Der 30.09.2012 begann ruhig und endete leise

Mein kurzes Fazit zum gestrigen „Gedenktag“ zum 30.09.2010:

Ich bin über mich selbst überrascht, wie nahe mir noch heute, zwei Jahre später, dieser Tag geht. Das mit Lügen nur so gespickte Interview von Marietta Slomka mit Herrn Rech vor zwei Jahren, das den Vorspann eines Musikstücks bildete und dem die damals skandierten Rufe „Aufhören! Aufhören!“ hinterlegt waren, reichte aus, mir die Tränen des Zorns in die Augen zu treiben genauso wie die Schilderung der Jugendoffensive über das Erlebte. Gerade weil der 30.09. politisch und juristisch für die Verantwortlichen bisher noch immer komplett folgenlos geblieben ist, habe ich diesen Jahrestag wesentlich intensiver erlebt als den vor einem Jahr. Und so ruhig und besinnlich der Tag um 11 Uhr begann, so leise und entschlossen endete er für mich am Schloss Rosenstein bzw. auf den Stegen mit einer wunderbaren Kerzenlichterflut. Insofern war der Tag für mich eine sehr runde Sache und ich danke allen, die diesen langen Tag geplant und gestaltet haben.

Dass die Musik gerade gegen Ende laut und krachig war, war gut so, auch wenn ich mich, nachdem ich restlos „zugedröhnt“ war, etwas verzogen hab.

Dass Bettina Wilhelm sogar diesen Tag zum Stimmenfang nutzte, fand ich geschmacklos.

Dass wir nur 100 Meter neben dem Stück Park gedachten, den wir nicht schützen konnten, fand ich ziemlich unerträglich.

Dass Kretschmann und die neue Landesregierung bisher keine Entschuldigung oder eine andere angemessene Reaktion den Opfern dieses Tages gegenüber zustande gebracht haben, spricht Bände.

Wir vergessen nicht!

Wir bleiben oben!

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