Die „neue Stuttgarter Linie“ – Frühstück im Kernerviertel

Auch wenn für viele das Thema Stuttgart21 „durch“ ist, gibt es weiterhin beständig Protest gegen dieses Projekt. Und dieser Protest lässt sich weder wegdiskutieren, noch ignorieren oder über subtile oder offene Kriminalisierungsversuche einschüchtern. Ganz im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass die offenkundigen und wiederholten Gesetzesverstöße der Polizei und die teilweise wirklich absurden Begründungen von Gerichtsurteilen eher Trotz und Jetzt-erst-recht-Reaktionen hervorrufen. Die widerständige Stuttgarter Bürgerschaft lässt sich immer weniger gefallen und nimmt ihre Rechte immer selbstbewusster wahr.

Erst heute morgen konnte man ein Musterbeispiel überforderter Polizisten erleben, deren Versuche, die „neue Stuttgarter Linie“, nämlich die sofortige Bestrafung der Teilnehmer von Protestaktionen über an den Haaren herbeigezogenen Ordnungswidrigkeiten, kläglich scheiterte. Um es gleich von vornherein klar zu stellen: dass die Polizei bei Blockadeaktionen eingreift, ist vollkommen in Ordnung. Was nicht in Ordnung ist, ist allein die Art und Weise, wie sie das inzwischen tun soll. Nicht nur wir, sondern auch die Streifen- und Bereitschaftspolizisten werden so zu Opfern dieses Unsinns!

Gegen 6:45 trafen sich ca. 20 Gegner des Immobilienprojekts Stuttgart21 ganz in der Nähe des Parkschützerbüros in der Urbanstraße im Kernerviertel. Dort und in den benachbarten Straßen werden seit einigen Wochen intensiv Ständer für die blauen Rohre des „Grundwassermanagements“ aufgestellt. Gegen 7 Uhr kam ein grüner Kran auf den Urbansplatz gefahren, wohin sich die Demonstranten dann auch über die Staffel begaben. Der Kran wollte ganz offensichtlich weitere Ständer aufstellen. Als der Kranwagenfahrer wegen auf dem Gehweg stehender Passanten nicht bis an die Ständer fahren konnte, besprach er sich kurz mit Kollegen. Dann setzte sich der Kran rückwärts in Bewegung, fuhr die Schützenstraße hinauf und dann weiter die Kernerstraße bergauf. Die Demonstranten nahmen die Staffeln und erwarteten den Kranwagen in der Werastraße, wo sich der Kranwargenfahrer vor dieselbe Situation gestellt sah wie wenige Minuten zuvor eine Straße tiefer. Dann kam ein Kleinbus der Firma „German K9 Protect“ herangefahren und blieb mit gelbem Blinklicht auf der Straße stehen. Der Beifahrer, ein glatzköpfiger, leicht martialisch aussehender und sich auch so benehmender Typ a la „Duke Nukem“ stieg aus dem Bus aus, kam zielstrebig über die Straße, riss das Transparent, das zwei Demonstranten neben dem Kran auf dem Gehweg aufspannten, nach oben und sprach kurz mit dem Kranwagenfahrer. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Duke, hätte er eine Pistole, uns alle am liebsten gleich abgeknallt hätte. Nach dem kurzen Gespräch mit dem Kranwagenfahrer drehte Duke sich um und lief durch das Transparent hindurch, nicht ohne sich von den umstehenden Demonstranten ermahnen zu lassen, dass dieses rüpelhafte Verhalten so nicht akzeptabel sei. Der Bus des Sicherheitsdienstes fuhr ein kleines Stück die Kernerstraße hinauf und parkte dort. Die Sicherheitsleute, auch unser Duke Nukem, stiegen aus und stellten Halteverbotsschilder auf. (Es lohnt ein Besuch auf der Webseite dieser Sicherheitsfirma German K9 Protect, die mir im Zusammenhang mit Stuttgart21 noch nicht begegnet ist. Martialischer geht es kaum.)

