Verschwörungstheoretische Fake News der Lügenpresse aus der Echokammer – Oder: Bitte hört endlich auf, mich zu beleidigen!

Die Diskussion über die aktuelle Medienrezeption und Medienkritik nimmt inzwischen sehr eigenartige Züge an. Es wird kaum mehr kritisch-sachlich diskutiert über Sinn und Zweck von Medien und Journalismus, über ihre Verpflichtung zur Wahrheit und ihr Eingebundensein in verschiedene Interessengruppen und wirtschaftliche Zwänge. Vielmehr verunglimpfen sich die verschiedenen Gruppen gegenseitig mit Schlagworten, die jegliche Diskussion und jeglichen kritischen Austausch in beide Richtungen von vornherein abwürgen. Auf der Strecke bleibt eine ausgewogene, einigermaßen der Wahrheit verpflichtete Berichterstattung.

Kritik unerwünscht

Die Rufer und Skandierer von »Lügenpresse« verweigern den Medienvertretern als machtvollen und meinungsbildenden Öffentlichkeitsarbeitern jegliche Stellungnahmen oder Begründungen für ihr Denken und Tun. Alle Fragen, nicht nur kritische Nachfragen, werden ignoriert. Implizit gehen diese Menschen davon aus, dass ihre Stellungnahmen und Begründungen von der Presse verdreht und in von ihnen nicht gemeinten Sinnzusammenhängen wiedergegeben werden. Dann sagen sie doch lieber gar nichts, als das Gefühl zu haben, nicht verstanden, lächerlich gemacht oder falsch wiedergegeben worden zu sein.

Die Medienvertreter ihrerseits verbannen diese Rufer und Skandierer, und inzwischen auch nahezu alle ihre Kritiker kurzerhand in »Filterblasen«, »Echokammern« oder »Echoräume«. Sie entziehen sich dadurch der Auseinandersetzung mit der Kritik und verunglimpfen ihrerseits die Kritiker als »postfaktische« »Verschwörungstheoretiker«, als selbstreferrentielle Dummköpfe, die in ihrem eigenen Saft schmoren wollen und selbst nicht bereit sind, andere Sichtweisen und Fakten zumindest einmal zu durchdenken. Alternative Medien werden mit der Diskussion um »Fake news«, also schlicht Falschnachrichten oder »Enten«, in Bedrängnis gebracht. Es werden sogar erste Rufe nach staatlicher Zensur laut, eine Wahrheitskommission soll darüber befinden, was veröffentlicht werden darf und was nicht.

Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit in den klassischen und in den sozialen Medien eskalierte in den vergangenen Wochen zusehends und man fragt sich, was hier passiert ist, wenn selbst Sonja Mikich, eine eigentlich meist ernstzunehmende Journalistin, im vollen ernst klassische Medienzensur fordert.

Im »offiziellen« Echoraum

Wenn Medienkritiker von den kritisierten Medien selbst ohne weitere Diskussion und Reflexion in »Echokammern« verortet werden und die kritisierten Medien sich dadurch jeglicher Auseinandersetzung mit dieser Kritik entziehen, stellt sich unweigerlich die Frage, wer nun tatsächlich in einer Filterblase bzw. einem Echoraum sitzt – die Kritiker oder die Kritisierten.

Die »Mainstream-« bzw. Massenmedien und ihre Lobbyisten müssen sich also die Frage gefallen lassen, ob nicht sie es sind, die inzwischen in einem riesig großen Echoraum agieren, in einer offiziellen Filterblase, die nur eine Erklärung der Wirklichkeit zulässt, nämlich eine »offizielle«, politisch opportune Wahrheit – ganz unabhängig davon, was die Fakten sagen.

Immerhin deutet einiges auf diese Vermutung hin. In den letzten Jahren ist eine inhaltliche Angleichung der Medienberichte im gesamten Spektrum von der FAZ bis zur taz, von der Tagesschau bis zu N24 zu beobachten. Ein Grund hierfür dürfte der personelle Kahlschlag in nahezu allen Redaktionen sein und die Notwendigkeit, Nachrichten in mehr oder weniger blindem Vertrauen von wenigen Pressediensten wie beispielsweise der dpa zu übernehmen. Eigene exklusive Korrespondenten oder Reporter vor Ort sind inzwischen die große Ausnahme. Ein weiterer Grund sind sicher auch die Besitzverhältnisse von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen und Sendeanstalten. Hier ist eine kontinuierliche Konzentration zu erkennen, was die personelle Zusammenlegung einst getrennter Redaktionen und Korrespondenten-Netzwerke und damit einer drastischen Reduktion unterschiedlicher Sichtweisen bedeutet. Da Medien-Inhaber immer auch eine bestimmte Richtung vorgeben, führt die Konzentration vieler Medien in immer weniger Händen zwangsläufig zu einer Reduktion von veröffentlichten Sichtweisen und Richtungen.

Ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Massenmedien selbst in einer Echokammer bewegen, stellt die Wiedereinführung des offiziellen Presseausweises dar. Diesen dürfen in naher Zukunft nur noch eine Handvoll vom Deutschen Presseart ausgewählter Institutionen vergeben, sehr wahrscheinlich allein seinen vier Trägerorganisationen. Der Deutsche Presserat und de facto seine vier Trägerorganisationen, bestimmen zukünftig, wer offiziell Journalist ist und wer nicht. Sie bestimmen, wer als »Presse« gilt und wer nicht; wer Zutritt bekommt und wer draußen bleiben muss; wer Informationen verlangen darf und wer nur darum bitten kann. Nebenberufliche Journalisten, wissenschaftlich arbeitende Fachjournalisten, Blogger und andere journalistisch tätige Menschen, die nicht in die Vorstellung des Presserats passen, werden zur zweiten Klasse degradiert und haben nicht dieselben Rechte wie hauptberufliche Journalisten. Damit zieht sich die deutsche Medienlandschaft in einen noch kleineren Echoraum zurück.

Befinde ich mich in einer Filterblase?

Als kritischer Geist frage ich mich natürlich auch selbst chronisch, ob meine Informationsquellen glaubhaft sind. Denn wären sie das, lebten wir in einer Welt von lügenden und betrügenden Regierungen, von gierigen und korrupten Wirtschaftslenkern und in der Tat von speichelleckenden und dienstbaren, immer weniger der Wahrheit und immer mehr einer offiziellen Lesart verpflichteten Medienvertretern. Bin ich, allein schon weil ich ausgesprochen kritische Texte lese, die viele Fragen aufwerfen, die in den Massenmedien gar nicht gestellt und noch weniger beantwortet werden, in eine Filterblase geraten und merke gar nicht, dass ich Verschwörungstheoretikern und geheimen Demagogen aufsitze? Bin ich verrückt oder die Welt um mich herum?

Vielleicht hilft für eine Positionsbestimmung ein Blick in meine Medienkritik-Genese. Aller Anfang meiner Weltbildzerstörung, das erste kräftige Beben so zu sagen, liegt in einem regionalen Konflikt. Der „Schwarze Donnerstag“, bei dem in der Auseinandersetzung um das Immobilienprojekt Stuttgart 21 die Staatsmacht Wasserwerfer und prügelnde Polizeiarmeen in den Stuttgarter Schlossgarten gegen friedliche Demonstranten einsetzte, öffnete meine Augen. Nein, das Erlebnis an und für sich war nur furchtbar. Ich hätte so etwas in Stuttgart nicht für möglich gehalten. Die Augen wurden mir eigentlich erst da geöffnet, als ich in den Zeitungen darüber las und im Fernsehen Berichte und Kommentare hierzu sah. Wie konnte meine eigene Wahrnehmung als Augenzeuge so anders sein als die offizielle Berichterstattung in den Zeitungen, im Radio und im Fernsehen? Hätte die Berichterstattung und die Kommentierung nur einen Funken mit meinen eigenen Eindrücken zu tun gehabt, meine Augen wären geschlossen geblieben und ich hätte mich weiter in der Sicherheit gewiegt, dass hier im Land alles in Ordnung ist. Und wenn etwas schief laufen sollte, würde das die Öffentlichkeit über unsere kritische Presse schon mitkriegen und es würden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen.

