Eine Wahlalternative für die OB-Wahl in Stuttgart #ob-wahl #glaeserneurne #s21

Für die anstehenden OB-Wahlen in Stuttgart gibt es eine interessante Alternative für all diejenigen, die unzufrieden sind mit den Kandidaten, mit dem aktuellen postdemokratischen, Lobby-gesteuerten Politik-Stil und für diejenigen, die kein kleineres Übel wählen möchten im ersten und / oder nur im zweiten Wahlgang.

Hier eine Ankündigung – näheres gibt es Anfang September.

 

Wählerinitiative „Gläserne Urne“: Mitmachen ohne mitzuspielen 

In der Initiative „Gläserne Urne“ haben sich kritische Bürger zusammengeschlossen, die das Spektrum der Möglichkeiten bei der anstehenden OB-Wahl in Stuttgart kreativ und wirkungsvoll erweitern wollen. Die Initiative ist frei und unabhängig und wird von keinen Parteien, Institutionen oder Unternehmen beeinflusst oder unterstützt. Sie ist aus dem Protest gegen Stuttgart 21 heraus entstanden, ihre Ziele gehen aber weit über das Thema S21 hinaus. 

Was wollen wir? 

Die Beteiligung an Wahlen sinkt seit Jahren auf allen Ebenen kontinuierlich. Diese Entwicklung spiegelt den zunehmenden Vertrauensverlust der Wahlbürger in die vorherrschende Parteienpolitik wider. Verantwortlich dafür sind unseres Erachtens vor allem Projekte wie S21, bei denen nicht das Wohl der Bürger im Vordergrund steht, sondern machtpolitische Erwägungen und handfeste wirtschaftliche Interessen einzelner Unternehmen und Lobbygruppen. Auf Kosten des Steuerzahlers werden derartig unsinnige und absurd teure Projekte als „zukunftsweisend“ oder „alternativlos“ in intransparenten Verfahren durchgepeitscht (S21, BER, Elbphilharmonie) – ohne dass die Bürger ernsthaft Einfluss nehmen und seine Bedürfnisse in die Planungen einbringen können. 

Auch der Oberbürgermeister von Stuttgart ist nicht gegen massive Einflussnahme von Lobbys und Interessengruppen gefeit. Selbst der/die ehrlichste und standhafteste Kandidat/-in wird u.E. als OB nicht die uns wichtigen Themen (z.B. Stopp von S21) in unserem Sinne angehen können, wenn die Wirtschafts-, Finanz- und Immobilienlobbys Druck auf ihn/sie ausüben. Deshalb richtet sich die Initiative nicht nur gegen den Parteienfilz, sondern auch gegen den herrschenden Politik-Stil auf allen politischen Ebenen. 

Bei der Stuttgarter OB-Wahl 2004 verweigerten sich ganze 57% der stimmberechtigten Stuttgarter der Wahl und gaben keinem Kandidaten ihre Stimme. Ein stabiler Teil dieser Nichtwähler ist tatsächlich unpolitisch und steht der OB-Wahl gleichgültig gegenüber. Dieser Teil wird sich auch in diesem Jahr nicht an der Wahl beteiligen. Für alle diejenigen aber, die unzufrieden sind mit der lobbygetriebenen und intransparenten Parteiendemokratie und die deshalb ihre Stimme keinem der aufgestellten Kandidaten schenken wollen, bieten wir mit der „Gläsernen Urne“ eine öffentlichkeitswirksame Alternative – im ersten und auch im zweiten Wahlgang der OB-Wahl in Stuttgart. 

Wie funktioniert die „Gläserne Urne“? 

Wer wie wir mit seiner Stimme den aktuellen Politik-Stil nicht unterstützen möchte, aber dennoch seinen Protest zum Ausdruck bringen will, schickt seine Wahlbenachrichtigung an ein Postfach der Initiative oder wirft diese direkt am Wahltag in eine gläserne Urne ein, die wir an einem zentralen Platz öffentlich aufstellen werden. Persönliche Daten können vorab von den Wählern unkenntlich gemacht werden. 