Einige Minuten später kam dann die Polizei angefahren. 8 Beamte nahmen die Situation in Augenschein, die sich Ihnen folgendermaßen darbot: circa 5 Demonstranten standen auf dem Gehweg vor einem grünen Kran, zwei weitere standen auf einem Rasenstück zwischen Gehweg und Straße und einige befanden sich hinter dem Kran auf dem Fußweg und unterhielten sich. Natürlich wurde die Situation sofort gefilmt, es passierte jedoch lange nichts. Irgendwann erklärte dann ein Polizist vor dem Kran, dass er nun die Personalien aufnehmen und Platzverweise aussprechen würde. Grund hierfür sei die offensichtliche Blockade. Er sprach jedoch nur mit den Personen vor dem Kran, hinter dem Kran, wo ich stand, verstand ich von seinen Worten kaum etwas. Die Szenerie wurde ununterbrochen von einer Polizistin gefilmt, ein Profifilmer aus unseren Reihen filmte ebenso und ganz besonders auch die Tätigkeiten der Polizei. Dieser Filmer blockierte nichts, sondern dokumentierte nur von verschiedenen Stellen – doch auch er musste seine Personalien abgeben und erhielt einen Platzverweis. Schließlich war ich hinter dem Kran an der Reihe. Auch von mir wollte ein Polizist die Personalien und meinte, dass er mir danach einen Platzverweis ausstellen würde. Ich fragte ihn, auf welcher rechtlichen Grundlage das geschehe und er erklärte mir, dass ich das Fahrzeug behindere. Ich fragte ihn daraufhin, dass mein Eindruck eher ist, dass dieses Fahrzeug den Fußweg blockiere und ich ja gar keine Möglichkeit hätte, an dem Kran auf dem Fußweg vorbei zu kommen und auch nirgends darauf hingewiesen würde, dass der Fußweg gesperrt sei. Aber wie so oft ist es nicht sinnvoll, mit Polizisten zu diskutieren. Gerade als er meine Personalien aufschrieb, kam dann aber ein anderer Kollege und flüsterte dem Polizisten ins Ohr, dass nun doch keine Platzverweise ausgesprochen würden. Ich bekam meinen Ausweis zurück – und es geschah nichts weiter. Kein Platzverweis, keine weitere Erklärung. Dann hörte ich, wie ein Polizist den Demonstranten mitteilte, dass die Versammlung rund um den Kran hiermit aufgelöst sei und uns als neuem Versammlungsort der Gehweg auf der gegenüberliegenden Seite zugewiesen würde – wo sowieso schon die meisten standen. Dieses absurde Vorgehen hat dann aber eigentlich zur Folge, dass die bereits ausgesprochenen Platzverweise nichtig sein müssten, denn in einer Versammlung darf die Polizei keine polizeilichen Maßnahmen durchführen, solange die Versammlung nicht aufgelöst ist. Da die Polizei unsere Demonstration doch als Versammlung wertete, muss das zwangsläufig dazu führen, dass die Platzverweise unrechtmäßig ausgesprochen wurden und die Polizei auch unsere Personalien nicht hätte feststellen dürfen.

Ich stellte mich daraufhin zwei Meter von der Baustellenabsperrung entfernt auf den Gehweg und schaute den beginnenden Bauarbeiten zu. Natürlich kam ein Polizist und forderte mich auf, auf die andere Straßenseite zu gehen zum neuen Versammlungsort. Ich teilte ihm mit, dass ich nicht mehr Teil der Versammlung sei, dass ich diese soeben verlassen hätte und nun als interessierter Stuttgarter Bürger auf dem Gehweg stünde und den Bauarbeiten zuschaute. Unschlüssig verließ mich der Beamte, woraufhin zwei andere Beamte an mich heran traten und mich erneut aufforderten. Als ich mich weigerte, da ich mich ja auf öffentlichem Grund, auf einem nicht abgesperrten Gehweg befände, wurden auch diese Beamten unsicher. Schließlich meinte einer der beiden, dass ich dort stehen bleiben dürfe, aber nur unter der Voraussetzung, dass ich die Bauarbeiten in keinster Weise störe. Wenn ich diese doch noch in irgendeiner Weise stören würde, würde er mich sofort in Gewahrsam nehmen. Ich stimmte ihm zu und sagte, dass wir so verbleiben könnten. Bis dahin hatten die meisten Demonstranten den Ort bereits verlassen und sich zur Arbeit begeben. Dasselbe tat ich dann auch.

Die Bauarbeiten in der Werastraße begannen nicht um 7 Uhr, sondern erst um 8:30 Uhr – und wir haben einmal mehr öffentlichkeitswirksam darauf aufmerksam gemacht, dass wir mit der Verrohrung des Kernerviertels mit all den mit der Grundwasserabsenkung einhergehenden und bisher nicht ausgeräumten Risiken nicht einverstanden sind. Und selten erhielten wir so viele erhobene, zustimmende Daumen aus vorbeifahrenden Fahrzeugen wie hier und heute.

