilt ist.

Da die Strategie hinter diesem unlauteren Vorgehen von Polizei und Justiz leicht zu durchschauen ist, wird die Empörung über die Vorgänge in Stuttgart nur noch mehr geschürt. Vielleicht schüchtern diese plumpen Verfolgungen und Urteile eine Weile ein. Je deutlicher es aber wird, was hinter diesem Verhalten steckt, desto mutiger werden die Bürger wieder. Denn dies ist ein weiterer Irrtum der Projektbefürworter: mündige, kritische Bürger lassen sich in einem Rechtsstaat nicht so einfach einschüchtern.

 

Was bleibt also?

Solange Stuttgart21 keine ausreichende politische Legitimität besitzt, solange es ernsthafte Zweifel an den risikobehafteten fachlichen Bauausführungen gibt, solange keine transparente und verlässliche Kostenkalkulation vorgelegt wird und schließlich solange der bürgerliche, friedliche Protest von Polizei und Justiz nicht ernst genommen und respektiert wird, solange werden die Gegner keine Ruhe geben und auf diese Mängel lautstark und bestimmt hinweisen. Eine Befriedung des Konflikts ist deshalb nicht absehbar – das sollte allen Beteiligten klar sein.

 

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21.9.2011 #s21 Von Läusen und anderem S21-Ungeziefer …

Gestern bekam ich von einer lieben Twitterfreundin in meiner Timeline mitgeteilt, wir Frühstücksdemonstranten seien die nervenden Läuse im verfilzten Fell von S21. Dieses Bild hat meine Fantasie angeregt und inzwischen gibt es einige Bilder in meinem Kopf, die mir recht passend erscheinen. Ich finde, S21 gleicht am meisten einer Wildsau, die auf der Suche nach Trüffeln (Immobilien, Fördergelder,Tantieme etc.) ohne Rücksicht auf Verluste den Schlossgarten zerstört. Ja, wir sind die Läuse im dreckigen Fell und nerven und zwicken und jucken. Hm, die Polizei müsste dann die Quaste des Schweins sein, die immer wieder nach uns schlägt und versucht, uns aus dem Fell zu vertreiben. Die Quaste ist aber recht behäbig – wobei sie, wenn sie einen trifft, schon weh tun kann. Was man hier schon sieht, dass die Polizei offenbar einfach zu Stuttgart21 gehört. Ohne geht’s wohl nicht. Die Hufe sind die Hölschers und die Baden-Württembergischen Arbeitsplätze vom Niederrhein, die Schnauze, die im Dreck wühlt und laut und unverständlich grunzt, könnten dann Schuster und Grube sein. Wen gibt es noch? Achja, das Aktionsbündnis. Das Aktionsbündnis entspricht vielleicht am ehesten einem kleinen bis mittelgroßen Jagdhund, der das Wildschwein beständig vor sich hertreibt und hin und wieder beißt. Manchmal entwischt es dem Hund auch, zum Beispiel dann, wenn ein Stresstest durchgeführt wird oder eine Volksabstimmungen im Raum steht. Das sind die Knochen, mit denen sich der Hund gerne ablenken lässt und einfach mal eine gutwillige Pause einlegt. Die Wildsau wird währenddessen durchs Dorf getrieben, ist aber schneller als die Verfolger. Die Presse gibt es auch noch. Die ist … naja, man weiß es nicht genau. Oft denke ich, dass die Presse das Unterholz darstellt, in dem sich die Wildsau versteckt. Manchmal ist’s ein pieksiges Versteck, manchmal reißt sich die Wildsau auch an einem Ast, aber insgesamt bietet es bisher viel Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten. Hier sollte mal jemand kräftig roden!
Was gibt es denn noch so im Wildsauuniversum? Schmeißfliegen, Jäger … Nun, ich bleibe dran. Vielleicht lässt sich da ja mal eine schöne Fabel daraus spinnen.

Die Wildsau hat heute Nacht jedenfalls wieder gewütet. Am Bahnhofsturm wurde der Abzweig in den Park geschaffen und Rohre bereits auch in den Park gelegt. Es fehlen nur noch wenige Meter für die Unterquerung der Straße am Schlossgarten. Niemand war in der Nacht vor Ort außer der Kollegen von cams21, die Arbeiter konnten wohl ziemlich ungestört arbeiten.

Irre ich mich, oder klingt mir noch der Satz im Ohr, dass es keine Nacht- und Nebelaktionen mehr geben wird? Wenn das keine Nacht- und Nebelaktion war, frage ich mich, was die sonst gemeint haben, die dies gesagt haben. Da rufe ich doch laut, beherzt und aus voller Überzeugung: LÜGENPACK!!!

Heute früh haben wir dann wieder am GWM demonstriert. Die Polizei war mit unglaublichen 19 Wannen vor Ort – soviele, wie Menschen auf der Straße standen! Wir gehen ja auch meistens immer schön beiseite, wenn die Polizei uns dazu auffordert, so auch heute. Erst als Niederrheinische Verräterfirma herausfahren wollte, stellten sich wieder zwei Leute in den Weg und erhielten einen Platzverweis. Die Fahrzeuge fuhren ins A1-Gelände entweder um dort im Tunnel der LBBW weiterzuarbeiten oder aber um Rohre zu besorgen und an der Platanenallee weiter zu bauen. Leider sind Wildsäue recht unberechenbar.

Die Menge an Polizei ist schon erstaunlich! Im Vorwort der Alternativlösung von SMA und Geißler steht übrigens, dass sie glauben, dass S21 wenn überhaupt, dann nur mit riesigem Polizeiaufgebot, das über Jahre sämtliche Baustellen schützt, zu verwirklichen ist. Ich bin mir sicher, dass sie da recht hätten … wenn S21 nicht eh bald implodiert.

Diese Hoffnung darf man einmal wieder hegen, wenn man sich vergegenwärtigt, wie viele Unglaublichkeiten in den letzten Tagen ans Licht gekommen sind. Hier 80 Mio., dort 200 Mio. … der Risikotopf ist nahezu ausgeschöpft, noch bevor überhaupt mit den wirklich riskanten Arbeiten begonnen wurde, die S-Bahn wird mit S21 aus dem Takt geraten … Irgendwann muss das Fass doch überlaufen!

Wir bleiben gespannt!
Und oben!!!

 

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20.9.2011 #s21 Frühstücksdemo mit massivem Polizeiaufgebot, das nicht abzieht

Nachlese zu gestern Abend: Erstaunlich fand ich, dass bei der Kundgebung auf der Montagsdemo, die unzweifelhaft mit Peter Conradi und Hannes zwei gute Sprecher hatte, von der Moderation überhaupt nicht auf die blauen Rohre eingegangen wurde, die sich ja neuerdings direkt hinter der Bühne befinden. Dieses deutliche Zeichen der Bahn, Fakten zu schaffen, wurde schlichtweg genauso ignoriert wie die 300 Meter Rodung von Sträuchern im unteren Schlossgarten, wo in naher Zukunft die ersten Rohre verlegt werden. Wieso wird das nicht thematisiert? Warum ist es wichtiger, die Teilnehmer dazu aufzurufen, nicht an Spontandemos teilzunehmen, anstatt den Frevel, der in Stuttgart täglich passiert, in Worte zu fassen? Für mich schlicht unverständlich!

Umso besser fand ich, dass sich doch einige hundert Teilnehmer spontan entschlossen, zur Staatsanwaltschaft zu marschieren, um dort gegen die massive Kriminalisierung der Gegner von S21 zu demonstrieren. Danach ging es noch in den Schlossgarten zur Platanenallee, wo gestern erste Rodungsarbeiten stattfanden. Und wieder waren mehrere Zivilpolizisten unter den Demonstranten, die sich ziemlich schnell mit Hilfe von Kollegen verzogen, nachdem man sie entdeckt hatte. Ich finde Spontandemonstrationen gut, wenn sie zielgerichtet sind. Dann kann die Polizei, so wie gestern, auch entsprechend reagieren. Ich finde sie wichtig, weil die offizielle, angemeldete Demoroute  immer dieselbe ist und nicht auf aktuelle Ereignisse reagiert.

Zu heute früh: als ich um kurz vor sechs ans GWM kam, waren bereits 6 Wannen dort. Um sechs Uhr kamen weitere 5 Wannen, so dass der Parkplatz vor der Expressgüterhalle noch bevor ein Baufahrzeug überhaupt da war, bereits voll von Polizei war. Was eine Machtdemonstration! Wow! Auch war der moderne Polizeibus wieder da mit Teleskop-Kamera und Richtmikrofon und beobachtete die Szene. Um 6:15 kam dann der erste Arbeiter, danach immer mehr, bis ca. 7 Fahrzeuge in einer Schlange standen. Insgesamt waren bestimmt 60-70 Personen vor Ort und auch die Lokomotive-Trommler – vielen Dank dafür!!! Die Polizei ließ sich, obwohl sie so früh da waren, erstaunlich viel Zeit, denn erst um kurz vor 7 Uhr kam die erste Durchsage, dann wurden 4 Mutige, die der Aufforderung der Polizei nicht Folge leisteten, weggebracht. Sie erhielten einen Platzverweis und eine Anzeige wegen des Verdachts der Nötigung – obwohl zwei Tore nicht blockiert waren. Naja, das ewig selbe Spiel. Dann fuhren die Fahrzeuge unter Pfiffen und Rufen ein. Kurz darauf kamen unter Polizeischutz auch die ersten Fahrzeuge wieder heraus und fuhren Richtung Wolframstraße in den unteren Schlossgarten. Ein Teil spazierte dann auch in den unteren Schlossgarten zur Platanenallee, ein Teil blieb vor Ort am GWM. Das massive Polizeiaufgebot blieb auch vor Ort.

Heute war der Einsatzleiter einmal wieder Herr Passaro aus Stuttgart Ost. Er sprach uns heute wieder ab, eine spontane Versammlung zu sein. Die Polizei entscheidet das ziemlich willkürlich, dabei gab es heute Kundgebung und Transparente und auch einen aktuellen Anlass – keine Ahnung, nach welchen Kriterien Herr Passaro entscheidet, ob wir eine spontane Versammlung sind oder nicht. Sein Argument war nun offenbar, dass es ja seit Wochen immer dasselbe sei. Lieber Herr Passaro, es ist seit Monaten, fast schon seit einem Jahr dasselbe! Was die Sache nicht besser macht, was aber auch keine Rechtfertigung sein kann, denn wir haben ja seit Jahren und immer wieder aus aktuellen Anlässen allen Grund, zu demonstrieren. Gerne erkläre ich Ihnen beim nächsten Mal unsere aktuellen Gründe.

Im GWM wurden Rohre verladen, die Bauarbeiten an der Platanenallee gehen aktuell weiter, cams21 ist mit vielen anderen Demonstranten vor Ort!

Oben bleiben!

 

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19.9.2011 #s21 Präventive Frühstücksdemonstration am GWM

Die Bahn hatte in der vergangenen Woche angekündigt, ab heute auch Rohre in den Schlossgarten zu verlegen. Dies ist möglich, da Nils Schmid den Gestattungsvertrag unterzeichnet hat, der der Bahn das zum Bau notwendige Gelände überlässt. Es wird noch spekuliert, ob Kretschmann davon wusste oder nicht.
Deshalb versammelten sich heute um 6 Uhr 40-50 Frühaufsteher, um zu zeigen, dass sie nicht einfach so zulassen werden, dass Rohre in den Park gelegt werden. Die Polizei war auch alarmiert und bereits vor 6 Uhr mit einigen Wannen am GWM, zusätzlich standen weitere vier Wannen an der Einfahrt zum Cafe Nil und schon kurz nach 6 Uhr kamen weitere 5 Wannen angefahren. Die 50 Frühaufsteher standen vor dem Bautor am GWM und hinderten gegen 6:30 Uhr 6 Fahrzeuge daran, auf die Baustelle zu kommen. Nach der üblichen Ansage der Polizei mit gleichzeitigem Hinweis, bei weiteren Blockaden direkt einen Platzverweis zu erhalten, wurden die Fahrzeuge durch gelassen. Dann geschah erst einmal nichts. Um kurz nach 7 Uhr kam ein erster Kleintransporter heraus. Er wurde durchgelassen, da niemand einen so frühen Platzverweis riskieren wollte, wenn Rohre in den Park verlegt werden. Dann kamen nochmals zwei Wagen der niederrheinischen Firma ohne Ladung herausgefahren, ihnen zu folgen war nicht möglich. Wohin sie gefahren sind, wissen wir nicht. Ein weiterer Transporter wurde im GWM mit Absperrgittern beladen, im Park am Feldherrenhügel wurde von der Stuttgarter Abwassergesellschaft irgendwas gemessen, und gerade läuft über Twitter, dass die DB am Feldherrenhügel wohl auch einen Baum intensiver untersucht. Weder an der Wolframstraße noch am Südflügel wird gerade gebaut, dafür im LBBW-Tunnel. Was am Rosenstein passiert, weiß ich nicht. (Update: eine Baustelle ist offensichtlich inzwischen an der Wolframstraße eingerichtet.)
Deshalb weiterhin unbedingt Augen offenhalten!
Und oben bleiben!

P.S. Und schon wieder neue Kostensteigerungen … wie lange soll das noch so gehen? Wer zieht endlich die Notbremse?? (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-geheimvertrag-belegt-mehrkosten.dd927c30-5de5-4136-bdae-de22f1041526.html)

P.P.S. cams21 wird 1 Jahr alt! Herzlichen Glückwunsch! (http://blog.cams21.de)

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16.9.2011 #s21 #cams21 „5 vor 12“ – Demo und Diskussion zur Teilnahme oder zum Boykott des VE

Kurz vorweg: heute fanden im GWM keine Baumaßnahmen statt, da die Emsländer wegen der unter der Woche angesammelten Überstunden heute schon wieder im Emsland waren. Insofern konnten wir heute früh ungestört vor dem GWM demonstrieren. Weiterlesen

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15.9.2011 #s21 Eindrücke vom gestrigen OB-Geblubber

Heute früh habe ich leider verschlafen und konnte deshalb nicht berichten, was am GWM geschehen ist. Ich möchte aber kurz darüber berichten, wie ich die gestrige Veranstaltung mit dem OB auf dem Marktplatz erlebt habe.

Kurz vor 18 Uhr gestern auf dem Stuttgarter Marktplatz. Der Platz ist bereits gut gefüllt und es ist schon jetzt die angespannte Ruhe und Zurückhaltung der anwesenden Gegner des Wahnsinnprojekts S21 zu spüren, die nahezu die gesamte Veranstaltung über anhielt. Ich gehe hier nicht auf die Aussagen vom OB ein, denn dies haben die Zeitungen bereits zur Genüge getan. Ich möchte ein paar Eindrücke aus der Menge geben zur Stimmung und zum Verhalten der Menschen dort.

Ich weiß nicht, was in einen gefahren sein muss, um mit einem Plakat auf einer Veranstaltung aufzutauchen, auf dem man Gottes Segen für sich und seine Meinung zu einem Immobilienprojekt in Anspruch nimmt. Eine Handvoll Pro-ler-Plakate waren zu sehen, eines davon beschwor tatsächlich erneut Gottes Segen herbei. Ich frage mich, ob diese Menschen so beschränkt sind oder ob sie nur so tun? Lesen sie Zeitung und informieren sich und verfolgen die aktuellen Debatten u.a. um die Äußerungen von Herrn Schmiedel? Und wenn ja und wenn sie dennoch mit einem solchen Plakat auftauchen, reflektieren sie dann auch nur ein bisschen und denken überhaupt nach? Wahrscheinlich nicht, vor allem wenn sie nur „blablabla“ sagen, wenn man sie auf das Plakat freundlich anspricht. Jedenfalls war es nett zu sehen, dass dieses Plakat, nachdem der OB ganz zu Anfang davon sprach, dass man doch die Religion aus dieser Diskussion heraushalten sollte, ganz schnell in der Menge verschwand.

Als der OB auf die Bühne trat, gab es selbstverständlich viele Pfiffe und viele laute Unmutsäußerungen, insgesamt aber konnte der OB nahezu immer ausreden und seine inhaltsleeren Formeln gestenreich der innerlich kochenden Menge entgegenblubbern. Schön war, dass die Menge mit vielen, vielen schillernden, wabernden Seifenblasen seine Luftargumente bei all seinen Äußerungen schön und wirkungsvoll in Bilder umsetzte – wahrscheinlich ist diese Metapher dem OB aber gar nicht bewusst gewesen.

Ich stand relativ weit vorne und war wirklich angetan von der Disziplin der Gegner! So angetan ich von dieser Disziplin war, so wirklich angeekelt war ich umgekehrt von den unverschämten und dumm-dreisten Provokationen einiger Pro-ler. Zweimal ist es in meinem direkten Umfeld passiert, dass Proler mit Button und Fähnchen (aber ohne Schäufelchen, dafür aber ja mit Gottes Segen!) Gegner provozierten und zwei ältere Frauen mit Fähnchen sogar handgreiflich wurden und einem Gegner die Seifenblasen aus der Hand schlugen.

Leider gab es in diesem Zusammenhang einen fundamentalen Fehler bei der Organisation der Veranstaltung. Denn ich sah Ordner mit orangenen Westen, die Pro-Buttons auf der Weste trugen und teilweise auch Fähnchen schwenkten, ich sah keinen Ordner, der einen Gegner-Button trug. Bestimmt gab es diese auch, gesehen habe ich aber, wie gesagt, keine. Bei den beiden Provokationen, die ich hautnah erlebte und die durchaus kritisch waren, kamen nun Ordner mit Pro-Button und verhielten sich absolut nicht „neutral“, wie man es von Ordnern bei Konflikten verlangen muss, sondern verteidigten sogleich die Handgreiflichkeiten der Frauen. Das kann nicht sein! Ich plädiere dafür, dass Ordner unabhängig davon, welche Meinung sie zu S21 vertreten, in ihrer Einweisung darauf hingewiesen werden, dass sie keine Buttons tragen dürfen und sich in kritischen Situationen neutral verhalten müssen. Das soll nicht heißen, dass sie nicht klatschen dürften, aber gerade in Situationen, wo es unabdingbar ist, neutral zu sein, ist ein solches Amt mit Meinungsbutton nicht ernsthaft auszufüllen.

Den Höhepunkt erreichte die Veranstaltung, als der OB zu den Vorfällen und zu seiner persönlichen Verantwortung zum 30.09.2010 gefragt wurde. Die Menge explodierte förmlich, als er von der Unverantwortlichkeit der Eltern sprach, die es ihren Kindern erlaubten, im Schlossgarten zu verweilen. Wieso wird denn immer wieder komplett ignoriert, dass es sich um eine angemeldete Schülerdemonstration handelte? Da die Menschen im Park friedlich waren, gab es auch gar keinen Grund dafür, verängstigt und vorsichtig den Park zu verlassen. Als die Wasserwerfer und die Robocops anrückten, war die Empörung und Wut auf diese unfassbare Machtdemonstration auch bei vielen Jugendlichen so groß, dass an Flucht oder Angst gar nicht zu denken war. Was wir hier erlebten, war eine der schlimmsten politischen Fehlentscheidungen, die je in Stuttgart getroffen wurden – und die bis heute von niemandem verantwortet werden. Sich dann noch für seinen friedlichen Widerstand verhöhnen lassen zu müssen, ist die Krönung, so dass die Reaktion der Menge auf dem Marktplatz nur zu verständlich war.

Die Antwort auf die Frage, wie der OB denn damit leben könne, dass mindestens ein Drittel der Stuttgarter Bevölkerung vermutlich gegen S21 ist und wie er unter diesen Umständen mit seiner Haltung für Frieden in Stuttgart (so ja auch der Titel der Veranstaltung) sorgen wolle, lautete lapidar, dass wir ja alle unterschiedliche Köpfe hätten und dass konträre Meinungen selbstverständlich wären. Dies war der Punkt, bei dem ich am nahesten daran war, diese Veranstaltung zu verlassen. Wie bringt es ein Mensch fertig wiederholt Dialogbereitschaft zu fordern und gleichzeitig die Bevölkerung derart zu spalten und einen Großteil davon nicht ernst zu nehmen!?

Zum Schluss entlud sich schließlich die Wut und der Zorn über den OB in lauten, durchdringenden Schuster-Weg-Rufen. Das musste wohl raus und die Erleichterung war hautnah zu spüren. Und als würde der OB uns endlich einmal in einer Forderung ernst nehmen, entschwand er dann auch schnellen Schrittes durch die Türen des Rathauses und ward auf dem Marktplatz nimmer gesehen. Ich kann mich nur der Meinung des Schulleiters aus Esslingen anschließen, dass ich hoffe, dass Schuster noch einmal kandidiert, damit man ihm klar und deutlich machen kann, was die Stuttgarter Bevölkerung von ihm hält und er in seinem Ruhestand nicht in dem Irrglauben leben muss, ein OB für alle Stuttgarter gewesen zu sein! Mein OB ist und war er spätestens dann nicht mehr, als er mich um den zugesagten Bürgerentscheid betrogen hat!

Oben bleiben!

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14.9.2011 #s21 #cams21 Was hat sich an der Faktenlage seit Schlichtung und Stresstest geändert??

Was hat sich eigentlich seit der Schlichtung und dem Stresstest an der Faktenlage zu Stuttgart21 geändert? Die sogenannte Schlichtung hat grundsätzliche planerische Schwachstellen und Fehler zu Tage gebracht, die im Spruch vom schlichten Heiner zumindest angemahnt wurden. Die Bahn hat zugesagt, die angesprochenen Punkte zu ändern. Doch was ist seither passiert, außer dass viele Menschen an das Wort der Bahn glauben und nicht unbedingt weiterverfolgen, was von diesem Wort zu halten ist?

  • Die Bäume im Park müssen, wenn sie nicht krank sind, versetzt und dürfen nicht gefällt werden. – Die Bahn hat dem zugestimmt, die Finanzierung möchte sie aber nicht übernehmen.
  • Die Gäubahn soll erhalten bleiben – Bis heute ist in den Planungen nicht vorgesehen, dass die Gäubahn an den Bahnhof angeschlossen wird und betriebsbereit gehalten wird, ganz zu schweigen von den Kosten, die die Bahn nicht übernehmen will.
  • Die Verkehrssicherheit muss für Familien, ältere und kranke Menschen verbessert werden, Durchgänge verbreitert, Fluchtwege barrierefrei werden – Die Planungen haben sich meiner Kenntnis nach nicht geändert, die Bahnsteige sind weiterhin so eng, wie sie bisher geplant waren, Fluchtwege sind weiterhin nicht barrierefrei.
  • Brandschutz und Entrauchung müssen verbessert werden. – Fluchtwege wurden meiner Kenntnis nach nicht verbessert, die Tunnel sind weiterhin so eng, wie sie geplant waren.
  • Ein 9. und 10. Gleis muss vorgesehen werden, der Flughafenbahnhof muss zweigleisig angebunden werden, die Wendlicher Kurve muss zweigleisig und kreuzungsfrei werden, die Gleise müssen auch mit konventioneller Sicherungs- und Leittechnik ausgerüstet werden. – Ein 9. und 10. Gleis wird nicht realisiert, die Kosten für den zweigleisigen Ausbau sind nicht im Budget enthalten genauso wie die konventionelle Sicherungs- und Leittechnik. Die Bahn will diese Kosten „auslagern“ und nicht selbst tragen.
  • Ein Stresstest muss durchgeführt werden, der einen Leistungszuwachs von 30% in der Spitzenstunde bei guter Betriebsqualität ermöglicht. – Der Stresstest wurde durchgeführt, da aber die Basis, von der der Leistungszuwachs berechnet werden soll, genauso wenig klar geklärt wurde wie, was „gute Betriebsqualität“ bedeutet, sind die Ergebnisse deutlich kritisch zu sehen. Darüber hinaus ist das Ergebnis mit zahlreichen notwendigen Optimierungen verbunden und SMA empfiehlt, nach der Einbindung der Optimierungen nochmals einen Stresstest durchzuführen, um zu sehen, ob der Fahrplan dann auch noch fahrbar ist.
  • Ein funktionierendes Notfallkonzept muss vorgelegt werden und Verbesserungen und Ergänzungen, die sich aus der Simulation ergeben, eingeplant werden. – Bisher gibt es nur das Notfallkonzept „Hilf Dir selbst und trag netterweise auch Alte und Behinderte die Treppen hoch!“ Von Verbesserungen und Ergänzungen, die sich aus der Simulation eindeutig ergeben, ist mir nichts bekannt, auch sieht es nicht danach aus, als ob die Bahn nach den Optimierungen und Verbesserungen nochmals einen Stresstest durchführt, um zu belegen, dass auch dann der Fahrplan noch unter „wirtschaftlich optimalen“ Bedingungen fahrbar ist.

„Die letzten drei Punkte werden von beiden Seiten für notwendig gehalten.“ – Die Bahn hat sich aber offensichtlich erfolgreich darum gedrückt – und niemanden der Verantwortlichen in Land und Bund scheint das zu stören! Wozu sollen solche „Demokratieexperimente“ nutzen, wenn sie wirkungslos und ohne Konsequenzen verpuffen?

Was hat sich also seither geändert? NICHTS! Der Murks mit seinen offensichtlichen und offiziell durch Schlichtung und Stresstest bestätigten Schwachstellen und mit seiner auf Kante oder über die Kante hinaus genähte Finanzierung ist immer noch Murks – außer warmen Worten und Zusicherungen hat sich wenig bis gar nichts getan. Die Bahn sagt mit freundlichem Keferlächeln Dinge zu, sagt gleichzeitig aber, dass sie für die Kosten nicht aufkommt. Was ist bitte von solchen Zusagen zu halten, wenn sie an Bedingungen geknüpft sind? Die Bahn versucht, die Kosten für Selbstverständlichkeiten wie zum Beispiel für die Verkehrssicherheit in andere Töpfe „auszulagern“ und aus der Gesamtberechnung heraus zu halten, um die Finanzierungsobergrenze nicht zu überschreiten. Das ist alles Augenwischerei und lässt mich nur noch mehr an der Kompetenz der Bahn, dieses Projekt zum Wohle Stuttgarts und des Landes zu realisieren, zweifeln.

Insofern werde ich weiter demonstrieren. Wir brauchen einen langen Atem, um auch Motivationstäler durchzustehen – aber wenn wir diese durchstehen und uns von den leeren Versprechungen der Bahn nicht einlullen lassen, sondern diese weiterhin kritisch begleiten, können wir nicht anders als das Projekt zu Fall zu bringen. Denn wie lange will die Bahn unter massivem Polizeischutz bauen und Fakten schaffen, obwohl die meisten Punkte aus Schlichtung und Stresstest ungeklärt und nicht realisiert sind? Es gibt viele Vorbilder, wo der ungebrochene und langanhaltende Protest unsinnige Projekte verhindert hat – ein langer Atem und viel Mut und Optimismus sind dafür notwendig!

Achja, wen es interessiert, auch heute früh waren wir am GWM, es gab 5 Platzverweise, weil wir Baufahrzeugen bei der Ein- und Ausfahrt im Wege standen. Wie gestern auch wird auf Verkehrssicherheit bei der Einrichtung von Baustellen wenig Wert gelegt, lieber rennt die Polizei Demonstranten hinterher, um sie einzuschüchtern. Wie steht es im Parkschützerforum so richtig und passend: verkehrte Welt!

Oben bleiben!

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13.9.2011 #s21 Frühstücksdemonstration und: wann ist eine Versammlung eine Versammlung? #cams21

Heute früh gegen 6 Uhr waren bereits 50 bis 60 Demonstranten an der Einfahrt zum Grundwassermanagement. Wie immer kam gegen 6:15 das erste Hölscher-Fahrzeug, kurz darauf weitere, so dass bald 4 Fahrzeuge nicht ins GWM einfahren konnten, weil zu viele Demonstranten in der Einfahrt standen. (Anmerkung: in einem Fahrzeug lagen direkt hinter der Windschutzscheibe Bewerbungsunterlagen für eine Projektleiterstelle … Vielleicht sollte die Firma Hölscher ein wenig mehr auf Datenschutz achtgeben.) Gegen 6:30, inzwischen waren es bestimmt 70 Demonstranten, kam dann die Polizei. Sie forderte uns einmal auf, die Einfahrt frei zu machen, ansonsten würde sie räumen und Platzverweise und Anzeigen verteilen. Im Nachsatz kam dann noch, dass bei erneuten Behinderungen von Baufahrzeugen gleich Platzverweise erteilt werden. Bis auf vier Personen gingen alle bei Seite, die vier Personen wurden zu den Bussen vor der Expressgüterhalle begleitet oder auch getragen, um die Personalien aufzunehmen. Daraufhin fuhren die Fahrzeuge ein. Gegen 7:15 wollte Vokuhila mit seinem „Pimmelauto“, wie eine Demonstrantin sein Fahrzeug treffend betitelte, einen PS-starken Protz-Pickup mit Hölscherlogo aus der Einfahrt herausfahren. Wieder standen bzw. saßen einige Demonstranten im Weg und wurden nach 10 Minuten von der Polizei weggeführt, um ihnen Platzverweise zu erteilen. Mit viel Gas und Potenz raste der junge Mann davon.
Damit nicht genug. Nach weiteren wenigen Minuten standen ein Kleinbus, ein Kleinlaster mit Absperrgittern, eine Hebebühne und zwei Bagger mit Gabelstapler-Gabeln und Paletten mit Betonteilen für die Absperrgitter und einer anderen Gerätschaft an der Ausfahrt und wollten hinaus. Die Polizei hatte die Einfahrt nach dem Pickup nicht verlassen und schützte so die Fahrzeuge, die unter lautem Protest aus dem GWM fuhren. Mich erstaunt immer wieder, wie verkehrsgefährdend diese Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen fahren dürfen. Ladung wird ungesichert auf einer Palette auf einem Gabelstapler die gesamte Straße am Schlossgarten bei fließendem Verkehr transportiert, die Absperrgitter liegen kaum befestigt auf offener Ladefläche mit herunterhängenden Seitenklappen und die Polizei steht dabei und sieht zu und versucht, einigermaßen laienhaft den Verkehr zu regeln. Auf Nachfrage bei Herrn Weinstock dürfen Baufahrzeuge „von Baustelle zu Baustelle“ in dieser Weise auf öffentlichen Straßen fahren – auch wenn die Strecke mehrere Kilometer beträgt. Aber auch arbeits- und versicherungsrechtlich ist bedenklich, dass nur wenige Arbeiter Helme tragen und für die Berufsgenossenschaft ist der ungesicherte Transport bestimmt auch nicht ganz uninteressant.
Dem Hubsteiger folgten einige Demonstranten in Richtung Wolframstraße, so dass der Steiger von Polizeiketten geschützt die Straße entlangtuckerte. Als die Demonstranten anfingen, schneller zu laufen, wurde die Polizei hektisch und rannte hinterher. Außer Beschimpfungen blieb es aber wohl friedlich. Der Hubsteiger und zwei andere Fahrzeuge sind offensichtlich in den Unteren Schlossgarten gefahren, um dort mit der Rohrverlegung weiter zu machen.
Gleichzeitig fuhren der Laster mit den Absperrgittern und der Bagger mit den Betonsockeln zum Südeingang. Da auch diesen Fahrzeugen Demonstranten folgten bzw. vorausliefen, waren die Stützen und Betonsockel, die bereits am Südeingang stehen und die die Bauarbeiter einzäunen wollten, bereits von Demonstranten besetzt. Die Trommler hatten sich auch hier eingefunden, so dass wir laut, bunt und öffentlichkeitswirksam an der Schillerstraße demonstrieren konnten. Hier lief auch bald viel Polizei auf und versuchte, die Baustelle von den Demonstranten zu räumen. Ein Teil wurde weggedrängt, zwei, drei andere wurden von einem Betonständer abgeführt, wobei es zu einer unschönen Situation mit einer Dame und Polizisten kam, die ziemlich handgreiflich wurden und die Dame sehr rabiat hinter einen Bagger schoben.
Dann wurde unter Polizeischutz der Zaun aufgebaut. Nach einer Viertel Stunde wurde der Zaun an einer Seite wieder geöffnet, damit der Laster und der Bagger wieder herausfahren konnten. Daraufhin löste sich die Demonstration mehr oder weniger auf und ich ging zur Arbeit.

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Wann ist eine Versammlung eine Versammlung und wann ist sie spontan?
Herr Weinstock, der Einsatzleiter, hat uns heute erneut den Status einer Versammlung abgesprochen. Das ändert sich bei der Polizei leider von Tag zu Tag. Wichtig ist dieser Punkt, weil es rechtliche Konsequenzen hat, ob die Polizei eine spontane Versammlung auflösen muss oder nur gegen eine Menschenansammlung vorgeht. Laut Herrn Weinstock gibt es mehrere Aspekte, die eine Versammlung nach dem Versammlungsgesetz ausmachen: eine Versammlung muss angemeldet sein und einen Verantwortlichen, also einen Versammlungsleiter haben. Auch gehört zur Versammlung, dass sie auf die Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung gerichtet ist, es also Reden oder Kundgebungen geben müsste. Das alles träfe bei uns nicht genügend zu. Natürlich seien Versammlungen auch spontan möglich und müssten dann auch nicht angemeldet werden und benötigten dann auch keinen Versammlungsleiter. Diese Spontaneität sei allerdings nur gegeben, wenn es einen unvorhersehbaren Grund für die Versammlung gäbe und der läge bei uns ja auch nicht vor, da wir täglich dort seien. Deshalb wären unsere Aktionen morgens am GWM reine „Verhinderungsblockaden“ und würden nicht als VErsammlung angesehen.

Lieber Herr Weinstock, hierzu möchte ich doch Stellung nehmen. Sie können sich denken, warum diese Versammlungen niemand anmeldet. Abgesehen davon, dass es tatsächlich keinen Verantwortlichen oder Koordinator für diese Aktionen gibt, ist es in Stuttgart auch niemandem zuzumuten, als Versammlungsleiter in Haftung für Demonstrationen gegen das Projekt S21 genommen zu werden, wie man an den diversen Verfahren z.B. gegen Gangolf Stocker sehen kann. Würden Sie (als Polizei), würde die Staatsanwaltschaft unseren Protest ernst nehmen und uns nicht gezielt durch Lapalien kriminalisieren, wäre über eine Anmeldung durchaus nachzudenken. Ich möchte Ihnen erklären, warum es sich bei den morgendlichen Menschenansammlungen aus meiner persönlichen Sicht dennoch um Versammlungen handelt: unser Protest möchte nicht und ganz sicher nicht in erster Linie die Baustellen behindern oder Bauarbeiten verzögern. Natürlich freuen wir uns über jede Stunde, die nicht gebaut wird – sogar Freitags, wenn manchmal keine Baufahrzeuge kommen und wir gar nichts verhindern können, bin ich froh, weil ich weiß, dass einen ganzen Tag nicht gebaut wird. Der Protest am GWM und an den Baustellen richtet sich in aller erster Linie an die Öffentlichkeit, ist die Bezeugung unseres tief empfundenen Unmuts über die Vorgänge in Stuttgart, unserer Ohnmacht und Machtlosigkeit. Nur weil oft keine Presse vor Ort ist, kann uns dieser Impetus nicht abgesprochen werden – wir versuchen ja sogar mit eigenen, zugegebenermaßen recht beschränkten Mitteln z.B. über die Internet-Streams von cams21 oder auch über meine täglichen Berichte für eine gewisse Öffentlichkeit zu sorgen. Wir wollen gehört werden! Wir wollen, dass man unseren Protest wahrnimmt! Spontan ist die Versammlung natürlich (auch wenn sich nahezu täglich Leute dort treffen und es sicher eine gewisse Routine gibt), nicht nur, weil sich jeder der Teilnehmer spontan jeden Morgen überlegt, daran teilzunehmen, sondern auch und vor allem weil es jeden Tag (!) neue Gründe für diese Unmutsäußerungen und Demonstrationen gibt. Heute früh beispielsweise wollte ich nicht zum GWM gehen, wollte länger schlafen und Dinge erledigen. Als ich aber in der Zeitung las, dass die Bahn nun Kosten des Projekts S21 in andere Töpfe „auslagern“ möchte, ging mir wieder die Hutschnur hoch! Diese Wut muss ich raus lassen, und das tue ich eben spontan und jeden morgen erneut motiviert und begründet am GWM! Die Leute sollen sehen und merken, was passiert! Viele Plakate beziehen sich übrigens auch auf ganz aktuelle Neuigkeiten aus dem S21-Sumpf! Als Herr Hauk, der Fraktionsvorsitzende der CDU, vor wenigen Tagen sagte, unsere Aktionen am GWM würden nichts bringen, habe ich vor Freude gestrahlt, zeigte es mir doch, dass wir wahrgenommen werden und dass wir nicht unbemerkt am GWM stehen. Genau dazu sind unsere Aktionen gedacht! Herr Hauk hat mich mit seiner Äußerung vielmehr bestärkt, dass es öffentlichkeitswirksam ist, was ich mache. Im übrigen: wir sind ja nicht so blöd und glauben, dass unser Protest wirklich viel am Baufortschritt ändern wird – immerhin sind Sie ja morgens bereits mit so vielen Einsatzkäften vor Ort, dass eine längere Behinderung gar nicht möglich wäre. Wie Sie aber auch sehen können, geht es uns eben nicht um Verhinderung oder Behinderung, sondern darum, ein Zeichen zu setzen, dass wir viele gute Gründe – und nahezu jeden morgen neue gute Gründe gegen dieses unsägliche Projekt haben! Und zu ihrem letzten Punkt: Kundgebungscharakter haben diese Versammlungen auch: so wird immer, wenn zahlreiche Leute vor Ort sind, über Megaphon eine Rede gehalten! Wenn wir weniger sind, ist eine Rede über Megaphon schlicht übertrieben, aber Kundgebungscharakter hat sie so oder so, denn es gibt aktuelle Transparente und Plakate, wir diskutieren und bilden uns unsere Meinungen nicht zuletzt auch auf diesen spontanen Versammlungen!

Oben bleiben!

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12.9.2011 #s21 #GWM Frühstücksdemonstration – es wird an vielen Baustellen gleichzeitig gearbeitet

Nachdem Ende vergangener Woche bekannt wurde, dass bereits ca. 300 Meter blaue Rohre vom A1-Gelände durch den LBBW-Tunnel Richtung Bahnhof verlegt wurden, ohne dass es jemand mitgekriegt hätte, außerdem ein LKW mit vielen blauen Rohren im GWM-Gelände abfahrbereits steht und Vermessungsteams an der Platanenallee im Schlossgarten gesichtet wurden, ist davon auszugehen, dass kräftig weiter gebaut wird. Und so war es heute morgen auch. Gegen 6:15 Uhr kam der erste Hölscherbus, kurz darauf drei weitere und wollten ins GWM einfahren. Natürlich war keine fünf Minuten später die Polizei mit 6 Wannen vor Ort. Es gab keine Lautsprecherdurchsage, da der Einsatzleiter mit viel Geduld mit uns gesprochen hat. Allerdings sind wir auch deshalb recht schnell auf die Seite gegangen, da ja abzusehen war, dass da heute noch mehr passiert. Für den Einsatzleiter waren wir einmal wieder keine Versammlung, so dass er diese auch nicht auflöste. Gegen 6:45 waren die Fahrzeuge dann drin und die Polizei zog auch überraschend schnell ab. Gegen 7 Uhr kam ein LKW aus Richtung Wolframstraße mit einem grünen Mietgerät, das an seinem Hubarm eine nicht zu identifizierende Vorrichtung angebracht hatte. Der LKW wurde blockiert, die Polizei rückte mit einer Wanne an und sprach mit den Blockierern. Schließlich wurde auch dieser LKW hineingelassen, wobei ein Platzverweis ausgesprochen und Personalien aufgenommen wurden. Außerdem wurde damit gedroht, sofort Platzverweise oder sogar Ingewahrsamnahmen durchzuführen, falls wieder Fahrzeuge blockiert würden – so klar hat sich der Polizist nicht ausgedrückt und ich stand zu weit weg, um es zu verstehen. Drinnen lud der LKW seine Ladung ab und kam etwa eine halbe Stunde später leer wieder heraus. Inzwischen war eine Hebebühne aus dem GWM gefahren und zu dem Endstück des blauen Rohrs, das am GWM über die Straße geführt wird, gefahren. Direkt dahinter kam ein kleiner Bagger mit 20 Warnbarken und fuhr in Richtung Wolframstraße und dort dann rechts – soweit ich es sehen konnte. Mit der Hebebühne wurde die Verkleidung des Endstücks abgenommen und dann ein Ventil aufgedreht. Mit ziemlicher Lautstärke kam dort Luft heraus, die irgendwo anders eingeführt werden musste. Der allseits bekannte langhaarige Vorarbeiter moserte mich dann noch an, dass ich keine Fotos machen dürfe und dass er mich anzeigen würde. Auf meinen Hinweis, dass die Straße am Schlossgarten ja noch öffentlicher Grund sei und dass er mich gerne anzeigen solle, verstummte er. Gegen 8 musste ich dann zur Arbeit.

Auf dem GWM-Gelände wird gearbeitet, im Tunnel der LBBW wird aktuell gearbeitet, außerdem wird sicher auch an der Platanenallee oder am Rosensteintunnel weitergearbeitet werden. Und nicht alle Materialien und Fahrzeuge kommen aus dem GWM (siehe LBBW-Tunnel. Hier ist eine andere Baufirma zugange. die Rohre liegen auf dem A1-Gelände), so dass wir einiges trotz aufmerksamer Beobachter einfach nicht mitbekommen. Leider waren wir heute früh auch nur 15 Leute, so dass wir nicht sehr wirksam waren. Eine Koordination fällt eben auch schwer, wenn wir nicht wissen, auf was wir eigentlich warten sollen. 

Oben bleiben!

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9.9.2011 #s21 Hölscher macht schon Wochenende; und: unsere Friedlichkeit wird massiv untergraben, der Widerstand gelähmt

Heute früh war am GWM nichts zu tun, denn die Hölschers sind bereits ins Emsland und ins Wochenende verschwunden. Deshalb nochmals mein leicht aktualisierter Text von gestern, weil ich so wütend war, dass auch bei mir die Einschüchterungstaktik der Polizei und Staatsanwaltschaft Erfolg hat:

Eine, wenn nicht die Stärke unseres Widerstands und ein ganz wichtiger Aspekt, der uns sehr viele Sympathien zugetragen hat, ist unsere Friedlichkeit. Unsere Friedlichkeit machte uns stark, machte uns vielleicht sogar zu stark für diejenigen, für die wir unbequem und ein Dorn im Auge und Sand in ihrem Getriebe sind. Denn wie soll man mit rechtsstaatlichen Mitteln eine große friedliche Menge von einem Baustellengelände verdrängen? Wie geht man mit friedlichem, massenhaften Protest um?
Eine Möglichkeit haben wir am 30.09.2010 erlebt – hier hat der Rechtsstaat als erstes Mittel gleich das allerletzte, in diesem Fall vollkommen unangemessene Mittel eingesetzt und mit Wasserwerfern und massiver Polizeigewalt die Menschen aus dem Schlossgarten getrieben. Unsere Friedlichkeit an diesem Tag hatte eine enorme Wirkung – und hat uns sehr, sehr stark gemacht in unserer Niederlage. Zehntausende sind daraufhin auf die Straße gegangen, um ihre Solidarität zu zeigen.
Klar war, dass ein solches Vorgehen in Zukunft absolut nicht mehr möglich sein würde, denn dieses Vorgehen spielte uns in die Hände.
Der Widerstand ließ nicht nach und natürlich müssen sich die Verantwortlichen dieses Wahnsinnsprojekts überlegen, wie sie nun weitermachen. Eine weitere Möglichkeit, ein äußerst unfaires, aber sehr wirkungsvolles Mittel ist, unsere Friedlichkeit bewusst zu untergraben und uns unsere Friedlichkeit abzusprechen. Ich weiß nicht, wie viele Platzverweise und Anzeigen es seit dem Herbst letzten Jahres gegeben hat, was ich aber weiß, ist, dass der „Rechtsstaat“ seine volle Härte ausspielt. Oberstaatsanwalt Häussler lässt bewusst keine Möglichkeit aus, Widerständler zu verfolgen. Dies trieb so eigenartige Blüten wie die Androhung eines Ordnungsgeldes nach §118 wegen groben Unfugs über Gefährdungsansprachen und schließlich auch die Anzeige von unbeteiligten Zuschauern und Sympathisanten bei Blockadeaktionen. Vorgestern gab es ein Ordnungsgeld wegen Hupens, als ein vorbeifahrendes Auto seine Sympathie am GWM bezeugen wollte  …
Ein Höhepunkt der bewussten Kriminalisierung war gewiss der 20.06.2011. Schnell, gezielt und massiv wurde die Baustellenbesetzung in der Presse als „Stürmung“, als gezielte Aktion mit Sachbeschädigung und schwerer Körperverletzung mit diversen Knalltraumata bei Polizisten dargestellt – obwohl jeder, der vor Ort war, anderes bezeugen wird und zahlreiche Bilder und Filme anderes zeigen.
Dieser Abend wird heute noch dazu benutzt, den friedlichen Widerstand zu untergraben. Noch heute werden Personen, junge wie alte, von Polizisten aus Demonstrationen herausgezogen, ihre Personalien werden festgestellt, sie müssen mit aufs Revier und es ist nie ganz klar, ob man als Zeuge oder als Beschuldigter aufgegriffen wird. Auch die Hausdurchsuchungen bleiben nicht ohne Wirkung – nicht nur bei den betroffenen, sondern letztlich bei allen, die an diesem Tag Fotos oder Filme gemacht haben und diese ins Internet gestellt haben oder sich in einer anderen Weise in die Öffentlichkeit stellen. Aber auch Personen, die auf Fotos oder Filmen identifiziert werden, müssen damit rechnen, von der Polizei aufgegriffen zu werden.
Inzwischen hagelt es auch Vorladungen und Anhörungen zu Ermittlungsverfahren und alle Tage gibt es Gerichtsverfahren gegen Widerständler. Es werden aktuell auch besonders Situationen der jüngsten Vergangenheit verfolgt, während ältere Vorgänge liegen bleiben – was man nicht anders interpretieren kann, als dass „der letzte Rest“ des aktiven Widerstands in die Mangel genommen werden soll.
Als friedlicher Mensch, der mit der Polizei nichts zu schaffen haben möchte, vielleicht sogar etwas obrigkeitshörig ist, hat das eine enorme Wirkkraft. Das Vorgehen der Polizei und Staatsanwaltschaft verunsichert und führt dazu, dass sich viele Menschen nicht mehr auf Demonstrationen oder zu anderen Aktionen trauen und sich zurückziehen – aus furcht vor rechtsstaatlicher Verfolgung.
Was deutlich wird: unsere größte Stärke, nämlich unsere Friedlichkeit, ist gleichzeitig unsere größte Schwäche, weil wir genau hier am verletzlichsten sind! Wir werden bei friedlichen Veranstaltungen und bei der Wahrnehmung unserer demokratichen Grundrechte massiv und professionell kriminalisiert und eine der schwierigsten Aufgaben, denen wir uns stellen müssen, ist, dieser Kriminalisierung stand zu halten, auch mit Magengrummeln weiter zu machen und anderen Sympathisanten die Angst zu nehmen! Es ist in Ordnung, wenn Personen, die Sachen beschädigen oder Straftaten begehen, verfolgt werden. Was hier aber passiert, ist etwas anderes: es werden nicht nur Personen verfolgt, die Sachen beschädigt haben, sondern auch Personen, die nur vor Ort waren. Selbst die Presse ist nicht sicher vor Verfolgung – von Pressefreiheit kann man hier in Stuttgart eigentlich nur noch bedingt sprechen. Auch werden Menschen mit aller Härte verfolgt, die Fahrzeuge blockieren – obwohl es höchst umstritten ist, ob eine Blockadeaktion eine Nötigung und damit eine Straftat darstellt – vor allem, wenn es andere Möglichkeiten gibt, in ein Baugelände zu kommen.
Die Gerichtsurteile tun weh, jedes einzelne. Menschen werden zu vielen Tagessätzen verurteilt, weil Sie nach der Auslegung der Stuttgarter Gerichte Nötigungen begangen haben. Diese Urteile verunsichern natürlich auch, denn immerhin stehen hier Menschen vor Gericht, die für ihre Überzeugung eingestanden sind und bisher in der Regel noch nie als Angeklagte vor Gericht standen. Es braucht mutige Menschen, die Widerspruch einlegen, die in Berufung gehen – und das in der Hoffnung, dass höhere Gerichte, vielleicht sogar das höchste Gericht ein anderes, ein aus unserer Sicht gerechteres Urteil spricht. Natürlich kann man sich dessen nicht sicher sein – andere Urteile machen allerdings Mut, dass man Blockaden und andere symbolische Aktionen des Widerstands auch anders auslegen kann.

