22.7.2011 #s21 Routine beim Demo-Frühstück am Tor zum #GWM, heim gehen wir aber sicher nicht!!!

Heute früh lief es wie jeden morgen – sogar zeitlich war alles so, wie „immer“. Um 6:15 kam der erste Hölscher, kurz darauf weitere. Dann die Polizei mit vielen Einsatzkräften. Um 6:50 kam die Ansage, um 7 Uhr fuhren Hölschers in die Baustelle. Unsere zwei tapferen Urlaubs-Demonstranten aus SH blieben nach der Aufforderung zu gehen, stehen, um sich vielleicht einen schönen Urlaubsabschluss zu gönnen 🙂 (Danke für Euren Besuch und Einsatz!!!) Sie wurden mit zu den Polizeibussen genommen, wo Personalien aufgenommen wurden. Sie werden aber wahrscheinlich mit keiner Anzeige rechnen müssen, denn genötigt wurde heute morgen niemand, da die zweite Einfahrt frei war. Die Personalienaufnahme dauerte wieder extrem lange, weil die Technik der Polizei vollkommen veraltet ist.

Liebe Polizei, wir erfahren es ja fast tagtäglich, unter welch teilweise mieserablen Umständen Sie arbeiten müssen. Wenn wir es schaffen, S21 zu kippen und das Land dadurch einige Milliarden weniger ausgibt, gehe ich mit Ihnen auf die Straße, um für eine bessere Ausrüstung und bessere Arbeitsbedingungen der Polizei zu demonstrieren! Und ich weiß, dass ich nicht der einzige wäre! Also helfen Sie einfach ein bisschen mit, dort wo es ihnen möglich ist, über den Unfug S21 aufzuklären und vielleicht auch in den Ihnen möglichen Grenzen Sand im Getriebe des Wahnsinnsprojekts zu sein, damit S21 endlich abgeblasen wird. Es würde ganz sicher nicht zu Ihrem Schaden sein 😉

Die Routine, mit der seit zwei, drei Wochen die allmorgendlichen Demonstrationen vor dem GWM ablaufen, ist doch etwas ernüchternd, denn inzwischen fangen Hölschers immer bereits pünktlich um 7 Uhr an zu arbeiten. Diese Routine sollten wir durchbrechen, indem wir vielleicht an einem Tag gar nicht vor Ort sind, oder an einem anderen Tag einfach nur am Straßenrand stehen (und ich bin mir sicher, dass Hölschers dennoch anhalten und den Motor abstellen), oder blockieren und dann einfach weggehen, dann wieder auf der Straße sitzen … einfach etwas unberechenbarer werden, so dass auch die Polizei nicht unbedingt mit ihren Wannen jeden Morgen routinemäßig anrückt.

Im Spiegel-Online gibt es heute einen Kommentar, der sehr gut zeigt, wie nervend und gleichgültig die Republik auf dieses unsinnige Projekt und vor allem auf den Widerstand reagiert. Das ist nicht erstaunlich und entspricht bestimmt der Meinung von vielen in der Republik, aber in dem Kommentar wird von einer falschen Prämisse ausgegangen: es geht nicht einfach nur um einen Bahnhof, sondern es geht um die Umgestaltung eines großen Teils der Stuttgarter Innenstadt – und dass viele Stuttgarter Bürger hier mitreden und gefragt werden wollen, ist meiner Ansicht nach nur mehr als verständlich. Mir geht es nicht um eine neue Form der Demokratie, mir geht es nicht um ein Demokratieexperiment, mir geht es schlicht und einfach darum, dass ich das Konzept des ertüchtigten Kopfbahnhofs für wesentlich besser und schöner halte und ein reines Prestigeprojekt, das wesentlich teurer würde und viele Steuermilliarden verschlingt, ablehne. Deshalb, lieber Herr Kuzmany, werden wir ganz sicher nicht nach Hause gehen und endlich die Klappe halten, wie Sie und viele andere es gerne hätten, sondern werden weiter dafür kämpfen, dass das bessere Konzept umgesetzt wird. Gerade weil das Audit von SMA keinen Freifahrtschein für S21 darstellt und bedenkenlos sagt, dass eine gute Betriebsqualität auf jeden Fall erreicht wird, sondern es sehr viele Stellen gibt, wo SMA einen sehr kritischen Ton anschlägt, dürfen wir gerade jetzt nicht nach Hause gehen. Zum SMA-Audit gibt es übrigens hier einen sehr guten und erhellenden Beitrag, der die kritischen Stellen aufzeigt: http://railomotive.com/2011/07/sma-distanziert-sich-von-testergebnis-und-fordert-umsetzung/

So bleiben wir also dort, wo wir sind: oben!

 

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4 Antworten zu 22.7.2011 #s21 Routine beim Demo-Frühstück am Tor zum #GWM, heim gehen wir aber sicher nicht!!!

  1. NichtDominik schreibt:

    Und wenn man das Geld für die Polizeieinsätze sparen könnte, dann könnte man es auch in andere Bereiche, z.B. neue Technik, investieren?

  2. Zwuckelmann schreibt:

    Die Polizei ist so oder so im Dienst – ob in der Kaserne oder vor dem GWM

  3. NichtDominik schreibt:

    Kaserne oder GWM sind gleich – das ist eine Milchmädchenrechnung: Es entstehen keine Kosten für Benzin, Wagenabnutzung, Telekommunikation, Papier, ….?

  4. Zwuckelmann schreibt:

    Puh, da müssen wir jetzt aber wirklich keine Erbsen zählen, oder?

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