27.05.2011#s21 Die #Bahn hat schon wieder ein respektables „Kommunikationsproblem“ – diesmal in #München

Artikel aus der Süddeutschen (http://www.sueddeutsche.de/kultur/architektur-und-deutsche-bahn-dimensionen-des-erbaermlichen-1.1102114)

„Die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Bahn überzeugende Entwürfe für den Hauptbahnhof in München vom Tisch gewischt hat, lässt für alle laufenden Planungen des Unternehmens das Schlimmste befürchten. Auch für Stuttgart.

Theatralischer hätte die Deutsche Bahn ihre Unfähigkeit zu architektonisch respektablen Bauvorhaben in deutschen Städten nicht demonstrieren können als mit dem erbärmlichen Auftritt ihres Planungsmanagers am vergangenen Mittwoch vor dem Münchner Stadtrat.

Als der Herr bekanntgab, dass sein Unternehmen in München, wo seit Jahren ein stadtbildprägender Bahnpalast, ein repräsentativer Mehrzweckbau für den Hauptbahnhof, im Gespräch ist, nicht den beim Wettbewerb prämierten Entwurf umsetzen, sondern eine nach eigenen Vorstellungen gebastelte Sparversion realisieren wolle, kam es im Rathaus zu tumultuarischen Szenen: Und da der Bahn-Abgesandte aus Berlin auf die Fragen der Münchner Politiker, wie man sich diese Billiglösung vorzustellen habe, jede Antwort verweigerte, prallte ihm ein Buhsturm entgegen, wie ihn wohl noch nie ein geladener Gast in einer deutschen Stadtratssitzung erlebt hat. […]

Die Architekten haben denn auch auf Wunsch der Bahn und der Stadt bald schon eine deutlich reduzierte Version der vorgesehenen Figur angeboten. Doch da sie seither steif und fest behaupten, mit dieser Sparversion die ursprünglich berechneten Kosten von 650 Millionen Euro auf 252 Millionen Euro herunterdrücken zu können, haben sie bei Fachleuten manches von ihrem Kredit verspielt. Denn nirgendwo in Europa kann man für diese Summe einen mehrgeschossig tief in der Erde verankerten Verkehrsknotenpunkt und ein darüber gestemmtes anspruchsvolles Abfertigungs- und Empfangsgebäude mit Hotel, Bürotrakten, Einkaufshallen und gastronomischen Betrieben errichten. […]

Beim Hauptbahnhof in Berlin hat die Bahn die vielgerühmten Visionen der Architekten während der Bauzeit zur Groteske verstümmelt. In München lehnt sie die offiziellen Hauptbahnhofpläne schon vor Beginn der Bauarbeiten kategorisch ab. Was ist da erst in Stuttgart zu erwarten, wo ja mit heftigstem Widerstand aus der Bevölkerung zu rechnen ist?“

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3 Antworten zu 27.05.2011#s21 Die #Bahn hat schon wieder ein respektables „Kommunikationsproblem“ – diesmal in #München

  1. observer schreibt:

    Die Bahn, Dein Feind! Es ist doch etwas sehr dünn, aus einen subjektiven Einwurf eines Journalisten zum Thema „Bahn und Architektur“ im Kulturteil der SZ ins eigene Weltbild passende Zitate rauszureisen und kommentarlos hintereinanderzustellen.Der originale, pointierte Artikel überzieht bewußt in der Sorge um eine gute Architektur für den Bahnhof in München. Bei näherem Hinsehen zeigt sich die Realität doch etwas weniger dramatisch:Berlin: Der dämliche „Mehdorn hack“ ist eher aus der Vogelperspektive störend. Ich erlebe aber als reisendes „Bodentier“ einen sehr schöne Bahnhof- dem Architekten sei Dank.München: Der Stadtrat erhoffte sich nach preisgekrönten Entwürfen für Berlin und Stuttgart den Bau nach einem äquivalenten Starentwurf. Diesen Bau hat die Bahn jetzt aus Kostengründen abgesagt, und der Stadtrat ist sauer: es gibt kein Geschenk. Die Diskussion ist aber erst am Anfang und nicht so dringend. Der Bahnhof ist längst nicht so runtergekommen wie in Stuttgart.Der „heftige Widerstand“ in Stuttgart dient da nur als Pointe. Es wird sich beim Volksentscheid zeigen, wie heftig der Widerstand wirklich ist.

  2. Zwuckelmann schreibt:

    @observer: „passende Zitate rauszureisen und kommentarlos hintereinanderzustellen“ … hm, ich habe ja bestimmt die Hälfte des Artikels gepostet, so dass ich nicht erkennen kann, dass ich „passende Zitate“ herausgerissen hätte. Ich hätte auch den gesamten Artikel posten können, denn der gesamte Artikel ist passend.

  3. observer schreibt:

    …handelt aber nicht von einem „Kommunikationsproblem“.

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