Ich rufe Euch alle dazu auf, mutig weiter zu machen. Unsere Friedlichkeit ist unsere Stärke und unsere Schwäche zugleich, seid Euch dessen bewusst! Lasst Euch nicht einreden, dass Eure Friedlichkeit strafbar ist! Wir haben demokratische Rechte! Wir dürfen demonstrieren! Wir dürfen unsere Meinung äußern! Wir dürfen zu symbolischen öffentlichkeitswirksamen Mitteln greifen, um unsere Empörung über die unhaltbaren Vorgänge hier in Stuttgart öffentlich zu machen. Wir dürfen uns unsere Friedlichkeit und unsere Überzeugungen nicht durch bewusste Kriminalisierung kaputt machen lassen, denn das ist, was die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Projektbefürworter und Projektverantwortlichen damit bezwecken! Lasst sie nicht gewinnen, indem sie uns plump Angst einjagen! Ich habe Vertrauen in unseren Rechtsstaat! Ich glaube daran, dass die friedlichen Mittel, die ich einsetze, am Ende auch vor Gericht stand halten werden und als angemessen angesehen werden – vielleicht nicht in Stuttgart, aber spätestens in Karlsruhe. Ich halte auch die zweite Backe hin, wenn sie mich auf die erste schlagen! Ich lasse mich verdammt noch mal nicht einschüchtern! Und ich will, dass sich niemand einschüchtern lässt, denn nur mit unserer massiven Präsenz auf der Straße können wir genug Druck erzeugen, um unser Ziel zu erreichen: das unsinnige Projekt Stuttgart 21 ein für alle mal zu stoppen!

Mutig bleiben!

Oben bleiben!

P.S. Die Plakate der Architekten wurden schon wieder zerschnitten und zerstrört – diesmal so sehr, dass nichts zu retten sein wird. Wo leben wir nur!?!?

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Kostenüberschreitung und arglistige Täuschung #s21

Immer und immer wieder: Bei einem so großen Projekt muss die Finanzierung auch der Mehrkosten klar geregelt sein!!! Solange das nicht der Fall ist, dürfen keine Fakten geschaffen werden! Und ein Volksentscheid ist unter diesen Bedingungen auch nicht sinnvoll. Warum will das denn niemand der Verantwortlichen in Bund und Land zur Kenntnis nehmen?

Absolut lesenswert hierzu und gut verständlich: „Kostenüberschreitung und arglistige Täuschung. Eine Erläuterung zu den Rechtsfolgen“ durch die „Juristen zu Stuttgart 21“ vom 30. August 2011

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7.9.2011 #s21 Herbstliches Regen-Frühstück am #GWM und: Wer bestimmt die Spielregeln?

Der Sommer neigt sich ganz offensichtlich dem Ende entgegen. Heute früh fing es Punkt 6 Uhr zu regnen an – was mich und 15 andere nicht davon abhielt, am GWM gegen das Bahnprojekt zu demonstrieren. Bald waren 6 Fahrzeuge an der Einfahrt gehindert, wobei wie üblich sehr fix die standardmäßigen 10 bis 12 Polizeibusse angefahren kamen. Es erfolgte die übliche Durchsage, wonach die Einfahrt freigegeben wurde. Eine Aktivistin blieb allerdings stehen und wurde weggeführt. Die Fahrzeuge fuhren gegen 6:50 Uhr ein. Gegen 7 Uhr kam ein Pritschenwagen und der kleine Bagger wieder heraus und fuhren in Richtung Südeingang. Dort wurden die gestern abend um die Betonsockel und Eisenstützen aufgestellten Bauzäune abgebaut und wieder ins GWM gefahren – mit teilweise abenteuerlichen Fahrweisen von Bagger und Pritschenwagen. Solange sie nicht hupen, dürfen sie wohl über Gehwege und Fußgängerampeln und entgegengesetzt der Fahrtrichtung und in Einbahnstraßen fahren, ohne dass ihnen etwas passieren wird. Ein Gitter mussten die Arbeiter stehen lassen, weil sie den Schlüssel für ein kleines Vorhängeschloss nicht gefunden haben, mit dem sie dieses an einem Betonsockel befestigt hatten.

Auch heute bei Diskussionen mit der Polizei kam wieder das Argument hoch, dass der Widerstand doch alles erreicht hätte, was gefordert worden wäre: Schlichtung, Stresstest, bald Volksentscheid. Jetzt sei es doch mal gut mit Demonstrieren, wir sollen uns endlich damit abfinden, dass gebaut würde. Hierzu eine kleine Anmerkung: der Widerstand forderte weder eine Schlichtung noch einen Stresstest noch einen Volksentscheid, sondern der Widerstand forderte und fordert das Ende des unsäglichen Bauprojekts. Auf dem Weg dorthin wurden einzelne Etappen meist von den Befürwortern vorgeschlagen, auf die wir uns natürlich eingelassen haben, um Gesprächsbereitschaft zu signalisieren (manche meinen, dass das ein großer Fehler gewesen sei). Zuerst also die Schlichtung. Diese wurde genau da zur Farce, als sich der schlichte Heiner Geißler dazu hinreißen ließ, einen sogenannten „Schlichterspruch“ zu sprechen. Denn damit hat er sich zum Richter über das Verfahren und das Projekt an sich aufgeschwungen, was absolut nicht im Sinne des Erfinders gewesen ist. Dann kam der Stresstest. Auch dieser geriet zur Farce dadurch, dass das Verfahren eben nicht transparent gemacht wurde, sondern absolut intransparent durchgeführt und dann sehr dreist von der Bahn noch vor der tatsächlichen Veröffentlichung als „bestanden“ in allen Medien verkauft wurde. Wer die Unterlage genau liest, kann nicht anders als an dem „bestanden“ sehr zu zweifeln. Und schließlich der Volksentscheid. Dieser ist bereits jetzt eine Farce durch das nie und nimmer zu erreichende Quorum, denn selbst, wenn 55% der Bevölkerung an der Wahl teilnimmt und von diesen 99% gegen das Projekt stimmen (also die absolute Mehrheit der Bevölkerung!), ist der Volksentscheid gescheitert, da das Quorum von 66% nicht erreicht wurde.

Das Problem ist, dass bei all diesen Etappen die Projektbefürworter die Spielregeln bestimmt oder die Regeln nach ihren Gunsten ausgelegt haben – und die Gegner in ihrer berechtigten Kritik daran nicht durchgedrungen sind. Solange das Spiel so gespielt wird, kann der Widerstand natürlich keines dieser Ergebnisse akzeptieren. Spielregeln müssen gemeinsam bestimmt werden und die Spieler müssen sich klar daran halten. Wenn dies nicht als Voraussetzung gegeben ist, kann es kein von allen akzeptiertes Ende geben. Und das genau ist die aktuelle Situation.

Oben bleiben!

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Was bleiben wird, sind viele Löcher #s21 #murks21 #projektaus

Nachdem sogar die StZ heute ganz wunderbar dargelegt hat, dass die Finanzierung von S21 unseriös berechnet wurde und auch weiterhin intransparent und nicht korrekt berechnet wird und der Risikopuffer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei weitem nicht ausreichen wird, um S21 zu realisieren, bleibt die berechtigte Frage, wer denn die Mehrkosten für dieses hirnlose Wahnsinnsprojekt tragen soll. Das Land hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, sich nicht stärker bei S21 finanziell zu engagieren. Der Bund hat heute seine Absage zur Beteiligung an Mehrkosten gegeben. Die Bahn wird die Mehrkosten nicht alleine stemmen können, die Stadt ebensowenig – ganz abgesehen davon, dass noch immer die auch von den Grünen unterstützten verfassungsrechtlichen Bedenken der Mischfinanzierung im Raume stehen.
Das alles und der gesamte Rattenschwanz an weiteren Aspekten, die gegen S21 sprechen, hindern aber immer noch niemanden daran, weiter und weiter zu bauen. Heute wurden die ersten Ständer direkt am Bahnhofsgebäude an der großen Schalterhalle aufgebaut, auf denen die blauen Rohre geführt werden.
Wenn dieser Murks so weitergeht wie bisher und niemand, weder die Bundesregierung noch die Landesregierung noch die Bahn selbst sich getraut, die Reißleine zu ziehen und die Verantwortung wie immer den jeweils anderen Projektpartnern zugeschoben wird, werden irgendwann unter großen Anstrengungen und mit viel Widerstand die ersten Löcher im Schlossgarten gegraben werden. Es wird gebaut entgegen aller Widerstände in der Bevölkerung, die Kosten werden weiterhin schöngerechnet, der Widerstand weiterhin kriminalisiert. Das wird drei, vielleicht vier Jahre gut gehen. Es ist aber heute schon abzusehen, was dann passieren wird: Das Geld wird ausgehen und es wird sich ganz konkret die Frage gestellt werden müssen, wer den Murks bezahlen soll. Man wird sich nicht einigen können, es wird weiter taktiert, die Verantwortung weiter hin und her geschoben, die Baustellen werden still stehen, man wird nach kleineren, kostengünstigeren Kompromislösungen suchen, wird sie vielleicht sogar finden, die Stuttgarter werden sich mit ihren Löchern und dem Provisorium der vielen Umleitungen und Verkehrsengpässe gezwungenermaßen arrangieren und das ganze wird sich ewig in die Länge ziehen. Ob und wann S21 dann jemals „ans Netz“ gehen wird, wird äußerst ungewiss sein.
Was bleibt, sind Löcher:

  • riesige Finanzierungslöcher, die keiner stopfen will und kann; wir werden auch in 10, 15 Jahren nicht das nötige Kleingeld haben, um uns den Luxus eines für Milliarden umgebauten Regionalbahnhofs zu leisten;
  • ganz reale Erdlöcher in der Stuttgarter Innenstadt, die zu Bauruinen verkommen werden; Stuttgart wird dann garantiert nicht mehr zu den lebenswertesten Städten in Deutschland gehören, denn wer lebt schon gern auf einer Baustelle?
  • ein großes Vakuum, ein Nichts, ein materieloses Loch in den Gehirnen und Akten der Projektpartnern, die sagen werden, dass man dies alles vor Jahren noch gar nicht wissen und absehen konnte; die verantwortlichen Personen werden bis dahin eh im Ruhestand sein und niemand hat niemals von nichts gewusst;
  • nicht überschaubare und in ihrer Konsequenz gar nicht absehbare Löcher im (Ur-) Vertrauen der (zumindest Stuttgarter) Bürger in die Demokartie und ihre Prozesse; was ist aber eine Demokratie Wert und wohin entwickelt sie sich, wenn das Urvertrauen fehlt?

Manchmal denke ich: wenn das so kommt, werde ich dasitzen und lauthals vor Schadenfreude lachen! „Ich habs Euch ja gesagt!“ werde ich denken und einfach nur zuschauen, wie die Verantwortlichen sich im Schlamassel winden werden und versuchen, trocken und mit weißer Weste heraus zu kommen. Dummerweise kann ich das aber nicht! Ich kann nicht still sitzen und zusehen, wie mit einer an Dreistigkeit kaum zu überbietenden Art unser aller Geld unsinnig und absehbar verplempert, unser demokratisches Vertrauen absolut fundamental gebrochen, unser Recht mit Füßen getreten und wir mit unserem Verstand für dumm verkauft werden! Und genau deshalb bin ich morgen früh wieder auf der Straße am GWM! Das geht so einfach nicht!
Oben bleiben!

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6.9.2011 #s21 Demo-Frühstück am GWM mit 10 Euro Strafe fürs Hupen

Auch heute früh waren die Fahrer der Baufahrzeuge und auch die Polizei so dickköpfig, dass sie unbedingt durch das rechte Tor ins GWM einfahren wollten, obwohl beide linken Tore komplett frei waren. Vor dem rechten Tor standen etwa 30 bis 40 Personen und demonstrierten gegen den Weiterbau an der Grundwassermanipulationsanlage. Erst um 6:40 kamen die ersten 6 Polizeibusse, kurz darauf aus Richtung Wolframstraße nochmals 6. Die Einsatzleitung stellte sich mit dem Einsatzfahrzeug vor die Personen vor der Einfahrt und forderte auf, die Einfahrt frei zu geben. Andernfalls erfoge ein Platzverweis und eine Anzeige wegen Nötigung. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass alle, die auch später am Tag ein Baufahrzeug behinderten, einen Platzverweis erhalten würden. Bis auf vier oder fünf gingen daraufhin alle auf die Seite. Die Einfahrt wurde von Bereitschaftspolizisten und BFE umstellt, die fünf Personen wurden auf die andere Straßenseite geführt, um Personalien aufzunehmen. Dann fuhren unter lautstarkem Protest die Baufahrzeuge in die Baustelle ein und die Polizisten gingen zurück zu ihren Bussen.
Kurz darauf kam ein Baufahrzeug wieder heraus, wurde aber von 3 bis vier Personen wieder blockiert. Die Blockierer wurden sofort mitgenommen zur Personalienfeststellung und für die Ausstellung des Platzverweises. Hinter dem Baufahrzeug kam ein Bagger (ohne Verkehrszulassung!!!) mit einem neuen, hohen Betonständer herausgefahren und fuhr munterlustig auf der nicht gesperrten Straße in Richtung Wolframstraße davon. (Was passiert eigentlich, wenn ein Fahrzeug ohne Verkehrszulassung und damit ohne Verkehrshaftpflichtversicherung auf öffentlicher Straße einen Unfall baut? Vom GWM zur Wolframstraße sind es ja nun nicht gerade wenige Meter.)
Einige Polizisten haben wie bereits gestern die mitgenommenen Demonstranten mit ziemlich dummen Sprüchen malträtiert und auch provoziert. Bestimmt sind einige Beamte genervt von den Einsätzen am GWM – allerdings sollten sie zum einen professionell reagieren und zum anderen vorsichtig sein mit den immer wieder ausgesprochenen Behauptungen, dass wir Straftaten begehen würden. Ob es sich bei unseren Aktionen um Straftaten handelt, entscheidet das Gericht und ganz sicher kein Polizist! Auch die „persönlichen“ Fragen, was wir denn zum Beispiel von der Vermüllung des Schlossgartens durch die Zeltstädte hielten, können sie sich sparen, zeigen sie doch nur, welche Kriterien für sie zählen und wie der Wissensstand ist. Ich kann nur alle immer wieder dazu auffordern, nicht mit der Polizei zu diskutieren und sich nicht durch derart unqualifizierte Äußerungen provozieren zu lassen.
Liebe Einsatzleiter, Sie sprechen ja immer wieder davon, dass ihnen bei ihrem Vorgehen die Hände gebunden seien und sie nur sehr wenig Verhandlungsspielraum hätten. Sind ihnen auch die Hände gebunden, wenn sie ein Fahrzeug, das an der Demonstration vorbeifährt und kurz hupt, um uns seine Solidarität zu zeigen, mit einem Einsatzfahrzeug verfolgen, mit Kelle anhalten und mit einer Strafe von 10 Euro belegen, weil man in geschlossenen Ortschaften nicht hupen dürfe??? Wie kleinlich muss man eigentlich sein, um so eine Lapalie zu verfolgen! Das können Sie sich wirklich in Zukunft sparen!

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5.9.2011 #s21 Bericht zur Seniorinnen- und Seniorenblockade am #GWM

Einen wunderschönen Tag miteinander! Nach dreiwöchiger Pause war ich heute morgen wieder am GWM, wo eine Demonstration mit Blockade der Einfahrt unter Mitwirkung der Seniorinnen und Senioren gegen Stuttgart 21 stattfand. Seit langem schon wird bei den Auflösungen dieser spontanen Veranstaltungen von der Polizei ziemlich kurzer Prozess gemacht. So auch heute. Noch bevor ein Fahrzeug an der Einfahrt gehindert wurde, war bereits Polizei vor Ort und wurde, sobald das erste Baufahrzeug gegen 6:30 ankam, massiv von 10 weiteren Wannen unterstützt. Es waren sicher 70 bis 80 Personen vor Ort, davon zahlreiche Senioren. Um 6:40 kam dann die Ansage der Einsatzleitung, dass sie die Versammlung auflöse und uns als neuer Versammlungsort der Platz vor der Expressguthalle auf der anderen Straßenseite zugewiesen würde und dass wir aufgefordert werden, die Einfahrt zu räumen. Bis auf ca. 10 Personen wurde dann auch die Einfahrt frei gemacht, viele gingen auf den Bürgersteig oder sogar auch auf die gegenüberliegende Straßenseite. Dann kam das übliche Aufgebot und führte zügig die Verharrenden weg auf die andere Straßenseite – wobei auch wirklich nur die abgeführt wurden, die weiterhin in der Einfahrt geblieben waren. Die Mitgenommenen erhielten einen Platzverweis bis 18 Uhr und werden wahrscheinlich mit einer Anzeige rechnen müssen. Ob nach 8:30 noch etwas passiert ist, ob Fahrzeuge an der Ausfahrt gehindert wurden etc., kann ich nicht sagen, da ich da nicht mehr vor Ort war.

Es war schon ein eigenartiges Bild, wie wirklich alte Leute von den Polizeibeamten an beiden Armen weggeführt wurden – als ob sie nicht alleine gehen könnten oder die Polizei Furcht davor hätte, dass die Senioren den fast noch jugendlichen Bereitschaftspolizisten davonlaufen würden. Wobei es auch vorkam, dass Seniorinnen nur mit einem Polizisten weggeführt wurden – was sonst nicht passiert. Ich persönlich wehre mich wehement dagegen, von der Polizei angefasst zu werden, was auch in der Regel respektiert wird. Ich kann alleine laufen und benötige niemanden, der mich am Arm hält!

Immerhin hat die Polizei heute seit langem einmal wieder die Versammlung ordnungsgemäß aufgelöst – und damit zugegeben, dass es sich um eine Versammlung handelte. In letzter Zeit verneinte die Polizei ja immer, dass unsere Demonstrationen Versammlungen wären, löste diese also auch nicht ordnungsgemäß auf, sondern sprach immer davon, dass eine „Verhinderungsblockade“ vorläge und keine spontane Versammlung. Das mag nach Spitzfindigkeiten aussehen, hat aber recht weitreichende rechtliche Folgen. Wenn eine Versammlung vorliegt, muss die Polizei diese erst per Lautsprecherdurchsage auflösen, bevor sie mit Beamten einschreiten darf. Wenn keine Versammlung vorliegt, so meint die Polizei, keine „Ansage“, sprich: Auflösung, vornehmen zu müssen und damit zügiger und ohne Vorwarnung gegen die Demonstranten vorgehen zu dürfen.

Für mich neu war, dass die Einfahrt am GWM verbreitert wurde bzw. ein zweites doppeltes Tor auf der anderen Spur eingerichtet wurde. Vor dem einen Flügel dieses Tors saß versprengt eine Aktivistin – es wäre eigentlich einfacher gewesen, die zweite Einfahrt zu nutzen, hier wäre wahrscheinlich nicht einmal eine Räumung notwendig gewesen. Es gibt Urteile, dass von einer Nötigung nur dann gesprochen werden kann, wenn es keine andere zumutbare Möglichkeit gibt, den gewünschten Einsatzort zu erreichen. Fünf Meter sollten doch – wie manchmal bereits geschehen – zumutbar sein.

Neben dem neuen Tor wurde auch der Bauzaun massiv verstärkt und erhöht – eigentlich fehlt nur noch Stachdraht oben darauf und ein paar Wachtürme und man könnte es für ein Gefängnis oder für Wachanlagen der ehemaligen DDR halten! Und das für eine Baustelle!!!

Was ich hier noch loswerden muss: unter den gegebenen Umständen ist klar, dass wir den Volksentscheid verlieren werden bzw. eine Entscheidung am zu hohen Quorum scheitern wird. Nicht der Volksentscheid wird zu einem Stopp des Projekts führen, sondern nur der aktive, stetige Widerstand und die Demonstration auf der Straße. Leider wirkt die Einschüchterungstaktik der Polizei und der Staatsanwaltschaft! Die Berichte über Hausdurchsuchungen, die erlogenen Berichte über „schwerverletzte Polizisten“ vom 20.6. und die gewaltige Summe von 1,5 Mio. Euro Sachschaden, die polizeiliche Verfolgung von Personen, die auf der Baustelle auch nur gesehen wurden, all das entfaltet eine für uns fatale Wirkung. Umso wichtiger ist, dass wir klar und deutlich machen, dass wir uns nicht kriminalisieren lassen! Wir machen mit unseren Demonstrationen montag abends und unseren täglichen Demonstrationen am GWM am frühen Morgen nichts illegales! Demokratie lebt vom Bürgerengagement und erschöpft sich nicht nur in Wahlen! Bürgerengagement ist für die Regierenden immer unbequem – aber selten war es so wichtig wie heute! Bürgerengagement erfordert Mut! Und diesen Mut wollen sie uns nehmen! Das dürfen wir einfach nicht zulassen!

Seid wieder mutiger! Wir lassen uns nicht kriminalisieren!

Oben bleiben!

P.S. Eine gerichtliche Einlassung, die Mut macht (Danke Nina für Dein unendliches Engagement und deinen unzerbrechlichen Mut!): http://www.bei-abriss-aufstand.de/2011/08/28/einlassungen-aus-dem-gerichtspro…

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— Pause —

Ich muss mal ein bisschen pausieren – ab September bin ich wieder vor Ort und berichte! Passt mir gut auf den Schlossgarten und den Südflügel auf!

Oben bleiben!

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12.8.2011 #s21 „Stuttgart – Stadt zwischen Hamburger Gittern und blauen Rohren“ cams21

So oder so ähnlich sollte der Claim für Stuttgart jetzt eigentlich heißen, denn in der gesamten Stadt stehen seit Monaten Hamburger Gitter und die ersten blauen Rohre sind nun auch verlegt. Und das ist nur der Anfang!

Nachdem die Straße am Schlossgarten seit Dienstag komplett mit Hamburger Gittern und einem Großaufgebot der Polizei abgesperrt ist und rund um die Uhr schwer bewacht wird, wurden in dieser Woche nun die ersten blauen Rohre sowohl an der Stützwand des Bahndamms als auch vom Park mit einem Stahlträger über die Straße zur Stützwand verlegt. Jetzt fehlt nur noch der Anschluss dieses Rohrs an das GWM. dieser Anschluss wird durch den Schlossgarten führen und soll unterirdisch unter dem sogenannten Feldherrenhügel hindurch um die Kurve Richtung Bahndamm verlegt werden. Hierzu waren in der vergangenen Woche ja bereits Bohrungen einer Kampfmittelbeseitigungsfirma durchgeführt worden, um mögliche Blindgänger aus dem Krieg zu finden. Die Arbeiter dieser Firma bestätigten uns am Ende Ihrer Bohrungen, dass sie nichts gefunden hätten – umso erstaunter konnte man sein, als dann doch in der Zeitung stand, dass für die Entschärfung einer Bombe der Schlossgarten gesperrt werden sollte. Die Entschärfung und Bergung einer Bombe ist natürlich ein guter Vorwand, um den Schlossgarten weiträumig abzuriegeln. Daraufhin versammelten sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag viele, viele Parkschützer auf dem Feldherrenhügel und verhinderten erfolgreich die Verlegung des Rohrs. Ich gehe davon aus, dass die Polizei tatsächlich am Donnerstag den Schlossgarten am Biergarten absperren wollte, denn ansonsten gäbe es überhaupt keinen Grund, warum den gesamten Morgen und Vormittag über die Einsatzleitung und zahlreiche KonfliktTeam-Beamte vor Ort waren und sich die Situation ansahen. Passiert ist bis jetzt gottseidank nichts, aber wahrscheinlich ist damit zu rechnen, dass sie die Verlegung dieses Rohrs in der kommenden Woche in Angriff nehmen werden – und dann tatsächlich ein Teil des Schlossgartens abgeriegetl wird. Gleichzeitig wird auch an beiden Absperrungen der Straße am Schlossgarten immer wieder spontan demonstriert und es herrscht insgesamt eine leicht angespannte, aber insgesamt gut gelaunte Ruhe.

Ich hoffe noch immer, dass sich die Politik dazu durchringt, einen Baustopp bis zum Volksentscheid durchzusetzen – denn was ist ein Volksentscheid wert, wenn bis dahin weiter massiv Fakten geschaffen werden und der Bevölkerung der Eindruck vermittelt wird, dass eine Umkehr nicht oder nur mit viel Aufwand möglich sein? Die Grünen im Land sollten endlich aufhören, sich von der SPD an der Nase herumführen zu lassen und selbstbewusst für das einzutreten, für das sie gewählt wurden!

Ungeheuerlich, dass die Polizei heute früh bei zahlreichen cams21-Filmern Hausdurchsuchungen vorgenommen haben und Technik mitgenommen haben! Was soll das??? Ich habe es satt, dass wir kriminalisiert werden! Das muss aufhören! Wir lassen uns nicht einschüchtern! Jetzt erst recht nicht!!!

Oben bleiben!

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#s21 #k21 Das Gleichnis von der Leistungsfähigkeit

Stell Dir vor, Du fährst einen alten Daimler. Er ist groß, er ist bereits älter, aber er tut zuverlässig seinen Dienst. Er hat eine grüne Plakette und der Verbrauch hält sich beim Fahren auch im Rahmen, wenn Du das Gaspedal nicht ganz durchdrückst. Immerhin hat er auch einen Fahrerairbag und einfach ganz viel Knautschzone.

Nun redest Du mit jemandem, der dir sagt, dass du ein Auto haben könntest, das doppelt so viel PS hat, wie der Daimler. Er ist kleiner und wendiger und sieht einfach chique aus. Kleiner Wermutstropfen: er kostet ziemlich viel, aber dafür würde er auch speziell für Dich gebaut. Du überlegst lange, wägst ab, sprichst mit Deiner Frau, mit Verwandten und Bekannten, die Dir teilweise sogar Geld leihen würden, denn der Wagen ist ja nicht ganz billig. Schließlich sagst Du zu und unterschreibst einen Vertrag mit dem Hersteller.

Kurze Zeit darauf sprichst Du mit einem guten Freund, von dem Du Dir auch Geld für das neue Auto geliehen hast, der Dich auf einige Dinge aufmerksam macht, an die Du so im Detail noch gar nicht gedacht hast. Er fragt dich, wie hoch denn der Verbrauch sein wird bei so viel PS. Er fragt Dich, ob Du denn dann auch mit allen Sicherheitsstandards rechnen kannst und ob so viel PS überhaupt in einem so kleinen Auto zulässig und möglich sind. Daraufhin gehst Du zum Hersteller und legst ihm eine Liste mit Fragen vor, die Du gerne noch beantwortet haben möchtest.

Nach drei Wochen erhältst Du die Liste ausgefüllt zurück. Auf der Liste steht, dass alle Deine Fragen positiv beantwortet werden konnten und dass an der ein oder anderen Stelle noch nachgebessert werden müsste. Vielleicht würde es auch etwas teurer werden.

Dann siehst Du Dir die Liste mal genauer an. Da steht dann: Das Auto wird doppelt so viel PS haben wie der alte Wagen, die dieser im Stadtverkehr bei 50 km/h benötigt. Dies entspricht absolut keiner Verdoppelung, sondern einer Steigerung von 30% mehr PS. Diese Leistungsfähigkeit wird auch dadurch erreicht, dass das Auto hinten größere Räder hat als vorne und das Auto deshalb etwas schief steht. Es gibt eine Ausnahmegenehmigung vom TÜV, so dass dieser Punkt kein Problem darstellt. Heute standardmäßig eingebaute Airbags und Sicherheitstechnik sind nicht vorgesehen, auch hier gibt es eine Sondergenehmigung, denn wenn es zu einem Unfall kommt, würde man ja im Zweifel auch von dem anderen Unfallteilnehmer oder von Passanten aus dem Auto gerettet. Im übrigen gibt es ja statistisch immer weniger Unfälle. Der Verbrauch ist relativ hoch, klar, es sind ja auch viele PS. Ob man eine grüne Plakette bekommt, lässt sich heute allerdings noch nicht sagen, da gibt es ein gewisses Restrisiko – aber das ist eben das Zugeständnis an die großartige Leistungsfähigkeit des Motors. Wenn es blöd läuft, kannst Du mit Deinem Auto nicht mehr in die Stadt fahren, sondern nur noch draußen auf dem Land. Vielleicht musst Du auch noch ein bisschen Geld nachschießen, so dass das ein oder andere Manko, das heute auch noch gar nicht vorhergesehen werden kann, ausgebügelt werden kann.

Ich frage Dich also: Was würdest Du nun tun? Ist Dir das Versprechen der doppelt so hohen Leistungsfähigkeit und des extravaganten Aussehens noch immer so viel Wert, dass Du auf all den anderen Standard, den heute jedes andere Auto aufweist, verzichtest? Oder würdest Du nicht versuchen, von dem Vertrag zurück zu treten, denn Du hast den Eindruck, dass man Dir doch den ein oder anderen Aspekt vor Vertragsabschluss verheimlicht hat oder so dargestellt hat, dass es so klang, als wäre alles in Butter und der Hersteller selbst heute so tut, als wäre alles gar kein Problem. Der Hersteller sagt natürlich, dass der Vertrag gültig sei und das Auto nun gebaut werden müsse. Du müsstest also im Zweifel gegen den Vertrag klagen. Wie entscheidest Du Dich?

 

Oben bleiben!

(Vielen Dank an den Radfahrer am GWM im Park, der mir dies Gleichnis in ähnlicher Form erzählte!)

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10.8.2011 #s21 #DankeHolger Soviel zur Deeskalationsstrategie der Polizei

Ich habe das Recht, täglich zu demonstrieren und meinen Unmut über das in meinem Rechtsverständnis illegale Projekt Stuttgart21 zum Ausdruck zu bringen! Und niemand kann mir dieses Recht absprechen! Auch die Polizei nicht!

Was heute morgen geschah, war wieder ein Meisterstück, wie der Widerstand von S21 kriminalisiert wird und wie unprofessionell die Polizei vorgehen kann. Ich kam um kurz nach 6 Uhr an die Absperrung der Straße am Schloßgarten an der Wolframstraße, wo bereits sicher 20 Personen Fahrzeuge an der Einfahrt in die Straße hinderten. Der Großteil der Demonstranten stand auf dem Gehweg oder der Fußgängerinsel. Ich stellte mich auf die hinter mir abgesperrte Straße an den Rand und diskutierte mit einem von sicher 7 bis 8 Polizisten mit der gelben Weste und der Aufschrift „AntiKonfliktTeam“. Nach keinen fünf Minuten ging der Polizist fort und keine Minute später wurden alle, die sich nur in der Nähe der Einfahrt befanden, von Polizisten eingekesselt. Es gab keine Aufforderung, die Straße oder den Gehweg zu räumen, niemand hatte die Möglichkeit, dem Kessel zu entgehen. Ich stand am Rand auf der Straße und hinderte kein Fahrzeug an der Einfahrt, was man daran sehen kann, dass der Smart, der sich im Kessel befand, ohne Probleme einfahren konnte, ohne dass ich mich bewegen musste. Die Fahrzeuge wurden daraufhin über die ganz linke Spur in die Straße hineingeleitet, ohne dass Personen aus dem Weg gehen mussten. Dennoch wurden nahezu alle Demonstranten abgeführt, unsere Personalien wurden aufgenommen und wir erhalten eine Anzeige wegen des Verdachts der Nötigung. Wie kann man von einer Nötigung sprechen, wenn es ja ganz offensichtlich doch Möglichkeiten gab, die Demonstranten zu umgehen und in dei Straße einzufahren??

Lieber Herr Einsatzleiter Weber, ich muss mich schon wundern, dass Sie so viele Beamte des AntiKonfliktTeams vor Ort haben und ihnen die SItuation so entgleiten kann! Ich bestehe darauf, dass ich demonstriert habe! Ich bestehe weiterhin darauf, dass es eine spontante Versammlung von Demonstranten war, die dort demonstrierten. Eine Versammlung müssen Sie auflösen! Sie müssen den Demonstranten die Möglichkeit geben, Ihren polizeilichen Maßnahmen entgehen zu können, denn zu demonstrieren ist nicht ungesetzlich! Wieso hat keiner Ihrer sogenannten AntiKonfliktTeam-Mitgliederuns aufgefordert, zu gehen? Mir hat niemand gesagt, dass ich weggehen soll, ich habe niemanden genötigt noch blockiert. Warum hat keiner Ihrer sogenannten AntiKonfliktTeam-Mitglieder uns gesagt, dass wir nicht aufgefordert werden zu gehen sondern gleich eingekesselt werden? Das ist doch nicht deeskalierend! Das ist auch nicht „AntiKonflikt“ sondern ganz klar „Konflikt“!

Ich verlange nicht viel und nichts Außergewöhnliches: ich möchte demonstrieren dürfen, ich möchte als Demonstrant ernst genommen werden, ich möchte von der Polizei anständig und korrekt behandelt werden, ich möchte nicht kriminalisiert werden und ich möchte, dass sich jeder an die rechtlichen Regeln hält! Das tue ich schließlich auch! Warum ist das Verhalten der Polizei so stark abhängig vom Einsatzleiter? Mit Herrn Weinstock oder Herrn Perrey gab es so gut wie nie Probleme! Aber rechtliche Regelungen und Deeskalation dürfen nicht von Menschen und ihrer Tagesform abhängen!

Oben bleiben!

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9.8.2011 #s21 Mit übermächtiger Polizeigewalt lässt sich erstmal alles durchsetzen! Aber nicht 10 Jahre lang!!!

Heute früh um 5 Uhr waren bereits etwa 50 Personen vor dem GWM. Um 6 Waren wir sicher weit über 150! Während die Polizei auch im GWM die Nacht hindurch massiv Präsenz zeigte, kam dann heute, nachdem ca. 10 Fahrzeuge der GWM-Bauarbeiter an der Einfahrt gehindert wurden, ein noch viel massiveres, nicht zu überblickendes Polizeiaufgebot ans GWM. Ich schätze, dass vielleicht 40 Polizeibusse auf der Straße am Schlossgarten standen. Vor der Einfahrt saßen 20 bis 30 Blockierer. Die Polizei forderte uns dreimal auf, nicht nur die Blockade zu räumen, sondern auch auf Anordnung der Stadt Stuttgart die Straße am Schlossgarten, die die Stadt gesperrt hätte, in Richtung Bahnhofsturm zu verlassen. Nach der dritten Aufforderung wurde zuerst die Blockade geräumt, dann wurden alle Anwesenden durch eine Polizeikette in Richtung Schillerstraße gedrängt. Die Straße war bereits an beiden Enden mit Hamburger Gittern abgesperrt. Die Polizei ging sehr vorsichtig und umsichtig vor, war aber auch in einer solchen Übermacht vor Ort, dass nichts außer dem Gefühl der wütenden Ohnmacht blieb. Um 8 Uhr war die gesamt Straße von Ecke Schillerstraße bis Ecke Wolframstraße geräumt, so dass die Vorbereitungen zur Verlegung der Rohre ungestört fortgesetzt werden können. Die Straße am Schlossgarten bleibt angeblich einige Tage komplett gesperrt.

Was ist das für ein Projekt, dass unter einem solchen Polizeiaufgebot gegen den Willen vieler Bürger durchgeboxt werden muss? Dies sind Situationen, bei denen ich gut verstehen kann, wie Ohnmacht bei ganz friedlichen und pazifistisch eingestellten Personen in Gewalt umschlagen kann!

Wir bleiben dennoch friedlich, aber umso widerständiger! Wir widersetzen uns weiterhin – wenn nicht vor der Einfahrt des GWM, dann vor der Einfahrt der Polizeiabsperrung! Irgendwo müssen sie raus und irgendwo müssen sie rein, und genau da werden wir sein!!!

Oben bleiben!

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#s21 Zur aktuellen Stimmung im Kessel – und wie soll es weiter gehen?

Gerade schwirrt wieder über den Äther, dass eine neue Umfrage ergeben hätte, dass die Mehrheit für S21 sei. Selbst in Stuttgart sei die Mehrheit für die Tieferlegung des Bahnhofs. Abgesehen davon, dass es (wie bereits an anderer Stelle ausführlich beschrieben) immer darauf ankommt, wie befragt wird, bin ich mir sicher, dass diese Werte vor allem dadurch zustande kommen, dass viele Menschen in Baden-Württemberg einfach Stuttgart21 nicht mehr hören können und genervt sind … und deshalb quasi klein beigeben. Diese Werte stellen meiner Ansicht nach keine Überzeugungen dar, sondern speisen sich schlicht aus Resignation! Im Übrigen sind laut Umfrage noch immer 35% der Baden-Württembergischen Bevölkerung dagegen – das ist eine Menge, die man doch bitte zur Kenntnis nehmen muss!!!

In gleicher Manier kann man in fast allen Zeitungen, die sich des Themas S21 annehmen, immer wieder lesen, dass der Widerstand gegen S21 doch bereits erfolgreich gewesen sei, weil kein Großprojekt mehr in der Art durchgeboxt werden könne. Das ist schön – hilft uns in Stuttgart aber natürlich keinen Meter! Ich lebe hier am Schlossgarten und fahre täglich mit der Bahn – was bringt es mir, dass irgendwo in Deutschland Bürger bei der Planung und Gestaltung von Großprojekten tatsächlich einbezogen werden, während ich mit 10 Jahren Großbaustelle, einem zerstörten Naherholungsgebiet und einem Stressbahnhof im Tunnel werde leben müssen?? Ganz zu schweigen von den zahlreichen Risiken, die erwiesenermaßen beim Bau (Grund- und Mineralwasser) und dann sogar auch beim Betrieb des Tunnelbahnhofs (Barrierefreiheit, Fluchtwege, etc.) bestehen.

Und selbst eine pseudo-demokratische Legitimierung im Nachhinein durch einen landesweiten Volksentscheid macht das Demokratiedefizit und die auf Lügen gebauten Verträge nicht besser, denn warum sollten Bürger aus Aalen, Eberbach oder Freiburg darüber abstimmen sollen, wollen und dürfen, was hier in Stuttgart vor meiner Haustür gebaut wird?? Stuttgart 21 betrifft in erster Linie die Bürger der Stadt Stuttgart! Diese müssen als erstes entscheiden dürfen, ob sie den Tunnelbahnhof wollen oder nicht. Dass dies der sogenannte Oberbürgermeister Schuster bewusst verhindert hat, ist ein Drama! Dafür gehörte er eigentlich seines Amtes enthoben.

Wie also wird es weitergehen hier im Kessel? Die Bahn hat angekündigt, dass ab Montag massiv weiter gebaut wird, die Polizei hat angekündigt, Pfefferspray und Schlagstöcke einzusetzen und hat sich in der Baustelle zum Grundwassermanagement häuslich eingerichtet. Genauso sind auch bereits Sanitäter vor Ort. Was wird hier also passieren? Auf was müssen wir uns einstellen? Ja, ich habe kein gutes Gefühl bei dem, was kommen wird! Ich will mich von den Vorbereitungen und Warnungen der Polizei nicht einschüchtern lassen, ich will mich davon schon recht nicht provozieren lassen! Gleichzeitig will ich aber auch nicht, dass weiterhin Fakten geschaffen werden! Ich werde mich also wieder setzen! Viele werden sich wieder setzen! Und wir werden friedlich bleiben, denn unser kreativer, friedlicher Protest ist unsere einzige überzeugende Stärke!

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Protest erfolgreich sein kann, wenn wir nur friedlich und unbeugsam durchhalten und die Regierung in Berlin endlich einsieht, dass das Projekt zwar machbar, aber nicht durchsetzbar ist. Das ist in meinen Augen der einzige realistische Weg, weshalb ich einmal mehr gestern an alle Bundestagsabgeordnete einen Brief geschrieben habe:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Volksvertreter im Deutschen Bundestag,

wenn Sie als Regierungsvertreter Verträge unterzeichen oder als Parlamentsmitglieder Entscheidungen treffen, sind diese bindend, gültig und demokratische legitimiert, weil Sie durch Ihr Amt, das Sie durch demokratische Wahlen erhalten haben, vom Souverän dazu ermächtigt worden sind. Das Vertrauen, das die Bevölkerung in das demokratische System und damit auch in Sie setzt, ist eines der höchsten Güter, die es gibt.

Dieses Vertrauen ist akut in Gefahr! Denn was passiert, wenn Sie nach bestem Wissen und Gewissen auf Basis von Fakten Entscheidungen treffen und sich viel später dann herausstellt, dass die Ihnen vorgelegten Fakten nicht der Realität entsprechen? Wenn Sie also Entscheidungen auf Basis von Lügen getroffen haben und sich auf dieser Basis vertraglich gebunden haben? Sie werden mir zustimmen, dass diese Verträge, diese Entscheidungen kaum noch als demokratisch legitimiert angesehen werden können und dass sie zumindest einer Revision im Sinne einer erneuten Prüfung bedürfen! Anders ist das Vertrauen, das die Bevölkerung in Sie und in das demokratische System setzt, nicht zu erhalten.

Diese theoretische Situation findet sich ganz aktuell in der Realität wieder: Viele Stuttgarter Bürger sind empört darüber, dass ihre Innenstadt durch Stuttgart21 von Grund auf umgestaltet werden soll und sie niemals die Möglichkeit hatten, darüber zu entscheiden, ob sie das überhaupt wollen (das hat OB Schuster zu verhindern gewusst). Schlimmer noch hat sich in den letzten Wochen abermals und noch viel deutlicher herausgestellt, dass die Bahn Parlamentsbeschlüsse, also auch IHRE persönliche Entscheidung, herbeigeführt hat, indem sie Ihnen geschönte, ja man kann sogar sagen: gefälschte Zahlen vorlegte (siehe Quellen im Anhang). Das dürfen Sie nicht hinnehmen!  Erst recht nicht, wenn es um Milliarden an Steuergeldern geht! Viele sagen, es ginge hier nur um einen Bahnhof. Es geht aber auch um die gesamte Stuttgarter Innenstadt und schließlich geht es auch um die Form von demokratischer Teilhabe und um grundsätzliches Vertrauen in demokratische Entscheidungsprozesse. Keine Schlichtung, kein landesweiter Volksentscheid, keine alternative Kompromissversion kann diesen grundsätzlichen Makel, diesen tiefen Vertrauensbruch korrigieren, den die Bahn durch ihre Trickserei und Intransparenz an Ihnen und damit auch am Souverän und speziell an der Stuttgarter Bevölkerung begangen hat!

Genau dieser Aspekt ist es aber, der die Befriedung in Stuttgart bisher unmöglich macht! Die einzige Möglichkeit, den kompromisslosen Streit in Stuttgart zu beenden, ist eine politische Revision, also eine erneute Prüfung und Entscheidung auf Basis von diesmal korrekten, transparenten Zahlen und Fakten! Wenn diese Revision nicht kommt, versichere ich Ihnen, dass der Bau des neuen Bahnhofs nur unter massivem Polizeischutz und weiteren Eskalationen möglich sein wird. Die Wut und Empörung hier in Stuttgart über diese undemokratischen, ja illegalen Vorgänge bei der Entscheidungsfindung zu Stuttgart21, über das arrogante und unlautere Verhalten der Bahn und über die Ignoranz und Untätigkeit der Landes- und vor allem auch Bundespolitik sind inzwischen grenzenlos!

Es liegt einzig und allein in Ihrer Hand und in Ihrem Einflussbereich als MdB, Stuttgart zu befrieden! Stuttgart21 ist nicht nur Stadt- oder Landessache, sondern zu einem Großteil auch Bundessache. Werden Sie endlich tätig und lassen Sie sich von der bundeseigenen Bahn nicht mehr an der Nase herumführen!“

OBEN BLEIBEN!

OBEN BLEIBEN!

OBEN BLEIBEN!

 

Update 8.8.2011: wie jeden Morgen demonstrierten 50 Anhänger eines vernünftigen Bahnverkehrs die Einfahrt am GWM. Alle sind der Aufforderung der Polizei gefolgt und haben den Weg freigegeben, denn wir brauchen unsere Kräfte wahrscheinlich noch später. Gegen 7 Uhr fuhren die Fahrzeuge der Firma Hölscher & Co. ins GWM – keine Platzverweise, keine Personalienfeststellung.

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5.8.2011 #s21 Und wieder eine kleine Morgendemonstration am #GWM

Heute früh standen schon wieder 20 Menschen vor der Grundwassermanipulationsanlage und demonstrierten gegen die Zerstörung ihrer Stadt. Wie immer war die Polizei bereits vor 6 Uhr mit fünf Wannen vor Ort. Um kurz nach 6 Uhr kam Vokuhila angerauscht, stellte sich knapp vor uns und lief zu Fuß ins GWM. Kurz darauf kamen weitere Hölscher-Fahrzeuge, die auch nicht hineinfahren konnten. Hinter den Hölschers kamen gleich auch weitere 10 Wannen, so dass für jeden Unverbesserlichen, der nach der Aufforderung auf der Straße stehen blieb, sicher drei Wannen vorhanden waren. Die Polizei filmte wieder eifrig, umstellte die Einfahrt mit ihren Truppen und leitete um 6:50 Uhr die Fahrzeuge um die Fußgängerinsel herum ins GWM. Ich wurde heute von der Polizei sogar gefragt, ob ich in der Blockade stehen bleiben wolle 😉 Dann zog die Polizei gleich wieder ab und fuhr keine fünf Minuten später bis auf einen Bus davon, während wir unsere Demonstration in der Einfahrt fortsetzten. Lieber Holger, nimm Dir in Zukunft doch ein Beispiel an Herrn Weinstock. Der weiß, wie es geht!

Dann bin ich doch noch einmal in den Schlossgarten zum Feldherrenhügel gegangen. Gestern Abend hatten die Bauarbeiter zahlreiche orangene Markierungen auf die Wiese gesprüht, wo sie heute weiter bohren wollten. Als ich vorhin dort hin kam, waren die Arbeiter noch nicht dort, die Wiese war aber übersäht mit vielen, vielen weiteren orangenen Markierungen 🙂 Mal sehen, ob sich die Kampfmittelbeseitiger so leicht verwirren lassen.

Schade ist übrigens, dass die wirklich wichtigen, relevanten Themen, die eigentlich hinterfragt werden müssten, von den Medien immer im geplanten Aufbauschen von Unwichtigem untergehen. Wer hinterfragt ernsthaft die demokratische Legitimierung von S21, wenn Parlamentsentscheidungen auf offensichtlichen Lügen der Bahn getroffen wurden? Die Nebelkerze „Stresstest“ verhinderte das leider. Und wer hinterfragt, welche Folgen es hat, wenn SMA und Geißler ein angeblich besseres Alternativkonzept zu S21 präsentieren, obwohl S21 doch gerade so grandios gewonnen haben soll? Die Nebelkerze „Totaler Krieg“ verhindert das leider. Liebe Medien, bleibt doch bitte bei den wirklich wichtigen Dingen und lenkt nicht immer auf Nebenkriegsschauplätze ab!

Bleibt wachsam, jetzt wo sich die Polizei im GWM häuslich einrichtet. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Verlegung der blauen Rohre beginnt – und voraussichtlich der gesamte Schlossgartenbereich, der Baustelle werden wird, abgesperrt wird. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Polizei eines Nachts klotzen wird, nicht kleckern!

Oben bleiben! 

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4.8.2011 #s21 Geburtstagsfrühstücksdemo am #GWM, lächerlicher Polizeieinsatz im Park

Heute morgen um 6 Uhr wurden bereits von der Blockadegruppe sechs Fahrzeuge von Hölscher an der Einfahrt ins GWM gehindert. In der Einfahrt stand ein Blockade-Auto, auf der Abbiegespur stand ein Tisch mit Kuchen und Geburtstagstorte und Kerzen, da ein Mitglied der Blockadegruppe 60. Geburtstag hatte. Auch die Polizei war natürlich mit vielen Wannen vor Ort, allerdings dauerte es bis gegen 6:30, bis die Einsatzleitung zum GWM kam. Es waren bestimmt über 50 Befürworter eines modernisierten Kopfbahnhofs, die am GWM feierten. Schließlich kam die Megaphon-Durchsage durch unseren Freund HF, dessen Sprüchlein aber in Pfiffen und Rufen unterging. Nach dem Spruch setzten sich 20 Leute vor die Einfahrt, als auch schon die Polizeitrupps anmarschierten und die Einfahrtsspur mit einer Polizeikette absperrten. Dann kamen wie immer weitere Trupps, die die Sitzblockierer nacheinander auf die andere Straßenseite zur Personalienaufnahme wegtrugen oder wegführten. Da die Straße am Schlossgarten nicht gesperrt war, kam es wieder zu gefährlichen Situationen, da die Polizei es nicht fertig brachte, den Verkehr ordentlich zu regeln. So wären Polizisten, die Blockierer wegtrugen, nahezu von Autos angefahren worden. Daraufhin sperrte die Polizei die Straße am Schlossgarten komplett. Die Räumung dauerte eine ganze Weile. Als der rechte Torflügel frei war, fuhren gegen 7:20 Uhr die Hölschers unter lautem Protest in die Baustelle ein. Anstatt dass die Polizei es dabei bewenden ließ, wurde jedoch weiter geräumt. Die Polizei trug, obwohl die Fahrzeuge schon längst im GWM waren, weiterhin die Leute, die vor dem linken Torflügel gesessen hatten, weg. HF wollte heute einfach mal wieder durchgreifen.

