2.8.2011 #s21 (Zwischen-) Bericht zur #GWM Frühstücksdemo mit der Jugendoffensive

Als ich um 5 Uhr zum GWM kam, waren dort bereits sicher 30 Demonstranten, auch im Park regten sich überall Jugendliche, die dort die Nacht verbracht hatten. Im GWM waren die ganze Nacht über Polizisten und auch morgens standen statt der bahneigenen Sicherheitsfirma Polizisten, die das GWM bewachten. Ziemlich schnell waren wir dann 50, bald 100 und gegen 6:30 sicher 200 Demonstranten und mehr. Die Stimmung war gut, es gab Musik, die Trommler waren vor Ort und heizten ein. Nachdem wir so viele waren, wurde mal wieder ein Polizei-Absperrband gespannt, damit wenigstens eine Fahrspur in Richtung Wolframstraße offenbleibt. Die Polizei war mit 8 Beamten des „Kommunikationsteams“ vor Ort, außerdem fuhren zahlreiche Wannen mal in die eine, mal in die andere Richtung. An der Staatsgalerie waren wie immer viele Wannen stationiert und auch in der Wolframstraße selbst. Baufahrzeuge kamen keine. Die parkten an anderer Stelle und die Bauarbeiter waren offenbar zu Fuß durch den Park durch das neu eingelassene Tor am Biergarten in die Baustelle gelangt und fingen gegen 7 Uhr an zu arbeiten. Presse war auch viel vor Ort, der SWR, RTL, n-tv und auch der ein oder andere freie Reporter. Insgesamt blieb es friedlich, so dass die Polizisten vor der Expressgüterhalle standen und sich die Zeit vertrieben. Leider unternahm die Polizei selbst nach mehrmaliger Aufforderung durch uns nichts, um die vorbeifahrenden Fahrzeuge „offiziell“ etwas abzubremsen, so dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen kam, als offensichtliche Befürworter kopfschüttelnd mit 50 km/h und mehr an der Menge vorbei und zwischen den Demonstranten hindurch fuhren. Stattdessen standen die Beamten rum und machten schlichtweg nichts. Das ist mir vollkommen unverständlich – und wenn etwas durch einen rasenden Idioten passieren sollte, was ich nicht hoffen will, sind wir am Ende bestimmt auch wieder selbst schuld, denn was demonstrieren wir auch auf der Straße?!

Ein Reporter fragte mich, ob Geißlers Vorschlag nicht doch endlich Stuttgart befrieden würde. Erstaunliche Frage, denn auch Geißlers Vorschlag ändert ja nichts an den Risiken für das Mineral- und Grundwasser, es ändert nichts daran, dass ein zweiter, viele Meter hoher Riegel im Schlossgarten gebaurt würde und viele Bäume gefällt werden müssten – und selbst wenn der Vorschlag verkehrlich noch besser als K21 wäre, bleiben diese Risiken bestehen, so dass zumindest ich diesem Vorschlag ganz sicher nicht zustimmen würde. Ganz zu schweigen von den Kosten, die ja noch nicht die Renovierung und den Umbau des Kopfbahnhofs beinhalten. Ein sicher gut gemeinter Versuch, aber letztlich bin ich mir sicher, dass dieser Versuch keinen Frieden nach Stuttgart bringen wird. Wenn die dreisten Kostenlügen der Bahn, denen der Bundestag und der Landtag zugestimmt haben und die die „demokratische Legitimierung“ darstellen, auf die sich die Bahn und alle Befürworter berufen, nur eine so große Medienöffentlichkeit fänden, wie der Vorschlag von Geißler, wäre schon viel geschafft!

Ich bin nun arbeiten, aber vor Ort war, als ich vor einer halben Stunde ging, noch die Hölle los, so dass es sich auch für Langschläfer noch lohnt, mal vorbei zu schauen. Livebilder gibts auf cams21. Ansonsten ist es auch nicht verkehrt, in den kommenden Tagen einfach frühmorgens mal am GWM vorbei zu schauen, Unterstützung ist immer erwünscht.

Oben bleiben!

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