Im Schlossgarten war einiges ziemlich schief gelaufen. Die Öffentlichkeit bekam davon jedoch nur wenig mit. Die Berichterstattung war nicht der Wahrheit verpflichtet. Von Pflastersteinen, die geflogen wären, war die Rede. Von aggressiven Jugendlichen, die Polizisten angriffen, war die Rede. Wenn ich nicht dabei gewesen wäre, hätte ich mir bei diesen Nachrichten ausgemalt, dass ein wütender Mob, ein Schwarzer Block die Polizei angegriffen hätte und dass diese sich wehren musste. Dass bereits am Morgen, als noch wenig Demonstranten im Schlossgarten waren, es zivile Polizisten waren, die gezielt friedliche Jugendliche provozierten und aggressiv und handgreiflich angingen, wurde verschwiegen. Ich habe das mit eigenen Augen gesehen – wunderte mich in dem Augenblick, konnte mir dieses ungeheuerliche Verhalten aber erst im Nachhinein erklären. Es sollten Bilder herbeigeführt werden, die das noch kommende, geplant harte und bewusst überzogene Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten rechtfertigen sollte. Dies ist gottseidank nicht passiert. Es gibt keine Bilder, wie man sie aus Hamburg oder Berlin kennt, auch wenn man derartige Bilder provozieren wollte.
Dennoch wurde berichtet, dass die Demonstration eskaliert wäre, dass die Polizei Wasserwerfer einsetzen musste, dass es zu Angriffen auf Polizisten gekommen wäre. Diese Verdrehung der Tatsachen vor allem auch durch Weglassen wichtiger Informationen, die gezielte Verkehrung von Tätern und Opfern war für mich so unfassbar, dass ich anfing, meine Wahrheit herauszuschreien. Ich schrieb tagtäglich gegen diese offiziellen Halbwahrheiten an.

Noch schlimmer und mit noch weniger Wahrheitsgehalt war die offizielle Berichterstattung vom 20. Juni 2011, an dem die Montagsdemonstranten gegen Stuttgart 21 zu Hunderten ein Baufeld besetzten. Die Polizei sprach von »Erstürmung«, von Sachschäden, die in die Millionen Euro gingen, sieben behelmte Polizisten wären durch Knalltraumata verletzt worden wegen eines einzigen Silvesterböllers. Die Polizei nutzte dies alles zur Rechtfertigung, um zahlreiche Hausdurchsuchungen auch bei Fotografen und Journalisten durchzuführen und die Gegner des Bauprojekts möglichst stark zu diskreditieren und einzuschüchtern. Es wurde wegen schweren gemeinschaftlichen Landfriedensbruchs ermittelt, eine nicht eben leichte Straftat. Erst Jahre später wurde eine tatsächliche Sachschadensumme von einigen Zehntausend Euro veröffentlicht. Der Vorwurf des schweren gemeinschaftlichen Landfriedensbruchs konnte in keinem Verfahren gehalten werden. Die meisten Verfahren wurden eingestellt oder mit Strafen für Hausfriedensbruch geahndet. Selbst heute, über fünf Jahre später, sind jedoch noch immer Verfahren zu diesem Vorfall anhängig.

Mein Misstrauen gegenüber offiziellen Verlautbarungen wuchs. Gerade in Bezug auf soziale Bewegungen, gerade in Bezug auf Demonstrationen oder Zusammenstößen von Demonstranten mit Polizisten wurde ich ausgesprochen kritisch. Zu Recht, wie ich immer wieder feststellen konnte. Auch stellte sich immer wieder die Frage, was Ursache und was Wirkung ist. Soziale Bewegungen sind ausgesprochen anfällig für Unterwanderung, für »Fallen«, in die sie treten sollen. Bilder werden bewusst provoziert und inszeniert, um unliebsame, vielleicht auch zu mächtige Bewegungen zu kontrollieren und im extremnsten Fall zu zerstören. Auch dazu haben wir in Stuttgart einige Beispiele.

Zwischen Wahnsinn und Verschwörungstheorie

Heute, sechs Jahre später, befürchte ich, dass die Mechanismen, die ich im ganz Kleinen hier im Stuttgarter Schlossgarten und in der Zeit danach erlebt habe, fast Normalität sind. Weltweit. Zumindest westliche Normalität. Die illegalen Regime Changes, die Amerika und die NATO-Staaten in anderen Ländern anzetteln, funktionieren letztlich genauso. Es wird Chaos hergestellt, soziale Bewegungen und aufständische Gruppierungen werden missbraucht und gegeneinander ausgespielt, eingeschüchtert und gezielt desavouiert, oft wird sogar mit Menschenleben gespielt. In offiziellen Verlautbarungen wird dreist gelogen und betrogen, es gibt »Sprachregelungen«, die sich schnell auch in der Bevölkerung durchsetzen, und ein klares Feindbild. Und weil solche Nachrichten meist nicht mehr geprüft oder kritisch hinterfragt werden, werden sie zur einzig gültigen Wahrheit.