Nachdem alle Blockierer weggebracht waren, sind wir zu fünft noch in den Schlossgarten gegangen, um nach den Bohrungen zu schauen. Dort waren drei Arbeiter der Firma, die nach Fliegerbomben sucht, und ein Hölscher-Chef. Wir sind zu den Arbeitern auf die Wiese gegangen und haben ihnen zugeschaut. Das störte wohl so sehr, dass kurz darauf die Polizeieinsatzleitung mit dem Mercedes im Park vorgefahren kam. HF und sein Compagnon kamen dann auf uns zu und wollten wissen, was wir machten. Wir erklärten, dass wir nur schauen, was die Arbeiter hier machen. Nach einer kurzen Unterhaltung zog die Einsatzleitung wieder ab und wir beschlossen auch, zu gehen. Tja, als wir gerade am Biergarten vorbeikamen, kam ein Polizeitrupp aus dem Tor des GWM marschiert. HF hatte also Verstärkung angefordert, die die Bohrungen im Park schützen sollte. Irgendwie konnten wir das nicht einfach so hinnehmen und sind hinter dem Polizeitrupp her zurück zu den Bohrarbeiten. Die Polizisten waren von Anfang an ziemlich aggressiv und genervt, goschelten ein bissle dumm daher und haben uns verboten, auf die Wiese zu gehen. Welche rechtliche Grundlage es hierfür gibt, konnte uns niemand sagen. Es wurde dann aber auch mit Polizeigewahrsam gedroht und viel diskutiert. Ich hatte den Eindruck, als meinte die Polizei, wir wollten sie nerven. Und was ich wirklich wieder ärgerlich fand, war, dass die Polizeibürschchen und -mädchen tatsächlich meinen, wir würden die Arbeiten behindern oder gar sabotieren und würden die Arbeiter anpöbeln, wenn sie nicht vor Ort wären. Da ging mir echt das Messer in der Tasche auf – wobei es letztlich gar keinen Sinn hatte und hat, mit der Bereitschaftspolizei zu diskutieren. Die tun eben wirklich nur das, was ihnen gesagt wird – und denken teilweise auch nur das, was ihnen gesagt wird.

Gegen kurz vor neun Uhr sind wir schließlich gegangen – wobei die Aktion im Park wirklich lächerlich war. Was für eine unsinnige Provokation, einen Polizeitrupp zu den Bohrarbeiten zu schicken! HF, das üben wir noch ein bissle, das kannst Du besser!

Wir kommen wieder!

Oben bleiben!

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3.8.2011 #s21 Frühstücksdemonstration am #GWM mit überraschend neuer Taktik

Heute früh standen wir wieder zu 20 an der Grundwassermanipulationsanlage und demonstrierten gegen dieses Unsinnsprojekt. Wie bereits manche Tage zuvor kam um 6 Uhr, noch bevor irgendetwas anderes passiert ist, die Polizei mit 6 Wannen und Kamerawagen. Um 6:15 kam dann tatsächlich ein Hölscherbus, stoppte vor uns und machte den Motor aus. Wie immer hatten Fahrer und Beifahrer die Zeitung parat, die sie keine Sekunde später auch schon anfingen zu lesen, während ein Insasse aus dem Bus sprang und zum Bahnhof lief, um Kaffee zu besorgen. Zur gleichen Zeit kam auch der Einsatzleiter angefahren. Wir standen keine 2 Minuten vor dem Wagen und gingen dann geschlossen beiseite, so dass das Fahrzeug hätte ins GWM fahren können. Aber es blieb stehen. Selbst auf unsere Aufforderung hin, doch zu fahren, blieb es stehen. Schließlich kam ein Wächter aus dem GWM und forderte den Fahrer des Kleinbusses auf, doch zu fahren, aber selbst da war er sich unsicher und erst, als er von der Polizei das Okay bekam, dass er wirklich und tatsächlich weiterfahren dürfe, machte er den Motor an und fuhr ins GWM. Auch die Polizei war etwas erstaunt, was dort passierte. Die nachfolgenden PKW parkten alle außerhalb des GWM und die einzelnen Arbeiter gingen zu Fuß hinein – vielleicht auch wieder ein paar über die Tür am Biergarten. Und so standen wir am GWM und demonstrierten fleißig und zeigten, dass wir mit diesem Projekt nicht einverstanden sind! Denn es ist unsere Stadt! Und es ist unser Park! Es sind unsere Bäume! Die Polizei fuhr schließlich auch wieder davon, ohne in Einsatz getreten zu sein.

Gestern am frühen Abend ist ein gelber LKW im GWM unter anderem mit Betonsockel für blaue Rohre beladen worden und kurze Zeit darauf auch wieder herausgefahren. Haltet also die Augen offen, wo in der Stadt diese Sockel abgeladen und aufgestellt werden! Interessanterweise hatte besagter LKW dasselbe Kennzeichen, wie derjenige, der bei dem angeblichen 1,5-Millionenschaden am 20.06.2011 ein Totalschaden war!!! LÜGENPACK!

Und schließlich: Man munkelt – und Herr Züfle hat diese Strategie ja bereits offiziell bestätigt – dass bald der Schlossgarten geräumt und abgeriegelt wird. Vielleicht sogar noch in dieser Woche. Heute und gerade jetzt in diesen Minuten findet in Freiburg ein Großeinsatz der Polizei im Vauban statt, wo die Wagenburg des Kommando Rhino geräumt wird. Wenn die Polizei also gerade in Räumungslaune ist, sollten wir besonders wachsam sein!

Oben bleiben!

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2.8.2011 #s21 (Zwischen-) Bericht zur #GWM Frühstücksdemo mit der Jugendoffensive

Als ich um 5 Uhr zum GWM kam, waren dort bereits sicher 30 Demonstranten, auch im Park regten sich überall Jugendliche, die dort die Nacht verbracht hatten. Im GWM waren die ganze Nacht über Polizisten und auch morgens standen statt der bahneigenen Sicherheitsfirma Polizisten, die das GWM bewachten. Ziemlich schnell waren wir dann 50, bald 100 und gegen 6:30 sicher 200 Demonstranten und mehr. Die Stimmung war gut, es gab Musik, die Trommler waren vor Ort und heizten ein. Nachdem wir so viele waren, wurde mal wieder ein Polizei-Absperrband gespannt, damit wenigstens eine Fahrspur in Richtung Wolframstraße offenbleibt. Die Polizei war mit 8 Beamten des „Kommunikationsteams“ vor Ort, außerdem fuhren zahlreiche Wannen mal in die eine, mal in die andere Richtung. An der Staatsgalerie waren wie immer viele Wannen stationiert und auch in der Wolframstraße selbst. Baufahrzeuge kamen keine. Die parkten an anderer Stelle und die Bauarbeiter waren offenbar zu Fuß durch den Park durch das neu eingelassene Tor am Biergarten in die Baustelle gelangt und fingen gegen 7 Uhr an zu arbeiten. Presse war auch viel vor Ort, der SWR, RTL, n-tv und auch der ein oder andere freie Reporter. Insgesamt blieb es friedlich, so dass die Polizisten vor der Expressgüterhalle standen und sich die Zeit vertrieben. Leider unternahm die Polizei selbst nach mehrmaliger Aufforderung durch uns nichts, um die vorbeifahrenden Fahrzeuge „offiziell“ etwas abzubremsen, so dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen kam, als offensichtliche Befürworter kopfschüttelnd mit 50 km/h und mehr an der Menge vorbei und zwischen den Demonstranten hindurch fuhren. Stattdessen standen die Beamten rum und machten schlichtweg nichts. Das ist mir vollkommen unverständlich – und wenn etwas durch einen rasenden Idioten passieren sollte, was ich nicht hoffen will, sind wir am Ende bestimmt auch wieder selbst schuld, denn was demonstrieren wir auch auf der Straße?!

Ein Reporter fragte mich, ob Geißlers Vorschlag nicht doch endlich Stuttgart befrieden würde. Erstaunliche Frage, denn auch Geißlers Vorschlag ändert ja nichts an den Risiken für das Mineral- und Grundwasser, es ändert nichts daran, dass ein zweiter, viele Meter hoher Riegel im Schlossgarten gebaurt würde und viele Bäume gefällt werden müssten – und selbst wenn der Vorschlag verkehrlich noch besser als K21 wäre, bleiben diese Risiken bestehen, so dass zumindest ich diesem Vorschlag ganz sicher nicht zustimmen würde. Ganz zu schweigen von den Kosten, die ja noch nicht die Renovierung und den Umbau des Kopfbahnhofs beinhalten. Ein sicher gut gemeinter Versuch, aber letztlich bin ich mir sicher, dass dieser Versuch keinen Frieden nach Stuttgart bringen wird. Wenn die dreisten Kostenlügen der Bahn, denen der Bundestag und der Landtag zugestimmt haben und die die „demokratische Legitimierung“ darstellen, auf die sich die Bahn und alle Befürworter berufen, nur eine so große Medienöffentlichkeit fänden, wie der Vorschlag von Geißler, wäre schon viel geschafft!

Ich bin nun arbeiten, aber vor Ort war, als ich vor einer halben Stunde ging, noch die Hölle los, so dass es sich auch für Langschläfer noch lohnt, mal vorbei zu schauen. Livebilder gibts auf cams21. Ansonsten ist es auch nicht verkehrt, in den kommenden Tagen einfach frühmorgens mal am GWM vorbei zu schauen, Unterstützung ist immer erwünscht.

Oben bleiben!

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1.8.2011 #s21 Frühstücksblockade (heute mal ohne Polizisten anzuspucken)

Die heutige Frühstücksblockade verlief wie in den vergangenen Tagen auch: kaum waren die Baufahrzeuge blockiert, war auch schon die Polizei mit zehn Wannen vor Ort. Geräumt wurde sehr schnell, wobei alle der Aufforderung der Polizei Folge leisteten und zur Seite gingen. So waren die Fahrzeuge bereits um 6:30 im GWM.

Nachdem Herr Züfle am Wochenende in der Zeitung zitiert wurde, dass die Polizei bei ihren S21-Einsätzen schon sehr viel erdulden müssten, dass sie bespuckt würden und von ganz nah gefilmt würden, möchte ich ihn gerne beruhigen: heute wurde ausnahmsweise kein Polizist angespuckt – und Nahaufnahmen von Polizisten haben wir heute ausnahmsweise auch nicht gemacht! Wie kommt Herr Züfle eigentlich dazu, deratiges zu behaupten??? Wenn ein Polizist angespuckt wird, wird der Spucker natürlich angezeigt! Da bisher niemals derartiges in den Polizeiberichten zu lesen ist und es auch keine Anzeigen deswegen gegeben hat, sollte auch Herr Züfle seine Zunge etwas in Zaum halten und solche Unterstellungen bleiben lassen! Im übrigen wird von allen, die regelmäßig vor Ort sind, darauf geachtet, keine Nahaufnahmen von Polizisten zu machen. Was sollten wir auch damit? Diese Äußerung von Züfle passt allerdings auch dazu, dass er keine Notwendigkeit sieht, Polizisten zu kennzeichnen, weil die Polizei ja im Fall der Fälle natürlich intern sauber ermittelt. Wenn das alles so ist, wie Züfle sagt, dürfte er eigentlich gar nichts dagegen haben, dass Polizisten endlich gekennzeichnet werden!

Herr Züfle diffamiert und kriminalisiert uns, wie wir es von früher gewohnt sind – das wird ihm aber langfristig nichts bringen! Wir sind friedlich, wir wissen um unsere Grundrechte und wir werden uns nicht verbieten lassen, weiterhin auf die Straße zu gehen! Drohkulissen werden uns auch nicht daran hindern. Im Übrigen, lieber Herr Züfle, haben auch Jugendliche das Recht zu demonstrieren – die Drohkulisse, die Sie wegen der morgen geplanten GWM-Demonstration der Jugendoffensive aufbauen, ist einfach nur lächerlich! Wo, wenn nicht beim Demonstrieren, lernen junge Menschen, was es heißt, in einer Demokratie zu leben, seine Grundrechte wahrzunehmen und sich für seine Interessen einzusetzen? Das mag Ihnen, Herr Züfle, nicht passen und Sie vor Schwierigkeiten bei der Planung des Polizeieinsatzes stellen. So geht aber Demokratie, nehmen Sie das bitte zur Kenntnis!

Seid dieser Tage also besonders wachsam und lasst Euch nicht provozieren!

Oben bleiben!

 

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27.7.2011 #s21 Es wird immer absurder frühmorgens am #GWM

Heute früh um 6 Uhr standen bereits vier Polizeibusse an der Expressgüterhalle gegenüber der Einfahrt ins GWM. Gegenüber vor dem Tor des GWM standen fünf Befürworter einer lebenswerten Stuttgarter Innenstadt. Kurz nach 6 Uhr kam dann der fünfte Polizeibus und reihte sich ein. Blockiert wurde noch gar nichts, aber Polizei war bereits in Mannschaftsstärke vor Ort. Erst um 6:15 Uhr kam der erste Arbeiterbus und kurz darauf die nächsten zwei, drei. Die Arbeiter stiegen, kaum dass sie den Motor abgestellt hatten, aus und gingen zum Bahnhof, um sich einen Kaffee zu besorgen. Um 6:20 kamen weitere 5 Wannen angefahren. Um 6:25 Uhr kam dann die Durchsage der Polizei an die inzwischen 15 bis 20 S21-Gegner. Um 6:35 fuhren die Arbeiter ins GWM ein.

Es ist ziemlich absurd, dass die Polizei fast noch vor den Demonstranten vor Ort ist und Minuten, nachdem zwei Fahrzeuge an der Weiterfahrt gehindert werden, mit weiteren Wannen anrückt, um die Demonstranten von der Straße zu vertreiben. Die tägliche Routine läuft immer geschmierter. Gerade wenn man sich an die kleinen täglichen Spontanveranstaltungen im Frühjahr dieses Jahres erinnert, wo die Polizei teilweise Stunden brauchte, um für fünf Demonstranten mit genügend Mann ans GWM zu kommen, ist es schon ziemlich ernüchternd, dass sie inzwischen am GWM quasi ihren täglichen Dienst beginnen und in wenigen Minuten mit vielen Wannen vor Ort sein können.

Frustrieren lassen wir uns dadurch aber nicht, denn das einzige, was wir tun können, ist auf der Straße zu stehen und zu demonstrieren! Auch wenn das Blockieren von Fahrzeugen inzwischen nicht mehr sehr effizient ist, so ist es doch weiterhin wichtig, dass wir dort sind und täglich und immer wieder Flagge zeigen! Nur der stete Tropfen hölt den Stein!

Wir kommen wieder!

Oben bleiben!

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Was muss eigentlich noch passieren, damit ich endlich nach Hause gehe? #s21 #stresstest #schlichtung

Nachdem ich in einem Kommentar zu einer meiner letzten Demonstrationsberichte aufgefordert wurde, es doch nun dabei bewenden zu lassen und endlich zu akzeptieren, dass S21 gebaut werden müsse, und nachdem nun auch ein Kommentar in Spiegel Online die Demonstranten gegen S21 dazu auffordert, endlich nach Hause zu gehen, ist vielleicht der richtige Augenblick gekommen, mich einmal mehr zu fragen, was denn passieren müsste, damit ich nicht mehr morgens auf die Straße ginge und nicht mehr zur Montagsdemo ginge und nicht mehr Infomaterial verteilte und nicht mehr Mahnwachendienst schöbe und nicht mehr für den Widerstand spendete – und ich einfach zu meinem Alltag zurückkehrte, wie er vor dem September 2010 war. Ja, was müsste passieren?

Das einfachste und offensichtlichste wäre natürlich, wenn S21 nicht gebaut würde und das gesamte Projekt abgeblasen würde. Da das aber nicht passiert ist, muss ich einfach weitermachen.

Ich würde mich auch in meinen Alltag zurückziehen, wenn die Bahn es fertig brächte, mich mit Vertrauen und Transparenz von der Sinnhaftigkeit und Leistungsfähigkeit des geplanten Bahnhofs zu überzeugen. Es wäre toll, wenn wir für das veranschlagte Geld tatsächlich einen um 30% leistungsfähigeren Bahnhof bekämen und wir gleichzeitig den Schlossgarten weiträumig erweiterten – ich würde auch akzeptieren, dass die ein oder andere Fläche für Gebäude genutzt würd, beispielsweise fände ich es großartig, wenn ein ganzer Niedrigenergiestadtteil gebaut würde, der es der Welt zeigt, dass klimaneutrales Wohnen in der Stadt möglich ist. Leider muss man nach allem, was man heute weiß, damit rechnen, dass die Bahn die Kosten geschönt hat. Dafür gibt es genügend Beweise, während noch gar nicht gesichert ist, dass die Einsparungen, mit denen die Bahn auf unter 4,5 Mrd. kommen soll, in den Planfeststellungsverfahren genehmigt werden. Mir ist es nicht egal, ob der neue Bahnhof 4,1 oder 8 Milliarden Euro kostet! Das überzeugt mich einfach nicht!

Nun möchte die Bahn mir beweisen, dass der geplante Bahnhof um 30% mehr leistet. Das richtige Vorgehen wäre wohl gewesen, alle Beteiligten der damaligen sogenannten „Schlichtung“ in die Planung und Durchführung des Tests mit einzubeziehen. So war es eigentlich auch in der „Schlichtung“ besprochen. Nur so wäre die notwendige Transparenz und damit das notwendige Vertrauen geschaffen worden, die eine Akzeptanz des Stresstests zu 100% gesichert hätte. Da die Bahn es aber vorgezogen hat, die Prämissen nicht zu diskutieren und nicht einmal offen zu legen, und nun sogar die SMA (die im Übrigen auch nicht in alle Prämissen eingeweiht wurde) in ihrem Audit zu doch recht bedenkenswerten Formulierungen greift, die einige Zweifel daran aufkommen lassen, dass der Bahnhof im Realbetrieb tatsächlich das Versprochene leistet, kann die Bahn nicht ernsthaft glauben, dass die Gegner des Tunnelbahnhofs das Ergebnis der Simulation akzeptieren und der Bahn freie Fahrt geben! Wieder hat die Bahn eine Chance vertan, die Gegner durch Vertrauen und Transparenz wirklich zu überzeugen. Das einzige, was die Bahn seit eh und je versucht, ist, über die sehr schlagkräftige PR-Maschinerie des Konzerns die Stimmung zu ihren Gunsten zu drehen und dadurch den Widerstand zu brechen. Die Gegner sollen gar nicht überzeugt werden, der Widerstand soll überschrien, zerschlagen und gebrochen werden. Dass das in Stuttgart ganz sicher nicht gelingen wird, sollte jedem seit langem klar sein – auch den Konzernlenkern und Politikern im fernen Berlin! Schade, dass sie Chance um Chance verrinnen lassen, so dass einem eigentlich nur der Schluss bleibt, dass S21 eben doch Murks ist!

Die Formel ist ganz einfach: Überzeugen: ja! Brechen: nein!

Oben bleiben!

 

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22.7.2011 #s21 Routine beim Demo-Frühstück am Tor zum #GWM, heim gehen wir aber sicher nicht!!!

Heute früh lief es wie jeden morgen – sogar zeitlich war alles so, wie „immer“. Um 6:15 kam der erste Hölscher, kurz darauf weitere. Dann die Polizei mit vielen Einsatzkräften. Um 6:50 kam die Ansage, um 7 Uhr fuhren Hölschers in die Baustelle. Unsere zwei tapferen Urlaubs-Demonstranten aus SH blieben nach der Aufforderung zu gehen, stehen, um sich vielleicht einen schönen Urlaubsabschluss zu gönnen 🙂 (Danke für Euren Besuch und Einsatz!!!) Sie wurden mit zu den Polizeibussen genommen, wo Personalien aufgenommen wurden. Sie werden aber wahrscheinlich mit keiner Anzeige rechnen müssen, denn genötigt wurde heute morgen niemand, da die zweite Einfahrt frei war. Die Personalienaufnahme dauerte wieder extrem lange, weil die Technik der Polizei vollkommen veraltet ist.

Liebe Polizei, wir erfahren es ja fast tagtäglich, unter welch teilweise mieserablen Umständen Sie arbeiten müssen. Wenn wir es schaffen, S21 zu kippen und das Land dadurch einige Milliarden weniger ausgibt, gehe ich mit Ihnen auf die Straße, um für eine bessere Ausrüstung und bessere Arbeitsbedingungen der Polizei zu demonstrieren! Und ich weiß, dass ich nicht der einzige wäre! Also helfen Sie einfach ein bisschen mit, dort wo es ihnen möglich ist, über den Unfug S21 aufzuklären und vielleicht auch in den Ihnen möglichen Grenzen Sand im Getriebe des Wahnsinnsprojekts zu sein, damit S21 endlich abgeblasen wird. Es würde ganz sicher nicht zu Ihrem Schaden sein 😉

Die Routine, mit der seit zwei, drei Wochen die allmorgendlichen Demonstrationen vor dem GWM ablaufen, ist doch etwas ernüchternd, denn inzwischen fangen Hölschers immer bereits pünktlich um 7 Uhr an zu arbeiten. Diese Routine sollten wir durchbrechen, indem wir vielleicht an einem Tag gar nicht vor Ort sind, oder an einem anderen Tag einfach nur am Straßenrand stehen (und ich bin mir sicher, dass Hölschers dennoch anhalten und den Motor abstellen), oder blockieren und dann einfach weggehen, dann wieder auf der Straße sitzen … einfach etwas unberechenbarer werden, so dass auch die Polizei nicht unbedingt mit ihren Wannen jeden Morgen routinemäßig anrückt.

Im Spiegel-Online gibt es heute einen Kommentar, der sehr gut zeigt, wie nervend und gleichgültig die Republik auf dieses unsinnige Projekt und vor allem auf den Widerstand reagiert. Das ist nicht erstaunlich und entspricht bestimmt der Meinung von vielen in der Republik, aber in dem Kommentar wird von einer falschen Prämisse ausgegangen: es geht nicht einfach nur um einen Bahnhof, sondern es geht um die Umgestaltung eines großen Teils der Stuttgarter Innenstadt – und dass viele Stuttgarter Bürger hier mitreden und gefragt werden wollen, ist meiner Ansicht nach nur mehr als verständlich. Mir geht es nicht um eine neue Form der Demokratie, mir geht es nicht um ein Demokratieexperiment, mir geht es schlicht und einfach darum, dass ich das Konzept des ertüchtigten Kopfbahnhofs für wesentlich besser und schöner halte und ein reines Prestigeprojekt, das wesentlich teurer würde und viele Steuermilliarden verschlingt, ablehne. Deshalb, lieber Herr Kuzmany, werden wir ganz sicher nicht nach Hause gehen und endlich die Klappe halten, wie Sie und viele andere es gerne hätten, sondern werden weiter dafür kämpfen, dass das bessere Konzept umgesetzt wird. Gerade weil das Audit von SMA keinen Freifahrtschein für S21 darstellt und bedenkenlos sagt, dass eine gute Betriebsqualität auf jeden Fall erreicht wird, sondern es sehr viele Stellen gibt, wo SMA einen sehr kritischen Ton anschlägt, dürfen wir gerade jetzt nicht nach Hause gehen. Zum SMA-Audit gibt es übrigens hier einen sehr guten und erhellenden Beitrag, der die kritischen Stellen aufzeigt: http://railomotive.com/2011/07/sma-distanziert-sich-von-testergebnis-und-fordert-umsetzung/

So bleiben wir also dort, wo wir sind: oben!

 

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21.7.2011 #s21 Eine „wirtschaftlich optimale“ ist keine „gute“ Betriebsqualität!

Wie heute bekannt wurde, hat das Unternehmen SMA dem sogenannten Stresstest der Bahn testiert, dass der Bahnhof 30% mehr Züge in der Spitzenstunde in wirtschaftlich optimaler Betriebsqualität abfertigen kann als der bisherige Bahnhof. Die StN schreibt: „In der noch unveröffentlichten Untersuchung der Schweizer Verkehrsberater sma heißt es: ‚Unsere Überprüfung der Simulationsergebnisse hat gezeigt, dass die geforderten 49 Ankünfte im Hauptbahnhof Stuttgart in der am meisten belasteten Stunde und mit dem in der Simulation unterstellten Fahrplan mit wirtschaftlich optimaler Betriebsqualität abgewickelt werden können.’“

Liest man den „Schlichterspruch“ Heiner Geißlers, ist darin aber gar nicht zu lesen, dass 30% mehr Leistung in einer wirtschaftlich optimalen Betriebsqualität gefordert seien, sondern, dass der neue Bahnhof 30% mehr Leistung in „guter“ Betriebsqualität liefern muss.

Mir stellt sich nun die Frage, ob eine „wirtschaftlich optimale“ Betriebsqualität tatsächlich auch eine „gute“ Betriebsqualität darstellt, so wie sie Heiner Geißler meinte und wie es jeder Bahnfahrer verstehen würde. „Wirtschaftlich optimal“ verengt das Prüfungsergebnis auf den wirtschaftlichen Gesichtspunkt. Dieses Testat heißt schlichtweg nicht mehr, als dass so viele Züge wir möglich zu so geringen Kosten (sprich zu so wenig Gleisen) wie möglich durch den Bahnhof hindurchgeschleust werden. „Wirtschaftlich optimal“ sagt aber nichts darüber aus, ob die Haltezeiten für normale Bahnfahrer, Senioren, Familien ausreichend sind, ob die Anschlüsse ordentlich verknüpft und auch erreichbar sind, ob Puffer eingeplant sind etc. Hieran gibt es schon lange berechtigte Zweifel. Außerdem stellt der Stresstest nur den letzten von 7 Punkten dar, den Heiner Geißler in seinem „Schlichterspruch“ forderte – über die übrigen 6 verliert die Bahn nahezu kein Wort. Falls dies tatsächlich die Quintessenz des Testats der SMA sein sollte, werden hier einmal mehr die bahnfahrende Bevölkerung und die Freunde des Kopfbahnhofs verarscht und angelogen – und es ist nur konsequent und richtig, dass das Bündnis an der Ergebnispräsentation nicht teilnimmt!

 

OBEN BLEIBEN!

 

Update: Und hier ist das SMA-Testat: http://www.heute.de/ZDFheute/download/0,6741,7022661,00.pdf

 

Kurzerhand hat SMA „gute“ Betriebsqualität als „wirtschaftlich optimale“ Betriebsqualität eingestuft und nicht in „Premium“. Warum wurde das nicht im Vorfeld eindeutig geklärt, was „gute“ Betriebsqualität heißen soll?

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21.7.2011 Erneut Hausdurchsuchungen bei Gegner von #s21 #cams21

Heute wurden mal wieder Hausdurchsuchungen durchgeführt, weil die Polizei weiterhin auf der Suche nach Film- und Fotomaterial vom 20. Juni, dem Abend der Besetzung des GWM, ist. Es wurden angeblich Wohnungen von Filmern von cams21 durchsucht. Die Personen wurden im Vorfeld von der Polizei nicht dazu aufgefordert, irgendwelches Material herauszugeben, die Polizei kam gleich lieber selbst zu denjenigen nach Hause. Ich wundere mich doch sehr über diese Aktion, denn die Live-Streams von cams21 sind ja der Sache nach live und damit auch im Internet verfügbar. Irgendwelches Material kann ja hier gar nicht unterschlagen werden und die Polizei sollte am besten wissen, dass das Internet nie etwas vergisst.

Am 20. Juni gab es einen weltweiten Ausfall von Servern bei bambuser, dem streaming-Dienst, den cams21 nutzt. Dadurch konnte dieser Dienst nicht oder nur sehr selten genutzt werden. Darüber hinaus werden die Film-Aufnahmen, die zumindest mit Smartphones oder einfacheren Mitteln gemacht werden, sofort ins Internet gestreamt und in der Regel nicht auf dem Handy oder Laptop gespeichert. Das führt natürlich dazu, dass es von vielen Aufnahmen wahrscheinlich gar kein „Original“ gibt außer jenem, das im Internet verfügbar ist.

Mal abwarten, was sich die Polizei noch so alles einfallen lässt.

Die Kriminalisierung nimmt kein Ende. Daher gilt heute umso mehr und vor allem allen von der Hausdurchsuchung Betroffenen: oben bleiben!

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21.7.2011 #s21 Bericht zur Frühstücksblockade und Kommentar zu Proler-Plakat und Proler-Anzeige

Die Blockadeaktion am heutigen Morgen ist schnell erzählt. Ähnlich wie gestern kamen gegen 6:15 die ersten Hölscher-Fahrzeuge, die von ca. 20 Personen gestoppt wurden. Gegen 6:45 kam die Ansage der Polizei, die inzwischen standardmäßig mit fünf Wannen und drei bis vier Kleinbussen anrückt. Da wir beschlossen hatten, sitzen zu bleiben, wurden wir schließlich umstellt und die Fahrzeuge um die Fußgängerinsel herumgeleitet. Um 7 Uhr waren die Fahrzeuge im GWM, die Polizei rückte ab und wir saßen weiterhin auf der Straße an der Einfahrt. Natürlich hatten wir damit gerechnet und auch extra die Möglichkeit offen gehalten, dass die Fahrzeuge den Weg um die Fußgängerinsel nehmen könnten, denn so wird es vor Gericht schwer, von Nötigung zu sprechen. Doch während wir auch schon Einsatzleiter hatten, die es kategorisch ausgeschlossen haben, die Fahrzeuge an uns vorbei zu leiten, hat der heutige Einsatzleiter diese Möglichkeit genutzt, so dass eben doch wieder alles recht schnell ging. Sicher ist: wir kommen wieder!

Am Bahndamm hinter der Expressgüterhalle haben Pro-ler ein Transparent aufgehängt: „Diese Mauer muss weg – S21 jetzt!“. Abgesehen davon, dass dieser Spruch ziemlich unsinnig ist, ist auch der Ort recht hirnlos gewählt, denn vorbeifahrende Fahrzeuge können das Plakat gar nicht sehen. Ich wundere mich auch, dass die Bahn diese Form der Plakatierung duldet – bei uns wäre sicher gleich von Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung die Rede. Von mir aus kann das Plakat dort ruhig hängen – es tut niemandem weh, es spricht nur für die mangelnde Kreativität und die Hirnlosigkeit zumindest mancher Pro-ler.

In den Stuttgarter Zeitungen wurde heute eine halbseitige Anzeige geschaltet mit dem Titel: „Wir lieben Stuttgart – Wir für Stuttgart 21“ Es wird begrüßt, dass so viel Geld für die angebliche „Modernisierung und Erneuerung der Infrastruktur“ investiert würde. Es wird weiterhin argumentiert, dass das Land 828,8 Millionen Euro in das Projekt investiert, aber bei einem Ausstieg aus dem Projekt 1,4 Milliarden Euro zahlen müsste – für nichts. Liebe Pro-ler, wie lange glaubt ihr eigentlich den Unsinn, den Euch die Bahn verzapft? Der jetzige Bahnknoten Stuttgart ist von der Bahn jahrzehntelang heruntergewirschaftet worden, so dass eine Modernisierung in der Tat notwendig ist. Warum dies Aufgabe von Land und Stadt sein soll, erschließt sich nicht unbedingt. Der verkehrliche Nutzen des wahnsinnigen, pseudo-modernen Prestigeprojekts Stuttgart 21 ist bis heute nicht testiert und noch immer höchst umstritten, und schließlich ist es keineswegs erwiesen, dass die Ausstiegskosten derart hoch sind. Erstaunlich ist, dass dann aufgefordert wird, sich an die rechtsverbindlichen Verträge zu halten, die mehrfach von unabhängigen Gerichten bestätigt wurden, und geltendes Recht nicht zu beugen. Würden heute die Verträge und ihr Zustandekommen erneut von Gerichten geprüft, wäre ich mir keineswegs so sicher, dass sie für gültig erklärt würden, denn immerhin ist es erwiesen, dass die Bahn den Projektpartnern geschönte Zahlen vorgelegt hat und intern seit Jahren mit wesentlich höheren Kosten rechnete (siehe z.B. die heutige Ausgabe der FR). Verträge, die unter diesen Bedingungen geschlossen wurden, können nicht rechtsgültig sein!

„Wir wollen es uns nicht länger gefallen lassen, dass eine Minderheit die Zukunft unseres Landes blockiert!“ Ja, wie bescheuert ist das denn? Zum einen hängt die Zukunft Baden-Württembergs ganz sicher nicht vom Stuttgarter Bahnhof ab, zum anderen möchten es sich die Stuttgarter Büger, die Hauptleidtragenden, nicht gefallen lassen, dass das gesamte Land über ihre Innenstadt bestimmt! Die Mehrheitsverhältnisse in Stuttgart selbst sind keineswegs so klar, wie hier glauben gemacht werden soll.

„Wir wollen nicht, dass unser Land von dem europäischen Schnellbahnnnetz abgehängt wird!“ Oh je, warum sollte das denn passieren? Stuttgart ist ja nun nicht eben klein und wirtschaftlich nicht gerade unbedeutend. Warum sollte jemand auf die Idee kommen, die Züge an Stuttgart vorbei fahren zu lassen? Und: wo gibt es denn bis heute ein „europäisches Schnellbahnnetz“??? Und schließlich: was hat der Stuttgarter Bahnhof damit zu tun?

Die Forderungen an die Landesregierung, die nun folgen, wiederholen das bereits gesagte und werden dadurch auch nicht richtiger:

„Halten Sie rechtsverbindliche Verträge ein!“ – Wie bereits gesagt, steht die rechtsverbindlichkeit der geschlossenen Verträge sehr in Frage und MUSS erneut geprüft werden!

„Sichern Sie stuttgart 21 gegen gewalttätige Aktionen von Teilen der Projektgegner!“ – Der Protest ist friedlich, Gewalt kommt so gut wie nicht vor, nehmen Sie das endlich zur Kenntnis und beenden Sie die latente Kriminalisierung!!

„Setzen Sie sich dafür ein, dass Stuttgart 21 und die Neubaustrecke gebaut werden und sichern Sie damit die Zukunft unseres Landes!“ Kein einigermaßen vernünftiger Mensch wird die Zukunft Baden-Württembergs an einem Bahnhof festmachen wollen! Und die Grünen stellen deshalb den Ministerpräsidenten, weil die Grünen gegen das Projekt sind. Warum sollten sich die Grünen also für S21 einsetzen?

Es ist wie ein Mantra, das die Projektbeführworter vor sich hertragen. Neue Tatsachen werden nicht zur Kenntnis genommen, es wird mit latenten Ängsten gespielt und Fakten muss man mit der Lupe suchen und wird dennoch nicht fündig! Es wird wiederholt und wiederholt in der Hoffnung, dass die Polemik wirkt. Ich frage mich: Was soll an dieser Anzeige überzeugend sein?

Ich bleibe da lieber bei meinem gut begründeten Mantra: oben bleiben! 

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20.7.2011 #s21 Und schon wieder eine viel zu kurze Blockadeaktion am #GWM

Obwohl es heute früh regnete, standen wir zu 20 am ehemaligen ZOB und verzögerten den Weiterbau an der Grundwasserentzugsanlage. Um 6:20 kamen die ersten Hölscher-Fahrzeuge, um 6:45 die Polizei mit 5 Wannen Bereitschaftspolizei und einigen Bussen zur Personalienaufnahme. Und um 7 Uhr war alles vorbei. Nach der Aufforderung der Polizei gingen wir aus dem Weg, denn bei dem Regen macht auf der Straße Sitzen wirklich keine Freude. So konnten die Hölschers pünktlich um 7 Uhr anfangen zu arbeiten – und ich schon um 7:30 Uhr.

Die aktuelle Situation beschäftigt uns schon, denn die Auflösung der Blockaden durch die Polizei funktioniert immer schneller. Länger aufhalten ließen sich die Bauarbeiten nur, wenn sich wieder mehr Leute auf die Straße setzten, so dass nach der Aufforderung, die Straße zu verlassen, weitere Einsatzkräfte notwendig sind, um die Blockade aufzulösen. Das Problem, mit dem sich viele von uns konfrontiert sehen, ist, dass den Anzeigen wegen des Verdachts der Nötigung bisher in Stuttgart immer sehr heftig nachgegangen wird und die Gerichte bisher so urteilen, dass es wirklich weh tut. Wieviele Anzeigen wegen des Verdachts der Nötigung kann man sich in Stuttgart leisten? Allein diese Frage ärgert mich, denn die Protestaktion gegen das ja inzwischen auch wieder stärker in der Presse in Frage gestellte Projekt ist ja eine grundsätzliche. Der Protest darf ja eigentlich nicht aufhören, nur weil wir ihn uns finanziell nicht mehr leisten können! Insofern hoffen wir natürlich auf das Bundeserfassungserichtsurteil vom 7.3.2011, das in einem ähnlich gelagerten Fall die Versammlungsfreiheit und gerade die auf Öffentlichkeit bestimmte Form des Protests durch Sitzblockaden wesentlich gestärkt hat. Während die Ausübung von physischer Gewalt auf die Fahrzeuge in zweiter Reihe bestätigt wurde, wird in dem Urteil die Strafbarkeit von Sitzblockaden relativiert, indem bei der Urteilsfindung nun verstärkt auch das Grundrecht auf Versammlung, die Dauer einer Behinderung und die Möglichkeiten der Blockierten, andere Wege zu nutzen, Beachtung finden müssen. Ich bin zu wenig juristisch versiert, um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Detail zu verstehen. Soweit wir es aber verstehen, werden wir es nun vertärkt in unsere Überlegungen, wie Blockadeaktionen gegen dieses unsägliche, auf Lügen gebaute und deshalb eben nicht demokratisch legitimierte Projekt effektiver und wirksamer zu gestalten seien, mit einbeziehen.

Oben bleiben!

 http://static.bambuser.com/r/player.swf?username=Zwuckelmann

 

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ΦΔΦ – Verschwörungstheorie oder Verschwörungspraxis? #s21 #phideltaphi

Grundsätzlich ist sicher nichts dagegen einzuwenden, ja es ist sogar nur zutiefst menschlich, wenn man seine Kontakte zu anderen Menschen in allen möglichen Lebenslagen nutzt. Der Mensch ist nun eben einfach ein soziales Wesen. Dieses – neudeutsch Networking genannte – Verhalten gibt es, seitdem es den Menschen selbst gibt. Und selbstverständlich wurde auch immer schon versucht, den Aufbau von Netzwerken zu fördern, sei es durch Vereine, durch Geheimgesellschaften, durch Parteien, durch Religionsgemeinschaften, durch Genossenschaften, durch Burschenschaften, durch Interessenverbände, ja selbst durch Unternehmen, die doch alle immer ein – mal mehr, mal weniger loses – Netzwerk von Personen darstellen, die einen bestimmten Zweck verfolgen und sich zusammen tun, um das wie auch immer gesteckte Ziel zu erreichen.

Was ist nun von einem Netzwerk zu halten, in dem sich viele gewichtige Interessengruppen der Befürworter von Stuttgart21 wiederfinden? Nun, erst einmal ist auch daran nichts auszusetzen, denn es steht ja jedem frei, sich zu vernetzen. Eigenartig wird es aber dann, wenn sich Politiker, Rechtsanwälte, Richter, Vorstände und Aufsichtsräte in einer kleinen, exklusiven Juristen-Vereinigung wiederfinden, die erst seit 2008 existiert (als Gruppe bzw. „Inn“ einer großen amerikanischen „Fraternität“; eine Mitgliedschaft ist möglich, sobald man mindestens ein Semester Jura in Tübingen studiert hat) und in der ein sehr großer Teil der Mitglieder aktiv das Projekt Stuttgart 21 vorantreibt oder aber von dem Projekt direkt und nicht zu knapp profitiert! Die Liste der „Ehrenmitglieder“ dieser Netzwerk-Juristen-Vereinigung (Phi Delta Phi Tübingen) liest sich wie das Who is Who der Projektbefürworter:

Gerd T. Becht (Vorstand Deutsche Bahn AG)
Dr. Hendrik Bednarz (SPD Landesvorstand)
Dr. Adrian Bingel (Kanzlei Gleiss Lutz)
Dr. Armin Brendle (LBBW)
Dr. Ulrich Denzel (Kanzlei Gleiss Lutz)
Dr. Heiner Geißler (Bundesminister a.D.)
Tanja Gönner (Ministerin a.D., Vorsitzende des Aufsichtsrats der Flughafen Stuttgart GmbH)
Dr. Lisa Käckenmeister (Kanzlei Kasper Knacke)
Dr. Stefan Kaufmann (MdB, Kreisvorsitzender der CDU Stuttgart)
Markus Ledwina (Kanzlei Gleiss Lutz)
Dr. Reinhard Löffler (Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag)
Fabian Mayer (Stadtrat der Landeshauptstadt Stuttgart)
Dr. Fritz Oesterle (Aufsichtsrat LBBW)
Dr. Philipp D. Pichler (Kanzlei Gleiss Lutz)
Dr. Wolfgang Schuster (OB der Stadt Stuttgart, Aufsichtsrat der BW-Bank, Flughafen Stuttgart GmbH)
Dr. Felix Tausch (Richter, Staatsminiterium Ba-Wü)
Dr. Roderich C. Thümmel (Aufsichtsrat Herrenknecht AG)
Dr. Christian Walker (Abteilungsleiter Immobilienmanagement der Stadt Stuttgart)
Prof. Dr. Gerhard Wegen (Kanzlei Gleiss Lutz)
Corinna Werwigk-Hertneck (Ministerin a.D.)

Neben einigen Vertretern des Landes und Mitgliedern der ehemaligen Landesregierung ist ein Vorstand der Deutschen Bahn vertreten, ein Aufsichtsrat von Herrenknecht, Aufsichtsräte und Mitarbeiter der LBBW, der Stuttgarter Oberbürgermeister und ausgerechnet die großen Stuttgarter Rechtsanwaltskanzleien Gleiss Lutz und Kasper Knacke, die der ehemaligen Landesregierung einige Gutachten zu dem Projekt S21 lieferten. Darüber hinaus ist auch der schlichte Heiner wieder mit von der Partie. Außerdem gibt es noch den einen oder die andere Richterin auf der Liste, so dass die Verbindungen also sogar bis in die Richterstuben und Gerichtssäle reichen.

Natürlich wird Stuttgart 21 nicht der alleinige Zweck der Vernetzung in dieser „Fraternität“ sein, aber es darf vermutet werden, dass die Vernetzung in dieser Vereinigung durchaus auch dazu dient oder zumindest dazu genutzt wird, Probleme, wie es sie auch bei Stuttgart 21 gibt, zu besprechen und rein informell und möglichst unbürokratisch zu beseitigen. Im Selbstverständnis dieser „Fraternität“ kann man lesen, dass die „Förderung der Mitglieder“ und „Networking“ an vorderer Stelle stehen. Warum sollten sich die „Fratres“ eines solchen Netzwerks bei ihren monatlichen Treffen nicht auch über das Wohl und Wehe von Stuttgart 21 austauschen??? Wer wollte diese naheliegende Möglichkeit verneinen?

Ich finde diese Vereinigung mehr als verdächtig, zumal sich hier Politik, Rechtsprechung und Wirtschaft auf eine Weise vernetzen, wie sie gerade für jegliche Art von Großprojekten gefährlicher nicht sein könnte. Eine derartige Vereinigung steht immer in der akuten Gefahr, statt des offiziellen, transparenten und bürokratisch-korrekten Wegs den ganz kleinen Dienstweg zu fördern.

Umso mehr gilt heute: widerständig, friedlich und oben bleiben!

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19.7.2011 #s21 Bericht zur Frühstücksblockade: Viel Polizei, wenig Sitzende, schnelles Räumen

Heute trafen sich bereits kurz nach 5 Uhr einige Freunde des Kopfbahnhofs an der Einfahrt zum GWM. Um 5:30 waren es bereits 15 Leute. Wir trafen uns so früh, um zu verhindern, dass die Bauarbeiter wie am vergangenen Dienstag die Blockade umgehen, indem sie besonders früh zum GWM kommen. Doch heute war „Normalbetrieb“, denn das erste Hölscher-Fahrzeug kam erst um 6:45, weitere dann ein paar Minuten später. Bereits vorher war ein Polizeibus vor Ort und beobachtete die Szene. Dann kamen recht schnell an die 20 Wannen angefahren. Laut Polizei waren 70 Personen vor Ort, von denen sich nur ein Bruchteil, vielleicht 10, vor das Tor gesetzt hat. Es folgte die Ansprache der Polizei, dann wurden die Sitzblockierer umzingelt. Schließlich kamen für jeden Sitzenden zwei Polizisten und begleiteten oder trugen diese auf die andere Straßenseite, wo vorbildlich ein von Wannen geschützter Platz gebildet war. Hier wurden Personalien aufgenommen. Die Blockade war dann schnell beendet – insgesamt hatten sich heute einfach zu wenige hingesetzt – wobei bei dieser Polizeianzahl auch mehr Sitzblockierer warhscheinlich nicht viel ausgerichtet hätten. Ein Blockadezuschauer wurde dann noch wegen Beamtenbeleidigung angezeigt, ansonsten verlief aber alles ruhig und soweit ordentlich. Um 7:15 fuhren die Baufahrzeuge in das Gelände hinein. Die Polizei blieb noch ziemlich lange mit vielen Leuten vor Ort – aber ich habe bis jetzt nicht gehört, dass noch ein weiteres Fahrzeug gekommen wäre.

Wir werden morgen wieder da sein! Bis dahin: oben bleiben!

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15.7.2011 #s21 Promifrühstücksblockade am #GWM und tatsächliche Großblockade am #NF

Heute früh um 5:30 Uhr war am GWM bereits viel los. Als ich kam, waren sicher bereits 50 Personen vor Ort und saßen und standen vor der Einfahrt des GWM. Es wurden schnell mehr und dann irgendwann so viele, dass die Straße von der Polizei gesperrt werden musste, damit die Veranstaltungsteilnehmer nicht gefährdet würden. Um 6:30 waren es sicher einige Hundert, die dort standen. Presse war auch vor Ort, da sich ja einige „Prominente“ angekündigt hatten. Ich kenne mich da nicht so aus, aber neben Sittler und Lösch waren auch einige Politiker vor Ort und zeigten sich solidarisch mit den Blockierern. Auf einer gesperrten Straße lässt sich nicht gut blockieren und auch nicht wirklich öffentlichkeitswirksam demonstrieren. So war es gut, dass die Polizei darauf bestand, dass eine Fahrspur zumindet frei gegeben werden sollte. Ein Absperrband wurde gesapnnt, so dass bald auch wieder der Verkehr fließen konnte.

Freitags passierte es bereits häufiger, dass am GWM nicht gearbeitet wurde. So auch heute. Gegen 8 Uhr zog deshalb eine große Gruppe mit Trommeln und Trompeten vom GWM an den Nordflügel, wo ein Bagger das Fundament des alten Nordflügels beseitigte und auf LKW lud. Als die zwei LKW das zweite Mal in die Baustelle einfahren wollten, ging das nicht mehr, weil sich sicher 100 Personen und mehr vor der Einfahrt versammelt haben. Am GWM zog die Polizei dann auch ab und fuhr zum Nordflügel, wo es um 9 Uhr zwei Ansagen gab und dann mit der Räumung begonnen wurde. Sie läuft aktuell bestimmt jetzt noch, denn es saßen einige Leute vor der Einfahrt. (Update: es ist 11:30 und es wird immer noch geräumt!)

Gerade nach der gestrigen Erfahrung mit dem Oberkommandierenden aus der Ostendstraße möchte ich heute explizit dem Einsatzleiter Herrn Weinstock für seine stets ruhige, besonnene und umsichtige Art danken! Mit ihm verliefen Blockadeauflösungen (bisher) immer problemlos, professionell und routiniert ab! Das ist für alle Beteiligten, auch und vor allem für die Bereitschaftspolizei, wichtig und gut! Und wir wissen seit langem schon, dass nahezu alles mit dem Einsatzleiter steht und fällt.

Nicht vergessen: Blockaden gibt es jeden morgen und jeder ist dort gern gesehen! Und am Sonntag ist Mahnwachenfest :-))

Seien wir gespannt, wie es weiter geht. In diesem Sinne: oben bleiben! 

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14.7.2011 #s21 Frühstücksblockade: mal wieder reine Willkür der Einsatzleitung

Heute früh gegen 6:15 kamen die ersten Bauarbeiter und mussten wieder warten, weil ca. 20 standhafte Beschützer des Stuttgarter Grund- und Mineralwassers erneut vor der Einfahrt standen und demonstrierten. Gegen 6:30 kam der Kamerawagen der Polizei und baute seinen Laufstall auf dem Dach auf, filmte aber noch nicht. Nach und nach kamen dann weitere Polizeibusse, schließlich um 6:45 auch die Einsatzleitung – diesmal jemand neues, ein zweisterniger Goldpolizist mit Adlatus aus der Ostendstraße. Diese hatten aber zuerst noch mit einem Dixiklo-Lieferanten zu kämpfen, der für die morgige Versammlung am GWM ein Dixiklo anlieferte und neben die GWM-Einfahrt stellte. Der Einsatzleiter wollte die Papiere sehen und checkte alles ganz genau – nicht, dass unerlaubterweise so eine Toilette einfach so am GWM steht! Nunja, es gibt ja auch nichts wichtigeres!

