11.03.2011 #s21 #k21 Die Polizei bemüht sich um korrektes Vorgehen, wir uns um möglichst lange Verzögerung. Beides klappte heute morgen ganz gut!

Heute früh sammelten sich zufällig am Nordflügel einige K21-Befürworter im Morgengrauen und harrten der Dinge, die der junge Tag noch bringen sollte. Als es 7 Uhr war, war man schon kurz davor, sich zu zerstreuen, als dann doch ein großer Muldenkipper in die Baustelle auf dem Parkplatz fahren wollte. Dieser wurde blockiert. Kurz darauf kam ein weiteres Fahrzeug, das in größerem Abstand noch auf der Abbiegespur blockiert wurde. Es dauerte bis 7:20, als dann schließlich die Polizei kam. Eine größere Gruppe mit 8 bis 10 Leuten saß vor dem zweiten LKW auf der Straße, eine kleinere Gruppe mit 2 bis 4 Leuten saß und stand und lag vor dem ersten LKW. Die Polizei filmte und umstellte die Sitzblockierer und forderte sie dazu auf, die Straße zu verlassen. Die Ansage las der Beamte von einem Zettel ab. So war gewährleistet, dass er auch tatsächlich nichts vergessen hatte. Nachdem die Sitzblockierer der Aufforderung nicht nachkamen, wurde Verstärkung angefordert. Derweil stand die Polizei etwas planlos herum. Super war, dass Jonathan mit seiner Gitarre vor Ort war und schöne Lieder sang. Vielen Dank dafür, Jonathan!!!

Schließlich kamen drei weitere Polizeibusse und es haben sich auch bereits einige weitere Baufahrzeuge eingereiht – wobei diese problemlos auf der zweiten Spur in den Parkplatz hätten einfahren können. Zusätzlich kamen zwei Streifenwagen auf den Parkplatz gefahren, einer stellte sich wieder direkt vor den ersten LKW mit den drei Blockierern, so dass die Blockierer zwischen LKW und Polizeiwagen standen, stellte seine Lautsprecheranlage auf volle Lautstärke und forderte die drei auf, die Blockade aufzulösen. Wahrscheinlich hörte man diese Aufforderung auch noch im Schlossgarten und am Nordbahnhof, so laut, wie das war 😉 Der Polizei-PKW stand übrigens so dämlich vor dem LKW, dass er es nun komplett verhinderte, dass Taxis und andere Fahrzeuge zum Eingang am Nordflügel fahren konnten.

Dann rückte die Verstärkung an und räumte die Blockaden. Der erste LKW konnte relativ zügig weiterfahren, beim zweiten LKW dauerte es länger, da jeder einzeln aufgefordert wurde, zu gehen und dann von zwei Polizisten zu den Bussen geleitet wurde, wo die Personalien aufgenommen wurden und wieder Fotos gemacht wurden. Neben dem Platzverweis werden sie wegen des Verdachts der Nötigung angezeigt. Erst gegen 7:50 konnten die Baufahrzeuge unter Polizeigeleit in die große Baustelle auf dem Parkplatz einfahren. Die Personalienfeststellung dauerte dann noch bis gegen 8:15.

Insgesamt eine super Aktion! Mit 10 Leuten die Baufahrzeuge so lange und effizient aufzuhalten, war wirklich gut! Ich habe mich ja heute gedrückt. Vielen Dank allen aktiven Blockierern!

Die Polizei verhielt sich heute auffallend korrekt, achtete auch offensichtlich darauf, dass alles rechtmäßig ablief, indem sich Polizisten beim Einsatzleiter rückversicherten und nichts überstürzt wurde. Außerdem werden mittlerweile schriftliche Rechtsbelehrungen ausgehändigt. Ob ein Platzverweis schriftlich gegeben werden muss, bleibt zwischen Polizei und Blockierern weiterhin umstritten. Vielleicht hat der gestrige Bericht über das sehr fragwürdige Vorgehen der Stuttgarter Polizei und Staatsanwaltschaft im ARD-Magazin Monitor doch etwas bewirkt – und natürlich, dass die Wolframstraße einen neuen Oberkommandierenden hat.

Der Zaun um das Kassenhäuschen ist noch immer mit schwarzer Plane umgeben, das Kassenhäuschen selbst ist bereits abgerissen. Es wird an allen Ecken und Enden auf diesem Gelände gebuddelt und gemacht, dass einem ganz anders werden kann. Den Wohn-Container, den sie gestern erst angeliefert hatte, wurde heute wieder auf einen Tieflader verladen und weggebracht.
Oben bleiben!

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