Es gibt ihn wieder, den durch und durch bösen Russen. Bereits vor Monaten war es der Russe, der die Ukraine ins Unglück stürzte und Separatisten unterstützte und auch vor Waffengewalt nicht halt machte. Und jetzt ist es wieder der Russe, Putin, das russische Regime, das einen unmenschlichen »Machthaber« gegen mutige »Rebellen« und »Freiheitskämpfer« unterstützt, um ihn an der Macht zu halten. Blutbäder werden vom Russen und vom syrischen Machthaber angerichtet, sie schlachten und nehmen keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Dass die mutigen »Rebellen« in anderen Zusammenhängen schlicht »Terroristen« sind, wird meist verschwiegen. Dieses Bild wird in allen deutschen Medien vertreten. Überall liest man plötzlich diese Erzählung, als wäre ein Schalter umgelegt worden.

Ich warte nur darauf, dass mir erzählt wird, dass Putin kleine Kinder tötet und ißt! Uns wird ernsthaft erzählt, dass Putin persönlich quasi Computer in Amerika gehackt habe, weil er ein so immenses Interesse daran habe, dass Clinton nicht Präsidentin würde. Hallo? Wie bescheuert ist das denn? Außerdem: Wer spricht eigentlich über die Inhalte der E-Mails, die der Russe angeblich geleakt hat? Das interessiert niemanden mehr. Und: Amerika hackt nicht? Amerika versucht nicht, Einfluss zu nehmen bei Wahlen? Wäre in Deutschland eine Regierung möglich, die die USA nicht akzeptieren? Ganz sicher nicht!

Hört bitte auf, mich zu beleidigen!

Das aktuelle Säbelrasseln belastet mich sehr. Ich bin sehr gereizt und schimpfe so viel, dass es für meine Umwelt wirklich anstrengend ist. Das kommt aber daher, weil ich mich inzwischen ständig in meiner begrenzten, ganz normalen durchschnittlichen Intelligenz beleidigt fühle. Gleichgültig, welche Zeitung ich aufschlage, egal in welches Programm ich schalte, überall will man mich für dumm verkaufen. Überall wird das Bild vom bösen Russen und noch schlimmeren syrischen Machthaber und vom glanzvollen Westen, von der NATO, die für Recht und Gesetz und Demokratie steht, gemalt. Wir haben Präzisionswaffen, die nur das treffen, was wir auch wollen. Die Russen ballern wild drauf los und treffen unschuldige Zivilisten und Freiheitskämpfer. Und ich frage mich, ob all die Schreiberlinge, die Kommentatoren, die Redakteure und Journalisten das, was sie da sagen und schreiben, wirklich ernst meinen! Das kann doch eigentlich nicht sein! Aber es ist offenbar so. Oder bin ich so dumm? Bin ich so einfältig oder so von Verschwörungstheoretikern indoktriniert, dass ich es gar nicht mehr merke, dass mein Denken gar nicht mehr meines ist? Dieses platte Feindbild ist aber doch so schrecklich durchschaubar, so simpel und so schwarz-weiß, dass es mir fast schon körperlich weh tut. Die Welt ist nicht Schwarz-Weiß. Die Militäreinsätze der Nato sind genauso schlimm wie die Russlands. Krieg ist Krieg. Immer sterben viele Unschuldige, ganz gleichgültig, von wem die Waffen abgeschossen werden. Und ganz offenbar ist es wirklich so, dass bei einem Krieg, ob kalt oder heiß, als erstes die Wahrheit auf der Strecke bleibt.

Zum ersten Mal glaube ich zu verstehen, wie es am Anfang des vergangenen Jahrhunderts dazu kommen konnte, dass ganze Völker kriegslüstern wurden und ganz klare, einseitige Feindbilder aufbauten. Offenbar ist es selbst heute nicht allzu schwer, in kürzester Zeit ein eindeutiges Feindbild in einer ganzen Bevölkerung fest zu verankern. Putin, Russland. Es braucht nicht mehr lange, dann sind die meisten auch davon überzeugt, dass gegen Russland Krieg geführt werden müsse, damit endlich Frieden herrsche auf Erden.