Der Adlatus kam schließlich zu einer Gruppe von Demonstranten und forderte diese auf, den Platz zu räumen und drohte einen Platzverweis an. Als niemand seiner Aufforderung nachkam, wurde der Bus der Einsatzleitung neben die blockierten Fahrzeuge gefahren, der Adlatus stieg aus und las sein Sprüchlein in ein sehr leises Megaphon und fuhr daraufhin wieder vor die Expressgüterhalle. Wenn mich nicht alles täuscht, war das der Standardspruch mit der Aufforderung, dass man die Einfahrt frei machen solle, damit die Baufahrzeuge weiterfahren können, und wenn man dieser Aufforderung nicht nachkäme, dass man kostenpflichtig abgeschleppt würde etc. pp.

Dann kamen Bereitschaftspolizisten aus Lahr anmarschiert, bis auf eine Handvoll Demonstranten gingen alle beiseite. Die Polizei zog einen Kreis um die Blockierer, aber auch um die Fussgängerinsel und den Fußweg neben der Einfahrt. So stand auch ich mit einigen anderen im „Kessel“, dachte aber nicht, dass da was passierte, weil ich der Aufforderung der Polizei, beiseite zu gehen, ja nachgekommen war. Dann kam noch mehr Bereitschaftspolizei und fing an, die Fussgängerinsel zu räumen. (???) Warum in aller Welt die Fussgängerinsel überhaupt und dann auch noch als erstes geräumt werden musste, erschließt sich wohl keinem Menschen, der einigermaßen klar bei Verstand ist. Als sich einige Demonstranten, die sich auf der Insel befanden, weigerten, mit der Polizei mitzugehen, wurden sie ziemlich barsch angefasst, gezogen und gezerrt und schließlich mit mehreren Mann weggetragen. Der Ruf nach der Einsatzleitung verhallte leider ungehört. So wurden zwei Demonstranten unsanft von der Insel weggetragen, während die Blockierer auf der Straße weiterhin saßen. Darüber hinaus war auch wieder die Einfahrt auf der anderen Seite der Fußgängerinsel komplett frei, so dass die Fahrzeuge von der Polizei auch dort hindurch hätten geleitet werden können. Offenbar war die Polizei aber nicht darauf aus, die die Einfahrt der Fahrzeuge so schnell es geht zu ermöglichen, sondern alle Demonstranten, also auch diejenigen, die der Aufforderung der Polizei Folge leisteten, zu kriminalisieren. Da es dann bei der Personalienaufnahme wie immer einen Stau gab, saß schließlich nochmals etwa 10 Minuten ein einzelner, einsamer Demonstrant auf der Straße vor den Baufahrzeugen und wartete darauf, dass die Polizei ihn mitnähme. Schließlich wurde auch ich, der ich auf dem Gehweg neben der Einfahrt stand und filmte, um 7:37 Uhr aufgefordert mitzugehen. Die Personalien wurden aufgenommen, wir wurden heute gefragt, ob wir fotografiert werden dürften und bekamen einen Platzverweis – ich bis 24 Uhr, ein paar andere für 24 Stunden. Um 7:40 war die Blockade beendet und die Fahrzeuge fuhren durch die GWM-Einfahrt. Während wir noch auf die Personalienfeststellung wartetete, wurden wir vor den Demonstranten, die nicht im Kessel waren, aber auch auf die andere Straßenseite gekommen waren, durch eine Polizeikette geschützt. Vielen Dank dafür 😉

Dieser Vorgang, dass Personen, die einer Polizeianweisung Folge leisten, dann dennoch zur Personalienfeststellung auch mit Gewalt mitgenommen werden und wegen des Verdachts der Nötigung angezeigt werden, ist einmalig, ziemlich lächerlich und entbehrt meiner Meinung nach jeglicher rechtlichen Grundlage. Woran soll man sich halten, wenn selbst das Wort der Polizei nichts mehr gilt und reine Willkür herrscht? Ich wurde aufgefordert, zur Seite zu gehen, bin auf die Seite gegangen und werde nun angezeigt – nicht, dass ich die Anzeige besonders schlimm fände, es geht hier aber um Fairness, um Rechtsstaatlichkeit und ums Prinzip. Einige erhielten wohl ganz zu Anfang von umstehenden Polizisten den Tipp, den Kessel zu verlassen und konnten das wohl auch tun. Mir hat das niemand gesagt, ich stand auf dem Gehweg und filmte. Auf jeden Fall werden wir uns bei der Einsatzleitung beschweren und uns weitere rechtliche Schritte vorbehalten.

WICHTIG: Da die Demonstration vor dem GWM morgen früh angemeldet ist, dürfen auch Personen, die einen Platzverweis erhalten haben, dorthin kommen, denn für angemeldete Versammlungen ist der Platzverweis nicht gültig.

Oben bleiben!

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13.7.2011 #s21 Meine Meinung zu Blockaden: rein nein, raus ja

Bereits hin und wieder wurden die Arbeiter in der Grundwassermanagement-Baustelle daran gehindert, am späten Nachmittag wieder heraus zu fahren. So auch heute wieder. Es standen vier Fahrzeuge auf der anderen Seite des Bauzauns und wollten hinausfahren, mussten aber warten, weil einige Befürworter vernünftigen Bahnverkehrs die Ausfahrt blockierten. Sehr schnell war auch die Polizei vor Ort, konnte aber zwei Stunden nichts bewirken, weil es wohl keine weiteren Einsatzkräfte gab, die die Blockade hätten auflösen können.

Ich werde mich nicht an derartigen Blockaden beteiligen, die die Arbeiter an der Ausfahrt hindern, weil in meinem Verständnis Blockadeaktionen Bauarbeiten verzögern, nicht aber Arbeiter an sich ärgern sollen. Arbeiter, die in den Feierabend wollen, sollen doch bitte in den Feierabend dürfen, denn die Blockade bewirkt hier ja nichts gegen das Projekt sondern richtet sich einzig und allein gegen die Arbeiter als schwächstes Glied in der Kette. Bei dieser Form des Widerstand fehlt mir ein bisschen die notwendige Gelassenheit und „Professionalität“ der Blockierer. Es wird aus den Augen verloren, gegen wen sich unser WIderstand primär richtet, nämlich nicht gegen die Arbeiter und die Polizei, sondern einzig und allein gegen das Projekt und die Projektverantwortlichen. Wie so oft in diesem bunten, individuellen Widerstand bleibt einem aber nichts anderes übrig, als das Verhalten anderer Widerständler zu tolerieren, wenn sie diese Form der Blockade für sich gut heißen. Ich empfinde das nicht als richtige, angemessene Widerstandsform.

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13.7.2011 #s21 Auch heute morgen wurde am #GWM wieder blockiert …

´… aber ohne mich, weil ich einfach mal bis 7 Uhr „ausschlafen“ musste. Dennoch hier ein kurzer Bericht eines Anwesenden:

„Heute waren wir mal richtig früh. Als ich um 5.30 Uhr kam, waren schon zwei andere da. Die Polizei kam kurz nach 6:00 Uhr, Hölschers etwas nach der Polizei. Der Einsatzleiter kam zu uns rüber und kündigte die Ansage an. Dann stellte er sich mit dem Auto vor uns und machte sein Sprüchlein. Direkt danach kamen viele Polizisten zum Kesseln und kurz drauf nochmal viele zum Abführen. Allerdings waren wir nur zu viert im Kessel übriggeblieben :). Insgesamt waren es vielleicht 20 S21-Gegner und mal wieder mehr als 10 Polizeibusse und zwei Busse zum Personalienfeststellen. Die Polizisten waren neu. Meine beiden haben mich sehr barsch angefasst, rumkommandiert usw. Und gefragt, ob ich friedlich bin usw. Bekommen die Gehirnwäsche? Ich hab ihm dann gesagt, er soll mir doch bitte ein Datum nennen, wo die morgendliche Blockade nicht friedlich war. Da sagte er nichts mehr. Ansonsten nur Platzverweis, keine Nötigungsanzeige. Ausserdem haben sie uns heute mal wieder zur Beweissicherung gefilmt. Und sogar gefilmt, wie sie uns den Platzverweis gegeben haben.“

Vielen Dank all den unermüdlichen, die heute Morgen ans GWM gekommen sind und einmal mehr ihren Protest gegen das Wahnprojekt kundgetan haben!

Oben bleiben!

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12.07.2011 #s21 #gwm Heute früh waren die Bauarbeiter g’scheiter als wir

Nach fast genau einem halben Jahr, in dem wir nun schon täglich vor den Baustellentoren stehen, passierte heute mal wieder etwas unvorhergesehenes: die Bauarbeiter von Hölscher-Bau & Co. sind heute früh bereits weit vor 6 Uhr ins GWM gekommen. Als ich kurz vor 6 an der Parkseite des GWM vorbeilief, waren die Rolltore bereits geöffnet und es wurde schon schwer geschafft. Da die Blockade offiziell erst um 6 Uhr beginnt, haben sie uns geschickt umgangen und uns vorerst ins Leere laufen lassen 🙂
Dabei waren wir bereits um kurz nach 6 über 40 Blockierer, eine Stunde später bestimmt 70 bis 80. Aber es kam kein Baufahrzeug mehr. Da die Polizei aber auch wie jeden Morgen zur Einfahrt am GWM kam und sogar die Einsatzleitung vor Ort war, blieben wir länger als geplant, da nicht auszuschließen war, dass nicht doch noch etwas angeliefert wird oder aber die Betonsockel, die gestern mit zwei Tiefladern angeliefert wurden, herausgeschafft werden sollten. Ich bin um 8 Uhr gegangen, bleibe aber wachsam und bereit, falls doch noch etwas passiert, schnell wieder vor Ort zu sein.
Natürlich werden wir unsere Strategie anpassen und auf die neue Situation reagieren. Verlegen wir also den Beginn unserer täglichen Blockaden eine Stunde vor – mal sehen, wie lange dieses Spiel klappt 😉
Nachdem wir gestern nach der Montagsdemo zur Feier unseres halbjährigen Bestehens in den Biergarten gingen, gab es heute früh sogar noch Sekt – natürlich aus Gläsern, denn so etwas feiert man stilvoll! Wir haben nicht auf das nächste halbe Jahr angestoßen, denn es wird nicht mehr so lange dauern, sondern auf das baldige Ende von S21.
Der SWR war auch vor Ort mit einem Kamerateam. Die Reporterin wollte einen Bericht machen, in dem deutlich wird, dass die Proteste friedlich sind und die Blockaden bereits sehr routiniert ablaufen. Dieses Ansinnen ist nobel und natürlich nur zu unterstützen – gleichwohl frage ich mich, warum der SWR die Friedlichkeit überhaupt in Frage stellt und warum erst jetzt, nach über einem halben Jahr täglicher Blockadeaktionen, so ein Bericht gemacht wird, denn wir waren bei den Blockadefrühstücken bisher immer friedlich. Das SWR-Funkhaus steht keinen Kilometer Luftlinie vom Bahnhof und unseren täglichen Aktionen entfernt, ich habe aber oft den Eindruck, als ob dazwischen Hunderte von Kilometern, wenn nicht gar Welten lägen, so selten und so realitätsfremd von diesem Sender über die morgendlichen Aktionen berichtet wird.
Und da wundert sich die tagesschau, dass sich der Protest gegen Stuttgart21 seine eigene Öffentlichkeit mit eigenen Zeitungen und Informationswegen schafft (unter anderem auch diesen meinen Blog), dabei ist das nur die sehr vernünftige und gottseidank auch schnelle Reaktion des Widerstands auf die Unfähigkeit der etablierten Medien, objektiv und sachlich über S21 zu berichten.

Oben bleiben!

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11.07.2011 #s21 #GWM Frühstücksblockadebericht zum 6-monatigen Jubiläum

Heute früh waren bereits vor 6 Uhr vier Wannen direkt gegenüber der Einfahrt zum GWM postiert, eine weitere stand am Südausgang des Bahnhofs und fünf weitere in Richtung Wolframstraße. Gegen 6:15 kam der erste PKW, kurz darauf die Hölscherbusse und der übliche Smart. Es waren etwa 25 Befürworter eines vernünftigen Bahnhofs vor Ort und hinderten die Fahrzeuge an der Einfahrt ins GWM. Die Polizei schaute dem Treiben zu und wartete auf die Einsatzleitung. Diese kam um kurz nach 7 Uhr. Zwei kleinere Polizeitrupps wurden rechts und links der Einfahrt postiert, es kam die Durchsage an die füns Blockierer, die sich vor das rechte Bautor gesetzt hatten. Als diese nicht aus dem Weg gingen, wurden die Fahrzeuge um die Fußgängerinsel herum durch das linke Bautor geleitet. Als alle Fahrzeuge eingefahren waren, zog die Polizei wieder ab und wir dann auch. Es gab keine Platzverweise, keine Personalienfeststellung oder Anzeigen.

Die PR der Bahn wirkt. Als ich am Wochenende meine Mutter besuchte, sprach sie mich auf den „lebensgefährlich verletzten Polizisten“ an, der bei der „Eskalation“ am 20.06. so schwer verletzt worden wäre. So falsch und übertrieben, wie alle Medien über diesen Montag berichtet haben, ist das kein Wunder – macht mich aber auch immer wieder sauer.

Am Sonntag war ich in der Friedenskirche, wo unser MP Kretschmann eine Predigt hielt. Wieder war ich sehr angetan von ihm, von seiner überlegten, natürlichen und unaufgeregten Art und seiner sehr verständlichen und gut strukturierten Ausdrucksweise. Wie an der Volksversammlung auf dem Marktplatz sprach er auch in der Friedenskirche über sein Verständnis von Demokratie, Engagement und Wahrheit. Demokratie lebt vom Engagement aller, eine Demokratie ohne Engagement, Diskussion und Streit kann nicht überleben. Das Engagement darf aber keines der absoluten Wahrheiten sein, sondern sollte mit einer Gelassenheit einhergehen, die auch Kompromisse und andere „Wahrheiten“ zulässt.

Außerdem habe ich am Wochenende in der ZEIT einen Artikel gelesen, der im Prinzip gut ist, aber doch einige eigenartige argumentative Wendungen nimmt. „Stuttgart – was nun?“ (http://www.zeit.de/2011/28/01-Stuttgart-21) Fazit des Artikels ist, dass Stuttgart 21 gebaut wird, der Widerstand aber nicht vergeblich gewesen sei, sondern das Land für zukünftige Projekte verändert hätte. Ich frage mich nur, wie die Autorin auf ihre Schlüsse kommt. Sie sagt, dass der SPIEGEL belegt hätte, dass die Bahn die letzten Jahre mit gefälschten und geschönten Zahlen gearbeitet hätte. Im nächsten Absatz spricht sie dann davon, dass das Projekt alle demokratischen Instanzen durchlaufen hätte und es rechtskräftige Verträge gäbe. Die demokratische Legitimierung scheint für die Autorin durch den SPIEGEL-Bericht nicht in Frage gestellt zu sein. Ist ein Projekt demokratisch Legitimiert, wenn offensichtlich die entscheidenden Instanzen angelogen und dem Projekt auf der Basis geschönter Zahlen zugestimmt haben? Weiterhin schreibt die Autorin, dass die Gegner S21 akzeptieren müssten, wenn der Stresstest bestanden wäre. Dies ist ein weiterer Trugschluss, denn in Geisslers „Schlichterspruch“ sind neben dem Stresstest noch einige weitere Bedingungen genannt, die die Bahn trotz vielleicht bestandenen Stresstests bis heute nicht erfüllt hat: so zum Beispiel Barrierefreiheit, Notfallkonzept, Grund- und Mineralwasserschutz. Im übrigen muss immer wieder auch darauf hingewiesen werden, dass es für den für das Projekt existenziellen Abschnitt des Filderbahnhofs noch immer keinen rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss gibt. Es wird gebaut, obwohl eben noch nicht alle Instanzen durchlaufen sind.

Gestern vor 6 Monaten fing die zweite Widerstandsphase (nach dem Abriss des Nordflügels und dem dann folgenden Baustopp während der „Schlichtung“) an. 6 Monate tägliche Frühstücksblockade – das werden wir heute nach der Montagsdemo feiern. Und wir bleiben oben! Wenn es sein muss, gehen wir dafür auch noch weitere 6 Monate auf die Straße!

(Heute leider nur mit Film und ohne Fotos)

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8.7.2011 #s21 Frühstück am #GWM: „… und wir hoffen, dass Sie friedlich bleiben!“

Lieber Holger,

wiederholt und heute erst wieder hast Du uns als Polizist morgens bei unseren Blockadeaktionen geklagt, dass die Arbeiter, die wir jeden Morgen daran hindern, ihrer Arbeit nachzugehen, so viel aushalten müssten. Dass die Situation der Arbeiter schwierig ist, stimmt, aber ich habe den Eindruck, dass sie sich im großen und ganzen daran gewöhnt haben, erst einmal eine Stunde vor der Einfahrt des GWM zu stehen und sich das „viel Aushalten“ durchaus in Grenzen hält. Nicht anders ist es doch zu erklären, dass sie jeden Morgen routiniert auf der Abbiegespur parken und sich umgehend mit Kaffee und Brötchen aus dem Bahnhof versorgen und daraufhin zeitungslesend im Auto sitzen oder sich mit ihren Kollegen am Auto unterhalten. Den meisten Arbeitern ist auch klar, dass sich unsere Blockadeaktionen nicht gegen sie persönlich richten, sondern gegen das Projekt im Allgemeinen. Natürlich nerven wir, aber eine Blockade geht eben einfach nicht anders.

Lieber Holger, Du hast ja zwei Augen und auch zwei Ohren, mit denen Du sehen kannst, was sich so tut, und womit Du auch hören kannst, was so gesprochen wird. Nun sagst Du auch, dass die Arbeiter deshalb so viel aushalten müssten, weil wir sie ja immer beleidigen würden. Hierzu kann ich Dir nur raten, Deine Augen und Ohren zu benutzen. Heute wie im vergangenen halben Jahr, in dem wir nun schon morgens vor dem GWM stehen, haben wir niemals von uns aus die Arbeiter beleidigt! Dafür lege ich meine Hand ins Feuer! Unsere Wut richtet sich nicht gegen die Arbeiter, genauso wenig gegen die Polizei, sondern gegen das Projekt und die vielen dreist lügenden Protagonisten. Natürlich ist es zu Diskussionen mit Arbeitern gekommen und bestimmt fielen dort auch mal härtere Worte – dies aber immer nur dann, wenn uns ein Arbeiter aus Wut beschimpft oder blöd angemacht hat oder meinte, uns belehren zu müssen, was wir dürfen und was nicht. Erst vor wenigen Tagen stieg ein Arbeiter aus seinem Wagen und beschimpfte uns aufs übelste. Wer hier also beleidigt und wer viel aushalten muss, ist sicher differenzierter zu betrachten, als Du es tust.

Lieber Holger, Du störst Dich daran, dass der Protest und Widerstand ja gar nicht demokratisch sei. Nun, ich bezweifle, dass Du einen so tiefen Einblick in die Strukturen und Prozesse des Widerstands hast, um das fundiert zu beurteilen. Ich kann Dich aber trösten, es gibt genug Gruppen im Widerstand, die sich ausgesprochen basisdemokratisch organisieren. Ein Großteil ist aber überhaupt nicht organisiert, so dass die Kategorie der Demokratie hier gar nicht greifen kann. Ich bin mir sicher, dass es nicht zu verstehen ist, wie man sich ganz ohne Organisation, Chefs, Befehle, Hierarchien ganz freiwillig, aus eigenem Antrieb und aus freiem Entschluss und sogar ohne Verabredung jeden Morgen vor das GWM stellen kann. Aber so ist es! Du magst – wie so viele andere auch – glauben, dass Matthias von Hermann unser Chef ist. Auch da kann ich Dir nur sagen, dass jeder den Job tut, den er tun will – und wenn sich MvH als Pressesprecher sieht, soll er das, das ist mir Jacke wie Hose, ich habe mit ihm nichts zu tun, er mit mir nicht, und trotzdem akzeptiere ich seine Rolle und er die meinige. Ich empfange keine „Befehle“ und richte mich nur nach mir – genauso wie das viele, viele andere machen – und trotzdem funktionierts. Unglaublich, oder? Da spielt die Kategorie „Demokratie“ schlicht und einfach keine Rolle.

Lieber Holger, als Mitglied des Anti-Konflikt-Teams weißt Du bestimmt gut, wie man deeskaliert. Umso erstaunter waren wir heute früh, als wir wie jeden Morgen die Baufahrzeuge an der Einfahrt ins Gelände des GWM hinderten, dass Du uns in Deiner Aufforderung durch den Lautsprecher Deines schönen Polizeiautos darauf hinwiest, dass Du hoffst, dass wir friedlich bleiben würden. Du bist ja nun lange genug dabei, um zu beurteilen, wie unsere Blockade-Aktionen ablaufen. Zur Erinnerung: Wir stehen seit dem 10. Januar dort, das sind bis heute etwa 120 Arbeitstage. Und nun nenne mir bitte einen einzigen Tag dieser 120 Tage, an dem die morgendliche Blockade nicht friedlich verlief? Bitte nur einen? … Aha, siehst Du, da muss irgendwas mit den Synapsen schief gelaufen sein, denn bisher waren die Blockaden IMMER friedlich. Dennoch schön, dass Du hoffst, dass das auch heute so sein möge – und wir haben Dich ja auch nicht enttäuscht, oder?

Deshalb wünsche ich auch Dir, dass Du oben bleiben mögest! Und bitte lass die subtile Kriminalisierung in Deinen Ansprachen und halte Dich an Deinen Zettel, auf dem ja wortwörtlich drauf steht, was Du uns vorlesen musst, um die Blockade korrekt räumen zu dürfen!

P.S. Ach, eins noch: lieber Holger, Du sagst auch, dass so viele abgesprungen seien von „dem Widerstand“ und dass wir immer weniger würden. Du kannst ja mal die Teilnehmerzahlen der Demonstrationen analysieren (also die echten, nicht die kommunizierten 😉 – und Du wirst sehen, dass das nicht so ganz stimmt. Natürlich sind wir keine 50.000 mehr wie an der Demo nach Eurem grandiosen Wasserwerfereinsatz, aber Du kannst Dir gewiss sein, dass die Zahlen konstant sind oder sogar, nach Eurer übereilten und übertriebenen Hausdurchsuchungsnummer gestern, vielleicht sogar wieder steigen.

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Und wieder ein Beweis für die #s21 Seilschaften … Ablenkungsmanöver, Kriminalisierung, Provokationen trotz fehlender Legitimation

Es ist schon erstaunlich, wie gut die Seilschaften der S21-Befürworter und der alte Filz im Ländle noch funktionieren. Die Strukturen und Routinen, die sich in 58 Jahren herausgebildet und etabliert haben, lassen sich einfach nicht innerhalb weniger Wochen stören. Anders sind die Vorgänge der letzten Wochen nicht zu erklären. Angefangen mit den gezielt gestreuten und von der Presse unkritisch weitergegebenen Gerüchten um die Stresstest-Ergebnisse über die tagelange Medienhetze auf Winfried Hermann bis hin zu den heutigen Hausdurchsuchungen im Parkschützerbüro und einigen Aktivisten. Diese Vorgänge finden ein enormes Medienecho und überlagern die wesentlich wichtigeren und empörenderen Vorgänge um die gemeinsame Kungelei der Bahn mit der früheren Landesregierung in Bezug auf die „geschönten“ Kosten von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke, nur durch die die Neubaustrecke überhaupt vom Bundestag in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde. Erschreckend, warum sich kaum jemand darüber empört, dass der Bundestag gezielt angelogen wurde!  Natürlich berichteten die Medien darüber – aber der Bundestag hat es mit der Mehrheit der CDU- und FDP-Fraktion abgelehnt, sich mit dieser Thematik zu befassen. Eine Schande ist es, dass sich die Mehrheit des Bundestags so ignorant verhält, wenn es um dreiste Lügen und um einige Milliarden Steuergelder geht! Durch die Hausdurchsungen ist dieses Thema nach nur einem Tag auch schon wieder in den Hintergrund gerückt.

Was heißt es für ein Projekt, dessen unbeugsamer Widerstand aktuell und tagtäglich kriminalisiert wird und gezielte Provokationen und Repressionen über sich ergehen lassen muss, wenn dieses Projekt ganz offensichtlich keine demokratische Legitimation besitzt? Warum hat es keine Folgen, wenn eine Bundestagsentscheidung auf Lügen basiert? Warum tun Staatsanwaltschaft, Polizei und Regierung so, als ob alles in Butter sei und machen routiniert weiter wie gehabt? Wer ist noch Anwalt des Bürgers und seines Geldes, wenn die lokalen Medien im Land und die alten Seilschaften der letzten Landesregierung mit Deckung der bürgerlichen Fraktionsmehrheit im Bund tatkräftig und ganz ungeniert verhindern, dass diese schwerwiegenden Lügen endlich Konsequenzen haben?

Da hilft nur eins: wir machen weiter und bleiben oben – laut, unbeugsam, kreativ und friedlich!

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7.7.2011 #s21 #gwm Frühstücksblockade-Bericht

Guten Morgen Stuttgart!

Um 6 Uhr waren wir zu dritt, um 6:30 Uhr schon zu 15 und um 7 Uhr wahrscheinlich so gegen 20. Es regnete, aber wir sind ja nicht aus Zucker und haben bereits ganz anderem Wetter wochenlang getrotzt. Um 6:30 kamen auch die ersten Hölschers angefahren, die Polizei ließ aber auf sich warten. Um kurz vor sieben kamen dann die ersten Busse, irgendwann auch der Einsatzleiter. Dieser stellte sich mit dem Wagen vor die Blockade und machte sein Sprüchlein durch die Lautsprecheranlage. Die Versammlung wurde von der Polizei durch die Ansprache nicht aufgelöst. Viele gingen bei Seite, eine Handvoll setzte sich an den Rand der Straße oder auf den Bordstein der kleinen Verkehrsinsel. Es war aber Platz genug, dass die Autos ins GWM hätten fahren können, erst recht als die Bereitschaftspolizei anmarschiert kam und die eine Seite der Einfahrt komplett frei machte. Rein theoretisch hätten die Fahrzeuge wie am Anfang der Woche auch um die Insel herumgeleitet werden können, um ins GWM hinein zu fahren. Außerdem saßen die Blockierer so weit am Rand der Fahrbahn, dass sie die Fahrzeuge nicht wirklich blockiert haben. Die Polizei wollte aber offenbar mal wieder räumen, so dass, nachdem nochmals 5 Bereitschaftswannen angefahren kamen, alle Blockierer auf einmal jeweils von zwei Polizisten angesprochen wurden, ob man sie wegtragen solle oder ob sie freiwillig mitgingen. Alle gingen mit, so dass gegen 7:30 die Einfahrt frei war. Die Mitgenommenen erhielten einen Platzverweis bis 24 Uhr und eine Anzeige wegen des Verdachts der Nötigung, der sich heute wirklich nicht belegen lässt, da spätestens als die Polizei vor Ort war, kein Fahrzeug genötigt wurde, dort zu stehen, wo sie denn standen. Sei es drum. Heute hingen die Karten, wo der Platzverweis gilt und auch die rechtliche Belehrung an beiden Bustüren als Ausdruck, so dass die Polizei nicht für jeden einen Ausdruck bereit halten muss – wobei wir sowieso nur in den seltensten Fällen einen schriftlichen Platzverweis mit Lagekarte erhalten haben. Als alle Personalien aufgenommen waren, verließen sowohl die Polizisten als auch wir den Bereich um die GWM-Einfahrt.

Die Presse und auch die Polizei versuchen weiterhin, uns einzuschüchtern. Anders ist es nicht zu erklären, dass in der StN und in der StZ gestern im Bericht zu den Vorkommnissen vom 30.09. geschrieben steht, dass weiterhin natürlich Wasserwerfer eingesetzt werden können (man muss sich nur jetzt vorher Gedanken machen, wie Verletzte versorgt werden können!? – Dass das nicht bereits immer gemacht werden muss??), auch Pfefferspray kann Mittel der Wahl sein. Und das netteste: Blockierer, die wiederholt beim Blockieren auffallen, könnten laut des Berichts auch in Gewahrsam genommen werden. Diese Drohgebärden sollten sich alle Befürworter von S21 sparen, denn inzwischen sollte klar sein, dass wir uns davon nun überhaupt nicht beeindrucken lassen. … Und die ganz aktuelle Meldung, dass seit heute früh das Parkschützerbüro und die Wohnung von MvH von der Polizei durchsucht wird, passt ja in diese Reihe. Ruhe bewahren und sich nicht einschüchtern lassen!

Oben bleiben!

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6.7.2011 #s21 Über den unterschiedlichen Umgang mit „Lügen“

Vor nicht einmal zwei Wochen brach über Winfried Hermann eine mediale Welle der Empörung herein. Er hätte wissentlich die Unwahrheit gesagt, gelogen und verheimlicht. Er wurde von den Medien und von der Opposition in die Ecke gedrängt, dass einem bange werden konnte. Erst wenige Wochen im Amt war dieses Schauspiel ein Paradebeispiel für die Funktionstüchtigkeit der Bahn-PR-Maschinerie und der Funktionsuntüchtigkeit der Ministeriumskommunikation einer neu gewählten Regierung. Hermann hat schließlich zugegeben, sich unklar ausgedrückt zu haben – und ich nehme ihm das ab. Er hat nicht klug agiert und hätte bestimmt an der einen oder anderen Stelle besser den Mund gehalten, aber dass ihm nicht sämtliche, also ALLE Unterlagen für den Stresstest vorlagen, wird niemand bestreiten, der die Bahn und ihre Geheimniskrämerei kennt. Weder die Öffentlichkeit noch Regierungen oder Geschäftspartnern werden von ihr umfassend und transparent informiert. Umso erschreckender war es, wie eine tagelange überregionale Hetzjagd auf Hermann stattfand, die sogar vor dem Bundestag nicht Halt machte.

Erst vor wenigen Tagen kam erneut ans Licht, dass die Bahn bei Stuttgart 21 über viele Jahre mit sehr unterschiedlichen Kosten rechnete und die kommunizierten Kosten immer nur auf dem Bestfall basierten – man könnte auch sagen: die Bahn hat die Kosten systematisch schöngerechnet. Gestern kam nun (erneut) ans Tageslicht, dass die Bahn auch bei der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm mit frisierten Zahlen agierte. Ganz offensichtlich wurde der Bundestag von der Bahn und mit Wissen der alten Landesregierung belogen, damit die NBS in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde. Natürlich steht entsprechendes heute in der Zeitung – in den SWR-Radionachrichten war heute davon aber schon nichts mehr zu hören. Wie kann es sein, dass ein neuer Minister, der sich in einer nun wirklich nicht entscheidungsrelevanten Sache unklar und ungeschickt ausgedrückt hat und der Lügen bezichtigt wird, tagelang mediale und oppositionelle Prügel einstecken muss, während über das bewiesene Belügen des Bundestags durch die Bahn zwar berichtet, aber offenbar schnell wieder zur Tagesordnung zurückgegangen wird? Der Bundestag hat auf Basis der Lügen der Bahn ein Projekt in den Verkehrswegeplan aufgenommen, das einige Milliarden Euro an Steuergeldern verschlingt. Wo bleibt hier die Empörung? Wer fordert hier Konsequenzen?

Die einzige Konsequenz, die jeder aufrechte Demokrat daraus ziehen muss, ist: das Projekt Stuttgart 21 ist NICHT demokratisch legitimiert, da der Bundestag und auch die Öffentlichkeit über die wahren Kosten bewusst belogen wurden. Die auf Lügen basierende Entscheidung des Bundestages zur Finanzierung dieses Projekts muss daher revidiert werden!

Oben bleiben!

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Kommentar zur repräsentativen #s21 Lügenpackbefragung des sog. „Kommunikationsbüros“

Als seriöser Marktforscher, der ich tagtäglich mit Kundenbefragungen zu tun habe, kann ich mich nur wundern, wie das Leipziger Institut für Marktforschung eine derart unseriöse Auftragsforschung übernehmen konnte wie die des sogenannten Kommunikationsbüros, die gestern in den Medien veröffentlicht wurde und den Eindruck erweckt, als ob die Mehrheit der Bevölkerung auch in Stuttgart klar für S21 sei. Natürlich ist die Stuttgarter Presse gleich darauf angesprungen und plappert – erneut vollkommen kritiklos – die veröffentlichte Pressemitteilung der Bahn nach (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stadt-vs-land-umfrage:-mehrheit-fuer-stuttgart-21.a71ad1cc-542e-49a2-8205-2f3be93605e8.html).

Normalerweise unterliegen Marktforschungsinstitute den Standesregeln des Berufsverbands BVM bzw. ESOMAR. Im „ICC/ESOMAR internationaler Kodex für die Markt- und Sozialforschung“ heißt es (nachzulesen unter http://www.bvm.org):

„Artikel 1 – Grundprinzipien
(a) Marktforschung muss legal, redlich, wahrheitsgemäß und objektiv sein und in Übereinstimmung mit angemessenen wissenschaftlichen Prinzipien durchgeführt werden.
(d) Marktforschung muss klar von nicht-forschenden Tätigkeiten unterschieden und getrennt werden, einschließlich aller kommerzieller Tätigkeiten, die auf Einzelpersonen abzielen (z. B. Werbung, verkaufsförderung, Direktmarketing, Direktverkauf usw.).“

Darüber hinaus gibt es anerkannte Standards, nach denen sich Marktforschungsinstitute richten müssen, niedergelegt in den „Standards zur Qualitätssicherung in der Markt- und Sozialforschung“:

„Gewöhnlich wird die Forschungskonzeption in einen Fragebogen oder Leitfaden umgesetzt. Man muß davon ausgehen, daß die Fragestellungen des Auftraggebers immer der Transformation in Forschungsfragen bedürfen. Hierin liegt eine besondere Leistung des Markt- und Sozialforschers. Die Forschungsfragen müssen dem Denken und Verständnis der Befragten entsprechen. Bei neuen Fragestellungen empfiehlt es sich, zunächst in einer Pilotuntersuchung die relevanten Aspekte des Problems zu erfassen und ein Hypothesengerüst für die eigentliche Untersuchung zu entwickeln.
Inhalt und Aufbau des Fragebogens können den Erkenntniswert der Untersuchungsergebnisse beeinflussen. Deshalb ist die mögliche Wirkung der Formulierung und Abfolge der einzelnen Fragen auf die Untersuchungsergebnisse bei der Umsetzung der Forschungskonzeption zu berücksichtigen.“

Gerade bei den Standards zur Qualitätssicherung sind Zweifel berechtigt, ob das Institut hier ordentlich gearbeitet hat. Vor dem Hintergrund des langanhaltenden Streits zwischen Befürwortern und Gegnern hätte sich das Institut zumindest besser informieren müssen, bevor es folgende Fragen in den Fragebogen übernahm:

„Halten Sie es für sinnvoll, eine solche Abstimmung durchzuführen, nachdem der Bau an verschiedenen Stellen bereits begonnen hat?“ Die Akzeptanz einer Volksabstimmung ist eine prinzipielle. Der Nachsatz impliziert, dass es bereits eigentlich zu spät wäre und man mit der Abstimmung eh nichts mehr ändern könnte. Dass hier eine andere Antwortverteilung entsteht, als wenn man nur den ersten Halbsatz als Frage stellen würde, ist klar.

„Wenn Sie sich das Bahnprojekt als eines unter anderen großen Infrastrukturprojekten in Deutschland vor Augen führen – welche Bedeutung hat es aus Ihrer Sicht insgesamt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland?“ Hier muss man sich fragen, wie ein normaler Bürger die Bedeutung eines regionalen Bahnhofsprojekts für den „Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland“ überhaupt beurteilen können soll. Was ist der „Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland“? Nach welchen Kriterien sollte diese „Bedeutung“ gemessen werden? Das sind leere Phrasen, die keinerlei Erkenntnisgewinn erbringen und in seriöser Markt- und Meinungsforschung nichts zu suchen haben.

„Das Land Baden-Württemberg soll für das Teilprojekt Stuttgart 21, also für alle Bauarbeiten in Stuttgart insgesamt rund 800 Millionen Euro zahlen. Ein Ausstieg aus diesem Teil des Bahnprojekts, ohne dass es zu einem Bau kommt, kostet das Land mehr als 1 Milliarde Euro – wäre also teuerer. Ist Ihnen das bekannt?“ Diese Fragestellung suggeriert eine Tatsache, die nicht bewiesen ist und dadurch natürlich zu falschen Antworten führen muss, die niemals die Wirklichkeit widerspiegeln können. Wie teuer ein Ausstieg würde, ist bisher nicht klar – und von über 1 Milliarde Euro spricht fast niemand. Das als Tatsache hinzustellen, ist nicht seriös – und führt eben zu den vom Auftraggeber gewünschten Antworten.

„Sollte das Land unter diesen Umständen einen Ausstieg in Erwägung ziehen?“ Wenn man davor gefragt wird, ob einem bekannt ist, dass der Abbruch teurer sei als der Bau, wird hier jeder rational denkende Mensch natürlich sagen, dass weitergebaut werden soll.

Insgesamt und wie so oft wird nicht zwischen dem Bahnhofsneubau in Stuttgart und der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm unterschieden. Dies ist aber für ein korrektes Meinungsbild unerlässlich. Desweiteren: Je nachdem, in welcher Reihenfolge die Fragen gestellt wurden, wird die Frage: „Sind Sie für oder gegen das Bahnprojekt?“ auch entsprechend unterschiedlich ausfallen. Frage ich es zu Anfang der Umfrage, wird sich ein komplett anderes Bild ergeben als wenn ich diese Frage nach den zahlreichen sehr suggestiven Fragen beantworten soll.

Dies alles lässt nur den Schluss zu, dass das Institut nicht sauber gearbeitet hat und sich zum Handlanger der PR-Abteilung der Bahn und des „Kommunikationsbüros“ von S21 gemacht hat. Die Suggestivität der Fragen muss jedem ins Auge fallen – auch einem Institut, das in Leipzig ansässig ist.

Ich werde als potenzieller Auftraggeber auf jeden Fall bei dem Institut um eine Stellungnahme bitten.

Oben bleiben!

Update: und es gibt sie noch, die guten, überzeugenden Darstellungen über Sinn, Zweck und Nutzen bzw. Unsinn, Unzweck und Unnutzen von S21: http://copywriting.de/archives/913

 

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5.7.2011 #s21 Bericht zur heutigen SeniorInnen-Blockade am GWM

Heute früh trafen sich ab 6 Uhr wieder zahlreiche Befürworter eines vernünftigen, zukunftsorientierten Bahnverkehrs in Stuttgart an der Zufahrt zum Grundwassermanagement, darunter auch sehr viele Seniorinnen und Senioren, die die heutige Frühstücksblockade tatkräftig unterstützen wollten. Insgesamt waren es über 100 Blockierer, die ab 6:30 etwa 6 Fahrzeuge von Baufirmen an der Einfahrt hinderten. Die Trommlergruppe Lokomotive heizte schon ab 6 Uhr kräftig ein. Die Polizei kam nur sehr zögerlich. Gegen 7 Uhr kam die Einsatzleitung, wobei zu dieser Zeit nur ein Bereitschaftsbus vor Ort war. Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bis dann so viel Polizei vor Ort war, dass mit der Räumung begonnen werden konnte. Es gab zwei Durchsagen der Polizei, die in Pfiffen unterging, dann wurden die ca. 30 Sitzblockierer von der Polizei umkreist und seeeehr langsam geräumt. Als ich um 8:30 ging, saßen noch etwa 10 vor dem Tor, so dass die Blockade wahrscheinlich so gegen 9 Uhr beendet sein wird.

Insgesamt verlief die Blockade gut und friedlich, die Polizei ließ sich irgendwie gefühlt mehr Zeit als sonst. Wir dürfen gespannt sein, welche Fotos in der BLÖD erscheinen, die war nämlich mit einem Fotografen vor Ort, später dann auch der SWR mit Kamerateam. Irgendwann gesellte sich auch vH zur Blockade und gab eifrig Interviews.

Dann also bis morgen früh an selber Stelle zur selben Zeit. Wir wollen doch mal sehen, ob unser schlichter Geißler recht hat, wenn er sagt: „Der Bahnhof wird sowieso gebaut, das sage ich nur mal so nebenbei.“ Wie soll das funktionieren, wenn jeden Tag die Baustellen für mehrere Stunden blockiert werden, sage ich auch mal nur so nebenbei.

Oben bleiben!

 

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4.7.2011 #s21 Gewerkschafter- und Elefanten-Blockade am #GWM dauert an

Also wenn Gewerkschaften eins können, dann ist es Menschen mobilisieren! Heute früh um 6 Uhr standen bereits an die hundert Demonstranten an der Einfahrt zum GWM. Bereits ab halb sieben wurden die üblichen Hölschers und Co. blockiert  So früh am morgen so viele Blockierer hatten wir bisher selten. Ein Kamerateam war vor Ort, ansonsten war leider nicht viel Presse zugegen. Zeitgleich mit dem ersten Baufahrzeug kam auch wieder die Polizei und baute recht schnell den Laufstall auf dem Kamerabus auf und filmte die Szenerie. Nach und nach kamen dann auch die Busse der Bereitschaftspolizei. Gegen 6:45 fing die Rede zur Kundgebung an und dauerte bis kurz nach sieben. Direkt im Anschluss an die erste Rede kam die erste Durchsage der Polizei, die allerdings in Pfiffen und Obenbleiben-Rufen unterging. Dann folgte noch eine Rede der Gewerkschafter und die Polizei schaute weiterhin zu und wartete ab. Auch danach wieder eine Durchsage der Polizei mit Pfeiffkonzert. Schließlich setzten sich 50-60 Gewerkschafter und weitere Befürworter eines heilen Schlossgartens vor die Einfahrt und blockierten diese, etwa zeitgleich marschierten die ersten Bereitschaftspolizisten auf. Die Sitzblockierer wurden von einer BFE-Einheit eingekreist (Personalmangel??), außerdem wurde versucht, das Gebiet etwas weiträumiger abzusperren, was aber nur schlecht gelang. Ziemlich unkoordiniert standen Polizeiketten auf der Straße herum. Es dauert bis 7:30 bis schließlich 4 Wannen Verstärkung anrückten. Dann wurden die ersten vier Blockierer geräumt. Die Polizei hatte allerdings nur einen Bus zur Personalienfeststellung, so dass sich gleich eine Schlange bildete. Außerdem waren es offenbar zu wenig Polizisten, um die Blockade schnell und effizient zu räumen. So dauerte es bis gegen 8, als weitere zwei Blockierer ans Ende der Schlange geführt wurden. Es saßen aber, als ich kurz nach 8 Uhr ging, immer noch sicher 40 Leute vor dem Tor. Wenn die Polizei also keine Verstärkung geholt hat, räumen sie warhscheinlich noch bis 10 Uhr 🙂

Bemerkenswert war heute, dass extra fünf Wilhelma-Elefanten herbeigeschafft wurden, die bei der Blockade mithalfen 😉 Außerdem hat sich ein Proler zur Blockade verirrt, stand eine ganze Weile auch auf der Straße und hörte der Kundgebung zu, ging dann zur Polizei und stand dort herum. Schließlich war ihm wohl langweilig und er meinte, etwas provozieren zu müssen. Gottseidank sind wir aber nicht näher auf seine Provokationen eingegangen, so dass er irgendwann abzog. Ignorieren ist eh das beste Mittel gegen lästige S21-Befürworter. Weiterhin gab es viel Musik, auch international, es wurde viel gesungen, die Stimmung war wirklich gut. Auch zwei Piraten aus dem Park kamen zur Blockade und mischten diese ein bisschen auf – mit großer Piraten- und noch größerer Alkoholfahne ;-), waren aber insgesamt friedlich.

Morgen wollen sich die „SeniorInnen gegen Stuttgart 21“ am GWM treffen. Das sollten alle, die können, durch ihre Anwesenheit unterstützen!

Oben bleiben!

 

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30.06.2011 #s21 Bericht über die heutige Frühstücksblockade und Neuigkeiten zum Stresstest

Einen wunderschönen guten Morgen!

Heute hat sich eigentlich nahezu alles wie gestern ereignet. Wir waren ca. 15 Personen, ein paar blockierten sitzend die Einfahrt. Die Polizei kam irgendwann mit 8 Wannen, hielt die Blockierer in Schach, ließ die 8 Fahrzeuge um die kleine Fußgängerinsel herum in die Einfahrt des GWM fahren und zog wieder ab. Die Stimmung war gut, heute war auch einmal wieder der Bruchsaler Einsatzleiter vor Ort, außerdem filmte ein Fernsehteam von arte, allerdings nicht speziell für einen Bericht zu S21 sondern für irgendetwas allgemeineres.

Nachdem die Blockade nun zweimal umfahren wurde, wird meiner Meinung nach eine Änderung der Taktik nötig. Wir lassen uns was einfallen, sind ja kreativ 😉

Inzwischen gibt es Berichte darüber, dass die SMA den Stresstest wohl doch nicht einfach so durchwinkt, sondern einige gewichtige Zweifel an den Ergebnissen hat. Man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt. http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=8253260/1qw3ir0/index.html

Außerdem gab es gestern abend einen Bericht im NDR über die Berichterstattung zu S21. Der Bericht entlarvt die unkritische Berichterstattung zu den Stresstestergebnissen, die PR-Macht der Bahn und die Hetzkampagne gegen Hermann:: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medien_politik_wirtschaft/stuttgart191.html … nachdem nun der Film im NDR nicht mehr vorhanden ist (ein Schelm, der böses dabei denkt), hier nun der Youtube-Link, denn: das Netz vergisst nie etwas:

Und eine weitere, sehr gute Beschreibung des Verhaltens der Medien in den letzten Tagen findet sich auch hier: http://21einundzwanzig.de/1227/schwarzer-montag-und-stresstest-bluff

 Im Gelände des GWM stehen übrigens erste Stahlträger zur Führung von Wasserrohren. Auch sind die blauen Tanks seit gestern ganz oben angeschlossen.

Vor allem für unseren Verkehrsminister ein lautes und überzeugtes: Oben Bleiben!

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29.06.2011 #s21 Fast hätten wir heute früh den Südflügel gestürmt …

Heute früh waren wir nur etwa 15 Personen, die mit ihrer Blockade gegen den „geballten Dilettantismus“ und den „Größenwahn“* der Bahn demonstrierten. Wieder standen 8 Fahrzeuge in Schlange vor dem Tor und warteten auf die staatlichen Helfershelfer, dass sie Einlass ins GWM erhielten. Dabei saßen nur einige auf der Abbiegespur – die weitere Einfahrt nach der kleinen Insel war frei und hätte genutzt werden können. Das versuchten die Dilettanten aber erst gar nicht, sondern riefen lieber die Polizei, die natürlich auch brav antrat. Nach kurzer Sichtung der Lage und einer Besprechung kam die Durchsage, dass wir den Platz räumen sollten und bei Zuwiderhandlung einen Platzverweis bekämen. Da einige sitzen blieben, kam die Bereitschaftspolizei anmarschiert und stellte sich um die Blockierer. Dann wurden die Fahrzeuge unter Polizeischutz sicher um die Insel herum geleitet und ins GWM hinein gelassen, während die Blockade weiterhin saß. Als alle Fahrzeuge drin waren, rückte die Bereitschaftspolizei ab, während die Blockade weiterhin saß. Als schließlich auch der Rest der Polizei und auch die Einsatzleitung wegfuhren, saß die Blockade immer noch auf der Abbiegespur – eine doch recht skurile Situation und ganz neue Erfahrung 🙂 Es wurde niemand geräumt, kein Platzverweis verhängt und auch sonst ist nichts passiert. Und dann war kein Baufahrzeug mehr da und keine Polizei, so als wäre nie etwas passiert …

Als wir dann so saßen, sahen wir, dass eine Tür an der Expressgüterhalle offen stand und ein DB-Arbeiter mit seinem Auto davor parkte und offensichtlich irgendetwas ein- oder auslud. Wir konnten es nicht lassen und sind einfach einmal zu fünft hinspaziert. Als wir ihm einen schönen guten Morgen wünschten und fragten, ob wir nicht auch mal dort hinein dürften, sah er uns in unserer gesamten erschreckenden Radikalität und Kompromisslosigkeit an, bekam sichtlich Angst, verschwand in dem Eingang und schlug uns die Tür vor der Nase zu. Also gingen wir wieder hinüber zu den Strohsäcken auf die Straße. Nach einigen Minuten kam er heraus und fuhr ziemlich schnell von dannen. Beinahe hätte es also eine Frühstückssüdflügelbesetzung gegeben 😉 (Hier noch der Link zum Live-Stream: http://bambuser.com/channel/Zwuckelmann/broadcast/1779040)

Danach führte mich der Weg wie jeden Morgen an der Mahnwache vorbei, wo ich endlich einmal wieder die Bepflanzung der ehemaligen Baum-Rondelle direkt hinter der Mahnwache sah. Unglaublich, wie schön und liebevoll diese ehemaligen Erdhaufen bepflanzt wurden und wie schön sie mittlerweile aussehen. Sogar einen Steingarten gibt es, Salat und Tomaten, bald werden die Sonnenblumen blühen. Vielen Dank allen, die sich hier so viel Mühe geben!

