16.02.2012 Der Kampf um #S21 ist noch längst nicht vorbei, Herr Kretschmann! #cams21

Heute titelt die Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung mit dem Zitat von Herrn Kretschmann, der Kampf um Stuttgart21 sei nun vorbei. Ich bin mir da nicht so sicher. Vielleicht wird in der kommenden Zeit die Bürgerbewegung gegen Stuttgart21 nicht mehr so sichtbar sein, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die riesige Brache, die im Schlossgarten entstehen wird und die den gesamten Sommer und Herbst über ohne richtigen Baufortschritt sein wird, früher oder später erneut mehr Menschen in Stuttgart auf die straße treiben wird. Sicher bin ich mir darin, dass Herr Kretschmann mit seiner Aussage nicht Recht behalten wird. Und noch sicherer bin ich mir, dass er nur eine einzige Legislaturperiode überstehen wird. Und ob Herr Kuhn, der nie etwas von sich hören ließ und nun zwei Tage vor dem Tag X sagt, ach, ich bin auch gegen S21, überhaupt irgendeine Chance in Stuttgart haben wird, bezweifle ich sehr. Auch die kritischen Töne aus dem Rathaus, die man in den letzten zwei Tagen vernehmen konnte, sind verpufft und sollten auch verpuffen. Sie dienten einzig dazu, dass sich die Ratsherren und Ratsdamen auf die Schulter klopfen konnten in der Gewissheit, das Projekt kritisch begleitet zu haben – absolut folgenlos natürlich. Es ist schon ein Witz der Geschichte, dass ausgerechnet die Grünen durch ihr Verhalten in Bezug auf S21 die Parteienverdrossenheit so stark befeuern, wie es keine andere Partei geschafft hat.

Einen sehr guten Beitrag zu den aktuellen Vorgängen schrieb gestern Friedhelm Weidelich in seinem Blog Railomotive, den ich erneut nur jedem ans Herz legen kann. Hier gibt es auch einen interessanten Kommentar von Wolfgang Schlenker, der den ganzen S21-Murks noch fundamentaler begründet. Klar ist, dass S21, wie so oft bereits geschrieben, kein Verkehrsprojekt ist, sondern ein Immobilienprojekt, wo es um Hunderte Milliarden an Investitionen geht. Die 4,5 Milliarden Baukosten für den Bahnhof sind bei diesen Dimensionen wirklich nur Peanuts. Deshalb kann es einen auch nicht erstaunen, dass hier unbekannte Kräfte walten, gegen die eine Bürgerbewegung nur schwer ankommt.

Ich verspreche jedoch jetzt schon, dass ich weiter gegen das Projekt streiten und gegen diese unsichtbaren Kräfte kämpfen werde, nicht nur, weil der Bahnhof städtebaulicher, verkehrlicher und wirtschaftlicher Nonsens ist, sondern auch, weil eben so vieles in einem demokratischen Rechtsstaat nicht so laufen darf, wie es hier passiert, angefangen von den sich einbettenden Journalisten über die viel zu wenig thematisierte Abhängigkeit der vierten Macht im Staate über die wendehalsigen Machtbesessenheit der Politik bis hin zur Scheinheiligkeit angeblicher und rechtsfolgenfreier Bürgerbeteiligung! Natürlich haben die Mächtigen Angst vor einer lästigen, echten, rechtsverbindlichen, direkten Beteiligung der Bürger – meines Erachtens führt daran aber kein Weg vorbei! Und dafür lohnt es auch weiterhin zu streiten und zu kämpfen.
Oben bleiben!

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4 Antworten zu 16.02.2012 Der Kampf um #S21 ist noch längst nicht vorbei, Herr Kretschmann! #cams21

  1. Karin Glück schreibt:

    Und siehe da, es kam noch schlimmer.Habt Ihr alle Schröder,Riester usw schon vergessen?Rot-grün?Phaa,tu alle in einen Sack,schlag drauf,du triffst immer den richtigen.Alles ein Lügenpack und am schlimmsten die braven Kirchgänger,war schon immer so.Beackert endlich die Alten mit unumgänglichen Fakten und nicht so viele Emotionen.Immer dran bleiben und sich auch am „Schutzwall“ der Demokratie sehen lassen!!!!Am Schutz des Schloßgartens!!!Obben bleibenviel Kraft weiterhin

  2. Arno Nühm schreibt:

    Wie sehen Sie die Chancen, dass S21 nicht und dafür „K21“ kommt?

  3. meyer schreibt:

    jedes volk hat die regierung die es verdient

  4. landbewohner schreibt:

    pech nur, daß die wutbürger grün gewählt haben bzw dieser partei nahestehen.wer sich in der politischen landschaft so wenig auskennt und der grünen bande auch nur im geringsten vertraut, der hat einen kretschmann und s 21 verdient.die parkschützer, die es wirklich ernst meinen und meinten, die tun mir allerdings leid.wer solche bundesgenossen wie die wutbürger hat, der ist nun einmal verloren.

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