Ich verzweifle fast, denn eigentlich hoffte ich, dass aus der Geschichte gelernt würde. Und diese Entwicklung macht mir Angst, denn sie führt zu nichts Gutem. Sie kann zu nichts Gutem führen, denn sie ist auf Aggression, auf Gewalt, auf Krieg ausgerichtet. Wo ist die Empathie hin? Nur mit Empathie, mit Verständnis füreinander ist Frieden möglich. Dass Krieg niemandem hilft, nie, zu keiner Zeit, sollten gerade wir in Deutschland inzwischen wissen.

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13 Antworten zu Verschwörungstheoretische Fake News der Lügenpresse aus der Echokammer – Oder: Bitte hört endlich auf, mich zu beleidigen!

  1. Fred Heine schreibt:

    Wer „Lügenpresse“ schreit, hat in der Regel selbst das größte Problem mit der Wahrheit.

    • zwuckelmann schreibt:

      Da schreibe ich über ein Jahr nicht, und kaum schreibe ich mal wieder etwas, kommt von Ihnen wenige Minuten später ein Kommentar. Und wie gewohnt ein unpassender. Denn zum einen rufe ich nicht Lügenpresse, zum anderen treffen Sie wieder nicht meinen Punkt. Es geht mir nicht um Lüge und Wahrheit. Wahrheit sieht aus verschiedenen Perspektiven unterschiedlich aus. Und gerade die Medien und die Presse haben die Aufgabe, diese verschiedenen Perspektiven aufzuzeigen. Das aber passiert gerade nicht. Es wird überall immer nur aus einer Perspektive berichtet und das in einer Massivität, dass man nur staunen kann. Das ist mein Punkt, die Einseitigkeit der Berichterstattung. Dadurch werden die Berichte, Reportagen und Kommentare derart platt und blöd, dass es weh tut. Wenn Ihnen das nicht weh tut, ist das ja auch eine Aussage.

      • Fred Heine schreibt:

        Erstens: wenn Sie nicht „Lügenpresse“ schreien, müssen Sie sich ja nicht angesprochen fühlen. Zweitens: Die Presse schildert sehr wohl die unterschiedlichsten Perspektiven. Leider lesen die Leute das nicht, sondern registrieren die jeweils andere Perspektive als einseitige Propaganda. DAS ist doch das Problem. Schönes Beispiel dazu ist die Berichterstattung der Stuttgarter Zeitung zu Stuttgart 21 – wen Sie auch immer fragen, ob Befürworter oder Gegner des Projekts, beide sind überzeugt, die StZ hätte einseitig berichtet. Wo ist also Ihr Problem?

  2. Nico schreibt:

    Ich habe eine sehr ähnliche Wahrnehmung. Aber in Stuttgart lassen sich nicht alle „für dumm verkaufen“. Es gibt hierzu ja auch eine Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts, die bescheinigt, dass der Polizeieinsatz vom 30.09.2010 rechtswidrig war. Wer das nicht als schlimm wahr nimmt, der hat – nicht nur – ein Problem. Meine Erkenntnis.Jede/r geht ja eh seinen/ihren eigenen Weg. Hoffentlichst.

  3. Marla schreibt:

    Lieber Zwuckelmann,
    Da hast du echt einen schnellen Feind/Freund/Follower 😉

    Danke für deinen Sorgen- Brief….. Ich hab letztens mal zum Müller, stz, gesagt: 2010 sei ich in Sorge gewesen und habe es in Mut umgewandelt, heute sei ich in absoluter Not!

    Mein Eindruck: wir sind eh schon auf dem Untergangsweg und das wird nicht gestoppt sondern massiv beschleunigt!
    Gas geben, wenn man bremsen/gegensteuern sollte!

    Auch die Journalisten haben ähnlich wie S21 und Widerstand eine lange Vorgeschichte! Sie haben ihre eigene Freiheit selber so nach und nach zerschlagen… und sind jetzt am jammern weil Bürger andere Wege gehen! Sie die dauern Wettbewerb/Marktwirtschaft geschrieben haben knicken heulend um wenn sie Konkurrenz bekommen!