Oben bleiben! Und diesen Artikel lesen: * http://www.faz.net/artikel/C30351/stuttgart-21-der-groessenwahn-der-bahn-30450011.html

 

http://static.bambuser.com/r/player.swf?username=Zwuckelmann

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#s21 Update zur Lage in Stuttgart – für Nicht-Stuttgarter und wenig Informierte

Brief an meinen Bruder im Rheinland, der mein Tun nur am Rande mitverfolgt und mich gestern in den Tagesthemen gesehen hat. Dies nahm ich zum Anlass, einmal mehr über meine Situation und meine Beweggründe zu reflektieren, so dass ich diesen Brief einfach mal hier poste.

Lieber Oli,

Danke, dass Du uns darauf aufmerksam gemacht hast, dass wir in den Tagesthemen zu sehen waren. Gerade haben wir uns die Sendung genau angesehen und mussten wirklich scharf hinsehen, um uns zu erkennen. Aber wir haben es beim zweiten Anlauf geschafft 🙂 Wie konntest Du uns nur erkennen? Und wie Du siehst, protestieren wir tatsächlich munter weiter, auch wenn die Medien auf uns einprügeln und uns einhämmern wollen, dass wir doch nun endlich still sein sollen! Ich fragte mich während der Reportage in den Tagesthemen: wer ist hier trotzig? Wer ist unnachgiebig? Wie dargestellt die Demonstranten, die sich natürlich mit viel Herzblut engagieren, weil es um ihre Stadt, um ihren Park, um ihr Mineralwasser und um ihre ganz nahe Lebensumwelt geht; oder die Projektbefürworter, die endlich wollen, dass wir still sind und klein bei geben und endlich die Fresse halten und dafür alles in Bewegung setzen? Immerhin geht es um ein für die Bahn ausgesprochen lukratives Unterfangen. Wie meine Antwort hierzu aussieht, ist klar. Außerdem frage ich mich, wenn ich nun seit vielen Monaten regelmäßig auf die Montagsdemonstrationen gehe und die Menge nicht wirklich viel kleiner wird, ob sich so viele Leute so täuschen können? Man stelle sich vor: in Stuttgart gehen seit über einem Jahr Woche für Woche mehrere Tausend Leute auf die Straße und protestieren – wo gab es das jemals in dieser Ausdauer und Größe? Und warum schaffen es die Bahn und alle anderen beteiligten Befürworter nicht, mich und die vielen anderen davon zu überzeugen, dass das Projekt ein gutes ist? Ich bin doch insgesamt recht vernünftig, sehr vorsichtig mit Urteilen und durchaus einsichtig, lasse mich auch wirklich gerne eines Besseren belehren, … aber sobald man sich ein wenig mit den Details der Planung von Stuttgart 21 beschäftigt, können einem schon berechtigte und massive Zweifel über den Sinn dieses Milliardenprojekts kommen. Und die Bahn schafft es trotz aller angeblichen Bemühungen einfach nicht, mich von dem Projekt zu überzeugen, ganz im Gegenteil schafft sie es, dass ich mich von ihr immer mehr verarscht und verhohnepiepelt fühle, für nicht voll genommen und letztlich mit meiner begründeten Skepsis nur lästig. Die Bahn spaltet weiter und befriedet nicht. Deshalb stehe ich seit Januar nahezu täglich frühmorgens auf der Straße vor dem Bautor und handele mir reihenweise Platzverweise und teilweise auch Anzeigen ein, demonstriere jeden Montag und tue halt, was ich in dieser Situation nicht lassen kann.
Die „Eskalation“ von letztem Montag wird übrigens in den Medien enorm hochgespielt und übertrieben. Es klingt in den Medienberichten immer so, als ob hunderte wildgewordener Demonstranten den Bauzaun niedergerissen hätten, auf das Baugelände gestürmt wären und mit Lust und Laune alles zerstört hätten, was sich ihnen in den Weg gestellt hat. Selbst die Stuttgarter Medien, die ja eigentlich vor Ort sind und sich einen eigenen Eindruck von der Situation hätten verschaffen können, vertrauen lieber auf den Polizeibericht und dpa-Meldungen (?). Wie es in diesen dargestellt wird, war es natürlich überhaupt nicht! Die symbolische Besteigung und Besetzung der Grundwassermanagement-Anlage war ein gutes und richtiges Zeichen und die Stimmung aller Anwesenden war friedlich und besonnen. Selbst die Polizei war besonnen. Aber es gab einige wenige, die vor Wut und Ärger über die anhaltende ewige Aroganz der Macht, der Bahn, der Bundespolitik eben tatsächlich Dinge zerstört haben – das allerdings zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt und für die Menge an potenziell zu schädigendem Zeug, was es auf der Baustelle so gab, in Maßen (wenn man das so sagen darf). Die „Millionenhöhe“ des Schadens, von der immerzu berichtet wird, ist übertrieben und soll wie die Meldungen über verletzte Polizisten nur dramatisieren und uns kriminalisieren. Wahrscheinlich ist ein ziviler Polizist in einem Handgemenge tatsächlich etwas verletzt worden, aber alle anderen acht mit einem Knalltrauma Verletzte sind reine Propaganda. Dafür gibt es genug Beweise.
Das ist für mich sowieso das schwierigste am Widerstand (und Grund für meine tägliche Berichterstattung auf meinem Blog), nämlich dass wir so sehr gegen eine gut funktionierende PR-Maschinerie der Bahn zu kämpfen haben und mit so sehr unkritischen Medien, die blind alles nachplappern, was die Polizei oder die Bahn sagen. Eine kritische Presse gibt es in Stuttgart nicht und überregional verständlicherweise in dieser Thematik einfach zu wenig. Das führt dazu, dass wir wirklich gegen WIndmühlen ankämpfen und letztlich auch viel aushalten müssen. Wie unser Widerstand aktuell in den Medien dargestellt wird, ist unterirdisch und katstrophal. Man will uns diskreditieren und ruhig stellen, weil wir einfach zu lästig sind. Verkehrsminister Herrmann ist hier nur die Spitze, die gebrochen werden soll. Die Bahn ist sich bewusst, dass es ihr nicht gelingen wird, 17 Kilometer (!) oberirdische Wasserrohre durch die Stuttgarter Innenstadt zu verlegen, wenn der Protest so stark bleibt, wie er ist. Wie soll das aufgebaut werden? Wie soll das geschützt werden? Mit Hundertschaften? Mit Stacheldraht??? Insofern bin ich eigentlich ganz guten Mutes, dass wir, dass unser WIderstand, egal, was die Medien auch schreiben, das Projekt verhindern können. Die einzige Möglichkeit, wie mein Widerstand von der Bahn selbst gebrochen werden kann, ist mit Transparenz, Ehrlichkeit und Vernunft. Wenn die Bahn es schafft, mich so von Stuttgart 21 zu überzeugen, werde ich sofort still sein, ja, sogar zum Befürworter mutieren. Solange die Bahn aber offensichtlich trickst, verheimlicht, unter Druck setzt und sich auf reine Formalitäten beruft, bleibt sie für mich unglaubwürdig und wird meine Zustimmung zu dem Projekt und mein Vertrauen in das Projekt nicht erhalten.

Soviel im Rundumschlag zur Situation hier in der Schwabenmetropole. (…)

Oben bleiben!

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28.06.2011 #s21 Und wieder standen wir am #GWM im Weg

Auch heute morgen fanden sich laut Polizei 75 Befürworter eines modernisierten Kopfbahnhofs vor der Einfahrt zum GWM ein und hinderten bis zu 9 Fahrzeuge an der Einfahrt. Zeitgleich mit dem ersten Hölscher-Fahrzeug kam auch der erste Polizeibus, dann passierte ersteinmal nichts, außer dass ein Fahrzeug nach dem anderen sich in die Schlange stellte. Gegen 7 Uhr kamen dann weitere Wannen, nach ein paar Minuten noch mehr, so dass um 7:15 über 20 Polizeibusse (Göppinger BP und Bundespolizei) herumstanden. Auch wurde ein hübscher Bereich geschaffen, wo es die Personalienfeststellung und die Fotos geben sollte, heute mit Absperrband und tatsächlich mal von der Öffentlichkeit durch Fahrzeuge abgeschirrmt. Dann stellte sich der Einsatzleiter mit PKW vor die Blockade, forderte zweimal auf, die Straße zu verlassen, was auch alle taten, so dass die Wagen gegen 7:30 in das GWM-Gelände fahren konnten. Eine Frau hatte sich mit Kabelbinder an eine Torseite gebunden und wurde, nachdem die Fahrzeuge eingefahren waren, von der Polizei losgeschnitten und weggetragen.
Kaum war das beendet, fuhren die ersten Wannen auch wieder weg. Da unsere Aschtritt aber heute auch wieder auf der Baustelle weilt, kann es gut sein, dass doch noch etwas größeres passiert. Also bleibt wachsam!
Oben bleiben!
Ach ja, und mein Kommentar heute früh beim „cams21 selber machen“ war nicht bös gemeint 😉 Ich gönne Euch, liebe cams21er alle Erholung der Welt, so aktiv wie ihr überall seid! Ich hoffe mal, dass der Stream von meinem Billig-Telefon einigermaßen funktionierte, gottseidank kam dann ja noch rechtzeitig PeterP

 

Nachtrag:

Gestern wurden die Blockaden im Val di Susa gegen das TAV Projekt mit Wasserwerfern und Tränengas geräumt. Heute morgen hat das BlockierInnenfrühstück am Grundwassermanagement in Stuttgart einmütig eine Solidaritätserklärung für die AktivistInnen im Val di Susa verabschiedet:

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

wir sind entsetzt über die erneute Polizeigewalt gegen eure beeindruckende Bewegung: das riesige Polizeiaufgebot, die Wasserwerfer, das Tränengas, die Zerstörung der Mahnwache. Uns erinnern die Berichte, die wir erhalten an unsere schlimmsten Erlebnisse, an den „schwarzen Donnerstag“ am 30. September 2010.
Aber die Informationen, die wir bisher bekommen haben über Aktionen wie Straßenblockaden und Proteststreiks machen uns zuversichtlich, dass ihr euch durch die erneute Polizeigewalt genauso wenig klein kriegen lasst wie wir nach dem 30.9. und wie ihr selbst bei verschiedenen Gelegenheiten. Unser Protest hat nach dem 30. 9. seine größten Demonstrationen mit über 100.000 TeilnehmerInnen erlebt, ihr habt 2005 ein von der Polizei in einem brutalen Einsatz besetztes Gelände mit einer entschlossenen Massenaktion wieder befreien können. Wir sind zuversichtlich, dass ihr auch auf diese Polizeigewalt eine angemessene Antwort finden werdet.

Wir werden euren Kampf in Stuttgart weiter bekannt machen und hoffen, mit vielen AktivistInnen zu eurem Forum von 26. bis 30. August zu kommen. Wir denken, dass wir viel von euren Erfahrungen lernen können. Zum Beispiel sind Gewerkschaften, die zu Streiks gegen Stuttgart 21 aufrufen, für uns noch Zukunftsmusik.

Unsere Proteste haben viele Gemeinsamkeiten. Unter anderem haben wir es beide mit Gegnern zu tun, für die die besseren Argumente und die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Umwelt nicht zählen, sondern nur Macht und Profite – und die deshalb immer neue Anläufe unternehmen, ihre zerstörerischen Projekte gegen den Widerstand der Bevölkerung durchzusetzen. Wir wünschen euch und uns den erforderlichen langen Atem.

Alle gemeinsam gegen zerstörerische Großprojekte
Oben bleiben!

Links zu No TAV:
http://www.notav.info/
http://www.ambientevalsusa.it/
http://www.notav.eu/
auf facebook:
http://www.facebook.com/pages/NO-TAV/40019706447

 

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27.06.2011 #s21 #StZ „Der Zug fährt weiter“ – aber durch unseren Widerstand nicht mehr viel weiter!

Die PR-Kampagne der Bahn funktioniert auch heute: Armin Käfer kommentiert in der StZ, dass auch trotz fehlendem Testat von SMA der Stresstest bestanden wäre (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommentar-zum-stresstest-der-zug-faehrt-weiter.ace0ba08-8db0-412a-b1a2-beab2e0920e0.html). Weiterhin schreibt er: „Das in der Schlichtung vereinbarte Verfahren birgt durchaus noch Risiken für das Projekt insgesamt, aber mutmaßlich keine von existenzieller Dimension.“ Lieber Herr Käfer, genau genommen genügt der Stresstest nicht den Vorgaben der „Schlichtung“, da er sich eben nicht an das vereinbarte Verfahren gehalten hat. Vereinbart war, dass der Stresstest transparent durchgeführt wird. Transparent bedeutet, dass man sich im Vorfeld öffentlich auf die Prämissen einigt und dann für jeden nachvollziehbar ist, wie gerechnet wurde. Dies hat die Bahn bewusst leider nicht gemacht – und spielt mit dem Feuer!

Aus der „Schlichtung“ wissen wir jetzt schon, wie die Erklärungen bei Bekanntgabe der Ergebnisse aussehen werden: Herr Kefer wird charmant und eloquent wie immer erklären, was die Bahn gemacht hat, welche Daten eingeflossen sind, auf welchen Prämissen die Simulation beruhte und was geändert werden müsse, damit der Bahnhof den vorhergesagten Nutzen bringe. Berechtigte kritische Nachfragen im Detail werden von Herrn Kefer weggelächelt, Herr Geißler wird diese Detailfragen als nicht relevant oder als für die Zuschauer zu kompliziert übergehen und am Ende wird die Bahn einen testierten Stresstest haben. Diesen werden die Befürworter von K21 nicht akzeptieren können, weil die Vorgaben aus dem „Schlichterspruch“ eben nicht eingehalten wurden.

Mit einem wird Herr Armin Käfer aber sicher nicht recht haben: der Zug wird nicht weit kommen, denn der Widerstand besteht weiterhin fort und wird nach dem unglaubwürdigen und inakzeptablen Stresstest nur noch massiver werden! Man hat gesagt, man müsse die Gegner „mitnehmen“. Dies wurde ganz offensichtlich wieder verpasst – ich zumindest stehe noch immer dort, wo ich vor einem Jahr stand.

Wer mal einen guten Artikel zur stümperhaften Berichterstattung zu S21 lesen will, sei hierauf verwiesen: http://railomotive.com/2011/06/die-unterhaltungsbranche-gibt-sich-die-ehre/
Und wer die Vorkommnisse von letztem Montag nochmals in einem anderen Licht kommentiert haben möchte, lese folgendes: http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2011/06/der-kollektive-zorn/#c1690

Wir sehen uns heute um 18 Uhr.

Und weiterhin gilt: Oben bleiben!

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27.06.2011 #s21 Bericht zur heutigen Frühstücksblockade am #gwm

Nachdem wir gestern der Bahn gratulieren durften, dass sie ihren selbst entworfenen, selbst durchgeführten und selbt begutachteten „Stresstest“ bestanden hat und dieses erstaunliche „Ergebnis“ lieber gleich vorab der Presse als den Projektpartnern und dem Aktionsbündnis weitergegeben hat, standen wir heute erneut zu 25 vor der Einfahrt des GWM. Der Smart der immer sehr reizenden, am Oberarm ziemlich furchtbar tätowierten Co-Chefin parkte neben dem Bautor und als das erste Fahrzeug um 6:30 angefahren kam, stellte sie sich kurzerhand hinter dieses, um schnell eine Nötigung zu provozieren. Das hätte sie sich sparen können, denn um kurz vor sieben waren es 4 bis 5 Fahrzeuge, die ins GWM fahren wollten. Bis sieben Uhr waren dann auch unglaubliche 20 Polizeiwannen vor Ort – was uns ja schon lange nur ein müdes Lächeln aufs Gesicht zaubert. Schließlich kam der Einsatzleiter, sprach uns an, dass es eine Durchsage gäbe etc.pp. Kaum gesagt, erschallte von hinter uns auch schon das Megaphon des immer schlecht gelaunten Dreisternesilberlings, der sein Sprüchlein sehr lustlos und undeutlich ablas. Wir machten danach Platz, so dass gegen 7:30 die Fahrzeuge ins GWM fahren konnten.

Was ich bisher nicht gesehen habe, ist, dass die Hölschers am vergangenen Montag ja bereits recht viele Ständer für die Rohre an der Straße am Schlossgarten aufgestellt haben. Das ging mal echt fix. Allerdings hat die Bahn, anders als im Planfeststellungsbeschluss festgehalten und von der Bahn vor kurzem erst nochmals bestätigt, keine rostfreien Rohre dort anliefern lassen, sondern reine Stahlrohre. Diese rosten bereits jetzt und sind nach Meinung der Ingenieure gegen S21 vollkommen untauglich – und widersprechen dem Planfeststellungsbeschluss. Zum einen werden sie nach drei bis vier Jahren brüchig, zum anderen verunreinigen sie das durchgeleitete Wasser sehr stark. Aber haben wir von der Bahn und dem ganzen beteiligten Lügenpack anderes erwartet?!

Oben bleiben!

 

 

P.S. Und hier noch zwei sehr lesenswerte Artikel zm vergangenen Montag und dem unkritischen Umgang der Presse mit diesen Vorkommnissen:

http://railomotive.com/2011/06/die-unterhaltungsbranche-gibt-sich-die-ehre/

http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2011/06/der-kollektive-zorn/#c1690

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26.06.2011 #s21 Bahn besteht den selbst und geheim berechneten Stresstest! Wen wundert’s!?

Heute morgen traf mich unverhofft die Schlagzeile im Käsblatt Sonntag Aktuell, der „siebten Ausgabe Ihrer Tageszeitung“: „S21 besteht Stresstest“. Nur 40 Mio. Euro müssten zusätzlich investiert werden, damit der neue Bahnhof die Vorgaben aus der sogenannten Schlichtung erfüllen würde. Die Ergebnisse des Stresstests, der von der Bahn durchgeführt wurde, würden nun noch „von Verkehrsexperten der Schweizer Firma SMA bewertet. Das Votum dieser Gutachter beendet den Test.“
Das nenne ich einmal wieder Qualitätsjournalismus! Lieber Michael Isenberg, liebe SA-Redaktion, wie Sie ja selbst schreiben, beendet das Testat von SMA den Stresstest. Wie können Sie dann titeln, dass der Stresstest bestanden sei? Oder wissen Sie bereits, wie das Ergebnis von SMA ausfällt? Oder halten Sie das positive Ergebnis des SMA-Gutachtens für eine reine Formalität?
Natürlich wird der Stresstest von der DB bestanden! Wie sollte es anders sein? Genauso könnten Sie Schüler bitten, ihre Klausuren selbst zu korrigieren und zu benoten – das Ergebenis wäre ähnlich eindeutig! Genau deshalb bedarf es ja eines Korrektivs, eines unabhängigen Gutachtens, ob die Ergebnisse, die die DB in ihrer Simulation liefert, tatsächlich verlässlich sind!
Nun darf man nur hoffen, dass das Gutachten der SMA tatsächlich kein Gefälligkeitsgutachten eines Unternehmens wird, das einen guten Teil seines Umsatzes mit Aufträgen der Deutschen Bahn generiert.
Weiterhin nicht akzeptabel bleibt für mich jedoch die Tatsache, dass nur wenige Tage zur Prüfung der Ergebnisse des von der SMA begutachteten Stresstests bleiben, bis weitere Großaufträge vergeben werden. Wie bereits früher schon geschrieben, ist die Bahn offenbar noch immer nicht daran interessiert, die Situation in Stuttgart zu befrieden, sondern wird weiterhin argumentieren, dass das Projekt demokratisch legitimiert sei und nun sogar den Stresstest bestanden hätte. Die Bahn und auch die anderen Verantwortlichen des Projekts sollten endlich einmal verstehen: Formalitäten ersetzen kein Vertrauen! Und solange das Vertrauen in dieses Projekt fehlt, wird es dagegen Widerstand geben.
Oben bleiben!

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22.06.2011 #s21 Zweifel an den Aussagen der Polizei sind wieder einmal berechtigt

Um es gleich vorweg klarzustellen: Gewalt und Sachbeschädigung sind in jedem Falle abzulehnen und widersprechen dem Aktionskonsens des Bündnisses gegen S21. Und wenn am Montag nach der Montagsdemo Personen verletzt wurden, ist das schlimm und muss untersucht werden.
Es gibt allerdings durchaus Bilder und Videos, bei denen ich Zweifel bekomme, ob die Darstellung der Polizei, auf die sich ja alle Zeitungsartikel berufen, ganz stimmig ist. Zum einen sieht man den später angeblich schwer verletzten Polizisten, wie er fleissig dabei ist, Baumaterial über den Zaun zu werfen. Weiterhin sieht man diesen Polizisten, nachdem er angeblich schwer verletzt wurde, wie er in einem Polizeibus augenscheinlich unverletzt telefoniert und sogar lächelt. Darüber hinaus gibt es eigenartigerweise überhaupt keine Bilder oder Videos, die eben zeigen, wie und wo es zu dieser schweren Körperverletzung gekommen ist. In der Summe darf man also durchaus berechtigter Zweifel hegen, ob dieser Vorfall tatsächlich so schwerwiegend war, wie die Polizei glauben macht. Im Gegenteil lassen diese Bilder eher darauf schließen, dass die Version der umstehenden Zeugen der Wirklichkeit näher kommt, nämlich dass der Polizist selbst Hand angelegt hat, ggf. sogar zur Sachbeschädigung aufgerufen hat. Dass es zu einem Gerangel kam, bei dem er vielleicht tatsächlich auch verletzt wurde, ist bekannt. Bisher ist aber auch keinem Teilnehmer aufgefallen, dass ein Notarzteinsatz stattgefunden hätte oder gar jemand geblutet hätte. Der Polizist ist angeblich inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Übrigens: „Schwer verletzt ist nach Definition der Polizei ein Mensch, der mindestens 24 Stunden im Krankenhaus verbleibt. “Die Klassifizierung in leicht, schwer oder schwerstverletzt ist eine Einteilung, die die Polizei für die Presse vornimmt”, erklärt Professor Peter Sefrin, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte in der “Apotheken Umschau”. “Sie sagt nichts aus über die wirkliche Schwere der Schädigung.” (http://www.parkschuetzer.de/statements/85124)
Ähnliches gilt für die knalltraumatisierten. Auch hier kann man durchaus an der Version der Polizei zweifeln. Natürlich war die Explosion sehr laut, aber es gab zahlreiche Demonstranten, die wesentlich näher zu dem Knallkörper standen und keinen Helm auf hatten. Die Polizisten machten nach der Explosion auch nicht den Eindruck, dass sie verletzt worden seien oder ein Knalltrauma erlitten hätten. Schwierig dabei ist natürlich, dass man Knalltraumata weder sehen noch verlässlich messen kann.
Diese Vorfälle müssen untersucht werden. Es darf nicht sein, dass Polizisten verletzt werden! Genauso wenig darf es aber auch sein, dass Demonstranten von der Polizei kriminalisiert werden! Und das passierte leider viel zu oft, das wissen wir. Dass die Polizei in einer schwierigen Lage ist jetzt, wo die Bahn ohne Rücksicht auf Verluste weiterbaut und der Widerstand dadurch wieder zunimmt, ist klar. Dabei muss aber auch die Polizei achtgeben, dass sie redlich und ehrlich bleibt. Gerade auch vor dem Hintergrund des Einsatzes vom 30.09.2010, für dessen heftige Maßnahmen es immer noch keine wirklich handfesten und überzeugenden Begründungen gibt, sollte die Polizei ein elementares Interesse haben, nicht noch mehr Vertrauen zu verspielen.

Friedlich bleiben!

Oben bleiben!

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21.06.2011 #s21 Trotz allem war die Besetzung des #GWM ein gutes und richtiges Zeichen

Wieder einmal kann man sich nur wundern: selbst heute noch kommt im Verkehrsfunk, dass die Straße am Schlossgarten und die Wolframstraße gesperrt seien wegen Demonstrationen gegen Stuttgart 21. Jede halbe Stunde wird das über den SWR verbreitet. Wer das hört, könnte meinen, dass die Stuttgarter nun vollkommen verrückt sind und rund um die Uhr demonstrieren. Jeder kann sich ein Bild davon machen, warum die Straßen gesperrt sind: zum einen steht die Straße am Schlossgarten voll mit Polizeibussen, zum anderen fahren aus dem GWM-Gelände Bagger und Hebebühnen aus und ein, um die Stützen für die 17 Kilometer Rohr aufzustellen. Dies wäre bei fließendem Verkehr wohl kaum möglich. Weit und breit gibt es hier aber keine Demonstration, lieber SWR. Naja, das Funkhaus steht ja auch nur einen Kilometer Luftlinie entfernt, nachschauen ist da vielleicht einfach zu viel verlangt.
Nun zu den Ereignissen von gestern Abend: grundsätzlich verstehe ich die Aktion von gestern Abend, als neun K21-Befürworter das Dach des GWM erklommen und Transparente entfalteten. Es ist ja nicht das erste Mal, dass S21-Bauzäune überwunden wurden: sowohl die Baumpflanzung im GWM-Gelände im letzten Jahr als auch die Besetzung des Parkplatzes am Nordflügel in diesem Jahr waren jeweils starke Zeichen, dass der Protest lebt. Widerstand lebt immer auch durch Symbolik, und die Besetzung gestern war ein starkes und richtiges Symbol für die Kraft des Widerstands – auch wenn jeder wusste, dass wir in der Presse zerrissen werden würden und die Aktion vollkommen übertrieben dargestellt würde, wovon man sich heute überzeugen kann.
Ich habe es gestern früh als Provokation und Einschüchterung erlebt, als mehrere Hundertschaften (über 50 Busse!?) zur Einfahrt des GWM gefahren kamen, um die etwa 100 Demonstranten zu vertreiben und der Bahn dazu zu verhelfen, mit einem durchaus umstrittenen Unterfangen, nämlich mit der Verlegung der 17 Kilometer Rohre durch Stuttgart zu beginnen. Der Polizei gebührt Respekt für ihre Zurückhaltung und Besonnenheit (Danke Herr Perrey!) den gesamten gestrigen Tag bis in die Nacht hinein – andererseits gab es genügend Demonstranten (auch mich!), die sich angesichts dieser gewaltigen staatlichen Machtdemonstration ohnmächtig und wie gelähmt fühlten. Der Bahn hingegen muss man vorwerfen, dass sie an einer Befriedung des Konflikts überhaupt kein Interesse hat, anders ist ihr Verhalten bezüglich des Stresstests mit viel zu engem Zeitplan und vollkommen fehlender Transparenz nicht zu erklären. Die Bahn bringt mit ihrem Verhalten die Grün-Rote Landesregierung in eine derart schwierige Lage, dass man dieses Vorgehen wirklich nur verurteilen kann! Wäre die Bahn wirklich an einer Befriedung interessiert, wären der Stresstest kooperativ durchgeführt, die Baustopp- und Ausstiegskosten transparent belegt und Erpressungsversuche in Richtung Landesregierung unterblieben. Jeder einigermaßen klar denkende Mensch wird zugegeben müssen, dass das Verhalten der Bahn in keiner Weise einer Befriedung dienlich ist.
Vor diesem Hintergrund ist die gestrige Aktion der Besetzung des GWM zu sehen – und ich muss sagen, dass ich die Aktion gut fand. Dass acht Polizisten wegen des Feuerwerkskörpers mit Verdacht auf ein Knalltrauma verletzt wurden, ist schlimm und der Sache sicher überhaupt nicht dienlich – unabhängig von der Schwere, aber auch unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Über den schwerer verletzten Polizisten liest man in der Presse, dass er Demonstranten an versuchter Sachbeschädigung hindern wollte. Es gibt aber Augenzeugen, die das genaue Gegenteil berichten: der Polizist in Zivil hätte selbst versucht, Gegenstände zu zerstören und hätte andere dazu aufgerufen. Er wurde von Demonstranten auf dem Boden festgehalten, als seine Dienstwaffe sichtbar wurde. Dass ein staatlicher Provokateur auch auf diese Weise Gegenreaktionen provoziert, ist klar – welche Version nun der Wahrheit entspricht, bleibt offen – klar ist jedoch, dass es neben der in der Presse veröffentlichten Wahrheit noch eine andere Wahrheit gibt, die man nicht außer Acht lassen sollte. Und klar ist auch, dass Agents Provocateur verboten gehören. Bei derartigen Einsätzen muss die Polizei erkennbar sein! Es gab genügend Polizisten, die in Uniform über das Gelände durch die Menge gingen und sich das Treiben ansahen – ohne in irgendeiner Weise angegangen worden zu sein. Es gibt also gar keinen Grund für zivile, verdeckte Beamte in dieser Situation.
Die Situation am GWM war nicht aggressiv, sondern ausgelassen und die Menschen zu 99,9% friedlich. Dass es bei dieser Menge an Menschen und in dieser sehr emotionalen Situation auch immer Ausnahmen gibt, ist natürlich und nie zu ändern. Auch die Sachbeschädigung ist selbstverständlich zu verurteilen, denn die Aktion sollte rein symbolisch sein – aber auch dies kann man verstehen und sollte es insgesamt nicht zu hoch hängen! Wenn Jörg Nauke in der StZ schreibt, dass alte Damen Luft aus LKW-Reifen gelassen haben, Familienväter Paletten umgeworfen hätten, dann spricht es doch – unabhängig vom Wahrheitsgehalt dieser Taten – Bände, dass es sich nicht um hirnlose Randalierer handelte, die sich gestern auf dem GWM versammelten, sondern um ganz normale Bürger Stuttgarts, die sich Luft machen mussten! Dies sollte von den Medien und den Verantwortlichen zur Kenntnis genommen werden!
Schließlich noch zu Herrn Dietrich: dieser macht die Grün-Rote Landesregierung für die gestrige „Eskalation“ verantwortlich. Wie soll das bitte möglich sein? Herr Dietrich disqualifiziert sich einmal mehr als ernstzunehmender „Kommunikator“ für dieses Projekt – und es zeigt sich einmal mehr, wie sehr die Bahn und ihr „Kommunikationsbüro“ an einer guten Lösung des Konflikts interessiert sind: sie kippen eifrig weiter Öl ins Feuer!
Und Herr Bräuchle ist fassungslos. Hoffentlich geht diese Fassungslosigkeit auch mit Sprachlosigkeit einher, damit wir diesen schlimmen Provokateur und Polemiker im Dienste einer höheren Macht nicht mehr ertragen müssen.

Oben bleiben!

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20.06.2011 #s21 Bericht von #GWM Blockade heute früh mit Polizeigroßeinsatz und Aufenthaltsverboten

Heute früh am GWM: etwa 60 Blockierer versammelten sich bis gegen 7 Uhr an der Einfahrt zum GWM. Dann kam ein großer gelber LKW mit Teilen für die Rohrverlegung und wurde an der Einfahrt gehindert. Dahinter kamen direkt ca. 8 PKW und die bekannten Hölscher-Kleinbusse gefahren und fuhren schön wieder so dicht aufeinander auf, dass kein Mensch zwischen den Wagen hindurch kam. Es dauerte dann einige Zeit, bis der erste Polizeibus kam, dann viele weitere Minuten, bis der Einsatzleiter kam.Er kündigte in Privatgesprächen, die er mit einigen Gruppen führte, an, wie die Polizei vorgehen wird, nämlich dass es einige Ansagen geben wird, dass alle die Möglichkeit erhalten, auf die Seite zu gehen und dass die Einfahrt abgeriegelt würde. So kam es dann auch. Einige Minuten vor 8 Uhr kamen schließlich von der Schillerstraße her bestimmt 40 Polizeiwannen, von Richtung Wolframstraße waren es auch nochmal einige. Die Wannen blieben alle zwischen Einfahrt GWM und Wolframstraße stehen, von den vielen Polizisten, die in den Wannen waren, war aber lange auch nichts zu sehen. Durch den ausgelösten Parkschützeralarm waren wir am Ende bestimmt 150 Demonstranten.

Dann kam die erste Ansage der Polizei, die Einfahrt zu räumen. Dann die zweite, schließlich die dritte. Viele Demonstranten gingen bei Seite, auch ich passte auf, dass ich nicht in die Polizeiabsperrung geriet, die nach der dritten Aufforderung um die Einfahrt herum gebildet wurde. Die Personen, die die Straße nicht verließen, erhielten ein schriftliches Aufenthaltsverbot für das Gebiet, in dem die Bahn das Rohr zum Neckar verlegen will. Aufenthaltsverbote sind keine Platzverweise, sondern eine Stufe mehr. Sie dürfen auch für mehr als 24 Stunden ausgesprochen werden und Verstöße werden härter geahndet. Das Verbot gilt bis Mittwoch, 24 Uhr und ist für den Bereich der Cannstatter Straße ab der Einfahrt GWM bis zur Wolframstraße eingezeichnet. Die Polizei war vorbereitet und hatte schöne Farbausdrucke dabei.

Offenbar wurde an der Wolframstraße die Straße am Schlossgarten mit Hamburger Gittern abgesperrt. Nachdem die Blockade aufgelöst war und die Fahrzeuge ins GWM gefahren sind, wurde auch direkt an der Einfahrt zum GWM die Straße mit Hamburger Gittern abgeriegelt, so dass die Bahn munter-lustig aus dem GWM das Rohr über die Straße bis zur Stützmauer verlegen kann und dann an der Mauer entlang Richtung Neckar. Wen stören da schon die Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Anlage??

Die Stimmung heute war wesentlich gereizter als üblich. Dass die Bahn wieder Fakten schafft, ist auch nur schwer erträglich. Ich möchte aber explizit nochmal auf unseren Aktionskonsens hinweisen, in dem steht, gegen was wir sind – nämlich explizit NICHT gegen die Polizei. Gerade dann, wenn die Stimmung aufgeheizt ist und die Emotionen hochkochen, ist es wichtig, sich dieses Konsenses zu erinnern! Bitte achtet alle darauf und ruft Mitdemonstranten zur Ruhe und Gelassenheit, wenn Ihr mitbekommt, dass die Gefühle mit ihnen durchgehen und Polizisten oder Bauarbeiter beschimpft werden!

Es gibt aktuell wohl eine Spontandemo zum Rathaus. Auch heute Abend wird es nach der Montagsdemo eine Menschenkette rund um den Südflügel geben. Den ganzen Tag ist es wichtig, Präsenz am GWM oder an sonstigen geeigneten Orten in der Stadt zu zeigen!

Auch ganz aktuell sieht man auf cams21, wie tatsächlich angefangen wird, die Rohre zu verlegen. Bagger fahren aus dem GWM heraus, Ständer werden wohl aufgestellt. …

In diesem Sinne mache ich mich nun auch wieder auf die Socken.

Auf jeden Fall friedlich und möglichst gelassen bleiben!

Oben bleiben!

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10.06.2011 #s21 #k21 Frühstücksblockade, heute unter dem Motto: Wer nicht will, der hat schon!

Was soll ich sagen? Auch heute wieder … Ihr könnt es Euch denken 🙂 Ja, also: auch heute wieder standen vielleicht 30 bis 40 Leute vor der Einfahrt am GWM und äußerten Ihren Unmut über das Wahnprojekt S21. Gegen 7 Uhr kamen zwei PKW, dann noch der Smart der netten Dame aus dem Container. Die blauen Hölscher Wasserbau-Fahrzeuge kamen nicht, denn Freitags haben die oft frei. So auch heute. Wahrscheinlich sind sie schon längst auf dem Weg ins Emsland … wie war das doch gleich mit den Arbeitsplätzen in Baden-Württemberg??

Nun gut, jedenfalls kam gegen 7:20 die erste Fuhre Polizeifahrzeuge, etwa 5 Stück, und nahm wieder ihre Position vor der Expressgüterhalle ein. Da heute ja wie gesagt nur PKW in die Baustelle wollten, wurde daraufhin Platz gemacht und den Fahrern wurde gesagt, dass sie nun hineinfahren könnten. Aber: sie wollten nicht!!! Sie blieben stehen und wollten wohl das volle Programm. Das bekamen sie dann auch, denn so setzten sich einige wieder demonstrativ vor das Bautor und warteten, was passieren würde. Zuerst kamen weitere Polizeibusse angefahren, und dann irgendwann auch der Einsatzleiter, der herüber zu uns kam und eine klare Ansage machte, dass wir die Einfahrt räumen sollten und dass es andernfalls Platzverweise und Anzeigen gäbe. Nachdem einige sitzen blieben, kamen die Bereitschaftspolizisten wie üblich über die Straße marschiert, umzingelten die Gruppe, woraufhin alle bis auf eine wackere Gegnerin die Einfahrt frei machten. Sie konnte sich wohl nur schwer von ihrem Schlafplatz trennen 😉 Sie wurde daraufhin abgeführt und muss nun mit einer Anzeige rechnen. Dann fuhren die Fahrzeuge ein. Ein Teil der Polizei fuhr fort, inzwischen dürfte am GWM wieder Ruhe eingekehrt sein.

Ich verstehe die Arbeiter bzw. Mitglieder der Bauleitung nicht. Warum fahren sie nicht in die Baustelle, wenn sie gelassen werden? Ärgern tun sie uns ja nicht, wenn sie das wie heute nicht machen. Sie drücken sich höchstens noch eine Weile vor ihrer Arbeit. Insofern dürfen wir gespannt sein, ob es tatsächlich zu einer Anzeige wegen Nötigung kommt, denn wenn die Fahrzeuge von sich aus nicht fahren wollen, wenn sie könnten, fällt der Tatbestand der Nötigung eigentlich weg. Mal schauen, wie das unser großartiger Oberstaatsanwalt sieht.

Heute trifft sich erneut der Lenkungskreis, um über den Baustopp zu beraten. Wir dürfen gespannt sein. Kein Ergebnis können sich die Beteiligten eigentlich nicht leisten. Hoffentlich wird es kein ungutes Gemauschel geben.

In diesem Sinne: immer schön oben bleiben!

Und schöne Pfingsten!

Und nochmals der Hinweis auf LoBs Fotoausstellung: http://zwuckelmann.posterous.com/sehr-zu-empfehlen-fotoausstellung-die-burgerb

 

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Sehr zu empfehlen: Fotoausstellung „Die Bürgerbewegung im Fokus“ #s21 #k21 #cams21 #tipp

Heute war ich in meiner Mittagspause in der Fotoausstellung unseres allseits bekannten und geschätzten LoB. Die Ausstellung ist wirklich sehenswert, zeigt sie doch einen guten, großformatigen Längsschnitt des S21-Widerstands vom letzten Sommer bis heute. Natürlich gibt es bedrückende Bilder vom 30.09., bei dessen Ansicht der Gefühlshaushalt von unsereinem, der diesen Tag von Anfang bis Ende miterlebt hat, schon leicht durcheinander geraten kann. Auch gibt es zahlreiche Bilder von verschiedenen Demonstrationen, natürlich vom Juliahäschen, in deren Sonnenbrille der Fotograf selbst leidlich gut zu erkennen ist 😉 und vom bekrönten HanSolo, dem rasenden cams21-Reporter. Beeindruckend und rührend ein Bild eines Baumstamms, den ein Baumpate mit Kette und Schloss weggeschlossen hat, ein wunderschönes Bild aus einem Tipi heraus in ungewöhnlicher Perspektive …

Wobei: es sind nicht nur Bilder des Widerstands. Besonders schön finde ich persönlich das Bild der wunderbar sonnenbeschienenen Blutbuche, die mitten im Mittleren Schlossgarten steht, dann natürlich der Krückenbaum, den wahrscheinlich alle Stuttgarter am meisten vermissen. Mein Favorit ist aber ein recht unscheinbares Bild: ein von unten angestrahlter Baum im Winter am ganz frühen Morgen, der tiefhängende Wolkenimmel matschig-graurötlich von den Straßenlaternen beschienen, nasser, schwerer Schnee auf Ästen und Wiese … wie oft habe ich diese surreale Stimmung Anfang des Jahres auf meinem fast täglichen müden, frierenden Weg zu den anderen getriebenen und unnachgiebigen Frühstücksblockierern erlebt!

Geht also hin und lasst Euch überraschen!

Die Ausstellung findet Ihr von Montag bis Freitag von 11:00 bis 18:00 Uhr in den Räumen der medialink GmbH in der Nesenbachstraße 48 um die Ecke vom Tagblatt-Turm. Sie läuft noch bis zum 1. Juli – und sollte wirklich ein Pflichttermin für alle S21-Interessierten sein.

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9.6.2011: #s21 Ladies & Gentlemen: the first b³-meeting (business breakfast blockade) ever at Stuttgart main station

Heute morgen versammelten sich ca. 120 Personen an der Einfahrt zum GWM, davon sicher 70 bis 80 Unternehmer, um den Baustopp, von dem die Bahn andauernd spricht, durchzusetzen. Lange passierte nichts und erst gegen 7 kamen die ersten Fahrzeuge von Hölscher Wasserbau und Konsorten. Diese konnten nicht ins GWM fahren, weil zahlreiche Unternehmer auf der Straße vor dem Tor saßen! Ich glaube, dass die Welt noch keine Blockade von Selbständigen und Unternehmern gesehen hat! Es war einfach nur großartig. Die Stimmung war gut, es wurde von allen gesungen, es wurde viel gelacht, obwohl es unentwegt leicht tröpfelte. Die blockade-ungeübten Herren und Damen wurden im Vorfeld von erfahrenen Blockierern über die wahrscheinlich folgenden Vorgänge aufgeklärt und auch über die rechtlichen Folgen. Am praktischen Beispiel wurde vorgeführt, wie man sich am besten wegtragen lässt. Dann kam die Polizei mit 15 bis 20 Wannen angefahren. Es folgte eine Durchsage der Polizei, die in „Baustopp“-Rufen und Pfiffen unterging. Nach der Ansage wurde auch nochmals deutlich gesagt, dass diejenigen, die keine juristischen Folgen wünschen, auf die Seite gehen sollte. Es ging aber keiner von ihnen, ganz im Gegenteil setzten sich noch ein paar mehr hinzu! („Ich bin doch nicht so früh aufgestanden, um früh zu gehen!“)

Dann folgte der bekannte Kessel. Einigen Umstehenden ist es nur mit Mühe gelungen, aus der Polizeikette herauszukommen, aber am Ende saßen bestimmt 70 Leute vor dem Tor und warteten darauf, dass geräumt würde. Und das geschah auch bald. Einige ließen sich unter Jubel wegtragen, einige gingen eskortiert hinüber zur Expressguthalle, wo vier Polizeibusse standen, um die Personalien aufzunehmen. Zuerst bekamen wir eine Buchtaben-Nummern-Kombination auf die Brust geklebt, wurden gefilmt, dann wurden die Personalien aufgenommen und ein Platzverweis bis 24 Uhr ausgesprochen. Außerdem wird Anzeige wegen des Verdachts auf Nötigung erhoben. Ich war der zweite, der um 7:45 weggebracht wurde, so dass in diesen Minuten die Polizei noch immer alle Hände voll zu tun haben dürfte. (siehe cams21.de)

Ich danke allen Unternehmern gegen Stuttgart 21, dass sie so zahlreich und mit so guter Stimmung gekommen sind und mit ihrem Tun demonstriert haben, dass der Protest gegen S21 tatsächlich durch alle Schichten geht!

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P.S. Übrigens werden die drei äußeren blauen Tanks nun auch angeschlossen, die Rohre liegen schon bereit. Offenbar hat die Polizei vorhin verlauten lassen, dass es sich bei den Arbeiten am GWM um übliche tägliche „Wartungsarbeiten“ handele … Und auf dem Bahnsteig der Gleise 15 und 16 liegen große Stahlträger. Die Bahnsteige sind gesperrt, so dass dort sicher auch bald irgendetwas in Sachen Lügenpack-Baustopp getan wird.

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8.6.2011 #s21 Frühstücksblockade: nein, wir lassen nicht locker!

Heute waren die Blockierer suuuper erfolgreich 😉 (exklusive und liebe Grüße an Sarah, in der Hoffnung, dass die Schlagstockwunde bald und gut verheilt 🙂
Für 22 Blockierer kamen 22 Polizeibusse, wobei die Blockierer den netten Einsatzkräften aus Bruchsal es ersparten, sie wegtragen zu müssen. So war die Blockade bald beendet und das Lügenpack konnte schnell die Bauarbeiten wieder aufnehmen (offenbar werden gerade die elektrischen Anlagen installiert). Zwei Polizeibusse stellten sich dann ihrerseits in die Einfahrt und stehen da wahrscheinlich noch immer. Zusätzlich stehen auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch zwei, drei Busse. Offensichtlich hat die Polizei mit mehr Blockierern gerechnet oder aber es kommt vielleicht heute doch noch etwas größeres, was ohne Behinderung ins GWM muss.
Die Stimmung am GWM ist gut, wobei wir morgen unbedingt wieder mehr sein sollten! Ich werde jedenfalls versuchen, morgen wieder früh vor Ort zu sein. Wir werden nicht nachlassen!
Danke an alle, die seit Tagen rund um die Uhr am GWM verharren! Ihr seid prima!
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7.6.2011 #s21 Frühstücksblockadeimpressionen #gwm

Heute nur kurz: laut Polizei waren wir ca. 100 Blockierer, 9 Fahrzeuge wurden bzw. werden aktuell noch an der Einfahrt gehindert, es sind sicher 10 Wannen Bereitschaftspolizei vor Ort und nochmals 5 Wannen BFE aus Lahr. Zusätzlich hatten wir Besuch von mindestens 2 Kripo-Beamten in Zivil, der Staatsschutz lässt grüßen 🙂 Die Blockade wird seit 8 Uhr aufgelöst, dauert aber aktuell noch an.

Bis morgen!

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6.6.2011 #s21 Frühstücksblockade: die Polizei räumt, damit die Arbeiter ins #GWM fahren können. Was ist nun mit dem #Baustopp, Herr Grube?

Heute früh sammelten sich an die 150 K21-Befürworter vor dem Bautor des GWM, um den von Grube zugesagten Baustopp durchzusetzen. Es war eine schöne Stimmung, viele saßen auf den AusSitzen-Strohsäcken, Jonathan klampfte, die Versorgen hatten gute Arbeit geleistet. Bald waren auch schon die ersten blauen Hölscher-Kleinbusse vor Ort, gegen 7:00 waren es dann schon 5 Fahrzeuge, die ins GWM wollten. Die Polizei war natürlich auch dort, zuerst mit 5 Wannen und Antikonfliktteam. Von 7:30 bis 7:45 machte die Polizei dann drei Ansagen, dass die Straße zu räumen sei. Unter den Rufen der Blockierer gingen diese Ansagen der Polizei aber unter. Schließlich wurde die Straße am Schlossgarten komplett gesperrt, es kamen von Richtung Cannstatt 4 Wannen, aus der anderen Richtung sicher insgesamt 10, so dass dann etwa 20 Polizeibusse vor Ort waren. Die Sitzblockierer wurden eingekreist und dann begann gegen 8 Uhr die Räumung. Die Umstehenden wurden heute nicht belangt, wahrscheinlich auch, weil ziemlich viel Presse vor Ort war. Als ich um 9 Uhr ging, saßen noch sicher 25 Leute vor dem Tor und warteten darauf, mitgenommen zu werden. Die Polizei hatte mit Bussen einen nicht einsehbaren Bereich auf der Straße geschaffen, wo die Blockierer ihre Personalien abgeben mussten, sicher auch fotografiert wurden, einen Platzverweis bis 18 Uhr und die Ankündigung einer Anzeige wegen des Verdachts der Nötigung erhielten. Auch Herr Wagner wurde weggetragen – unglaublich, was der Mann alles mitmacht! Über Twitter kam noch die Nachricht, dass eine Blockiererin ins Krankenhaus gebracht werden musste, da sie ohnmächtig geworden sei. Die genauen Gründe kenne ich nicht, ich habe aber gelesen, dass sie beim Wegtragen mit dem Kopf auf den Boden gefallen ist. Und eben, um kurz nach 10 Uhr kam die Meldung, dass die Blockade aufgelöst wäre. Vielen Dank mal wieder an alle, die dort waren!!!

Insgesamt wundert es einmal mehr, dass Herr Grube von Baustopp spricht und dennoch wie in den vergangenen Wochen auch im GWM gearbeitet wird. Einen halben Baustopp kann es nicht geben.

Apropos Herr Grube: Sein „Entgegenkommen“, bis zum 15 Juli den Baustopp zu verlängern, wenn Stadt und Land gewisse Bedingungen erfüllen, ist eigentlich eine Unverschämtheit. Man kann sich nur noch wundern, dass niemand der Verantwortlichen wirklich Verantwortung übernimmt, sondern alle Entscheidungen im Zweifel auf die Grün-Rote Landesregierung abgeschoben werden. Außerdem ist es das mindeste, dass die Bahn bis zum Ergebnis des Stresstests keine Aufträge vergibt. Wobei die Bahn sich keinen Gefallen tut, den Stresstest nicht transparent durchzuführen. Denn nur mit einem transparenten Verfahren können Gegner wie Befürworter ein Ergebnis akzeptieren. Sobald es Zweifel an der Transparenz gibt, wird es auch berechtigte Zweifel am Ergebnis geben. Der einzige vernünftige Weg ist, jetzt sofort für die größtmögliche Transparenz zu sorgen, denn nur so ist es möglich, dass das Ergebnis des Stresstests von beiden Seiten akzeptiert wird. Wenn Herr Grube nicht für Transparenz sorgt, ist ein weiterer Verzug der Bauarbeiten durch Blockaden und Protestaktionen sein eigenes Verschulden!