Die eingegangen „Stimmen“ in Form von Wahlbenachrichtigungen werden am Wahlabend öffentlich ausgezählt. Diese Stimmen repräsentieren mündige Wahlbürger, die ihre Stimmen bewusst und gewollt den Kandidaten bzw. dem herrschenden Politik-Stil verweigern, die aber nicht in der Masse der „Nicht-Wähler“ untergehen möchten. 

Wir wollen mit dieser Initiative der „Gläsernen Urne“ ein wirkungsvolles Zeichen setzen, in dem wir den Wählern eine öffentliche Stimme geben, 

  • die nicht bereit sind, mit ihrer Wahlstimme den vorherrschenden intransparenten und Einzelinteressen vertretenden Politik-Stil weiterhin zu legitimieren, 
  • die keinem der aktuellen Kandidaten zutrauen, ihre Bürgerinteressen gegen den Einfluss von Wirtschafts- und Verbandslobbys vertreten zu können oder zu wollen, und 
  • die ihre Stimme nicht in der Rubrik „unpolitische Nichtwähler“ untergehen lassen wollen.

Wir treten nicht in Wettbewerb zu den Kandidaten, sondern sind eine Alternative außerhalb des Kandidatenkreises. 

Nähere Informationen gibt es ab Anfang September. Für Interessierte und Unterstützer: mitmachenohnemitzuspielen@web.de

 

Oben bleiben!

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3 Antworten zu Eine Wahlalternative für die OB-Wahl in Stuttgart #ob-wahl #glaeserneurne #s21

  1. Thomas Renkenberger schreibt:

    Klingt irgendwie nachvollziehbar und reizvoll – wir wollen allen zeigen, was wir von diesem „Politik-Stil“ halten. Für mich erinnert es an die Truppe von Kämpfern, die sich im Film „Das Leben des Brian“ von Monty Python vor den Gekreuzigten selbst entleiben – aus Protest gegen das Unrecht in der Welt.Es gilt in unserem Demokratie-System aber: Wer nicht wählen geht (in der regulären Wahl), verschenkt seine Stimme an jemanden, den sie/er überhaupt nicht haben will, aber dann 8 Jahre lang ertragen muss.Um den Widerwillen gegen dieses System und seine Zwänge zum Ausdruck zu bringen, kann man die Aktion „Gläserne Urne“ schon durchführen, um Protest zu zeigen, aber nicht anstatt, sondern als gleichzeitig zur Auszählung inszenierte Parallelveranstaltung. Und trotzdem wählen gehen. Die Karte braucht man dafür nicht unbedingt – es genügt der Perso, soweit ich weiß. Sonst kann es eine Extra-Protest-gegen-diesen-Politik-Stil-Karte geben, um sich von den anderen Nicht-Wählern zu unterscheiden.Als übrigens Joseph Beuys Anfang der siebziger Jahre so etwas in NRW propagierte und sich schließlich selbst aufstellen ließ, kam er auf 3%.

  2. Felix Stutengarten schreibt:

    Diese Glaskugel-Initiative ist große Klasse und absolut unterstützenswert!Auf das die Glaskugel sich fülle, rufe ich euch auf:Spottet über alle Politiker!Trötet sie nieder! Hört ihnen nicht zu!Wer am lautesten pfeift hat immer Recht!Ignoriert alle komplexe Zusammenhänge!Kritisiert alles und jeden! Wägt nicht ab!Pauschalisiert bei jedem Thema! Immer und überall!Verweigert euch jedem Kompromis!Beharrt auf Maximalforderungen!Stellt euch niemals selber zur Wahl!Übernehmt niemals Verantwortung!Habt Vertrauen zu niemandem, nicht mal zu Zwuckelmann!Verachtet alle politisch Andersdenkenden!Haltet euch von Mehrheiten fern!Nennt die Mehrheiten ahnungslos und fremdgesteuert!Empört euch! Zerstreitet euch!Zersplittert euch!Und wenn Turner dann gewonnen hat:Fühlt euch als Märtyrer!Geriert auch als Unverstandene!Zeigt allen, dass ihr es ja immer gewusst habt!Und guckt traurig!Weiter so!!

  3. Hans König schreibt:

    Thomas Renkenberger schlägt also die neue Wahrhaftigkeit vor: Tatsächlich (geheim) wählen gehen, aber öffentlich so tun, als ob man das ablehnt.

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