    Schon Ende der 80er sprach Hajo Friedrichs von Mikrophonhaltern! Reaktion darauf war nicht eine knallharte Selbstanalyse sondern „ein weitermachen, immer weitermachen“ ….
    2010 als wir mit -typisch Bürger- eigenen Medien den Mainstream Medien Gegenöffentlichkeit machten…. Da hätte es in Schuttgart einen kritischen Journalisten Kongress geben müssen! Doch nichts, gar nichts passierte! (und heute reden sich vielen in der typischen ..“ja, aber die anderen auch“ raus… Eine Zeitung die „unabhängig“ im Namen hat darf niemals verlauten lassen: die Zeitung ist einseitig klar „für“! Und sich dann beschweren weil Leute sauer sind!)

    Und heute?
    Anstatt dass die kritischen Journalisten, die es gibt, sich mit Bloggern und und … verbünden, fahren sie eine alt bekannte Orbigkeits-Herrschafts-Ständepolitik! gepaart mit -und hier wirds gefährlich- mit institutioneller Feigheit!

    Mit Hilfe der Bevölkerung sind sie zur 4.Säule der Demokratie geworden! Doch sie haben sich -wie viele andere demokratische Institutionen auch- den neuen Gottheiten: Wirtschaft, Göld, Zahlen, Eitelkeit und Gier verschrieben!
    Das Fatale: um diese Gottheiten gewogen zu halten sind sie bereit, Frauen, Kinder, Hab und Gut zu opfern!
    Neu? Nein, steht schon in zig tausend Bibeln und Geschichtsbüchern!

    Kopfschüttel: während sich alles aufregt, dass AFD ihren Frust an Asylsuchende auslässt, machen es die „zertifiziert Gebildeten“ mit „Einheimische“ …
    Zusammen ist das ne menschenverachtende, Volk und Land zerstörende Richtung!
    Nach innen rassistisch, sexistisch, kinderfeindlich und nach aussen rassitisch, sexistisch und kinderfeindlich macht alles kaputt!
    Ende des letzten Jahrhunderts haben wir offensichtlich den Selbstzerstörungshebel gedrückt! Hochkulturen haben sich fast immer allein runter ge“MACHT“!

    • Fred Heine schreibt:

      Wann hat denn die StZ verlauten lassen, sie sei für Stuttgart 21? Die Redaktion war immer gespalten (im Gegensatz zu den Stuttgarter Nachrichten). Und so hat sie auch berichtet. Nur hat sie sich eben auch erlaubt, über den Unsinn zu schreiben, der auf der S21-Gegner-Seite passiert. Deshalb wurde sie von beiden Seiten angefeindet – und hat gerade damit ihre journalistische Klasse bewiesen. „Der Platz einer Zeitung ist zwischen den Stühlen“.
      Sie dagegen haben sich erfolgreich Ihren Echo-Raum gebaut. Alles, was Ihre Meinung nicht widerspiegelt, ist „Mainstream“. Und bei der nächsten Volksabstimmung reiben Sie sich wieder die Augen über das Ergebnis, wo doch „alle Menschen“ auf Ihrer Seite sind … Willkommen in der Info-Blase! 😉

      • Marla schreibt:

        Och Gott….
        Anstatt aus Ihrer Blase heraus zu p…. sollten Sie sich besser informieren!

        „Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!“ (Matthäus 7,5).

  4. Marla schreibt:

    Guter Artikel und sehr wichtige Anregungen da
    http://norberthaering.de/de/#weiterlesen
    #KeineZensurGegenRechts und keine Zensur gegen links!
    „Wir erleben derzeit einen verdeckten Zangenangriff auf die Meinungsfreiheit. Beim Widerstand dagegen darf es kein kleinliches Gegeneinander der aktuellen und der absehbaren künftigen Opfer geben.“

  5. Marla schreibt:

    Zum Gedenken an Eckart Spoo ein Video mit seiner Presseschau zum Unwort „Lügenpresse“


    „Spoos Presseschau: „Lügenpresse“ – Ein wahres Wort

    „Lügenpresse“ – so entschied Anfang 2015 eine fünfköpfige Jury deutscher Sprachkritiker – „Lügenpresse“ sei das „Unwort“ des Jahres 2014. Damit wollten die Fünf erreichen, dass wir dieses Wort nicht mehr verwenden. Wir sollen die Lügenpresse nicht mehr beim Namen nennen. Damit bin ich nicht einverstanden. Ich werde mir dieses wahre, allzu wahre Wort nicht ausreden lassen.“