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2.6.2011 #s21 #norastuttgart Der heutige Donnerstag war kein schwarzer Donnerstag – auch wenn wieder Schlagstock und Pfefferspray eingesetzt wurden

Heute gab es in Stuttgart einmal mehr einen Polizeieinsatz mit Schlagstöcken und Pfefferspray und zahlreichen Verletzten. Der Verein Pax Europa, der trotz anders lautendem Selbstverständnis mit seiner Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit durchaus rechtsextreme Positionen vertritt, veranstaltet an diesem Wochenende eine Vortragsreihe in Stuttgart. Den Auftakt bildete eine Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz heute Nachmittag. Um diese Veranstaltung zu stören bzw. zu verhindern, versuchten mehrere Hundert linke Aktivisten, zum Schlossplatz vorzudringen und besetzten nach einem erfolgreichen Katz und Maus-Spiel mit der Polizei die kleine Veranstaltungsbühne vor dem Stadtmuseum. Während die Polizei versuchte, die Veranstaltung und die Veranstalter vor den Demonstranten zu schützen, kam es zu Rangeleien und dann auch zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Einige Aktivisten trugen Platzwunden davon und mussten genäht werden. Dass die Polizei auf Köpfe schlug, ist inakzeptabel und wird ein Nachspiel haben müssen. Als die Bühne dann wieder freigegeben wurde, versuchten die Veranstalter erneut, ihre rechten Parolen unter das Volk zu bringen und wurden erneut ausgepfiffen und es kam erneut zu Rangeleien. Schließlich war die Veranstaltung zu Ende oder wurde abgebrochen, unter Polizeischutz wurde die Bühne abgebaut und schließlich zerstreuten sich Aktivisten und Polizisten, so dass am frühen Abend Ruhe auf dem Schloßplatz einkehrte.

Was mir nicht behagt, ist, dass sehr schnell Parallelen gezogen werden zwischen dem 30.09.2010, als die Polizei gegen Tausende friedlicher Demonstranten im Schlossgarten mit Wasserwerfern, Tränengas und Schlagstöcken vorging, und dem heutigen Donnerstag – ein zweiter „schwarzer Donnerstag“, wie es aktuell über Twitter schwirrt. Diese Gleichsetzung ist verkehrt und leichtsinnig, relativiert sie doch den 30.09. und bläst im Gegenzug die heutige Aktion ungebührlich auf. Der Vergleich der heutigen Aktionen von linken Aktivisten mit dem friedlichen,  „gutbürgerlichen“, also breit unterstützten Protest im Schlossgarten verharmlost den vollkommen übertriebenen damaligen Polizeieinsatz und wird vor allem den Opfern des 30.09. nicht gerecht! Heute wurde mit der Polizei Räuber und Gendarm durch die Innenstadt gespielt, heute wurde nicht friedlich blockiert, sondern aktiv besetzt. Die Proteste waren heute nicht „gutbürgerlich“ im Sinne von breit in der Bevölkerung verankert, sondern „links“ im Sinne von hoch politisiert. Die Polizei wurde heute gereizt und ich hatte immer wieder den Eindruck, dass mancher Aktivist die Aggression der Polizei herauskitzeln wollte. Das heißt nicht, dass ich das brutale Vorgehen der Polizei gut heiße, ganz im Gegenteil! Denn es gibt für die Polizei immer verschiedene Optionen, mit solchen hochkochenden Situationen umzugehen. Und sie hat heute eine Taktik gewählt, die wieder nicht klug war – aber das ist auch die einzige Parallele zum 30.09.

Klug war das heutige Vorgehen der Aktivisten aber ebensowenig. Es gibt wesentlich wirkungsvollere Mittel, den geistigen Horizont einer öffentliche Veranstaltung bloßzustellen, als mit Gewalt die Veranstaltung selbst zu stören und eine Bühne zu besetzen. Damit gerät der Störer, auch wenn er das moralische Recht auf seiner Seite hat, selbst in schlechtes Licht, während der Veranstalter leicht zum Opfer und Märtyrer wird. Wie Kretschmann gestern auf dem Marktplatz bei seiner Bürgersprechstunde richtig sagte, heißt Demokratie Streit. Und Demokratie heißt auch immer, andere Meinungen zu ertragen, so schwer es oft auch fällt. Deshalb fand ich es auch gestern schade, dass die zwei Pro-ler nicht ausreden konnten, denn sie haben sich ja mit ihren dümmlichen, naiven Fragen schon selbst disqualifiziert – da hätte es gar kein Pfeifkonzert gebraucht. Warum hat man heute nicht einfach wirklich nur Lärm gemacht? Man hätte die Redner lächerlich machen können, hätte die Zuhörer in Diskussionen verwickeln können, hätte aufklären können, hätte die Veranstalter ja schon durch die massive Anwesenheit verunsichert, hätte duch eigene kreative Aktionen ablenken können. So aber, gerade auch mit den Bildern von schlagenden Polizisten und von am Kopf blutenden Verletzten, bleibt ein sehr schaler Nachgeschmack der gesamten heutigen Aktion! Ich wünsche allen Verletzten gute Besserung!

Friedlich bleiben!

Oben bleiben!

P.S. Die einzige wirklich Stärke des Widerstands gegen Stuttgart 21 – und im übrigen auch der Proteste in Spanien, Griechenland und in Nordafrika – ist die Friedlichkeit! Wer friedlich Widerstand leistet, hat jegliches Recht und jegliche Sympathien auf seiner Seite!

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1.6.2011 #s21 ACHTUNG: Wer in Stuttgart wiederholt von seinen Grundrechten Gebrauch macht, ist potenziell kriminell und wird von der Polizei profiliert

Heute kam ich erst gegen 7:15 zum GWM, als die Blockade schon geräumt und die Fahrzeuge im Baubereich waren. Ich unterhielt mich mit mehreren Demonstranten, die sich alle einmal mehr über das heutige Vorgehen der Polizei wunderten. Nach einer Aufforderung, die Straße freizumachen, ging ein Großteil der Blockierer auf den Gehweg, um die Fahrzeuge einfahren zu lassen. Wie üblich kam dann der Polizeitrupp hinüber, kesselte heute aber wieder alle ein, also sowohl die Blockierer als auch die Zuschauer und Demonstranten, nahm von allen Personalien auf und nahm teilweise Fotos. Dies gesschah ohne Vorankündigung. Eigenartigerweise wurden aber kaum Platzverweise ausgesprochen. Das ist neu und passt nun überhaupt nicht zusammen.

Wir sind ja als Blockierer schon einiges gewohnt und wir haben uns schon sehr oft über die schnell wechselnde Taktik der Polizei gewundert (man lese nur die täglichen Berichte von Januar bis März auf dieser Seite. Erinnert sei vor allem an die „Gefährdungsansprache“ an einem Wintermorgen, dann an die Anzeige nach §118 wegen „groben Unfugs“.) An einem Tag ist die Polizei friedlich wie ein Lamm, am anderen entpuppt sie sich dann doch als das, was sie zumindest in Stuttgart ist, nämlich als unberechenbarer Wolf. Insgesamt ist es ganz bestimmt rechtlich fragwürdig – im wahrsten Sinne des Wortes – dass auch an der Blockade vollkommen unbeteiligte Zuschauer und Demonstranten oder auch Passanten, die dummerweise gerade zur falschen Zeit am falschen Ort sind, festgehalten werden, fotografiert werden und ihre Personalien angeben müssen. Da nicht einmal ein Platzverweis erteilt wurde, kann man sich schon fragen, auf welcher rechtlichen Grundlage die Personalienfeststellung inklusive Schnappschuss geschehen ist.

Auch das gab es schon häufiger. Neu war heute, dass ein Polizist endlich zugegeben hat, dass Profile der Beteiligten angefertigt würden. So kann es wahrscheinlich passieren, dass man, wenn man als „Beteiligter an den Frühstücksblockaden“ profiliert ist und bisher nur dabei zugeschaut hat, man sich dann aber doch einmal dazu entschließt, zu blockieren und sich wegtragen lässt und angezeigt wird, dass man dann als Sympathisant allein wegen der häufigeren Anwesenheit vielleicht mit einer höheren Strafe rechnen muss, als jemand, der zum erstenmal an den Frühstücksblockaden teilnimmt. Das würde dann heißen, dass man allein aufgrund der regelmäßigen Wahrnehmung seiner Bürgerrechte für die Polizei verdächtig und potenziell kriminell ist. Wozu sonst sollten derartige Profile dienen?

Lieber Herr Oberstaatsanwalt Häußler, meinen Sie tatsächlich, dass es der richtige Weg ist, den Widerstand gegen ein fraglos fragwürdiges Bauprojekt derart zu kriminalisieren? Wie lange wollen Sie uns noch so behandeln? Sind Sie sich sicher, dass Sie sich mit Ihren Anweisungen an die Polizei noch im Rahmen des deutschen Rechtsstaats bewegen? Ich zumindest hege bereits seit längerem meine Zweifel daran und werde nahezu täglich in diesen bestärkt! Ich hoffe, dass Ihnen dieses Vorgehen einmal kräftig auf die eigenen Füße fallen wird!

Lieber Herr Häußler, das schöne ist, dass auch bei Ihnen gilt: Sie werden wir los (das ist nur eine Frage der Zeit), Sie uns aber nicht, da können Sie gewiss sein!

Wir kommen wieder!

Oben bleiben!

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31.05.2011 #s21 Blockadefrühstück: Es war zu erwarten, dass die Polizei heute nicht so zahm bleibt

Heute früh waren bis zu 70 Blockierer vor der Einfahrt zum GWM und hinderten wieder 5 Fahrzeuge u.a. der Firma Hölscher Wasserbau an der Einfahrt. Der Einsatzleiter kam gegen 7 Uhr zu den Blockierern und teilte jeder Gruppe mit, dass es nun eine Ansage gäbe, die Einfahrt zu räumen, und dass dann, wer dieser Aufforderung nicht nach käme, durchgegriffen würde. Ein Polizist ließ anklingen, dass diese Linie nicht von der Polizei selbst, sondern von der Staatsanwaltschaft angeordnet wurde. Herr Häußler lässt nicht locker!

Dann kam die Ansage über Megafon, daraufhin kam unsere Ansage per Megafon zurück, in der Jonathan unseren Aktionskonsen verlas. Dann wurde die Einfahrt frei gemacht. Drei wackere Blockierer ließen sich wegtragen. Von ihnen wurden, wie angekündigt, die Personalien aufgenommen, es wurde ein Platzverweis erteilt und wahrscheinlich werden sie auch wegen Nötigung angezeigt. Daraufhin fuhren die Fahrzeuge unter lautstarken Protesten in das GWM-Gelände ein. Die Polizei blieb noch etwa eine halbe Stunde vor Ort, dann fuhr auch sie weg. Die übrigen Anwesenden machten es sich dann wieder an der Einfahrt bequem und harren wahrscheinlich auch jetzt noch darauf, dass neue Fahrzeuge ins GWM fahren wollen.

Großartig ist, dass wir heute so viele waren. Abzuwarten bleibt, wie lange die Polizei uns dort an der Einfahrt „duldet“ und das Spielchen mitspielt. Und wenn die Bahn, wie angekündigt, tatsächlich ab kommender Woche wieder „richtig“ anfängt, wird es spannend.

Allen, die heute morgen vor Ort waren, vielen Dank!!!

Oben bleiben!

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31.05.2011 #s21 Baustopp-Rechenspiele der #Bahn sind für mich absolut nicht nachvollziehbar

Liebe Bahn, bitte erklären Sie mir, einem Geistes- und Wirtschaftswissenschaftler, keinem Ingenieur, wie Sie für einen Baustopp bis Oktober 2011 auf Mehrkosten von 410 Millionen Euro kommen. Für mich als Laie klingt das ziemlich eigenartig. Was ich einfach nicht verstehe: die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich angeblich auf 4,1 Mrd. Euro. Diese verteilen sich auf ca. 10 Jahre. Das hieße doch, dass pro Jahr ca. 410 Millionen Euro zu zahlen wären, wenn man den Bahnhof bauen würde und man eine lineare Kostenverteilung annehmen würde (was mit Sicherheit nicht der Realität entspricht – für dieses Beispiel aber annehmbar ist).

Wie kann es nun sein, dass für einen Baustopp von einem halben bis dreiviertel Jahr, also einer Zeit, in der keinerlei Gewerke verrichtet werden, genau so hohe Kosten auflaufen, wie wenn Sie ein gesamtes Jahr wie vorgesehen den neuen Bahnhof bauen? Ist das logisch? Ist das betriebswirtschaftlich seriös (!) zu erklären? Sie argumentieren mit Mehrkosten für das Projektmanagement (wie sollen diese in der von Ihnen genannten Höhe von 45 Mio. zustande kommen, wenn die Projektmanager Däumchen drehen?), betriebliche Mehraufwendungen und Einnahmeverluste (wo kommen diese her bzw. wo sollten diese in Höhe von 95 Mio. herkommen?) , Strafzinsen, die die Stadt Stuttgart für die verspätete Bereitstellung der Bahnflächen in Rechnung stellen würde (ist das sicher? Unser OB Schuster stellt Ihnen doch ganz sicher keine 100 Mio. Strafzinen in Rechnung! Das würde vollkommen entgegen seiner jetzigen Linie sein), und schließlich Inflationskosten (die kann ich nachvollziehen) und Regressforderungen (deren Rechtsgrundlage wiederum sind sehr umstritten! beides für 170 Mio.).

Ich bestreite gar nicht, dass ein Baustopp Geld kostet, sicher auch viel Geld, allein: mir will einfach nicht einleuchten, dass dieser Baustopp ein Zehntel der geplanten Gesamtkosten betragen soll. … Ups, mir kam gerade in den Sinn, dass diese Kosten, die Sie ja vielleicht erstattet bekommen, ja schon eine 10%ige Kostensteigerung des Projekts finanzieren könnte, ohne überhaupt über die Mehrkosten von Optimierungsmaßnahmen aus dem Stresstest geredet zu haben … aber das wäre gemein, Ihnen so etwas zu unterstellen. Sie sind bei der Bahn ja ehrliche Kaufleute!

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30.05.2011 #s21 Frühstücksblockade: Keine ernsthaften Folgen für GWM-Blockade – Und wieder eine neue Polizeistrategie

Nachdem seit gestern Abend am Grundwassermanagement eine Dauerblockade eingerichtet wurde, konnte diese heute früh auch schon aktiv werden. Um 6:30 kamen die ersten Fahrzeuge von Hölscher Wasserbau angefahren, konnten aber nicht ins GWM-Geslände wegen der Blockade. Insgesamt standen 7 Fahrzeuge auf dem Abbiegestreifen und wollten ins GWM. Die Polizei kam kurz darauf auch angefahren, sondierte die Lage und … wartete. Offenbar war keine Bereitschaft verfügbar, denn anders ist es kaum zu erklären, dass es geschlagene eineinhalb Stunden dauerte, bis dann schließlich die fünf Busse der Bereitschaftspolizei ans GWM kamen. Bis dahin war die Stimmung gut, zumindest bei uns, denn die Hölschers und unsere rothaarige Bauleiterin ärgerten sich doch ziemlich. Nachdem sie aber durch den Bauzaun von den Wachleuten Kaffee gereicht bekamen, hörte man sogar das ein oder andere Lachen.

Wir befürchteten schon wieder schlimmeres, als die Bereitschaftspolizie Aufstellung nahm. Alles deutete darauf hin, dass sie wieder weiträumig einkesseln. Die Polizei forderte dreimal dazu auf, die Einfahrt frei zu machen und bot als alternativen Versammlungsort den kleinen Parkplatz neben der Einfahrt an. Diesen Vorschlag nahmen die Blockierer an. Dann kamen die Polizisten, stellten sich an der freigewordenen Einfahrt auf, ließen die Fahrzeuge ins GWM und … fuhren dann einfach wieder weg (!?) Das gab es bisher noch nie! Immer, wenn wir blockiert hatten und selbst nach der Aufforderung der Polizei den Weg freigaben, wurden doch zumindest Personalien aufgenommen und Platzverweise ausgesprochen. Doch heute nichts davon. Gibt es irgendwo einen Großeinsatz, wo die Polizei gebraucht wird? Warum hat es so lange gedauert, bis sie kam, und warum ging es so schnell, dass sie ohne jegliche Konsequenzen wieder ging? Wir staunten nicht schlecht, bleiben aber argwöhnisch und warten darauf, wie sich die Polizei in den kommenden Tagen verhält. Es wäre super, wenn sie in dieser Art unseren Widerstand akzeptieren, denn die Verantwortlichen sollten inzwischen wissen, dass sie mit Platzverweisen und Androhungen von Anzeigen unseren Widerstand nicht brechen können.

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27.05.2011#s21 Die #Bahn hat schon wieder ein respektables „Kommunikationsproblem“ – diesmal in #München

Artikel aus der Süddeutschen (http://www.sueddeutsche.de/kultur/architektur-und-deutsche-bahn-dimensionen-des-erbaermlichen-1.1102114)

„Die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Bahn überzeugende Entwürfe für den Hauptbahnhof in München vom Tisch gewischt hat, lässt für alle laufenden Planungen des Unternehmens das Schlimmste befürchten. Auch für Stuttgart.

Theatralischer hätte die Deutsche Bahn ihre Unfähigkeit zu architektonisch respektablen Bauvorhaben in deutschen Städten nicht demonstrieren können als mit dem erbärmlichen Auftritt ihres Planungsmanagers am vergangenen Mittwoch vor dem Münchner Stadtrat.

Als der Herr bekanntgab, dass sein Unternehmen in München, wo seit Jahren ein stadtbildprägender Bahnpalast, ein repräsentativer Mehrzweckbau für den Hauptbahnhof, im Gespräch ist, nicht den beim Wettbewerb prämierten Entwurf umsetzen, sondern eine nach eigenen Vorstellungen gebastelte Sparversion realisieren wolle, kam es im Rathaus zu tumultuarischen Szenen: Und da der Bahn-Abgesandte aus Berlin auf die Fragen der Münchner Politiker, wie man sich diese Billiglösung vorzustellen habe, jede Antwort verweigerte, prallte ihm ein Buhsturm entgegen, wie ihn wohl noch nie ein geladener Gast in einer deutschen Stadtratssitzung erlebt hat. […]

Die Architekten haben denn auch auf Wunsch der Bahn und der Stadt bald schon eine deutlich reduzierte Version der vorgesehenen Figur angeboten. Doch da sie seither steif und fest behaupten, mit dieser Sparversion die ursprünglich berechneten Kosten von 650 Millionen Euro auf 252 Millionen Euro herunterdrücken zu können, haben sie bei Fachleuten manches von ihrem Kredit verspielt. Denn nirgendwo in Europa kann man für diese Summe einen mehrgeschossig tief in der Erde verankerten Verkehrsknotenpunkt und ein darüber gestemmtes anspruchsvolles Abfertigungs- und Empfangsgebäude mit Hotel, Bürotrakten, Einkaufshallen und gastronomischen Betrieben errichten. […]

Beim Hauptbahnhof in Berlin hat die Bahn die vielgerühmten Visionen der Architekten während der Bauzeit zur Groteske verstümmelt. In München lehnt sie die offiziellen Hauptbahnhofpläne schon vor Beginn der Bauarbeiten kategorisch ab. Was ist da erst in Stuttgart zu erwarten, wo ja mit heftigstem Widerstand aus der Bevölkerung zu rechnen ist?“

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26.05.2011 #s21 Schuster bestätigt: „Ich bin ein Auslaufmodell“ #autostadt #stuttgart

Inzwischen kann man sich fast ununterbrochen fragen, wo unser lieber OB Schuster lebt. Offenbar nicht mehr in dieser Welt. Anders ist es nicht zu erklären, dass er noch so klare Zeichen und Entwicklungen in „seiner“ Stadt einfach nicht wahrnimmt. Jüngstes Beispiel: Schuster bleibt dabei, „Stuttgart ist und bleibt eine Autostadt!“ (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ob-schuster-stuttgart-ist-und-bleibt-eine-autostadt.85105311-de88-4342-9b19-12c215de6c9a.html)

Lieber Herr Schuster, wie erklären Sie sich, dass Stuttgart einen grün dominierten Stadtrat hat und bei der letzten Landtagswahl die Grünen in Stuttgart die Direktmandate erhielten? Können Sie sich vorstellen, dass die Bürger Stuttgarts keine Lust mehr auf „Autostadt“ haben? Können Sie sich vorstellen, dass es für die Bürger Stuttgarts andere Prioritäten gibt als ungehinderten, wahnsinnigen Individualverkehr? Unter den Folgen Ihres und Ihrer Vorgänger Idee der Autostadt leidet Stuttgart heute noch enorm, aber Sie und Ihre Partei gehören ja bekanntermaßen zu den Unverbesserlichen, was Sie nun einmal mehr bestätigen. Deshalb freue ich mich schon heute auf die nächste OB-Wahl, damit Stuttgart endlich einen Oberbürgermeister bekommt, der mit offenen Augen und offenen Ohren durch seine Stadt geht und nicht in irgendwelchen abgehobenen, welt- und bürgerfremden Sphären weilt. Herr Schuster, Sie sind ein Auslaufmodell, und das ist gut so!

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25.05.2011 #s21 Zur Durchsetzung des Baustopps räumt ein Großaufgebot der Polizei am #GWM die Blockade – wie in alten Zeiten

Ich kam leider erst zum GWM, als die Räumung in vollem Gange war. Es waren sicher 10 Wannen vor Ort, dazu Kripo und Staatsanwaltschaft. Aus Berichten erfuhr ich, dass die tapferen Blockierer heute früh Besuch von der Polizei bekamen. Die Stimmung war wohl relativ entspannt, man unterhielt sich mit den Kommunikationsheinis der Polizei, die mitteilten, dass es drei Aufforderungen geben und daraufhin geräumt würde. Angezeigt würde niemand. Nachdem nach zwei Aufforderungen ein Teil beiseite ging, wurde der harte Kern von 15 Blockierern nach der dritten Aufforderung geräumt – und bekam prompt eine Anzeige! LÜGENPACK!!! Auch Dietrich Wagner, der am schwarzen Donnerstag erblindete S21-Gegner war vor Ort, musste seine Personalien angeben und erhielt, wenn er genauso wie die anderen behandelt wurde, eine Anzeige.

Neu war, dass wohl die Staatsanwaltschaft vor Ort war und auch einmal wieder Kriminalbeamte. Außerdem stand auf der gegenüberligenden Seite ein Polizeibus, der auf Teleskopstangen Kamera und Richtmikrofon hatte. Diese drehten sich auch bei genauerem Hinsehen, so dass davon auszugehen ist, dass die Polizei fleissig Gespräche belauscht hat. Da wir keine Kriminellen sind, werden sie sicher interessante Geschichten und Details erfahren haben. (Update: gerade wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass da kein Richtmikrofon sei, sondern nur Kamera und Richtantenne. Also hat auch niemand mitgehört! Sorry dafür!)

Die Szenerie glich den bekannten Bildern vor wenigen Wochen bzw. Monaten. Neu ist jedoch, dass die Polizei ein Bautor einer Baustelle räumt, damit dort Fahrzeuge einfahren können, obwohl die Bahn immerzu von Baustopp spricht. Es würden keine Baumaßnahmen durchgeführt, die nicht für die Sicherheit der Baustelle erforderlich wären. Warum dazu gehört, die Tanks und Filteranlagen im GWM zu montieren, erschließt sich keinem vernünftigen Menschen. Aber man hat ja sowieso schon seit längerem den Eindruck, dass es an eben diesen im Management der Bahn einen erheblichen Mangel gibt, so dass das nicht wirklich verwundert.

Aber wie stand so schön auf dem Transparent der Blockierer: WIR KOMMEN WIEDER!

So viel ist sicher!

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23.05.2011 #s21 #aussitzen Großblockade am #GWM mit 250 Blockierern

Nach dem Aussitzen-Camp am Wochenende wird nun für zwei Tage der Bau von Stuttgart21 blockiert. Dafür trafen sich heute früh um 5:30 die Aktivisten an der Parkwache und zogen dann los zur Einfahrt am Grundwassermanagement. Dort haben sie sich inzwischen häuslich niedergelassen. Es wird gesungen, gelesen, gelungert, geredet, geschlafen, die Stimmung ist gut und es ist auch recht viel Presse dort. Natürlich ist die Polizei auch vor Ort, zwischenzeitlich mit ca. 20 Wannen, von denen ein Großteil aber auch bereits wieder abgezogen ist. Das ist ja richtig wie früher, wo wir mit weit weniger Personal genauso viele Polizisten in Atem gehalten haben. Dass die Polizei die Blockade heute auflöst, ist eher unwahrscheinlich, denn hier stehen Aufwand und Nutzen sicher in keinem Verhältnis. Außerdem zeigt sich nun, ob der Regierungswechsel auch bei der Polizeiführung angekommen ist. Ob die Arbeiter von Hölscher Wasserbau, die die Rohre in der Halle zusammenbasteln, hineingelassen werden, ist allerdings auch eher unwahrscheinlich – außer sie finden einen anderen Eingang als das große Bautor.

Die Polizei patroulliert im Park, auch die Eingänge des Bahnhofs werden bewacht und die Zugänge zu den Bahnsteigen sind auch wieder gesperrt und nur für Reisende passierbar. Warum dieser Aufwand betrieben wird bei einer angekündigten Großblockade von 250 Menschen unter dem friedlichen Aktionskonsens ist mir nicht ganz klar.

Glückwunsch den Organisatoren, für diese gelungene Aktion! Ihr habt Euch das sonnige Wetter wirklich verdient 😉 

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Die #StZ glaubt tatsächlich, dass die „bedrohlich wirkenden“ Emails der Grund für Azers Rücktritt seien, das #StN Interview mit Azer ist eher entlarvend als erhellend #s21

Ein weiterer Beweis meiner gestrigen Medienkritik an der StZ: Heute veröffentlcht die StZ einen Artikel, der darauf hinweist, wie schlimm die Verhältnisse sein müssen, wenn jetzt schon Spitzenpersonal  wie Azer wegen Drohungen zurücktritt (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nach-hany-azers-ruecktritt-drohungen…

Liebe StZ, lieber Thomas Braun, natürlich ist es schlimm, dass Personen, die im Rampenlicht des öffentlichen Lebens stehen, bedroht werden. Allerdings glauben Sie doch wohl selbst nicht, dass diese – wie Sie schreiben – „bedrohlich wirkenden“ Briefe und Emails der tatsächliche Grund für Azers Rücktritt sind!!! Allein die Formulierung „bedrohlich wirkend“ lässt viel Raum für Interpretation – wahrscheinlich habe ich auch schon bedrohlich wirkende Emails erhalten. Herr Azer ist bekanntermaßen ein Charakter, der immer mit Drohungen und Anfeindungen lebte – immerhin hat er bewusst angeeckt und keine Konfrontation gescheut. Allein dadurch macht er sich nicht unbedingt bei allen beliebt. Aber anstatt die Begründung von Herrn Azer kritisch zu hinterfragen, wird sie einfach für bare Münze genommen. Kritischer Journalismus? Wieder Fehlanzeige! Immerhin berichten Sie, dass es bisher noch zu keinen tätlichen Übergriffen gekommen ist. Danke wenigstens dafür!

Aber warum versuchen Sie nicht, das gesamte Bild zu zeichnen? Immerhin hat Herr Azer Anfang des Jahres einen sogenannten „Brandbrief“ an den Bahnvorstand geschrieben, der zahlreiche Mängel und Risiken bei S21 aufzeigt. Auch wenn die Bahn diesen Vorgang klein redete, ist es in Ihrem Bericht keine Erwähnung Wert. Dass am Tag nach Azers Rücktritt der Züblin-Chef verlauten lässt, dass ein Bau von S21 möglich ist, wenn Geld keine Rolle spielt, zielt doch genau in dieselbe Richtung des Brandbriefs. Hier muss man sich doch einfach einmal getrauen, 1 und 1 zusammenzuzählen! Herr Azer hat darüber hinaus einen guten Ruf in der Branche zu verlieren. Ist es nicht viel naheliegender, dass Azer keine Lust darauf hat, gegebenenfalls doch zu scheitern? Entweder scheitert das Projekt gänzlich. Dann hätte Azer viel Zeit für nichts investiert, denn ein nicht gebauter Bahnhof bringt kein Renommee. Oder der Bahnhof wird gebaut, bringt aber tatsächlich Probleme mit sich, die heute schon vorhersehbar sind und nur mit viel Geld bewältigt werden können. Auch dann ist es kein Glanzstück und sicher nicht mit viel Renommee verbunden, wenn der Bahnhof weitere Milliarden verschlungen hat. Dann wird Azer in die Geschichtsbücher eingehen als Planer, der nicht ordentlich planen kann. Beides sind nun nicht gerade unwahrscheinliche Szenarien. Aber, liebe StZ und lieber Tomas Braun, wir sind von Ihnen ja nichts anderes gewohnt, als unkritisch und unreflektiert über die Vorgänge rund um Stuttgart 21 zu berichten. Das machen Sie aber immerhin ganz großartig!

Update: die StN bringt heute ein Interview mit Azer zu seinen Rückzugs-Gründen (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-21-azer-wirft-nicht-das-handtuch.9c1fe574-9d70-4dd1-9b9c-23fa2cd46285.html). Wirklich erhellend, was nun die Gründe sind, ist das Interview nicht. Es seien nicht die Anfeindungen, es seien nicht die unkalkulierbaren Kosten und das Handtuch schmeisse er schon gar nicht … aber was ist es denn dann? Journalistische Aufklärung? Klar, Fehlanzeige! Außerdem wundert sich Herr Azer, dass er in Berlin noch toll kommunizierte und seine Kommunikation hier gar nicht wahrgenommen wurde. … Hm, lieber Herr Azer, ehrlich gesagt, habe ich Sie hier in Stuttgart auch überhaupt nicht wahrgenommen, nicht wahrnehmen können. Haben Sie überhaupt irgendwie nach außen kommuniziert? Und finden Sie Ihre Antwort auf die Frage, ob 2008, als Sie das Projekt übernommen haben, das Projekt nicht bereits ziemlich fertig geplant war, nicht extrem entlarvend? Es heißt doch immer, dass 15 Jahre geplant wurde. Und nun sagen Sie, dass im Jahr 2008, also vor nicht einmal vier Jahren, vieles noch überhaupt nicht geplant war! Puh, das lässt einmal mehr an der Bahn und an dem Projekt zweifeln.

(Zitat: Als Sie am 1.April 2008 kamen, war S 21 größtenteils fertig geplant, oder?

Das trifft nicht zu. Ich habe 2008 keine vertiefte Planung vorgefunden. In den Jahren zuvor ist sicher landauf, landab sehr viel über das Projekt diskutiert und informiert worden – aber die konkrete Umsetzung? Da gab es viele weiße Flecken auf der Karte. Ich musste zum Beispiel zunächst eine junge Mannschaft aufbauen, Verantwortung und Aufgaben verteilen und mich selbst parallel tief ins Projekt einarbeiten. Damals standen 5000 Leitz-Ordner mit Unterlagen vor mir.)

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Meinungsmache statt Meinungsbildung, Polemik statt Kritik, Ignoranz statt Aufklärung – Zur aktuellen Berichterstattung von #StZ und #SWR zu #S21 #gruenrot und #spanishrevolution

In Wikipedia heißt es zum Thema Massenmedien: „In demokratischen Staaten wird den Massenmedien und insbesondere dem Journalismus häufig die Aufgabe zugeordnet, zur Information und Meinungsbildung der Bevölkerung beizutragen, sowie Kontrolle und Kritik auszuüben. Diese Funktion wird nach Auffassung vieler Kritiker nur unzureichend erfüllt.“

 

Als überaus gutes Beispiel kann für die unzureichende Erfüllung dieser Aufgabe sowohl die Berichterstattung der Stuttgarter Zeitung als auch die des SWR zu Stuttgart 21 gesehen werden. Während die Aufgabe der Meinungsbildung immer häufiger mit Meinungsmache verwechselt wird, führt die Aufgabe der Kontrolle und Kritik seit langem in beiden Medien ein Schattendasein. Immer wieder hatte es in jüngster Vergangenheit den Anschein, als ob die StZ und der SWR wirklich kritischer berichten würden, diese zarten Journalisten-Pflänzchen werden aber aktuell zertreten durch die altbekannte, linienkonforme, unkritische, unreflektierte, polemische und populistische Berichterstattung. Aufklärung im klassischen Sinne kann man von diesen beiden Medien leider nicht mehr erwarten.

 

Einige aktuelle Beispiele:

 

Der Rückritt des Projektleiters Hany Azers

Sowohl in der StZ als auch im SWR wurde ausführlich über den plötzlichen Rücktritt des Stuttgart21-Projektleiters Hany Azer berichtet. Die von Azer vorgebrachten Gründe für seinen Rücktritt, nämlich die Anfeindungen und Drohungen und das ständige Leben unter Personenschutz, wurde mehr oder weniger unhinterfragt wiedergegeben, obwohl es mehr als genug Hinweise darauf gibt, dass diese Gründe nur vorgeschoben sind. Gewiss ist es keine angenehme Situation, für S21 verantwortlich zu zeichnen, Herr Azer ist genauso wenig wegen seiner Dünnhäutigkeit bekannt. Als öffentliche Person muss er wie jede andere öffentliche Person mit dieser Situation leben. Diese unhinterfragte Wiedergabe der Gründe durch beide Medienanstalten führt jedoch auch dazu, dass der Widerstand gegen dieses Projekt erneut kriminalisiert und verunglimpft wird. Ist vom Widerstand gegen Stuttgart 21 jemals Gewalt gegen Personen ausgegangen? Ist jemals eine Person durch Gegner des Projekts ernsthaft zu Schaden gekommen? Es wird der Eindruck erweckt, als ob es S21-Gegner gäbe, die ein Attentat auf Azer verübt hätten, hätte er nicht Personenschutz. Diese Unterstellung ist schlichtweg absurd – wird aber von den Medien nicht weiter hinterfragt.

 

Neue Berechnungen des zu bewältigenden Grundwasservolumens

Vor wenigen Tagen wurde publik, dass das Grundwasservolumen, das an den Baugruben für Stuttgart 21 durch das Grundwassermanagement abgepumpt und an anderen Stellen in der gesamten Stadt eingepresst werden muss, etwa doppelt so groß wird, wie bisher angenommen. Diese Meldung wurde sowohl im SWR als auch in der StZ verbreitet – aber bis heute nicht weiter kritisch begleitet. Die Bahn plant seit vielen Jahren, und kurz bevor die Gruben ausgehoben werden, erkennt man, dass man nur mit der Hälfte Grundwasser gerechnet hat – das wäre doch durchaus kritische Nachfragen bei der Bahn AG Wert. Das ist aber nicht passiert. Auch die Auswirkungen auf Stuttgart werden nicht thematisiert. Reicht denn die bisherige Anlage des Grundwassermanagements aus, um das doppelte Volumen zu bewältigen? Wenn nicht, was muss getan werden, damit dies möglich ist? Was bedeutet das für die zeitliche Planung des Projekts? Was für die geplanten Rohre, die das Wasser transportieren? Anstatt die Bevölkerung aufzuklären, wird nur die Tatsache berichtet und weiter nichts. Kontrolle? Kritischer Journalismus? Fehlanzeige!

 

Pressekonferenz von Züblin

Gestern war die Pressekonferenz des Bauunternehmens Züblin. Es wurde berichtet, dass Züblin fordert, möglichst zügig Stuttgart 21 weiter zu bauen. Was nicht gezeigt und nicht oder nur versteckt berichtet wurde, war, dass der Vorstandsvorsitzende klar sagte, dass es ihm letztlich egal sei, ob S21 oder K21 realisiert würde, weil Züblin bestimmt von beiden Projekten ordentlich profitiere. Ihm sei nur eine Entscheidung wichtig, wie es nun weitergehe. Pikant und deshalb kaum erwähnt ist der Satz, dass aus Sicht des Züblin-Chefs Stuttgart 21 problemlos realisiert werden können – wenn die Kosten keine Rolle spielten!!! Dieser Satz vom Vorstandsvorsitzenden eines der größten deutschen Bauunternehmungen zu hören, müsste doch aufhorchen lassen und die Medien dazu bringen, kritisch nachzuhaken. Aber auch hier: Fehlanzeige.

 

Zur Sache Baden-Württemberg

Das SWR-Format mit Clemens Bratzler als Moderator zeichnete sich einst durch kritische und neuartige Berichterstattung und Kommentierung von Themen aus, die Baden-Württemberg bewegen. Seit einigen Sendungen sinkt leider das Niveau und erreicht heute voraussichtlich seinen traurigen Tiefpunkt. Während sich in der letzten Sendung die Fragen an Herrn Kretschmann bereits auf einem geistig unerträglichen Niveau befanden, das erschreckte und das weder den Zuschauern noch Herrn Kretschmann gerecht wurde, verheißt die aktuelle Sendung auch nichts gutes. „Kein neuer Bahnhof, weniger Autos, weniger neue Straßen. Kommt mit Grün-Rot nun Stillstand im Autoland Baden-Württemberg?“ „Schüler, Lehrer und Eltern wollen wissen: krempelt die neue Landesregierung das Schulsystem komplett um?“ Man möchte schreien: JAAAA, natürlich! Unter Grün-Rot wird alles schlimm! Wir werden verarmen, wir werden Nehmerland …  Es wird hier mit primitivsten Ängsten gespielt, es wird platt berichtet, nicht etwa kritisch hinterfragt. Eigentlich sollte diese Sendung nicht „Zur Sache“ heißen, sondern besser „BILD-TV“ – das würde dem journalistischen Niveau inzwischen besser entsprechen.

 

Und schließlich: kaum ein Medium in Deutschland und schon gar nicht der SWR oder die StZ berichtete über die bereits mehrere Tage andauernden Massenproteste in Spanien – die sich auch gegen die dortige Regierung und gegen Entwicklungen in Europa richten. Auch dort wäre eine kritische Begleitung wichtig und angebracht – bevor man aber gezwungen wird, kritisch zu berichten und zwangsläufig auch Entwicklungen in Europa und Deutschland in Frage zu stellen, berichtet man in Deutschland offenbar lieber gar nicht! (Update: Tatsächlich berichtet die StZ heute über die Vorgänge in Spanien)

 

Das alles zeigt, dass viele Medien, unter anderem und vor allem auch der SWR und die StZ keinen kritischen Journalismus wünschen. Von unabhängiger Berichterstattung kann wohl keine Rede sein. Der Auftrag, die Bevölkerung aufzuklären und zu befähigen, eine eigene Meinung zu entwickeln, wird klar und bewusst verfehlt. Polemik verdrängt Kritik, Populismus verdrängt die Unabhängigkeit! Armes Baden-Württemberg, armes Stuttgart!

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Erwiederung und Kritik zum StZ-Artikel „Nach 75 Montagsdemonstrationen“

Erwiederung und Kritik zum StZ-Artikel
„Nach 75 Montagsdemonstrationen
Jetzt wird nicht mehr argumentiert, sondern agitiert“
vonThomas Braun und Jörg Nauke

„Stuttgart – Als sich das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 im Oktober 2010 anschickte, die 50. Auflage der montäglichen Protestaktion zu zelebrieren, herrschte an qualifizierten Rednern kein Mangel. Hilde Mattheis, die Vizelandeschefin der SPD, kam zum Zug – und das legendäre Kabarettistenduo Urban Priol und Georg Schramm. 25 Montage später ist das Bild auf der Protestbühne und davor ein gänzlich anderes.
Es strömen längst nicht mehr Zehntausende zu den Veranstaltungen wie in der heißen Phase vor der Schlichtung – das haben auch selbst die eingefleischtesten Gegner nicht erwartet. Mit rund 1500 hartnäckigen Gesinnungsgenossen ist die wöchentliche Veranstaltung zwar immer noch stärker frequentiert als die meisten anderen Demos in der Republik. Grundsätzlich geändert hat sich jedoch das Niveau der Redebeiträge. Nicht nur der inzwischen aus dem veranstaltenden Aktionsbündnis ausgeschiedene Widerstandsgründer Gangolf Stocker hat am vergangenen Montag den Kopf geschüttelt über die Verschwörungstheorien von Jürgen Merks vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dem Geologen Ralf Laternser sowie dem Stuttgarter Linken-Stadtrat Tom Adler. Grünen-Fraktionschef Werner Wölfle hatte die Veranstaltung im Internet verfolgt. Er wundert sich darüber, „dass es dafür auch noch Applaus gibt. Hören die Leute denn nicht zu?“ Wie Stocker fragt sich nun auch Wölfle: „Was können wir tun, dass der gute Ruf des S-21-Widerstands nicht Schaden nimmt?““

++++schnipp++++
Ich gehe wöchentlich zur Demo und kann kein so sehr unterschiedliches Bild zwischen den Demos feststellen. Wie die Autoren richtig sagen, sind aktuell keine 10.000 auf der Straße, aber über 1.000 jeden Montag zu aktivieren, ist ja nicht schlecht – und zeigt zumindest, dass es eine große Schahr unzufriedener Bürger gibt.
Gangolf Stocker ist niemals aus dem Aktionsbündnis ausgeschieden. Er und sein Verein sind natürlich im Aktionsbündnis, Stocker ist nur nicht mehr Sprecher des Bündnisses. Einen solchen fundamentalen Fehler darf ein seriöser Journalist eigentlich nicht machen – und es sieht eher so aus, als ob hier absichtlich der Anschein geweckt werden soll, dass das Bündnis zerfalle.
Die Qualität der Reden wechselt ständig von Mal zu Mal. Dass es rhetorische Höhenflüge gibt genauso wie Abstürze ist nichts Neues und bei dieser hohen Anzahl an Demonstrationen sicher nicht verwunderlich. Warum diese eine Montagsdemonstration nun für eine Bestandsaufnahme des Widerstands herangezogen wird, ist eine eigenartige und nicht sehr faire Methode. (Übrigens konnte man durchaus feststellen, dass Applaus nicht gleich Applaus ist und es durchaus Unterschiede in der Zustimmung zu einzelnen Redebeiträgen gibt. Das wird Herrn Wölfle wahrscheinich über den Internetstream entgangen sein.)
++++schnapp++++

„Wer ehrenamtlich 75 Veranstaltungen zum selben Thema organisiert, kann nicht jeden Montag einen Starredner präsentieren. Die 74. Demo brachte nicht mehr als einen Aufguss längst bekannter Fakten und Forderungen wie jenen nach einem öffentlichen Stresstest. Schwachpunkte hat es in der langen Geschichte des Montagsprotests immer wieder gegeben, wenn Einzelne versuchten, den Widerstand auf besondere Weise anzuheizen. Erinnert sei auch an das „Gelöbnis“, sich für den Kopfbahnhof einzusetzen, das Andreas Keller, Mitbegründer der Internationalen Bachakademie, mit den Demonstranten gesprochen hat. Oder an die These der Grünen-Stadträtin Clarissa Seitz, der Abriss des Bahnhofsnordflügels sei mit der Zerstörung der Buddhastatuen durch die Taliban in Afghanistan vergleichbar. Unvergessen bleibt auch der Auftritt einer Ärztin, die allen Ernstes Stuttgart 21 in einem Atemzug mit der atomaren Katastrophe im japanischen Fukushima beklagte.
Mittlerweile scheint das Ziel, sachlich zu informieren und fundiert zu argumentieren, zunehmend aus dem Blickfeld zu geraten; stattdessen wird agitiert. So befand Stocker am Rande der jüngsten Montagsdemo, der Geologe Laternser lebe „seinen persönlichen Kleinkrieg mit dem städtischen Umweltamt auf der K-21-Bühne aus“. Der Amtsleiter Werner Flad und sein Mitarbeiter, Professor Wolfgang Ufrecht, seien verantwortlich für den angeblichen „Murks“ beim Grundwasser, behauptete Laternser, ohne dies schlüssig zu begründen. Wundern durfte man sich auch über die Aussage von BUND-Mitarbeiter Jürgen Merks im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Projektleiters Hany Azer, „Leichen“ pflasterten den Weg von Stuttgart 21.“

++++schnipp++++
Wir können doch nur die Fakten und Forderungen wiederholen und wiederholen! Dadurch werden sie doch nicht verkehrt. Und wie sollte über Neues informiert werden, wenn so gut wie alle Fakten und Informationen von Seiten des Widerstands auf dem Tisch liegen und gleichzeitig nicht ernst genommen werden? Übrigens gehört zu jedem Widerstand auch Agitation.
Und wenn sich nach einer so langen Planung die Bahn, die Ämter und Behörden mal eben bei der zu bewältigenden Menge im Grundwassermanagement um den Faktor 2 vertun, darf man das guten Gewissens „Murks“ nennen. Dass das Amt Herrn Latensers und manch anderer Bürger kritische Anfragen chronisch ignoriert, baut nicht gerade Vertrauen auf und darf durchaus als berechtigter Grund dienen, an diesen Ämtern und ihren Leitern Kritik zu üben. Immerhin sind Ämter normalerweise ihren Bürgern auskunftspflichtig.
++++schnapp++++

„Unbewiesen blieb zudem seine These, Politik und Presse ignorierten die Forderungen der Montagsdemonstranten, um das „Netzwerk der Macht zu schützen“, während der Widerstand der Bevölkerung gegen die Unrechtsregime im Nahen Osten täglich thematisiert würde. Dessen ungeachtet werden Zeitungsartikel, die die eigene Position bestätigen, gern zitiert – solche, in denen auch Befürworter des Projekts zu Wort kommen, dienen dagegen als Beleg für mafiöse Strukturen und werden nicht selten mit der Aufforderung zum Presseboykott verbunden.
Wenn man Tom Adler richtig verstanden hat, dann sind aber die Vorstände der Automobilkonzerne die wahren Bösewichte. So lasse Daimler-Chef Dieter Zetsche Werke in China bauen, um den Stuttgartern das Wasser abzugraben. Schlimmer sei nur noch der SPD-Landeschef Nils Schmid: Der produziere nur Worthülsen.“

++++schnipp++++
Die These ist nicht unbewiesen, sondern wird einmal mehr gerade durch diesen Artikel fundiert belegt. Ein kritisches Augenmerk auf das Tun von Zetsche und Co. zu haben und die Gründe für ihre Befürwortung von S21 zu hinterfragen, darf doch nicht Gegenstand von Kritik sein, ist eigentlich ureigenste Aufgabe einer Zeitung, die sich unabhängig nennt, und deren Journalisten! Leider wird man das Gefühl nicht los, dass die Stuttgarter Zeitung samt ihren Journalisten, allen voran Herrn Nauke, gar kein Interesse daran hat, ein bisschen genauer hinter die Kulissen von S21 zu schauen. Jüngstes Beispiel: dass plötzlich doppelt so viel (!!??) Wasser abgepumpt werden muss als geplant, um den Bahnhof zu bauen, wird zwar in einem Artikel der StZ berichtet, durchaus angebrachte kritische Töne, wie so etwas nach 15 Jahren Planung und kurz vor dem Baubeginn passieren kann, sucht man aber vergeblich. Weitere Beispiele finden sich leider zu Hauf. Von einer unabhängigen Zeitung und von redlichem Journalismus zu reden, verbietet sich leider.
++++schnapp++++

 

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18.05.2011 #s21 #k21 Rückzugsgefechte? Neuformierung? Die Befürworter krakeelen mal wieder über alle Kanäle

Heute früh im Radio: Ramsauer droht der neuen Regierung, endlich klar Stellung zu S21 zu beziehen. Die Kosten einer weiteren Verzögerung würden dem Land in Rechnung gestellt. Die neue Regierung ist ja auch schon 5 Tage (!) im Amt, da kann man ja schon erwarten, dass in dieser einfachen Sache klar entschieden wird! … Lieber Herr Ramsauer, vielleicht kehren Sie erst einmal vor Ihrer eigenen Tür und entscheiden in Ihrer lähmenden Langmut einfach mal selber etwas flotter, immerhin sind Sie bereits einige Jahre im Amt! Und bitte, sichten Sie selbst die Unterlagen zu S21 und denken mal ein bisschen nach. Ich gebe Ihnen … 5 Tage, das muss reichen!

Dann ein großer StZ-Kommentar, prominent auf der Titelseite des Regionalteils, von Nauke über die 75. Montagsdemo. An der Teilnehmerzahl würde man erkennen, dass der Widerstand bröckele – es seien keine 10.000 mehr, sondern nur noch ein harter Kern von 1.500, die zur Montagsdemo kommen würden. Viele würden sich auch wegen der unqualifizierten Redebeiträge vom Widerstand abwenden. … Lieber Herr Nauke, es gab bereits zahlreiche Montagsdemos, bei denen die Redebeiträge nicht zu den Highlights rhetorischer Künste gehörten. Bei 75 Veranstaltungen dieser Größenordnung ist das kein Wunder. Und leider, leider waren wir nicht sehr oft über 10.000 Teilnehmer. Daher stellt die letzte Montagsdemo überhaupt nichts besonderes dar – weder im Negativen, noch im Positiven. Und den Widerstand durch Zitate von Herrn Stocker oder Herrn Wölfle spalten zu wollen, wird Ihnen nicht gelingen, denn der Widerstand ist bunt und wir schaffen es bisher erstaunlich gut, tolerant die verschiedensten Meinungen und Aktionen zu integrieren. Das ist unsere Stärke, ob es Ihnen passt oder nicht.

Und dann Herr Serwani, FDP-Vorsitzender in Stuttgart: Die Zelte müssen weg, der Schlossgarten soll wieder den Bürgern gehören! … Lieber Herr Serwani, offenbar sollten Sie mal ihr Gehirn einschalten, bevor Sie reden! Die Zelte stehen genau in dem Teil des Schlossgartens, der, wenn es nach Ihnen ginge, bereits eine riesige Baustelle wäre. Gerade die Zelte und ihre Bewohner sorgen dafür, dass der Schlossgarten den Bürgern erhalten bleibt! Ihre Äußerung enttarnt Ihren geistigen Horizont – und steht symptomatisch für Ihre Partei.

Trotz all dieser Anfeindungen, wir bleiben oben und lassen nicht zu, dass vor einem transparenten Stresstest weiter Fakten geschaffen werden!

Augen auf und oben bleiben!

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16.05.2011 #s21 #k21 Der neue Politikstil im Ländle macht sich sachte, aber sicher an vielen Stellen wohltuend bemerkbar

Es war gut, dass heute nacht bzw. heute früh so viele Aktive auf beiden Seiten des Südflügels präsent waren. Das war ein gutes und starkes Zeichen, dass wir noch immer mobilisieren können und uns nicht an der Nase herumführen lassen! Wir bleiben weiter wachsam!

Ich wundere mich, warum nun immer mehr Parteien darauf drängen, dass die Zelte im Schlossgarten abgebaut werden. Die Zelte stehen für unseren Widerstand. Wen die Zelte stören, will nicht zur Kenntnis nehmen, dass genau dort, wo die Zelte stehen, in naher Zukunft eine Baugrube riesigen Ausmaßes entstehen soll. Wen die Zelte stören, schwenkt ein auf die offizielle Linie des Lügenpacks! Solange das Projekt nicht endgültig gestoppt ist, sollen die Parkbewohner bleiben, wo sie sind, denn sie werden dort gebraucht  – als stetiges Zeichen der Parkbedrohung und gleichzeitig unseres unerschütterlichen Widerstands!

Die Aufregung um die Äußerung von Winfried Herrmann, dass er das Verkehrsministerium bei einem Weiterbau von Stuttgart 21 nicht mehr weiter führen möchte, empfinde ich nicht als „Anfang vom Ende“ oder als Eingeständnis, Minister auf Abruf zu sein. Ganz im Gegenteil finde ich es unglaublich ehrlich und wahrhaftig! Herrmann wäre doch nicht mehr glaubwürdig, wenn S21 realisiert würde, denn alles, was er dann machte, würde auf die Schädlichkeit in Bezug auf S21 untersucht. Insofern finde ich seine Äußerung wohltuend konsequent. Was gibt es besseres, als wahrhaftige Politiker, die nicht an ihren Stühlen kleben, sondern für ihre Überzeugungen mit aller Konsequenz einstehen! Ja, man kann den anderen Politikstil bereits merken, auch wenn es vielen nicht gefällt.

Im Gegensatz dazu ärgert mich Herr Hück, Betriebsrat bei Porsche, mit seinen Äußerungen doch sehr. Die Kritik von Kretschmann an der Spritschluckerlobby ist doch nur gerechtfertigt! Wer ist aber nun der rückwärtsgewandte Fortschrittsverweigerer? Auf eine Technologie zu setzen, die auf der einen Seite durch die Ressourcen sehr begrent ist und auf der anderen Seite ungemein schädlich für die Umwelt ist, kann man nicht fortschrittlich nennen! Die Automobilindustrie ist sicher wichtig und soll auch wichtig bleiben, aber genauso wie der Atomkurs der Schwarz-Gelben Bundesregierung wichtige Impulse bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien verhindert hat, verhinderte die Schwarz-Gelbe Landesregierung notwendige Impulse in zukunftsfähige Antriebstechniken. Dass der Verbrennungsmotor und der Individualverkehr ein Auslaufmodell sind, entspricht doch nur der Realität! Der Realität nicht ins Auge zu sehen, ist jedoch der sichere Anfang vom Ende für Unternehmen. Insofern ist auch hier die neue Mentalität der Regierung spürbar – nicht wegschauen und vertuschen und die Realität nicht wahrhaben wollen und warten bis kurz vor knapp, sondern Realitäten aussprechen, auch wenn sie weh tun, neue Wege suchen und mit Veränderungen aktiv umgehen, das sollte der neue Politikstil sein.

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13.05.2011 #s21 #k21 die Regierung steht … Grube baut … wir sitzen weiter! (Blockadebericht)

Kretschmann ist Ministerpräsident! Wunderbar! Und er schlägt sich wirklich gut bei den vielen unsäglichen Interviews, die er geben muss, zum Beispiel zum Autoland Baden-Württemberg („werden Sie jetzt staatsdirigistisch den Bürgern verbieten, Porsche zu fahren?“), zu Stuttgart 21 („Wenn der Volksentscheid verloren wird, treten Sie dann zurück?“), zur Atomkraft („Ist Atomkraft aus Frankreich besser als Atomkraft aus Deutschland?“). Er reagiert noch auf die dümmste Frage vernünftig und lässt sich nicht aus dem Konzept bringen. Nicht nur nach Mappus sondern generell, wenn man Politiker sprechen hört, hebt sich Kretschmann mit seiner überlegten ruhigen Art und seinen ehrlichen, vernünftigen Antworten von vielen Politikern sehr wohltuend ab. Hoffentlich behält er das bei.

Dennoch und um ein Zeichen zu setzen, dass wir nicht klein beigeben, trafen sich heute über 50 Aktivisten und Stuttgart 21-Gegner am Tor zum Grundwassermanagement und blockierten die Einfahrt. Da aktuell nichts angeliefert wird und Freitags die Arbeiten dort eh mehr oder weniger ruhen, gab es nichts zu blockieren, das Zeichen war aber sehr gut. Die Presse war vor Ort, es gab schöne Plakate und es war nett, viele alte Bekannte einmal wieder zu sehen. Die Polizei und die Bahnsicherheit hielten sich im Hintergrund und beobachteten aus der Ferne das Treiben – wenngleich vor der Expressgüterhalle in einem schwarzen Golf offensichtlich Zivilpolizisten die Aktion beobachteten.

Die Bahn lügt nun auch offiziell weiter: „Der kurz nach der Landtagswahl Ende März verhängte vorläufige Bau- und Vergabestopp bis zur Konstituierung der neuen Landesregierung sei eingehalten worden, sagte der Bahnsprecher.“ (StZ) Seit Tagen wird in der Halle des Grundwassermanagements gewerkelt, Filter und Tanks werden offensichtlich angeschlossen und vorbereitet; Ohne Unterbrechung wurde in den vergangenen Wochen im Gleisvorfeld gearbeitet; Im Südflügel sind die Arbeiten fortgesetzt worden; Und auch das Bahnsteigdach wurde während des Baustopps für den neuen Querbahnsteig verändert; Am Nordbahnhof und in Feuerbach gingen vorbereitende Bauarbeiten und Bohrungen weiter. Wie kann man bei diesen Vorgängen so dreist lügen und von einem eingehaltenen Baustopp reden? Lügenpack!!!

Sei es drum, wir werden weiter kämpfen und oben bleiben!

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05.05.2011 #s21 #k21 Baufortschritt am #GWM – Morgenbericht

Gestern Abend bin ich erneut am GWM vorbeigekommen. Dort wurde noch eifrig gewerkelt. Die Filter und Tanks werden miteinander verbunden, auch die zwei Tanks an der Seite zum Biergarten sind inzwischen angeschlossen.

Um kurz vor sieben standen wir zu dritt vor der Einfahrt zum GWM. Schön blöd, dass wir genau zu den Eisheiligen wieder auf der Straße stehen, denn es war doch ziemlich frisch.. Die Arbeiter waren aber offenbar bereits früher gekommen, denn das eine Rolltor war schon geöffnet und bis kurz vor acht kam nur noch die smarte Bauleitertante in die Baustelle gebraust. Leider konnte ich nicht ihr Gesicht sehen, als sie uns dort stehen sah. Sicher hat sie sich über das Wiedersehen gefreut 😉

Wir werden die Baustelle weiter beobachten. Irgendwann müssen sie ja rauskommen mit ihren Rohren …

Oben bleiben!

 

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04.05.2011 #s21 #k21 Das Lügenpack baut weiter – aktuell werden die Tanks im #GWM angeschlossen

Der Baustopp war durchweg eine Lüge, wenn man sich betrachtet, an wie vielen Baustellen ununterbrochen weitergearbeitet wurde. Am Grundwassermanagement wurde allerdings tatsächlich nicht weitergearbeitet. Seit gestern geht es aber auch hier wieder weiter. Die Rolltore sind geöffnet, Arbeiter sägen Rohre zurecht und schließen die blauen Tanks an. Was genau innerhalb der Halle geschieht, kann man nur ahnen.

Wenn die „Schonfrist“ für die neue Regierung jetzt zu Ende ist, dann ist die Schonfrist der Blockaden nun auch vorbei. Es muss einen Bau- und Vergabestopp mindestens bis zu den  Ergebnissen des Stresstests geben, alles andere ist und bleibt unlogisch und unvernünftig!

Oben bleiben!

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29.04.2011 Protest gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai in Heilbronn

Irgendwas ist falsch, wenn Naziaufmärsche von der Polizei geschützt werden und antifaschistische Gegendemonstrationen verboten werden! Leider hat das Gericht den Aufmarsch von Neonazis am 1. Mai in Heilbronn genehmigt und es ist davon auszugehen, dass es Gegendemonstranten so schwer wie möglich gemacht werden wird, nach Heilbronn zu kommen und dort ihre Meinung zu dem Aufmarsch kundzutun. Man rechnet damit, dass die Innenstadt großräumig abgeriegelt wird, Züge nicht fahren und Autos und Busse in Richtung Innenstadt nicht durchgelassen werden.

Alle wichtigen Infos zum Protest gegen den Naziaufmarsch: http://heilbronn-stellt-sich-quer.tk/

Alle Mutigen, die Ihr nach Heilbronn fahrt, passt auf Euch auf und bleibt friedlich!

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28.04.2011 #s21 Die Koalition steht – und Stumpf geht

Wohltuend hebt sich einmal mehr die ZEIT-Berichterstattung über die Grün-Rote Koalition von der nahezu hysterischen Tagespresse ab. (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-04/gruen-rot-baden-wuerttemberg-k…) Mir erscheinen die vielen kritischen Töne, die es ja zu jedem neuen Koalitionsvertrag von Opositionsseite aus gibt, in diesem Fall langweilig, abgedroschen, oft unverhältnismäßig und widersprüchlich. Kretschmann ist einfach viel zu bürgerlich, viel zu besonnen und viel zu klug, als dass die Kritik von CDU und FDP ihn besonders treffen würde. Ich wünsche der neuen Regierung und vor allem den Grünen, die – im Gegensatz zur SPD mit ihren zahl- und einflussreichen machtgierigen Betonköpfen wie Drexler und Schmiedel – all meine Sympathie hat, viel Erfolg!

Der Koalitionsvertrag zum Nachlesen: http://gruene-bw.de/fileadmin/gruenebw/dateien/Koalitionsvertrag-web.pdf

Den Rückzug von Stumpf empfinde ich als verlogen und feige! Stumpf hat die volle Verantwortung für den schwarzen Donnerstag übernommen – ohne bisher irgendwelche Konsequenzen zu ziehen (und sei es auch nur ein Wort der Entschuldigung). Verantwortung ohne Konsequenz ist allerdings nur eine leere Worthülse und Augenwischerei, letztlich Lüge, denn Verantwortung bedeutet immer auch, Konsequenzen zu ziehen. Dass Stumpf nun in den vorzeitigen Ruhestand geht, weil er mit unangenehmen, rein persönlichen Konsequenzen durch die neue Landesregierung rechnet, ist feige und hat widerum überhaupt nichts mit der Verantwortung zu tun, die er angeblich übernommen hat. Denn sein Rückzug ist nicht der Einsicht geschuldet, dass am 30.09. unter seiner Führung der Polizeieinsatz vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist und zahlreiche friedliche Stuttgarter Bürger verletzt wurden. Wenn es so wäre, hätte er bereits viel früher den Rückzug antreten müssen. Nein, sein jetziger Rückzug ist wirklich nur das feige Ende einer Beamtenlaufbahn, der zumindest am Ende der Sinn und die Bedeutung von Verantwortung im Amt vollkommen abhanden gekommen ist. Die Wunden vom 30.09. werden durch diesen Rückzug nicht geheilt!

Und abschließend noch ein guter Bericht zur Baustopp-Lüge: http://bodenfrost.wordpress.com/2011/04/27/die-baustopp-luge/

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15.04.2011 Nach #SWR und #StZ ist Grün-Rot bereits gescheitert. Wie lächerlich und entlarvend!

Wie lange dürfen Koalitionsverhandlungen dauern? Wann darf man die Arbeit einer neuen Regierung beurteilen? Diese Fragen kann man sich stellen, wenn man aktuell die Berichterstattung über die Koalitionsverhandlungen von Grünen und der SPD in Stuttgart verfolgt. Die neu gewählte Regierungskoalition ist noch nicht einmal im Amt, es steht noch nicht einmal der Koalitionsvertrag, und schon wird von allen Seiten auf die künftige Regierung eingedroschen. Ein solcher Vorgang ist mir bisher noch bei keiner neuen Regierung derart extrem aufgefallen. Die Wahl ist keine drei Wochen (!) her und die Kommentatoren von Zeitung, Funk und Fernsehen tun so, als ob die Koalitionsgespräche nahe am Scheitern wären und Grün-Rot bereits im Ansatz gescheitert wäre.

Dass gerade Stuttgart 21 ein schwieriges Thema in den Verhandlungen sein würde, war von vornherein klar. Dass es in diesem Punkt zu einer schnellen Einigung kommen würde, war von vornherein unrealistisch. Jetzt aber auf die Parteien, vor allem auf die Grünen, einzuschlagen, als wäre dieser Vorgang bereits der Anfang vom Ende und etwas Ungeheuerliches, was es so noch nie bei Koalitionsverhandlungen gegeben hätte, ist unfair und unter der Gürtellinie. (Vor allem die Grünen als Einthemenpartei zu bezeichnen, ist lächerlich. Gleichzeitig wird so getan, als ob die Grünen die Bremser wären und die gesamte SPD hinter S21 stünde. Dies wird weder von der Parteiführung noch von den Medien hinterfragt. Dabei bin ich mir sicher, dass bei einer Befragung der SPD-Basis die SPD ihre Linie zu S21 revidieren müsste.)

Dieses übereilt-pseudokritische Berichten und Kommentieren der Stuttgarter Zeitung und des SWR über die Koalitionsverhandlungen ist ungeheuerlich – es zeigt aber letztlich nur umso eindringlicher, wie sehr sich beide Häuser in dem Filz der letzten 58 Jahre eingenistet und es sich gemütlich gemacht haben. Auch diesen Medien werden durch die neue Regierung Veränderungen ins Haus stehen – dieser frische Wind ist offenbar dringend notwendig und sollte bis in die hinterletzte Ecke reichen!

Oben bleiben!

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11.04.2011 #k21 #s21 Die Bahn verhält sich dieser Tage ziemlich dumm und verspielt ihr allerletztes bisschen Vertrauen

Viele Unternehmen sind bereits gescheitert, weil der jeweilige Vorstand und Unternehmenslenker die Realität nicht wahrhaben wollte und die Zeichen der Zeit einfach nicht erkannt hat. Es wurden einsame Entscheidungen getroffen, die sich am Ende als fatal für das Unternehmen herausstellten.

Ähnlich erscheint es mir gerade bei der Bahn zu sein. Während die Mitarbeiter, die sich um Stuttgart 21 kümmern, immer häufiger und immer lauter über drohende bauliche und finanzielle Risiken sprechen und jeden Tag neue Artikel hierüber in den Tageszeitungen erscheinen, tut Herr Grube so, als ob ihm diese Informationen nicht bekannt sind, droht dem Land weiterhin mit vollkommen überhöhten Schadenersatzforderungen und hält an dem Projekt fest, als ob es gar keine Zweifel an der Machbarkeit gäbe. Alle Kritik und alle Risiken werden abgetan, ignoriert oder als unbegründet hingestellt, als ob solche kritischen Äußerungen und Dokumente das normalste der Welt seien. Will Herr Grube die Realität nicht wahrhaben oder traut sich niemand, ihm diese kritischen Dokumente vorzulegen? Egal, was der Grund hierfür ist, es macht den Eindruck, als ob der Kopf nicht mehr weiß, was der Körper tut.

Die Bahn widerspricht sich auch mit ihrem Handeln und ihren Äußerungen. Einerseits wird ein vorläufiger Baustopp eingelegt als „Zeichen des Entgegenkommens“ für die neue Regierung, damit diese sich sammeln kann und keine neuen Fakten bis dahin geschaffen werden. Andererseits wird bereits jetzt der neuen Regierung massiv mit Regressforderungen gedroht, wo sie doch noch gar nicht im Amt ist und noch gar nicht entschieden hat, wie sie sich zu Stuttgart 21 positioniert. Wozu soll der Baustopp dann ein Zeichen sein, wenn laut Bahn so oder so weitergebaut wird und es gar keine Frage darüber gibt, weil alles ganz sicher ist? Wenn die Bahn sich so sicher ist, dass weiter gebaut wird, warum tut sie es dann nicht, sondern stoppt für mehrere Wochen das Projekt? Herr Grube argumentiert, dass er als Vorstand einer AG den Aktionären verpflichtet sei und deshalb im Falle eines Ausstiegs 1,5 Mrd. Euro Schadenersatz fordern wird. Gleichzeitig verplempert er jeden Tag des Baustopps mehrere Millionen – ist er hier den Aktionären etwa nicht verpflichtet? Oder hat der Baustopp am Ende etwa doch ganz andere Gründe?

Auch Unternehmen benötigen für die Durchsetzung ihrer Projekte Vertrauen in der Politik und in der Bevölkerung. So wie sich die Bahn aktuell geriert, zerstört sie allerdings das bisschen Vertrauen, das sie vielleicht noch besessen hat.

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08.04.2011 #k21 Die Sturheit, mit der die #SPD an #S21 festhält, ist schon erschreckend

Wie sehr kann man seine Augen vor der Realität verschließen? Wie lange kann man sich die Realität schönreden? Was muss noch ans Licht kommen, damit auch dem letzten in der SPD klar wird, welches Milliardengrab S21 sein wird? Der aktuelle Stern-Artikel zeigt sehr plastisch die internen Probleme der Bahn mit S21 auf. Wer kann nach der Lektüre dieses Artikels ernsthaft weiter behaupten, dass der Kostenrahmen von 4,5 Mrd. eingehalten wird? Von 121 Risiken ist in dem bahninternen Papier die Rede, nur 17 davon wurden monetär bewertet und man kam hier schon auf Mehrkosten von einer Mrd. Euro. Warum ist es so schwer zu sagen, dass der Kostenrahmen wahrscheinlich doch gesprengt wird und dass man nun Abstand von diesem Projekt nimmt? Damit hätten doch alle ihr Gesicht gewahrt und wären dieses unliebsame Problem los.

Dass S21 in den Koalitionsverhandlungen eine so große Rolle spielt, ist schade. Es gibt offenbar doch einige einflussreiche SPDler, die massiv Druck auf Nils Schmid ausüben. Anders ist es nicht zu erklären, dass er unbedingt einen Volksentscheid möchte und sich zu einem Ausstiegsszenario nach einem „erfolglosen“ Stresstest überhaupt nicht äußert. Er windet sich und geht partout davon aus, dass unabhängig vom Ausgang des Stresstests S21 gebaut würde. Es gibt für die SPD keinen „erfolglosen“ Stresstest. Egal wie dieser ausgeht, geht es doch nur um Modifizierungen, ändert aber nichts daran, dass S21 gebaut werden soll. Das ist borniert – wobei ich nicht den Eindruck habe, dass diese Borniertheit von Nils Schmid stammt, sondern ihm von anderen vorgegeben wird.

Ich bin fest davon überzeugt, dass absolut niemand die SPD wegen ihrer Haltung zu S21 gewählt hat! Ganz im Gegenteil glaube ich, dass es dem Großteil der Bevölkerung in Baden-Württemberg sogar egal sein dürfte, ob in Stuttgart der Bahnhof versenkt wird oder nicht. Das macht den Volksentscheid (dessen Hürden bekanntlich ja irre hoch sind) so gefährlich – und das machte gleichzeitig eine Beerdigung dieses Projekts so einfach! Kein Hahn würde morgen noch danach krähen, wenn man heute sagt, man lässt es bleiben. Man müsste nur wollen! Und man kann nur hoffen, dass die S21-Gegner in der SPD gegen die wenigen Betonköpfe an der Spitze rebellieren und die SPD einlenkt. So wie es heute aussieht, ist der SPD-Spitze auch zuzutrauen, dass sie auch dann an S21 festhält, wenn der Stresstest viele Millionen oder Milliarden Mehrkosten zutage bringt.

Was muss noch ans Licht kommen, um die Betonköpfe zur Vernunft zu bringen?

Wessen Park? Unser Park!
Wessen Bahnhof? Unser Bahnhof!
Wessen Stadt? Unsere Stadt!
Wessen Bäume? Unsere Bäume!
Wessen Geld? Unser Geld! (http://www.youtube.com/user/WerZahltS21)

Warum sollten hierüber Bürger aus Biberach, Aalen, Bad Mergentheim oder Leimen abstimmen dürfen??

Und der Baustopp wird auch nicht eingehalten! LÜGENPACK!!!

Wir bleiben oben!

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05.04.2011 #k21 Wer finanziert #S21?

Wer finanziert Stuttgart21? Zum Großteil Stuttgart und das Land Baden-Württemberg, während die Bahn sogar finanziell davon profitiert!

Trotz des Baustopps wird am Bahnhof weiter gebaut. Das Bahnsteigdach wird weiter aufgesägt, es laufen Vorbereitungen für den Querbahnsteig und im Gleisvorfeld wird kräftig gearbeitet. Die Situation am Rosenstein ist unübersichtlich und unklar, am Nordbahnhof gibt es Bauarbeiten. Einzig am Grundwassermanagement und am Nordflügel scheinen die Bauarbeiten tatsächlich zu ruhen.
Heute früh haben sich die Freunde der Frühstücksblockade um 7 Uhr an der Mahnwache getroffen, um darüber zu reden, wie es nun weitergeht. Wir beobachten weiter und bleiben wachsam.
Oben bleiben!
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01.04.2011 #s21 #k21 Kontrolltreffen am #GWM – keine neue Anlieferung am Morgen

Nachdem gestern doch noch Rohre am Grundwassermanagement angeliefert wurden, waren wir heute morgen wieder vor Ort. Es wurde aber bis 8 Uhr nichts angeliefert. Dann machten wir uns auf den Weg zur Arbeit.

Insgesamt sieht es ja auch nicht schlecht aus, dass sich S21 von selbst erledigt. Nachdem gestern bekannt wurde, dass der Projektleiter für S21 einen Brandbrief an die Bahn geschrieben hätte, in dem er vor immensen Kostensteigerungen warnt, wurde heute früh im SWR gesagt, dass Kefer mit Schuster über einen möglichen Ausstieg aus dem Projekt telefoniert hätte. Schuster beharrt aber offenbar, realitätsfern wie er ist, darauf, dass das Projekt weiter geführt wird. Der Verdacht liegt nahe, dass er vielleicht doch tiefer in dem Projekt drin steckt, als bisher bekannt.

SCHUSTER WEG! SCHUSTER WEG! SCHUSTER WEG!

Oben bleiben!

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31.03.2011 #s21 #k21 Trotz Baustopp wurden heute früh blaue Rohre am #GWM angeliefert

Ich werde wieder den LGNPCK-Button tragen – schade eigentlich, aber die Wahl hat natürlich bei der Bahn nichts geändert! Während in der Nacht (!) vom 29. auf den 30. im Südflügel mit Stirnlampen weiter gearbeitet wurde und nicht nur im Gleisvorfeld sondern auch an der Bahnsteigüberdachung vorbereitende Maßnahmen für den Querbahnsteig durchgeführt werden, wurden heute früh die ersten blauen Rohre am GWM angeliefert (http://www.parkschuetzer.de/diskussionen/berichte/themen/953). Natürlich spricht die Bahn davon, dass die Baustellen noch gesichert werden müssten und dass angefangene Arbeiten zu Ende geführt werden müssten. Dass dazu aber auch nächtliche Arbeiten im Südflügel gehören, verwundert doch sehr (vor allem die Uhrzeit, in der dort gearbeitet wird!).

Natürlich ist die Anlieferung von Baumaterial noch kein „Verstoß“ gegen einen Bau- und Vergabestopp, für mich stellt das aber eine Provokation dar, die meines Erachtens nicht nötig wäre, wenn die Bahn ihren Bau- und Vergabestopp ernst meinen würde.

Liebe Polizisten, machen Sie sich schon einmal gefasst darauf, dass wir uns morgen früh wieder am Grundwassermanagement treffen, falls dort weitere Lieferungen vorgesehen sind.

Augen auf und Oben Bleiben!

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30.03.2011 #s21 #k21 Sektfrühstücksblockade :-)

Gestern noch einen Kran blockiert und einen Platzverweis eingeheimst und ein paar Stunden später dann der vorläufige Baustopp! Den ganzen gestrigen Tag konnte ich es nicht so recht glauben, erst als ich dann um 18 Uhr am Nordflügel war und die vielen strahlenden Gesichter sah, wurde mir auch bewusst, was das heißt. Und ab da lief ich auch nur noch strahlend herum, vollkommen neben mir vor lauter Erleichterung. Da es sich vorerst nur um einen vorläufigen Baustopp handelt, muss man natürlich vorsichtig sein, aber die Zeichen stehen nicht schlecht.

Heute früh dann ging es doch noch mal auf die Straße zum GWM, um mit den täglichen Blockiererkollegen diesen Etappensieg zu feiern. Und tatsächlich ist Dank Konrad um 7 Uhr früh eine Sektflasche am GWM geköpft worden J Und es fuhr tatsächlich kein LKW und kein Bauarbeiter in die Einfahrt des GWM, sondern nur drei, vier große Mercedes-Limousinen und der Smart der Bauleiterin. Wir konnten uns nicht verkneifen, ein schadenfrohes „Ihr könnt nach Hause geh’n“ anzustimmen 😉 Die beanzugten Herren verschwanden dann auch schnell in ihren Containern. Polizei war keine mehr vor Ort – dabei hätten wir sie gerne an unserer Freude teilhaben lassen.

 

Ihr lieben Kollegen, Danke Euch allen, die ihr fast täglich im Morgengrauen und bei Wind und Wetter zum Blockieren kamt! Insbesondere Oli, der in seinem Bus im Winter bei Schnee und Eis die Standheizung anwarf und regelmäßig auch vom Baufortschritt am Rosensteinpark berichtete – und sich deshalb sehr verdächtig machte 😉 Steffi, die immer gute Laune verbreitet und mich an manchem Tiefpunkt aufbaute (wir sehen uns Samstag J); Guntram, der mit seiner Sprechpuppe immer und überall Polizisten, Proler, Gegner und Unbeteiligte in Gespräche verwickelte und wie Steffi wohl nie schlecht gelaunt ist; Dietmar und Bärbel, die regelmäßig aus Schwäbisch Hall zum Blockieren kamen und die auch in kleinen Gruppen bis zum bitteren Ende vor LKW standen; Bertram, mein indirekter Arbeitskollege, der mir zeigte, dass ich gottseidank nicht der einzige Aktive in unserem Konzern bin; Harry, aber auch immer wieder Hansolo und Quox von cams21, die manch heikle Situation live ins Internet streamten und uns dadurch auch immer wieder eine größere Öffentlichkeit und dadurch Sicherheit verschafften; Sarah und Heike – wir waren suuuper erfolgreich 😉 Nina, die sich schon am Nordflügel ankettete und Anzeigen sammelte, trotzdem immer weiter kämpfte und wunderbare Plakate mitbrachte; und natürlich Konrad, der unsere allmorgendlichen Blockaden wirksam optimierte und der mit seinem Mut und Einsatz großartiges Vorbild für seine Kinder ist – solche Demokraten braucht das Land!

 

Wir werden weiterhin wachsam sein, denn es gab schon oft genug Versprechungen und Ansagen der Bahn, die dann doch nicht gehalten wurden. Im Südflügel wird offenbar weiterhin entkernt. Was am GWM passiert, ist ungewiss. Der Bohrer am Nordflügel ist ja immerhin inzwischen abfahrbereit. Was am Rosensteinpark passiert, ist schwer zu sagen, weil dort ja nicht nur für S21 gebaut wird. So werden wir also weiterhin aufpassen, dass der Baustopp tatsächlich eingehalten wird. Und wenn die Bauarbeiten doch wieder fortgesetzt werden sollten, werden wir da sein und uns wieder vor die Baufahrzeuge stellen. Versprochen!

Oben bleiben!

Update: Ich werde den LGNPCK-Button vielleicht doch weiter tragen: es scheint im Südflügel über Nacht (!) weitere Arbeiten gegeben zu haben. Außerdem wird im Gleisvorfeld gebaut und es scheint weiterhin vorbereitende Bauarbeiten für den neuen Querbahnsteig zu geben – also eigentlich genügend Betätigungsfelder, um morgens, tagsüber, abends oder nachts nicht doch wieder aktiv zu werden?

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29.03.2011 #s21 #k21 Die Blockaden gehen weiter bis zum Baustopp

Auch heute wieder versammelten sich 30-40 K21-Befürworter am Bautor des GWM. Dort ist gestern Abend ein Tieflader mit blauen Eisenträgern angekommen, die wahrscheinlich auch für die Rohr-Überbrückung der Straßen dienen. So war es sehr wahrscheinlich, dass heute ein Kran kommen müsste, um die Träger abzuladen. Wir befanden uns bereits von 6 Uhr an unter Polizeibeobachtung und tatsächlich kam gegen 7:45 ein kleinerer Schwerlastkran, den wir an der Einfahrt in die Baustelle hinderten. Ca. 10 Personen saßen vor dem Tor, etwa genauso viele standen in der Einfahrt. Die Polizei versuchte anfänglich, jeden einzelnen zu bitten, die Straße frei zu machen, und einige gingen bereitwillig mit, mussten Personalien abgeben und erhielten einen Platzverweis. Die Versammlung wurde von der Polizei nicht offiziell aufgelöst, so dass die Aktion der Polizei, einzelne Blockierer auf die Seite zu nehmen und ihnen Platzverweise zu erteilen, nicht rechtmäßig war. Erst als von einer erfahrenen Blockiererin heftig Einspruch gegen dieses Vorgehen eingelegt wurde, rief der Polizeichef vor Ort den Einsatzleiter. Es dauerte einige Zeit, bis ein weiterer Polizeibus kam. Dieser stand dann nochmals sicher eine viertel Stunde herum und erst, als noch ein Wagen kam, ertönte die Lautsprecheransage der Polizei, dass die Versammlung aufgelöst sei und dass alle Personen aufgefordert würden, die Einfahrt frei zu machen. Dies geschah dann auch ohne weiteren Widerstand, so dass der Kran nach knapp einer Stunde in die Baustelle einfahren konnte. Es wurden dann meines Wissens auch keine weiteren Personalien aufgenommen oder Platzverweise ausgesprochen. Insgesamt also eine ganz gute Aktion.

 

Über die Aktion am Nordflügel von Sonntag Nacht kann man ganz sicher geteilter Meinung sein. Gerade aber weil wir keine Partei sind, keine einheitliche Gruppierung, kein Verein, sondern ein Bündnis aus verschiedensten Aktions- und Interessengruppen, ist eine der wichtigsten Anforderungen an jeden, der sich diesem Bündnis zugehörig fühlt, ein gerüttelt Maß an Toleranz gegenüber Aktionen von Teilgruppen. Auch die Südflügelbesetzung konnte man so oder so sehen und auch die Blockadeaktionen werden nicht von allen im Bündnis gutgeheißen. Genau deshalb ist Toleranz umso wichtiger – man muss nicht alles gut finden, was im Namen des Bündnisses oder einzelner Gruppierungen passiert, da wir aber ein gemeinsames Ziel haben, wäre es verkehrt, sich wegen einer solchen Aktion wie am Nordflügel spalten zu lassen. Der Protest geht weiter und wir können uns nun weiter mit uns selbst beschäftigen und uns anfeinden und öffentlich kund tun, was wir gut oder schlecht finden. Oder – und das ist doch viel wichtiger – wir machen bunt und kreativ wie gewohnt weiter und überbewerten nicht einzelne Aktionen.

 

Oben bleiben!

 

UPDATE: SO SCHNELL KANNS GEHEN: DER BAUSTOPP IST DA!!!

 

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28.03.2011 #s21 #k21 Baustopp jetzt!

Nach dem wunderbaren Erfolg der Grünen bei der gestrigen Landtagswahl ist zu hoffen, dass es einen baldigen Baustopp gibt. Ob es einen solchen geben wird, hängt aber leider nicht nur an der neuen Regierung, sondern wesentlich auch an Bahn und Bund, so dass weiterhin nichts sicher ist. Und solange es keinen Baustopp gibt, werden wir uns weiterhin an den Baustellen treffen, um den Baufortschritt zu verzögern. So wie heute morgen, als wir wieder am Nordflügel standen – und das Werk der Nacht begutachten konnten, wo die Baustelle gestürmt wurde. Eine K21-Fahne weht auf dem Bohrturm als Zeichen des Erolgs. Die Bauarbeiten wurden zumindest heute früh dort nicht fortgeführt. Da das Tor zum Parkplatz gestern nicht eingerissen wurde, musste der Wachmann das Tor öffnen, als der Lastwagen zum Wechseln der Dixi-Toilette ankam. Überall lag der Zaun auf dem Boden, aber das Tor musste dennoch geöffnet werden – ziemlich absurd 😉 Am GWM befanden sich heute früh noch drei Polizeiwannen im Baustellenbereich, um dort die Gitter zu schützen. Aber auch dort wurden heute morgen keine Bauarbeiten fortgesetzt.

Jetzt hoffe ich, dass es zu einem schnellen Baustopp kommt und dass entweder die Finanzierungsvereinbarung, der der Landtag zugestimmt hat, ernsthaft in Frage gestellt wird (immerhin hat der Landtag über eine nicht transparente und vor allem nicht aktuelle Finanzierung abgestimmt!) oder aber die Stuttgarter über ihren Bahnhof und das Land über die NBS abstimmen dürfen. Zu einer Abstimmung des Landes über den Stuttgarter Bahnhof darf es hingegen nicht kommen.

Oben bleiben – und erst einmal weiter machen!

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23.03.2011 #s21 #k21 Die zweite Baustelleneinfahrt am #NF ist in Betrieb – wie wir dummerweise feststellen mussten

Wir trafen uns am Nordflügel, nachdem dort gestern die Bauarbeiten kräftig fortgesetzt wurden. Dort stellten wir fest, dass die Blockade von Fahrzeugen bereits in der Zufahrt zum Parkplatz nicht mehr möglich ist, ohne andere Fahrzeuge massiv zu behindern, da die Rechtsabbiegerspur nun mit fest montierten Baustellen-Leitplanken versehen wurde. Wenn wir also Fahrzeuge in der Kurve blockieren wollten, hätten nachfolgende Fahrzeuge keine Möglichkeit mehr, auf der zweiten Spur vorbeizufahren und ganz vorne erst rechts auf den Parlplatz abzubiegen. Diese Maßnahme wäre eigentlich nicht notwendig und sieht ganz danach aus, dass man damit Blockaden dort verhindern möchte.

So standen wir direkt am Baustellentor und warteten. Es kamen aber keine Fahrzeuge. Um kurz vor 8 Uhr, als wir schon zweifelten, ob überhaupt jemand käme, kamen dann doch noch Pritschenwagen und Bauarbeiter – allerdings fuhren diese an der seit gestern neuen Einfahrt von der Schillerstraße direkt in den abgesperrten Parkplatz ein. Wir konnten von der gegenüberliegenden Seite nur zusehen. Für die kommenden Tage haben wir nun also zwei Einfahrten – wobei die Einfahrt von der Schillerstraße recht günstig ist, da sie sehr viel öffentlichkeitswirksamer ist. Außerdem wird mit einer Blockade dort kein nachfolgendes Fahrzeug genötigt, da genügend weitere Spuren frei sind.

Weiter machen und oben bleiben!

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22.03.2011 #s21 #k21 #GWM Wir blockadefrühstücken bereits bei Tageslicht :-)

Bereits um 6 Uhr wird es hell, so dass das heutige Blockadefrühstück am GWM bei Tageslicht stattfand. Das wird sich zwar für kurze Zeit mit der Zeitumstellung ab kommender Woche ändern, aber es kann nicht mehr lange dauern, bis es dann weiterhin hell und auch wieder wärmer wird. Es waren bestimmt an die 50 Leute heute früh am GWM, aber wie vergangene Woche tat sich bis um 9 Uhr nichts. Wir standen unter Beobachtung von zwei Polizeibussen an der GWM-Einfahrt, unterhielten uns und warteten darauf, dass wir in Aktion treten können. Es ist ja auch schon ein Erfolg, wenn die Arbeiten erst nach neun Uhr beginnen! Gestern früh hat ein Tieflader blaue Metallträger angeliefert, die laut Aufschrift für die Rohr-Überquerung der Haupstatter Straße am Planetarium gedacht sind. Auf dem Weg zur S-Bahn kam ich am Nordflügel vorbei, wo die Bauarbeiten weitergehen und die Löcher auf dem Parkplatz planiert wurden. Es wird dann sicher auch nicht mehr lange dauern, bis die zweite Einfahrt von der Schillerstraße fertiggestellt wird. Gestern abend war ich vor der Montagsdemo noch kurz an der Borhung am Nordflügel, wo kräftig Wasser aus einem großen Rohr sprudelte – ich weiss nicht, ob das Grundwasser ist oder Kühlwasser für die Bohrung, jedenfalls war es unglaublich viel, was da so rauskam.

Gestern las ich: Sarkozy hat versichert, dass auch die französischen Kernkraftwerke die sichersten der Welt seien. Auch die deutschen Kernkraftwerke sind die sichersten, wie wir wissen. Bestimmt sind alle Reaktoren die sichersten der Welt! In der FAZ lese ich heute, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie gar nicht notwendig sei, weil neue Anlagen noch sicherer wären. Da muss man sich doch fragen, wie das nun mit der Sicherheit zu verstehen ist. Ich dachte, wenn etwas sicher ist, ist es sicher. Warum muss es dann noch sicherer gemacht werden? Zumal es auch dann „nur“ sicher bleibt! Die höhere Sicherheit neuer Anlagen führt dann dazu, dass die Wahrscheinlichkeit von Zwischenfällen sinken wird – aber seit Japan weiß ja nun jeder, was es mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen auf sich hat! Was hilft es, wenn ein Atomreaktor, der zu 99,999% sicher war, dann zu 99.9999% sicher ist? Es bleibt beim vielzitierten Restrisiko, und auch das Restrisiko ist ein Risiko, und tritt es ein, ist es nahezu unbeherrschbar! Und was hilft die ganze Sicherheit und sicherste Sicherheit der Welt, wenn es dann am Ende an der ordentlichen Wartung mangelt? Ändert das irgendetwas an den unbeherrschbaren Folgen?

Oben bleiben!

Update: in der heutigen StZ gibt es einen guten Artikel über die Finanzierung von S21: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-eine-grobe-rechnung.384aee30-e447-4bba-8b6c-d7ea87762040.html?page=0

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21.03.2011 #s21 #k21 Wahnsinniges Stuttgart, wahnsinniges Deutschland, verrückte Welt

Freitag und heute war ich nicht an den Bautoren und werde mich auch in dieser Woche nur wenig blicken lassen. Mich nehmen die Ereignisse in der Welt gerade zu sehr mit, als dass ich noch die Kraft für tägliche Blockaden habe: der Wahnsinn der Naturkatastrophe und das große menschliche Unglück in Japan; der Wahnsinn von Fukushima und das endlose Bangen; die überhasteten unglaubwürdigen politischen Reaktionen darauf in Deutschland; der Wahnsinn in Libyen im Windschatten von Fukushima; die trägen unglaublichen Reaktionen darauf in Deutschland … Dass im kleinen Stuttgart die Welt verrückt spielt, bin ich nun seit langer Zeit gewohnt, da wundert mich auch nur noch wenig. Dass nun aber auch in der großen weiten Welt so geballt so viele wahnsinnige Dinge passieren, überfordert mich gerade etwas. Meine Wut wächst und wächst und ich sehne kommenden Sonntag herbei – nicht weil ich mir sicher wäre, dass sich viel änderte, nein! Ich sehne den Wahlsonntag herbei, damit wenigstens dieser Unsicherheitsfaktor endlich einmal geklärt ist. Es belastet mich sehr, dass trotz der vielen Fehler, die Herr Mappus in seiner kurzen Amtszeit im Ländle begangen hat, und trotz der Pannen, die die CDU sich im Bund geleistet hat und immer noch leistet, man absolut nicht sicher sein kann, dass die CDU in Baden-Württemberg nicht doch wieder stärkste Kraft wird. Wie auch immer die Landtagswahl ausgeht, werde ich kommende Woche wieder täglich am Bautor stehen und die Bauarbeiten zu verzögern versuchen! Wenn ich schon den Wahnsinn im Großen nicht ändern kann, muss es doch wenigstens im kleinen Stuttgart gelingen, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen!

Oben bleiben!

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17.03.2011 #s21 #k21 Blockadefrühstück mit Jonathan, Kälte, Nebel, Baufahrzeug und Polizei

Wie die letzten Tage auch schon sind wir inzwischen wieder so viele (12-15), dass wir uns zwischen GWM und NF aufteilen konnten. So langsam bekommen wir schon Entzugserscheinungen, denn es passierte wieder überhaupt nichts. Es fuhren zwar viele LKW auf den Straßen, die wollten aber alle nicht zu unseren Baustellen. Fast schon waren wir enttäuscht, dass kein blockierenswertes Fahrzeug zu uns in den Parkplatz am Nordflügel fuhr. Schließlich um 7:20 kam dann der Pritschenwagen des Brunnenbohrers, den wir aber in die Baustelle einfahren ließen. Kurz darauf kam ein Laster von der Brunnenbohrfirma mit einer Palette „Füllbinder“, den wir bereits an der Kurve an der Weiterfahrt hinderten. Der LKW-Fahrer stellte den Motor ab und wartete. Die Kälte und Nässe wurde etwas verscheucht durch Jonathans Protestlieder. Kurz darauf fuhr der Pritschenwagen wieder weg und bog auf die Heilbronner Straße ein. Doch offensichtlich wollte der gar nicht wegfahren, sondern sich nur hinter den Laster stellen, damit dahinter ein zweites Fahrzeug steht. Er drehte also oben auf der Heilbronner, fuhr wieder runter und stand kurz darauf hinter dem LKW. Andere Fahrzeuge wurden übrigens nicht behindert, da wir die Warnbarken, die die zweite Spur verengten, kurzerhand beiseite schoben. Dann verlegten wir die Blockade direkt vor die Baustelleneinfahrt. Es dauerte bis 8:15, bis der erste Streifenwagen ankam. Der Viersterne-Polizist, der uns bereits von seinen Beschreibungen der Stuttgarter Arrest-Zellen (Fäkalien etc.) bekannt war, sprach die Bockierer an. Es wurde diskutiert, aber schließlich wurde die Blockade ohne weitere Maßnahmen aufgelöst und der LKW konnte in die Baustelle hinein. Es gab weder Platzverweise noch Anzeigen.

Gestern war die Elefantenrunde im SWR mit Mappus und Schmid. Mappus Einlassungen zu S21 empfand ich wieder entsetzlich! Warum spricht er andauernd davon, dass die Bürger früher und besser eingebunden werden müssen, will dies aber mit Händen und Füßen für S21 verhindern? Wenn man dies ernst meint, ist es nie zu spät für eine Beteiligung! Und es gibt schlichtweg keine Verträge, die man nicht kündigen könnte! Es ist immer nur eine Frage des Preises, wie Herr Schmid deutlich herausstellte. Mappus Aussage, dass die sogenannte „Schlichtung“ zu einer Entspannung der Lage und Versöhnung der Bevölkerung geführt hätte, ist außerdem ignorant! Es haben auch nicht alle den unsäglichen „Schlichterspruch“ akzeptiert, wie Mappus weismachen will – nicht mal die CDU hätte ihn akzeptiert, wäre er anders ausgefallen. Will er nicht wahrnehmen, das Montag für Montag mehrere Tausend Bürger gegen S21 und für K21 auf die Straße gehen? Will er die vielen Zehntausend auf den Großdemos nicht sehen? Ich fürchte tatsächlich, dass er inzwischen die Augen verschließt und hofft, dass alles Friede Freude Eierkuchen ist, ganz wie ein Kleinkind, das glaubt, dass Dinge verschwinden, wenn man die Augen schließt. Der 27.03. wird Mappus hoffentlich die Augen weit öffnen!

Oben bleiben!

Nachtrag: hier nun noch ein sehr guter Kommentar aus Spiegel Online: Das Märchen von den sieben Meilern http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,751454,00.html 

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16.03.2011 #s21 #k21 Baustellenfrühstück: Weiterhin keine großen Bautätigkeiten

Es wird Frühling, morgens zwitschern die Vögel auf meinem täglichen Gang zum Bautor – und wir werden wieder mehr 🙂 Heute waren wir bestimmt 15 Leute, so dass wir uns aufteilen konnten, um sowohl am GWM zu stehen als auch am Nordflügel. Aber wie die vergangenen Tage auch gab es keine großen Anlieferungen oder Bautätigkeiten. Am GWM fuhren wieder Bauleitung und Arbeiter ein, auch ein Auto der Firma Geon Planungsgesellschaft für Wasser und Boden aus Stuttgart. Ansonsten war nichts los. Am Nordflügel fuhr der Pritschenwagen für die große Bohrmaschine in die Baustelle hinein. Aber auch hier passierte ansonsten nichts. Wir blieben bis kurz nach 8 Uhr und lösten uns dann auf. Auf dem Weg zu meinem Nebenjob sah ich dann noch, dass sie wieder vor dem IC-Hotel an der Schillerstraße in einer kleinen Baustelle buddeln.

Letztlich kann uns ja nichts besseres passieren, als dass die Bauarbeiten (zumindest die großen) pausieren. Was in der GWM-Halle im Detail passiert, sieht man ja nun nicht mehr. Außerdem ist es auch mal ganz schön, morgens nicht von der Polizei umstellt zu werden und keine Personalien abgeben zu müssen.

Oben bleiben!

Nachtrag: übrigens ist mir heute das Heft zur Ausstellung der Architekten für K21 in die Hände gefallen. So schön könnte es werden, wenn man sich von S21 verabschieden würde: http://www.architektinnen-fuer-k21.de/download/download-der-k21-ausstellungsplakate/

Und noch ein Nachtrag zur Glaubwürdigkeit von Mappus: http://meedia.de/details-topstory/article/die-fleischgewordene-glaubwrdigkeitskrise_100033777.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=23&cHash=3512f36002366f4135f5b5c82b6e0e4f

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15.03.2011 #s21 #akw Ehrlich gemeinte Frage an Chris und alle Befürworter von Stuttgart21

Hallo Chris,

vielen Dank für den netten Kommentar zu meinem Bericht von heute früh! Schön, dass Du (als Proler) mitliest – und zumindest einige meiner Meinungen teilst.