  6. Marla schreibt:


    „Russisches Hacking: Schon wieder „Fake News“ aus Kreisen der Bundesregierung
    Die FAZ hat gestern erneut anonyme Quellen aus der Bundesregierung zitiert, die sagen, dass die neuesten Leaks aus dem NSA-Untersuchungsausschuss vom „russischen Cyberangriff“ auf dem Bundestag stammen. Wie schon in der vergangenen Woche musste die Bundesregierung auch heute ein solches Urteil dementieren. Beweise für solche Anschuldigungen lägen nicht vor. Einmal mehr wurden also Desinformationen verbreitet…
    Das Auswärtiges Amt betont, dass das alles kein „neues Phänomen“ sei. Das gäbe es seit Jahrtausenden, ja, seit Anbeginn der menschlichen Geschichte. „Ich nehme für uns in Anspruch, dass alles, was wir öffentlich sagen, überprüfbar ist. Und wenn es sich herausstellen sollte, dass das nicht zutreffend sein sollte, dann kann man sich dafür nur entschuldigen oder man muss klären bzw. herausfinden, warum das nicht so gewesen ist.“
    Quelle: jung und naiv via YouTube

  7. Marla schreibt:

    „Das politische Milieu und das journalistische Milieu sind in einer ideologischen Kernschmelze eine Verbindung eingegangen.“


    „Die eingangs zitierte Beobachtung, das politische Milieu und das journalistische Milieu seien eine enge Verbindung eingegangen, und sie schauten gemeinsam herablassend und schmähend auf das Volk, hilft zur Erklärung einiger Vorgänge.

    Zum Beispiel: Stuttgart 21 und Wutbürger.

    Die Kosten des Projektes werden jetzt auf zehn statt auf ursprünglich 6 Milliarden € geschätzt.

    Und außerdem berichtet jetzt die Stuttgarter Zeitung:

    Gutachter: Bahn hat Anhydrit-Probleme „unterschätzt“

    In dem 166-seitigen Gutachten warnen erstmals auch Experten, die vom Staatskonzern selbst beauftragt wurden, vor Tunnelbaurisiken im Stuttgarter Untergrund. Zudem kritisieren KPMG und Basler mehrfach ausdrücklich, dass der Konzern die Anhydrit-Risiken in seinen S-21-Kostenberechnungen bisher unterbewertet und teils überhaupt nicht erfasst habe. Die Probleme des Tunnelbaus im Anhydrit seien bisher vonseiten der Bahn-Tochter DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH (PSU) „unterschätzt“ worden, betonen die Gutachter.

    Vor beiden Risiken haben die „Wutbürger“ Stuttgarts gewarnt. Statt diese Warnungen ernst zu nehmen haben die Verantwortlichen in Politik und Medien das Etikett „Wutbürger“ verteilt und die Kritik am Projekt damit in die Ecke der Irrationalität verfrachtet.“

  8. Leselotte schreibt:

    Danke, lieber Zwuckelmann.

  9. Marla schreibt:

    Braucht es ein Wahrheitsministerium? So ließ jung&naiv fragen:

    Für mich erschreckende Umfrageergebnisse…. Wollen Leute wirklich dass eine Behörde kontrolliert? Oder ist da der shitstorme erfolgreich gewesen: pausenloses Beschallen mit „owe,owe, dass internet ist böse und lässt pöse leute reden…. und nur die Allmächtigen können da unterscheiden“….

    Mein Eindruck ist ja: solange der Michel sein Tagwerk macht, regelmässig Frau und Kind vertrimmt und inner Kneipe am Stammtisch mosert ist die Macht beruhigt, doch owehe der Michel wird selbständig, denkt selbständig und fängt dann auch noch an da Forderungen zu stellen, widerstand zu leisten…. Dann muss das sofort unterbunden werden?

    2010 haben 100 000de Politik gemacht, ohne Politiker zu fragen, sie haben politische Bildung gemacht ohne Bildungsfachexperten zu fragen, sie haben Presse gemacht ohne Journalistenausbildung, sie waren sozial demokratisch ohne Sozialverbände und Projektanträge, sie haben getröstet und geseelsorgt ohne Papstsegen….

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