Ich hätte da mal aus aktuellem Anlass eine sehr ernstgemeinte Frage: Wenn ich jetzt schon wieder mitverfolge, wie viel auch in Sachen AKW von allen Seiten offensichtlich gelogen und hingebogen wird (Gönner, EnBW etc.), wie kann man dann noch ernsthaft weiterhin für ein Projekt wie S21 sein, bei dem man eigentlich gezwungenermaßen davon ausgehen muss, dass auch dort derselbe Filz und Lug und Betrug herrscht? Handelt die Regierung und handelt die Bahn als typischer Vertreter eines wie die Energiekonzerne von der öffentlichen Hand abhängigen Konzerns hier komplett anders als bei den AKW? Sind die geplanten Tunnel durch Anhydrit und die S21-Sicherheitskonzepte genauso sicher und durchdacht wie Neckarwestheim I und die Atomlaufzeitverlängerung? Wie ist es mit dem Grundwasser und den Mineralwasservorkommen? Haben die Projektplaner alles genauso gut im Griff, wie die Befürworter der Kernkraft? Neckarwestheim I wird ja nun überraschend für immer abgeschaltet, obwohl es noch vor wenigen Tagen 100% sicher war! Zumindest hat man uns das glauben gemacht! Ist nicht davon auszugehen, dass auch bei Stuttgart21 die „Annahmen“, mit denen gerechnet wurden, nur die Szenarien einbeziehen, die man sich noch gut vorstellen kann, aber Szenarien und Verkettungen von Vorfällen, die „sehr unwahrscheinlich“ sind (aber eben doch auch möglich!), einfach nicht berücksichtigt wurden? Muss auch bei S21 erst ein riesiger Unfall passieren (Unfall im Tunnel, Quellen des Anhydrits, Probleme mit dem Grundwasser, Versiegen des Mineralwassers etc.), damit die Hybris der Projektbefürworter ein Ende hat?

Wie bekommen Befürworter von S21 diese unterschiedliche Bewertung von risikobehafteten Großprojekten (S21 – AKW) in ihren Köpfen zusammen? Warum soll für ein Großprojekt eine Ehrlichkeit gelten, die bei anderen Großprojekten offenkundig nicht gilt? Warum sollte jemand, der bei einem Großprojekt lügt, beim anderen die Wahrheit sagen? Mit erschließt sich das einfach nicht! Und wenn ich nicht sicher sein kann, dass S21 das Versprochene leistet und ordentlich und nach dem neuesten Stand der Technik und Sicherheit gebaut wird, wie kann ich dann guten Gewissens dafür sein?

Ich habe spätestens jetzt den Glauben an die herrschende Politik verloren – und hoffe, dass die Grünen wenigstens etwas anständiger und ehrlicher zu ihren Wählern sind (wobei ich auch die Grünen keine 57 Jahre an der Macht haben wollte).

Viele Grüße und oben bleiben!

Dominik

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15.03.2011 #s21 #akw LÜGENPACK! LÜGENPACK! LÜGENPACK!

Jetzt geht mir mal wieder das Messer in der Tasche auf, wenn ich diese Meldung auf Spiegel Online lese:

„+++ Mappus: Neckarwestheim wird dauerhaft stillgelegt +++

[15.11 Uhr] Das AKW Neckarwestheim I wird für immer abgeschaltet. Ministerpräsident Mappus sagte im Landtag: „Neckarwestheim I wird abgeschaltet, dauerhaft, und stillgelegt“. Zuvor hatte der Betreiber EnBW mitgeteilt, dass ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb des Reaktors voraussichtlich nicht darstellbar sei.“ (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,750954,00.html)

Und wie war das noch vor wenige Tagen, Wochen und Monaten? Da war ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb des Reaktors aber noch vollkommen darstellbar! 8 Jahre sollte der Meiler doch weiter produzieren! Was hat sich seither geändert? Objektiv nichts, außer dass nun vielleicht doch genauer hingeschaut wird und vielleicht doch Sicherheitsmängel sichtbar werden, die nur mit viel Geld zu beheben sind? Welcher andere Schluß ist auf diese Meldung hin möglich?

DAS SIND DOCH ALLE LÜGNER!!! ARRGGHH

Aber warte, Mappus, das wird Dir die Wahl nicht retten! So dumm sind die Bürger hoffentlich nicht!

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15.03.2011 #s21 #k21 Baustellenfrühstück: Das Moratorium galt doch für die Laufzeitverlängerung der AKW, nicht für S21, oder?

Heute war einmal wieder das große Baustellenfrühstück ab 6 Uhr angesetzt. Am GWM trafen sich denn auch ca. 40 Aktivisten mit zwei großen Transparenten, um Baufahrzeuge friedlich im Sitzen zu blockieren. Weitere 12 standen am Nordflügel an der Baustelleneinfahrt, um dort ggf. aktiv zu werden. Doch weder hier noch dort passierte bis 8:30 irgendetwas. Polizei war zwar vor Ort und passte auf, aber es kamen keine LKW und es kamen kaum Bauarbeiter. Man könnte meinen, dass beide Baustellen pausieren, da nun den zweiten Tag hintereinander nichts Erkennbares passiert. Dafür, dass sie es erst so eilig hatten, lassen sie sich jetzt erstaunlich viel Zeit. Hat das was mit den nahenden Landtagswahlen zu tun, bei denen blaue, aufgeständerte Rohrleitungen durch die Stadt sicher nicht für die Tunnelparteien förderlich wären. Oder die Bauarbeiter fangen Dienstags, wo ja bekannt ist, dass von vielen blockiert wird, jetzt einfach später an. Morgen früh werden wir sehen, ob da dann mehr passiert.

Frau Gönner gehört eindeutig und bewiesenermaßen zum Lügenpack! Sie hat drei meldepflichtige Vorfälle im AKW Philippsburg nicht gemeldet – wahrscheinlich um die Laufzeitverlängerung nicht zu gefährden. Es wird immer dringlicher, dass diese Regierung, die lügt und betrügt und den Bürger hintergeht und Recht beugt, endlich abgewählt wird! (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.atomkraftwerke-im-land-ueber-pannen-spricht-man-nicht.57acf2a5-e0d3-49a8-b383-9b4a186207a1.html) Und wenn die CDU doch wieder stärkste Fraktion im Landtag wird, ist den Baden-Württembergern wirklich nicht mehr zu helfen. Dann haben sie es einfach nicht besser verdient. Hoffen wir, dass es nicht so kommt!

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14.03.2011 #k21 #s21 Heute keine Blockaden

Heute wurden weder am Grundwassermanagement noch am Nordflügel Fahrzeuge blockiert. Die Polizei war zwar bereits früh morgens an beiden Stellen mit mehreren Bussen für den Fall der Fälle präsent, es kam aber zu keinen Blockaden.

Nicht vergessen: Heute Abend Montagsdemo, anschließend Demozug und Schwabenstreich, anschließend Anti-AKW-Mahnwache

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11.03.2011 #s21 #k21 Die Polizei bemüht sich um korrektes Vorgehen, wir uns um möglichst lange Verzögerung. Beides klappte heute morgen ganz gut!

Heute früh sammelten sich zufällig am Nordflügel einige K21-Befürworter im Morgengrauen und harrten der Dinge, die der junge Tag noch bringen sollte. Als es 7 Uhr war, war man schon kurz davor, sich zu zerstreuen, als dann doch ein großer Muldenkipper in die Baustelle auf dem Parkplatz fahren wollte. Dieser wurde blockiert. Kurz darauf kam ein weiteres Fahrzeug, das in größerem Abstand noch auf der Abbiegespur blockiert wurde. Es dauerte bis 7:20, als dann schließlich die Polizei kam. Eine größere Gruppe mit 8 bis 10 Leuten saß vor dem zweiten LKW auf der Straße, eine kleinere Gruppe mit 2 bis 4 Leuten saß und stand und lag vor dem ersten LKW. Die Polizei filmte und umstellte die Sitzblockierer und forderte sie dazu auf, die Straße zu verlassen. Die Ansage las der Beamte von einem Zettel ab. So war gewährleistet, dass er auch tatsächlich nichts vergessen hatte. Nachdem die Sitzblockierer der Aufforderung nicht nachkamen, wurde Verstärkung angefordert. Derweil stand die Polizei etwas planlos herum. Super war, dass Jonathan mit seiner Gitarre vor Ort war und schöne Lieder sang. Vielen Dank dafür, Jonathan!!!

Schließlich kamen drei weitere Polizeibusse und es haben sich auch bereits einige weitere Baufahrzeuge eingereiht – wobei diese problemlos auf der zweiten Spur in den Parkplatz hätten einfahren können. Zusätzlich kamen zwei Streifenwagen auf den Parkplatz gefahren, einer stellte sich wieder direkt vor den ersten LKW mit den drei Blockierern, so dass die Blockierer zwischen LKW und Polizeiwagen standen, stellte seine Lautsprecheranlage auf volle Lautstärke und forderte die drei auf, die Blockade aufzulösen. Wahrscheinlich hörte man diese Aufforderung auch noch im Schlossgarten und am Nordbahnhof, so laut, wie das war 😉 Der Polizei-PKW stand übrigens so dämlich vor dem LKW, dass er es nun komplett verhinderte, dass Taxis und andere Fahrzeuge zum Eingang am Nordflügel fahren konnten.

Dann rückte die Verstärkung an und räumte die Blockaden. Der erste LKW konnte relativ zügig weiterfahren, beim zweiten LKW dauerte es länger, da jeder einzeln aufgefordert wurde, zu gehen und dann von zwei Polizisten zu den Bussen geleitet wurde, wo die Personalien aufgenommen wurden und wieder Fotos gemacht wurden. Neben dem Platzverweis werden sie wegen des Verdachts der Nötigung angezeigt. Erst gegen 7:50 konnten die Baufahrzeuge unter Polizeigeleit in die große Baustelle auf dem Parkplatz einfahren. Die Personalienfeststellung dauerte dann noch bis gegen 8:15.

Insgesamt eine super Aktion! Mit 10 Leuten die Baufahrzeuge so lange und effizient aufzuhalten, war wirklich gut! Ich habe mich ja heute gedrückt. Vielen Dank allen aktiven Blockierern!

Die Polizei verhielt sich heute auffallend korrekt, achtete auch offensichtlich darauf, dass alles rechtmäßig ablief, indem sich Polizisten beim Einsatzleiter rückversicherten und nichts überstürzt wurde. Außerdem werden mittlerweile schriftliche Rechtsbelehrungen ausgehändigt. Ob ein Platzverweis schriftlich gegeben werden muss, bleibt zwischen Polizei und Blockierern weiterhin umstritten. Vielleicht hat der gestrige Bericht über das sehr fragwürdige Vorgehen der Stuttgarter Polizei und Staatsanwaltschaft im ARD-Magazin Monitor doch etwas bewirkt – und natürlich, dass die Wolframstraße einen neuen Oberkommandierenden hat.

Der Zaun um das Kassenhäuschen ist noch immer mit schwarzer Plane umgeben, das Kassenhäuschen selbst ist bereits abgerissen. Es wird an allen Ecken und Enden auf diesem Gelände gebuddelt und gemacht, dass einem ganz anders werden kann. Den Wohn-Container, den sie gestern erst angeliefert hatte, wurde heute wieder auf einen Tieflader verladen und weggebracht.
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10.03.2011 #s21 #k21 Kriminalisierung und Freiheitsberaubung präventiv ganz ohne Blockade

Es wird von Tag zu Tag immer absurder. Heute trafen wir uns ab 6 Uhr einmal wieder am GWM. Bis 7 Uhr waren wir 8 K21-Befürworter. Ein Polizeibus fuhr langsam an uns vorbei in Richtung Wolframstraße, drehte, parkte, fuhr zurück, filmte aus dem fahrenden Auto, drehte, blieb auf der Straße auf der rechten Spur stehen, fuhr dann langsam an uns heran und parkte. Wir standen auf dem Bürgersteig und unterhielten uns. Dann stiegen sechs Polizisten aus dem Bus aus und umstellten uns. Der Anführer sagte, dass wir nun eine sogenannte „Gefährdungsansprache“ erhielten, weil der Verdacht bestünde, dass wir eine Straftat begehen wollten. Wir waren eingekesselt, durften nicht weg und mussten unsere Personalien angeben. Es handelte sich ausdrücklich nicht um eine Personenkontrolle, sondern eben um diese ominöse Gefährungsansprache, die sich aus dem Polizeigesetz herleitet. Unser Einwand der Freiheitsberaubung (die Aktion dauerte bestimmt 20 Minuten!) und der Einschränkung der Vers
ammlungsfreiheit verhallte ungehört. Selbst ein Beobachter von Cams21 mit Presseausweis konnte sich dieser Maßnahme nicht entziehen. nach einer viertel Stunde kam die Polizistin aus dem Bus mit unseren Ausweisen heraus und wollte alle Ausweise in einem kleinen Stapel einer Frühstückerin in die Hand geben!?!? Hallo??? Nachdem diese sich weigerte, alle Ausweise anzunehmen, verteilte die Polizistin offensichtlich widerwillig die Ausweise an jeden persönlich.
Meines Wissens gibt es noch keine rechtskräftige Verurteilung wegen einer Blockadeaktion am GWM! Dass die Polizei vorsorglich wegen eines Verdachts auf Straftaten solche Mittel einsetzt, ist mehr als lächerlich und rechtlich fragwürdig!!! Wir werden das prüfen lassen und ggf. gegen diese Aktion juristisch vorgehen.
Dann gab es den Befehl „Aufsitzen!“ (wirklich, so heißt das wohl, auch wenn weit und breit keine Pferde waren), alle Polizisten verschwanden im Bus und nach einer weiteren kurzen Unterhaltung mit dem Anführeroberpolizisten fuhr der Bus weiter Richtung Wolframstraße, drehte und stellte sich an gewohnter Stelle einige hundert Meter von uns an den Straßenrand. Keine halbe Stunde später kam ein blauer Streifenwagen, fuhr an uns vorbei zum parkenden Polizeibus, kam dann zurück, drehte und hielt neben uns. Zwei Polizisten stiegen aus und versuchten uns nochmals die Maßnahme der Gefährungsansprache zu erklären. Mittlerweile waren wir wesentlich mehr Personen. Warum diese Polizisten nochmals zu uns kamen und das Gespräch mit uns suchten, ist mir schleierhaft, zeugt auch eher von Unsicherheit bezüglich dieser Maßnahme. Was sich im Gespräch jedoch herausstellte, ist, dass die Polizei Ereignisse der letzten Tage und Wochen vollkommen anders darstellt und alles so dreht, da
ss die LKW-Fahrer und Baustellenwächter gut wegkommen und wir immer an allem Schuld sind. Um es nochmals klar zu stellen: wir blockieren! Das heißt, dass wir nicht aus einem Hinterhalt vor fahrende Fahrzeuge springen! Lebensmüde sind wir nicht! Wir stellen uns für jeden gut sichtbar auf die Straße und geben jedem Fahrzeug genügend Raum, rechtzeitig zu bremsen! Wir pöbeln nicht, wir sind freundlich, wir erklären jedem, dass diese Maßnahme sich gegen das Projekt, nicht gegen Personen oder Firmen richtet. Die bewussten Versuche, uns mit langsam fahrendem LKW wegzudrängen, erwidern wir natürlich mit Sitzblockaden, wenn die LKW nicht anders am weiterfahren gehindert werden können! Einwände, dass man uns dann nicht sehen könnte und wir damit eine Nötigung begehen, sind absurd, da jedem blockierten Fahrzeug die Situation deutlich bewusst ist! Dass die Polizei alle Situationen, in denen wir von LKW-Fahrern mutwillig gefährdet werden, gegen uns dreht, ist skandalös! Die versuchte Körperverletzung der LKW-Fahrer ist laut Polizei „nich
t ganz rechtmäßig“, wird aber nicht weiter geahndet, unsere Blockadeaktionen sind hingegen gleich „Straftaten“ und werden natürlich mit allen Mitteln bekämpft! Es gibt ein Recht auf Versammlungsfreiheit, wir nehmen die Ordnungsgelder bei Blockaden und Strafen bei dem Verdacht einer Nötigung bewusst in Kauf – das gibt aber niemandem das Recht, auf uns drauf zu fahren!
Um kurz nach acht Uhr fuhr der Bus und auch die Polizeistreife weg und ich bin arbeiten gegangen. Ob es noch zu einer Blockadeaktion kam, weiß ich nicht.
Am Nordflügel wird die Baustelle für das Technikgebäude nun offensichtlich eingerichtet. Es wurden heute früh Container für die Bauleitung angeliefert. So haben wir, wenn das GWM nun fertig ist, eine neue Möglichkeit, zu stören. Wir lassen nicht locker, denn wir wollen und werden oben bleiben!

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09.03.2011 #s21 #k21 Anlieferung neuer blauer Tonnen nicht verhindert, aber dafür Kran blockiert

Als ich heute früh um kurz nach 6 Uhr zum GWM kam, waren bereits sechs Schwerlasttransporte mit weiteren riesigen blauen Metall-Behältern auf dem Baustellengrundstück und rangierten. An der Einfahrt standen nur drei Leute. Wo die Behälter stehen sollen, ist mir nicht ganz klar, weil die Halle bereits voll ist mit Behältern. Diese müssen entweder draußen stehen bleiben oder aber es wird noch eine Halle gebaut. Wir wurden immer mehr, waren schließlich etwa 15-20 Leute, als dann gegen 7 Uhr ein Schwerlastkran angefahren kam. Die Polizei war auch bereits seit einiger Zeit mit einem Bus und einem Streifenwagen vor Ort. Acht von uns blockierten die Straße, so dass der Kran nicht in die Baustelle einfahren konnte. Die Polizei unterhielt sich zuerst mit dem Kranfahrer, dieser ging dann zum Bautor und unterhielt sich mit den Wachleuten, kam bei uns vorbei und fragte, ob wir ihn hineinlassen würden. Wir verneinten, sagten ihm aber auch explizit, dass das sich nicht gegen ihn richte. Er war sehr nett und meinte, dass er das verstünde. Dann ging er zurück zu seinem Kran. Nach etwa 10 Minuten kamen dann weitere 4 Polizisten aus dem Bus, so dass dann alle 6 unsere Personalien aufnahmen – immer noch auf der Straße sitzend und blockierend. Erst als die Personalien aufgenommen waren, wurden wir aufgefordert, die Straße zu verlassen und uns wurde ein Platzverweis für GWM und NF bis 20 Uhr ausgesprochen. Nach kurzer Besprechung räumten wir dann die Straße und der Kran konnte in die Baustelle einfahren. So haben wir den Kran zumindest eine halbe Stunde aufgehalten.
Gestern Abend war übrigens eine Abordnung der Bahn im GWM-Gelände und wurde dort herumgeführt. Etwa 20 Damen und Herren im Anzügle und mit Helm auf dem Kopf schauten sich die Anlage an. Ein Wächter erzählte mir außerdem, dass die Wachfirma wohl eine relativ hohe Fluktuation hätte, da der Dienstschichten, die oft 12 Stunden gingen, sehr anstrengend seien. Ich glaube das gerne, zumal dies die bestbewachte Baustelle in Deutschland sein wird.
Oben bleiben!

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08.03.2011 #s21 #k21 Erfolgreiches Dienstagsfrühstück mit über 30 Sitzblockierern, viel Polizei und dem WDR

Wie oft Dienstags war heute wieder schwer was los am Grundwassermanagement. Um 6:30 waren sicher bereits 80 bis 100 Leute vor Ort, an die 30 Sitzblockierer hatten es sich vor der Baustellenzufahrt bei eisigen Temperaturen gemütlich gemacht. Es war auch ein Fernsehteam des WDR vor Ort und der SWR war auch mit einem Mikrofon dabei.

 

Es stand bereits ein Kleinbus einer Kranfirma an der Expressgüterhalle. Und da die Halle noch nicht komplett gedeckt ist, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass doch noch ein Kran kommen würde. Und natürlich kam auch bald gegen 6:30 die Polizei mit zwei Bussen angefahren und stellte sich an die Expressgüterhalle. Der weiße Buss und die PKW, die mit Arbeitern ankamen, parkten außerhalb und gingen zu Fuß in die Baustelle. Gegen 7 Uhr kam dann tatsächlich der Kran und wurde auf der Abbiegespur blockiert. Da die Polizei sehr schnell merkte, dass eine Bussstärke für die Räumung der Blockade nicht ausreichen würde, wurde Verstärkung angefordert, die dann auch von beiden Seiten in Form von jeweils 4 Wannen angefahren kam. Den Blockierern wurde per Megaphon mitgeteilt, dass die Versammlung aufgelöst sei und dass man aufgefordert würde, die Blockade zu beenden. Wenn man dem nicht nachkäme. würde man kostenpflichtig entfernt … blablabla. Es blieben aber alle schön sitzen, diese Mutigen!

Als sich ein Kleinbus hinter den Kran stellen wollte, wurde dieser mit großem Abstand zum Kran blockiert. Dem Fahrer wurde erklärt, dass er außen parken könne, dass man aber verhindern würde, dass er sich hinter den Kran stelle (und die Blockade zu einer Nötigung würde). Den drei Kleinbusblockierer wurden von der Polizei dann relativ zügig Nummern neben das Gesicht gehalten und sie wurden fotografiert noch bevor sie für die weitere Personalienfeststellung abgeführt wurden. Diese Form wurde auch bei den 50 anderen Sitzblockierern vorgenommen – und ich bezweifle stark, dass diese öffentliche frontale Personenaufnahme rechtens ist. Der Einsatzleiter erklärte mir, dass er dies zu Beweiszwecken machen würde, da viele Sitzblockierer dann, wenn es mit der Strafverfolgung ernst würde, abstreiten würden, sitzblockiert zu haben. Das „normale“ Vorgehen der Polizei ist eigentlich, dass die Gesamtsituation per Videokamera aufgenommen wird und die Personen, die erkennbar an der Blockade beteiligt waren, dann auch verfolgt würden. Dass aber einzelne Personen in Großaufnahme direkt bei der Sitzblockade mit Nummer neben dem Gesicht fotografiert werden, erscheint mir als Laie aber doch als rechtlich grenzwertig. Zumal die Sitzblockierer ja auch umstellt waren von vielen Polizisten, die ja alle die Sitzblockade bezeugen könnten. 

Dann marschierte die Polizei an und umstellte die Sitzblockierer. Die Umstehenden wurden – wir erinnern uns: die Presse war vor Ort – unbehelligt gelassen. Dann wurden die Sitzblockierer einzeln fotografiert und unter Obenbleiben-Rufen und Beifall weggetragen oder weggeführt. Das ganze dauerte bis gegen 9 Uhr, dann fuhr der Kran unter Polizeischutz in die Baustelle ein. Die Zufahrt wurde noch einige Minuten von der Polizei bewacht, nach und nach lösten sich die Umstehenden auf. Am Rande kam es zu einer Beamtenbeleidigung, die zur Anzeige gebracht wurde. (Schade, dass einige wenige Aktivisten sich nicht an den Aktionskonsens erinnern, dass die Polizei nicht unser Gegner ist – egal, wie viel Wut man wegen einzelner Situationen auch gegen sie haben mag!) Die Sitzblockierer werden die Wegtragegebühr zahlen müssen und sie erhielten einen Platzverweis bis 20 Uhr. Ob es hier zu Anzeigen wegen des Verdachts der Nötigung kommen wird, ist mir nicht bekannt.

Der WDR hat viel gefilmt, wurde teilweise von der Polizei auch rüde angegangen, selbst dort, wo das Kamerateam die Polizeiaktion überhaupt nicht gestört hat. So viel und vor allem unabhängige Medienpräsenz ist die Stuttgarter Polizei eben nicht gewohnt. Der SWR war mit einem Mikrofon vor Ort – ich habe aber nicht gesehen, dass der Reporter irgendwelche Interviews geführt hätte. Ich habe ihn nur immer wieder gesehen, wie er sich angeregt und erkennbar nicht aufnehmend oder interviewend mit dem Einsatzleiter unterhielt. Das spricht aus meiner Sicht Bände!

 

Super, dass heute so viele vor Ort waren. Und lasst uns alle die Daumen drücken, dass Monitor darüber berichtet! Schreibt der WDR-Redaktion, ruft an und bittet darum, dass der Bericht gebracht wird!

Euch allen einen schönen Tag und wie immer: oben bleiben!??

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07.03.2011 #k21 #s21 Jetzt lügen auch schon die Wachleute und LKW-Fahrer – verstehen sie die LGNPCK-Buttons als Aufforderung?!?

Ab 7 Uhr standen wir zu acht auf dem Bürgersteig an der Einfahrt zum Grundwassermanagement. Es dauerte bis ca. 7:20, als ein LKW aus Richtung Schillerstraße langsam mit Warnblinker und halb auf der rechten Busspur sich der Baustelleneinfahrt näherte. Ca. 25 Meter vor der Kurve zur Einfahrt blieb er dann stehen, der Fahrer zog sich seine gelbe Warnweste an, stieg aus und lief zur Einfahrt. Dort besprach er sich mit den Sicherheitsleuten. Kurz darauf lief er wieder zurück zu seinem LKW. Als er an uns vorbei kam, wurde er gefragt, ob er in die Baustelle einfahren möchte. Er bejahte das. Daraufhin sagten wir ihm, dass wir uns dann vor ihn stellen würden und dass er das nicht als Aktion gegen sich persönlich werten solle, sondern als Ausdruck des Protests gegen Stuttgart 21. Er erwiderte, dass wir uns ruhig vor ihn stellen könnten, dass er uns dann aber umfahren würde (Betonung auf „um“!). Wir stellten uns vor ihn. Er stieg in den LKW, ließ den Motor an, setzte kurzerhand zurück und wollte ganz offensichtlich um uns herum fahren. Daraufhin sind wir bis zur Kurve an die Einfahrt zurück gegangen und fünf von uns stellten sich dort gut sichtbar in der Kurve auf die Straße zwischen Gehweg und Fußgängerinsel. Der LKW kam langsam auf uns zugefahren, wurde noch langsamer und blieb kurz vor uns stehen. Er ließ aber immer wieder die Bremsen los, gab eventuell auch etwas Gas, zumindest rollte er mehrmals auf die Blockierer zu. Einen Blockierer berührte er wiederholt, die anderen wichen vor ihm zurück. So versuchte er sich den Weg durch die Blockade zu bahnen. Als er drei bis vier Mal einen Blockierer angefahren hatte, klopfte ein Blockierer an die Beifahrertür und rief dem Fahrer zu, er solle anhalten, was er dann auch tat. Der LKW stand fast vollständig auf der Abbiegespur, wobei ein Teil des Anhängers auf der rechten Geradeaus-Spur stand. Die linke Spur war komplett frei befahrbar.

Ein Wachmann kam aus der Baustelle heraus und gab dem LKW-Fahrer Anweisung, sich so hinzustellen, dass er die komplette Straße sperrte. Das tat er dann auch, indem er weit zurücksetzte auf die linke Spur, dann erneut in die Einfahrt einbog, aber so stehen blieb, dass alle beiden Fahrspuren durch ihn blockiert waren. Da wir bereits Erfahrung mit diesen Aktionen haben und wirklich immer darauf bedacht sind, keine weiteren Verkehrsteilnehmer zu behindern, stellten wir uns sofort, als der LKW zurück setzte, direkt vor den Bauzaun, so dass der LKW dort, wo er dann stehen blieb, überhaupt nicht blockiert wurde. Der LKW hätte wesentlich weiter vor bis direkt vor das Tor in die Einfahrt fahren können und hätte damit zumindest die linke Geradeausspur freigeben können, er blieb aber fast am Anfang der Kurve stehen. Unserer Aufforderung, dass er doch bitte weiter vorfahren solle um nicht die komplette Straße zu blockieren, entgegente er nur, dass er das nicht machen werde, sondern genau so stehen bleibe, solange wir nicht das Tor freigeben würden. Also standen wir direkt vor dem Bautor, der LKW ca. 10 bis 15 Meter vor uns mitten auf der Straße. Es stand kein weiteres Fahrzeug hinter dem LKW.

Dann kam die Polizei. Wir wurden aufgefordert, die Einfahrt frei zu machen, ansonsten würden wir kostenpflichtig geräumt. Vier Blockierer blieben stehen. Als dann noch ein Polizeiwagen kam und die Polizei dem Fahrer die Anweisung gab, doch weiter in die Einfahrt einzufahren, gingen wir auf die Seite, so dass der LKW dann auch gleich ganz in die Baustelle fahren konnte. Unsere Personalien wurden aufgenommen und wir erhielten einen Platzverweis bis 18 Uhr für das Gebiet um die Baustelleneinfahrt. Unsere Ausweise erhielten wir nicht sofort zurück, auf Nachfrage sagte die Polizei, sie müsse noch den LKW-Fahrer sprechen bzw. sich den LKW ansehen, ob er beschädigt sei, weil wir ja auf die Seite geklopft hätten und der Verdacht bestünde, dass am LKW etwas beschädigt sei (???). Auf unsere Anmerkung, dass der LKW-Fahrer ja auf uns draugefahren sei und wir deshalb an die Tür geklopft hätten, wurde der Polizist hellhörig und meinte, wenn das so gewesen sei, müsse er andere Kollegen verständigen, weil das nicht mehr in sein Aufgabengebiet falle. Also verständigte er Kripo-Kollegen, die gegen 8 Uhr vor Ort waren. Lange Rede, kurzer Sinn: der LKW-Fahrer und das Wachpersonal haben ausgesagt, dass wir für den LKW-Fahrer völlig überraschend auf die Straße gesprungen seien. Deshalb, teilte uns die Polizei mit, bestünde nun der Verdacht auf Nötigung. Die Tatsache, dass der LKW-Fahrer mehrere Male einen Blockierer angefahren hat, würde nur weiter verfolgt, wenn Anzeige wegen Körperverletzung gestellt würde, der Verdacht auf Nötigung müsse aber ohnehin weiter verfolgt werden. Jetzt werden wir also Juristen einschalten, um diese für uns doch recht eigenartig anmutende Situation angemessen bewerten zu lassen und ggf. weitere Schritte einzuleiten. Wieder wird die Situation mit Lügen so gedreht, dass wir die Dummen sind. Und wieder kann ich nur den Kopf schütteln und mich wundern, was für ein Bananenländle es nur ist, in dem wir leben.

 

Hellau und Oben bleiben!

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04.03.2011 #s21 #k21 Endlich mal ungestört frühstücken – die Halle am GWM steht soweit

Heute im Morgengrauen versammelten sich 12 K21-Befürworter an der Einfahrt zur Grundwasserentzugsanlage. Natürlich war die Polizei auch dort mit dem Bus von gestern. Im Bus saßen wieder einige grüne Männlein, sogenannte „Ordnungshüter“, um auf uns Acht zu geben und uns uns bei der Wahrnehmung unserer demokratischen Grundrechte ggf. wieder groben Unfug und Belästigung der Allgemeinheit vorzuwerfen. Die Stimmung bei uns war gut, wir haben uns gut unterhalten und viel gelacht – immer unter den strengen Blicken der Polizei, die ganz sicher nicht so viel Spaß hatten. Es kam der weiße Kleinbus, es kam der grüne Pritschenwagen, es kamen PKW – sie alle fuhren ungehindert in die Baustelle hinein. Wir standen am Straßenrand und freuten uns, dass es schon so früh hell wird. Etwas wärmer hätte es sein können. Gegen 7:30 liefen wir dann zum Südeingang des Bahnhofs, wo die Bauarbeiter bereits die Grube für das blaue Rohr wieder zuschütteten. Wir standen einige Minuten um das Baustellengitter herum und machten die Bauarbeiter sichtlich nervös. Dann ging es weiter zur Mahnwache, wo wir uns schließlich auflösten.

Das war zur Abwechslung keine schlechte Sache, einfach nur Präsenz zu zeigen!

In der Stuttgarter Zeitung gibt es heute übrigens recht gute Artikel und Kommentare über die völlig unsinnige Hausdurchsuchung der Cramers und das überzogene Vorgehen der Polizei. Wir lassen uns weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft einschüchtern! Es ist unsere Stadt, es ist unser Bahnhof und es ist unser Steuergeld! Es wird Zeit, dass der dichte Filz von 57 Jahren CDU-Regentschaft endlich ein Ende nimmt!

Oben bleiben!

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03.03.2011 #k21 #s21 Die Kriminalisierung der S21-Gegner nimmt immer absurdere Formen an!

Da § 240 StGB (Nötigung) nicht greift, wenn nur ein Fahrzeug blockiert wird und die Polizei deshalb eigentlich nur Platzverweise aussprechen darf, haben wir heute eine neue Stufe der Absurdität erreicht. Drei Frühstücksblockierer erhalten ein Bußgeldbescheid wegen der Ordnungswidrigkeit nach § 118 OWiG (Belästigung der Allgemeinheit). Dieser besagt:

(1) Ordnungswidrig handelt, wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden, wenn die Handlung nicht nach anderen Vorschriften geahndet werden kann.

Welche „Allgemeinheit“ wir am GWM belästigen, ist mir nicht ganz klar. Außer Polizei und Bauarbeitern stellvertretend für die Bahn und hoffentlich die Bahn selbst belästigen wir durch die kleinen Verzögerungen keine „Allgemeinheit“.

Was genau geschah: Wie jeden Morgen standen wir vor dem Tor des GWM. Gegen 6:45 kam ein Polizeibus und stellte sich vor die Expressguthalle. Tatsächlich kam gegen 7:00 kam dann auch ein Pritschenwagen, den wir blockierten. Dann öffneten sich die Türen des Polizeibusses und es kamen 8 Polizisten zum Vorschein, die sich schön aufstellten, zu uns herüber marschierten und uns umzingelten. Wir wurden aufgefordert, die Straße zu räumen und wir wurden gebeten, zur Personenkontrolle unsere Ausweise vorzuzeigen. Diese wurden eingesammelt und quasi im Batchverfahren im Bus überprüft. Derweil waren wir eingekesselt von Polizisten – was diese nach eigener Aussage bei Personenkontrollen immer so machen (?) Dann wurden uns die Ausweise wieder ausgehändigt, die drei Personen, die offensichtlich vor dem Wagen gestanden haben, erhielten einen Platzverweis für 24 Stunden für Nord- und Südflügel und werden wohl nach eben dem §118 ein Bußgeldbescheid erhalten. Insgesamt war die Polizei schon korrekt, denn die Beistehenden erhielten keinen Platzverweis, aber die Suche nach Gründen, uns zu kriminalisieren und einzuschüchtern, ist schon reichlich lächerlich!

Früher hieß dieser Paragraf übrigens „Grober Unfug“ http://de.wikipedia.org/wiki/Bel%C3%A4stigung_der_Allgemeinheit. Ich verwahre mich allerdings dagegen, dass unsere Taten mit dem Spazieren in Badehose im Hof eines Kurhauses, dem Defäkieren auf der Straße und dem Bespritzen der Passanten durch zu schnelles Fahren gleichgesetzt wird!

Mal sehen, was sie sich morgen einfallen lassen.

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02.03.2011 #s21 #k21 Geben die denn gar keine Ruhe??? NEIN!!! Es lebe das Baustellenfrühstück :-)

Es wird früher hell, es wird wärmer – und der Widerstand früh morgens wird wieder zahlreicher. Heute standen schon wieder zehn K21-Befürworter vor den Toren der S21-Zerstörungsmaschinerie und nervten die Polizei und störten den reibungslosen Ablauf. Um 6:30 kam ein erster Kleintransporter und wollte in die Baustelle einfahren, durfte aber nicht. Wir unterhielten uns auf der Abbiegespur angeregt über den gestrigen Abend in und an der Liederhalle, wo Merkel und Mappus ein schöner Empfang bereitet wurde. Sowohl im Saal als auch um die Liederhalle herum war die Hölle los! Es war laut, es war bunt, das Lügenpack kam kaum zu Wort. Ja, das sind die Bürger in Stuttgart, das ist die Wut in Stuttgart, das sind Wähler in Stuttgart! Das haben Sie geschafft, Herr Mappus! Spalten können Sie!

Beinahe hätten wir vor all den interessanten Berichten zum gestrigen Abend vergessen, dass wir vor einem Kleintransporter standen. Erst als die Polizei mit Kamerwagen, dann auch unser silberner Viersternegeneral kam und uns aufforderte, doch die Straße zu verlassen, wurde uns die Situation wieder bewusst. Die Polizei war sichtlich gereizt, hatte keine Lust, schon wieder mit Blockierern zu tun zu haben, und versuchte einmal mehr, uns schön einzuschüchtern. Wir sollten auf die Seite gehen, andernfalls würden unsere Personalien aufgenommen und wir bekämen einen Platzverweis. Und wir wüssten ja, was passiert, wenn wir trotz Platzverweis nochmals gesichtet würden, dann würden wir nämlich mitgenommen und eingesperrt. Da verstehe er gar keinen Spaß! Da sei er radikal! Und wir würden uns gar nicht vorstellen, wie es in Stuttgarts Zellen aussähe, die würden nämlich nicht geputzt und wir müssten uns in Fäkalien legen. Da verstehe er, der General, wirklich keinen Spaß! Und heute sei er auch nicht freundlich, obwohl er eigentlich schon freundlich sei … Puh, was ein Mist mussten wir uns anhören. Wir blieben aber einfach stehen und es dauerte sicher über eine halbe Stunde, bis dann endlich ein weiterer Polizeibus mit zwei Polizisten kam. Zusätzlich kam dann auch noch ein Pritschenwagen, so dass der General händereibend zu uns kam und meinte, jetzt würde es aber ernst. Wir ließen den Kleintransporter weiterfahren, zwei stellten bzw. setzten sich dann aber doch noch vor den Pritschenwagen. Oh je, das war natürlich zu viel für den General! „Mitnehmen und Personalien aufnehmen!“ war seine Anweisung, wobei er sogar selbst anpackte und einen Sitzblockierer auf die Seite zerrte. Von beiden Sitzblockierern wurden die Personalien aufgenommen, allen anderen wurde mündlich ein kollektiver, nicht sehr präziser und damit sicher nicht korrekter Platzverweis ausgestellt. Wir warteten noch auf die zwei Blockierer, die an einem Polizeibus ihre Angaben machen mussten, und verließen dann gemeinsam den Ort – nicht ohne Freude darüber, dass erst jetzt die angeforderte Verstärkung von drei weiteren Polizeibussen angefahren kam und recht schnell auch wieder wegfuhr.

Bis morgen früh – wann und an welcher Baustelle auch immer 😉

Oben bleiben!

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01.03.2011 #s21 #k21 Riesen Inszenierung beim heutigen Blockadefrühstück – klar, die Presse war auch anwesend

Das heutige Frühstück an der Baustelleneinfahrt zur Grundwasserentzugsanlage verlief wirklich so ganz anders als sonst. Die Vermutung liegt nahe, dass zumindest einiges von der Polizei und der Bauleitung inszeniert wurde, da sich heute die Presse im Schlepptau einer Politikerin angesagt hatte. Einzelne Punkte, die für eine Inszenierung sprechen: Bereits sehr früh stand der erste LKW, der in die Baustelle einfahren wollte, etwa dreihundert Meter von der Baustelleneinfahrt entfernt am Rand der Straße und wartete dort, anstatt zu einem Zeitpunkt einzufahren, an dem wenige bis keine Leute an der Zufahrt waren. Er wartete dort bestimmt über eine Stunde. Weiterhin dauerte es extrem lange, bis die Polizei kam und nochmals länger, bis der Polizeizug anrückte. Obwohl heute zehnmal so viele Blockierer vor Ort waren, rückte die Polizei mit derselben Besetzung wie gestern an, also fünf Wannen. Dabei ist ja bekannt, dass Dienstags immer wesentlich mehr Leute vor Ort sind. Ein Baufahrzeug, dass auf der anderen Seite hinter einem blockierten Bauarbeiterbus stand, war kurz nach Auflösung der Blockade auf der Baustelle am Nordflügel. Die Vermutung liegt nahe, dass der Pritschenwagen speziell dazu am GWM war, um die Blockade zu einer Nötigung zu machen. Und schließlich wurden heute von der Polizei nur die Sitzblockierer selbst und keine umstehenden Beobachter festgehalten. Und auch nur die Sitzblockierer bekamen einen Platzverweis – in den letzten Tagen genügte schon die weiträumige, unbeteiligte  Anwesenheit, um von der Polizei aufgegriffen zu werden und einen Platzverweis zu erhalten. Insofern verlief der heutige Morgen vorbildlich nach Polizeilehrbuch, dauerte auch schön lange, damit die Presse jede Kleinigkeit und jedes Detail aufschreiben konnte – und genauso wird wahrscheinlich das Bild werden, das die Presse von diesem Morgen malen wird. Wer’s noch nicht mitbekommen hat, es ist Wahlkampf!!! Mir liegt es schon wieder auf der Zunge, ich sags aber nicht … L g n p c k

Aber der Reihe nach: Ab sechs Uhr versammelten sich etwa 50 Befürworter von K21 vor der GWM-Einfahrt. Das Versorgerteam war wie Dienstags immer auch vor Ort. Es dauerte bis kurz vor sieben, bis der LKW, der bereits seit langem in einiger Entfernung gestanden hatte, losfuhr und auf der Abbiegespur an der Weiterfahrt gehindert wurde. Nach ca. 20 Minuten kam der Kamerawagen der Polizei und tat, was sie immer tun: filmen von allen Seiten. Dann kam noch ein weiterer LKW, wobei wir darauf achteten, dass beide LKW auf der Abbiegespur Platz fanden, damit beide Fahrspuren frei blieben. Das war, als der dritte LKW kam, nicht mehr möglich. Auf der Seite von der Innenstadt kam ein weißer Bus angefahren und wurde auch blockiert, versuchte sich aber durch die Menge zu drücken, bis er steckenblieb. Danach reihte sich der Pritschenwagen ein, der nach Auflösung der Blockade am NF stand, ohne dass er in der Baustelle des GWM etwas abgeliefert oder aufgenommen hätte. Hinter diesen Pritschenwagen stellte sich dann noch ein Baufahrzeug, so dass um 7:30 bestimmt 6 Fahrzeuge nicht in die Baustelle einfahren konnten. Schließlich rückte die Polizei mit fünf Wannen an – nicht die Biberacher wie gestern, sondern Stuttgarter. Sie sammelten sich vor der Expressguthalle und liefen dann hinüber und umstellten die Sitzblockierer, die nach einer Aufforderung der Polizei noch nicht weggegangen waren. Alle anderen durften unbehelligt daneben stehen. Es saßen bestimmt 20 Personen vor der Einfahrt, dadurch dass die Polizei aber auch nur mit so wenig Leuten vor Ort war, dauerte die Räumung extrem lange. Die Blockierer wurden fotografiert und ihre Personalien wurden aufgenommen. Sie erhielten einen Platzverweis. Gegen 8 war die Einfahrt frei, die Fahrzeuge konnten hineinfahren und die Versammlung löste sich auf.

Neben der Inszenierung fällt zusätzlich auf, dass die Polizei seit einigen Tagen keine Pressemitteilung mehr herausgibt über die morgendlichen Blockaden, auch wenn mal eben ein Großaufgebot der Polizei zur Baustelle ausrücken muss. Auch hier wird also plötzlich geschwiegen, wohingegen über jede andere Lapalie weiterhin eine Pressemeldung erstellt wird – ein Schelm, wer so kurz vor der Wahl irgendetwas Böses dabei denkt! Im Archiv von Januar bis Mitte Februar ist brav jeden Tag eine Meldung erstellt worden, irgendwann im Februar endet diese amtliche Berichterstattung (http://org.polizei-bwl.de/ppstuttgart/Presse/Seiten/default.aspx)

OBEN BLEIBEN!

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28.02.2011 #s21 #k21 Es werden weiter Lügen verbreitet – und es wird weiter protestiert!

Herr Mappus steht voll und ganz hinter Herrn Guttenberg. Das ist auch gar kein Wunder, zeichnet doch beide derselbe Charakterzug aus, nämlich eine offensichtliche Unsauberkeit ganz bewusst zu begehen, sich dann bei Publikwerden des Fehlers vielmals zu entschuldigen, aber keine Konsequenzen zu ziehen, sondern einfach so weiterzumachen wie gehabt. Die Entschuldigung gilt ihnen als Freibrief. Dabei zieht das Eingeständnis eines Fehlers eigentlich zwangsläufig eine Verhaltenskorrektur nach sich – aber nicht so bei diesen Herren. Ganz im Gegenteil sind sie auch noch stolz auf ihre Entschuldigung und glauben, dass sie diese doch ausgesprochen menschlich wirken lassen müsste. Dieses Verhalten schadet in aller erster Linie den Ämtern, die beide innehaben, und disqualifiziert sie gleichzeitig für eine weitere Amtszeit! Wer wissentlich lügt, hat jedes Recht auf ein öffentliches Amt verwirkt!

Doch nicht genug dieser Lügengeschichten. Am Nordflügel des Hauptbahnhofs hängt seit dem Wochenende das XXXL-Lügenplakat, unübersehbar und sogar in der Nacht hell erleuchtet. Jedem halbwegs denkenden Menschen muss diese Bahnhofsvision wie ein schlechter Scherz vorkommen, stehen doch hundertjährige Platanen und andere riesige Parkbäume auf dem Dach des Bahnhofs, einer reinen Betondecke. Wie dort jemals so viele und so große Bäume wachsen sollen? Das Kommunikationsbüro wirbt immer weiter mit unrealistischen, verlogenen und teilweise durch den Faktencheck schon längst widerlegten Visualisierungen für ihr Projekt – würden sie ein realistisches Bild zeichnen, nämlich eine unbepflanzte Betondecke mit vielen hässlichen, riesigen Lichtaugen, würde der Widerstand gegen das Projekt nochmals zunehmen. Das Projekt wird also selbst heute noch mit immer neuen alten Lügen weiterverfolgt!

Eine Form des Protests stellt unsere tägliche Baustellenblockade dar. Heute früh hatten wir Schwierigkeiten, uns zu finden, waren dann zu zweit am Nordflügel und sahen um kurz nach halb sieben einige LKW die Heilbronner Straße entlang fahren und in die Schillerstraße abbiegen. Es waren ganz offensichtlich die Hallenteile für das GWM. Wir nahmen also unsere Füße in die Hände und rannten durch den Bahnhof zum Südausgang. Und tatsächlich waren wir schnell genug, um die LKW mit den Hallenteilen zu blockieren. Wir liessen sie aber durchfahren und warteten lieber auf den Kran, der keine Minute später auch schon kam. Diesen brachten wir zu zweit kurz vor der Einfahrt zum GWM zum stehen. Der Kranfahrer unternahm zwar Versuche, uns durch langsames Vorwärtsfahren zu vertreiben, aber als wir auf der Straße saßen, blieb er dann doch stehen. Die LKW, die hinter ihm fuhren, konnten wir dazu bringen, am Kran vorbei zu fahren und in die Baustelle einzufahren, so dass wir wirklich nur den Kran blockierten. Den Vorschlag des Kranfahrers, wenigstens auf die Busspur zu fahren, wollten wir gerne annehmen, die Wachleute sagten dem Fahrer aber, er solle auf der Straße stehenbleiben, das würde für die Blockierer teurer (?!) Die Wachleute fingen auch wieder an, alles und jeden wie wild zu fotografieren. Schließlich kamen doch noch ein paar Kollegen, so dass wir dann zu fünft vor dem Kran standen und einige Zuschauer auf dem Gehweg hatten. Dann kam die Polizei und filmte uns von allen Seiten, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, uns anzusprechen. So blieben wir viele Minuten vor dem Kran stehen, ohne dass irgendetwas passierte. Es dauerte sicher über eine halbe Stunde, bis dann doch sechs Wannen angefahren kamen und uns, nach der obligatorischen Aufforderung, die Straße zu räumen, zur Personalienfeststellung und für den Platzverweis auf die andere Straßenseite führten. Die Polizei kam heute aus Biberach und war sehr anständig und professionell. Es wurde niemand eingekesselt, der Ton und die Umgangsformen waren anständig und alles verlief ruhig. Insgesamt also eine gute Aktion – jetzt allerdings steht der Kran und die vier, fünf LKW mit den Hallenteilen stehen im GWM, so dass es nur eine kurze Frage der Zeit sein wird, bis die blauen Fässer hinter einer unschuldigen Wand versteckt werden.

Den Baufortschritt kann man sich hier ansehen: WEBCAM Stuttgart Schloßgarten ehem. FOB http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/webcams/default.aspx

Und nicht vergessen: heute ab 18 Uhr Montagsdemo am Hauptbahnhof!

Oben bleiben!

Nachtrag: in diesem Bereich können m.E. eigentlich gar keine Bäume stehen:

Bild1

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25.02.2011 #s21 #k21 Blockadebericht vom Hörensagen

Ich habe heute bis sechs Uhr ausgeschlafen und endlich mal wieder nicht alleine gefrühstückt 🙂 Während dessen waren eine Handvoll tapferer K21-Befürworter unterwegs und fanden sich offenbar. „Um 6.30 war noch niemand am GWM, ich ab zum Nordflügel und dann zu fünft wieder zurück ans GWM. Wir haben einen Sattelschlepper aus Ri Cannstatt auf der Einbiegespur ca. 10 Minuten gestoppt, Polizeistreife mit Blaulicht regelt Verkehr. Verstärkung wurde angefordert. Dann haben wir beschlossen zu gehen, Polizeistreife folgte uns und fragte höflichst, ob wir zur Personenkontrolle bereit wären. Wir höflichst abgelehnt und weitergelaufen. Sie hatten keine Chance, da nur zu zweit im Auto. Sie waren echt frustriert.“ Danke an alle, die dort waren!

Höflich bleiben ist immer gut! Und natürlich Oben bleiben!

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