Die „neue Stuttgarter Linie“, die wir ja schon seit Monaten kennen und auf die sich die Polizei, das Amt für öffentliche Ordnung und die Staatsanwaltschaft Stuttgart verständigt haben, steht auf sehr tönernen Füßen. Sie ist der Versuch, den lästigen Artikel 8 des Grundgesetzes zu umgehen und demonstrierende Personen nicht mehr als Versammlung anzusehen, so dass diese auch nicht mehr unter die Schutzwürdigkeit der Versammlung fallen. Polizeimaßnahmen sind dann ohne Vorankündigung und vergleichsweise willkürlich möglich. Dass sich die Polizei hier auf rechtlich sehr dünnem Eis bewegt, wird auch darin deutlich, dass mir auf einen Beschwerdebrief über einen Vorfall am Nordflügel, wo die Polizei wie üblich unangekündigt Bußgelder verhängte und uns absprach eine Versammlung zu sein, im Nachhinein von Bürgermeister Dr. Schairer im Auftrag von OB Kuhn mitgeteilt wurde, dass wir an diesem Tag nach erneuter Sichtung der Situation doch eine Versammlung gewesen wären. Doch was hilft das? Was ist der in Artikel 8 des Grundgesetzes festgeschriebene Schutz von Versammlungen wert, wenn er durch die „neue Stuttgarter Linie“ ausgehebelt wird und nur auf Beschwerde und im Nachhinein Beachtung findet? Ich bin mir sicher, dass diese „neue Stuttgarter Linie“ vor Gericht, spätestens vor dem Landgericht, kassiert und für Unrecht erklärt wird. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und unser Recht auf Versammlung weiter selbstbewusst wahrnehmen und weiterhin ohne Furcht vor Kriminalisierung gegen das Immobilienprojekt  Stuttgart21 demonstrieren und protestieren.

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32 Antworten zu Die „neue Stuttgarter Linie“ – Frühstück im Kernerviertel

  1. Nils S. schreibt:

    Bonatzflügel weg, Bäume Weg, Röhre weg. Ihr habt nichts erreicht außer, das bisher 50 Mio. € für die Aufsicht eures Quarkschützer-Kindergartens ausgegeben wurden. Damit hätte man ne Menge Schule sanieren können btw. Wir halten euch aus, Ihr uns nicht?

    • frankly schreibt:

      Aushalten? Hm. In der Tat Nils, soviel Ignoranz ist schwer auszuhalten. Wir haben nicht nichts erreicht, sondern eine breite Vorbildung der Gesellschaft und der Medien, auf die wir aufbauen können, sobald das grottenschlechte und überteuerte 80er-Jahre-Projekt an seinen Selbstdestruktionskräften scheitert. Wir werden die erstbeste Vorlage nutzen, um das Unding zu Fall zu bringen, versprochen. Sagen wir spätestens Ende 2014, es sei denn, die Bahn AG ist noch lahmer als selbst wir das annehmen, dann könnte es auch Anfang 2015 werden. Spätesten dann reden wir erneut über Erfolg oder Misserfolg, falls Du dann noch magst.. 🙂

    • Chris schreibt:

      20 Jahre Planung und naherzu 200 Millionen Planungskosten aus Steuergelder.
      Und was habt IHR bisher? Oder besser gesagt WIR ALLE?
      Einen unfertig geplanten Murks der so nie genehmigt wird.
      Tolle Leistung!
      Daher, bevor mal einer die Futterluke aufreisst, ein bissel den Denkaparat einschalten oder einfach mal richtig informieren!
      Der Protest geht weiter, weil er Sinn macht – weil er das schon immer getan hat.
      Wir werden diesen Planungsmurks21 schon stoppen!

    • Thomas schreibt:

      „Ihr“ haltet aus ? Halteverbotsschilder und Gehwegsperrungen müssen genehmigt sein, mit Plan und so. Die haben auch eine Vorlauffrist die einzuhalten ist. Deshalb stehen diese Schilder immer vorher da und die Kennzeichen der Fahrzeuge werden notiert. Von dieser Frist ist abgeleitet, daß der Kfz-Halter alle 1 oder 2 Wochen um die Parkplatzbeschilderung seines dauergeparkten Kfz kümmern muß. Hatte das Problem selber. Nach dem gestrigen Video aus dem Kernerviertel ist es unwahrscheinlich, daß die Beschilderung rechtmäßig genehmigt/aufgestellt wurde. Das würde auch den bisherigen Erfahrungen mit dem Projektumgang mit allen Regeln widersprechen. Das Projekt ist das ständige Aussetzen der Regeln die für den „Rest“ gelten.

    • Beobachter schreibt:

      Gähn; fällt Euch denn gar nichts Neues mehr ein, so dass Ihr immer wieder die alte Leier spielen müsst und – nur jeweils mit neuer Jahreszahl versehen – die alten Worthülsen von Euch gebt?

  2. Pingback: Frühstück im Kernerviertel | Neckartor Bürgerinitiative

  3. beate würtele schreibt:

    Herzlichen Dank , lieber Zuckelmann für den ausführlichen Bericht und Eure Beharrlichkeit .
    Wichtig und richtig wäre , daß dies auch die Medien berichten würden.

  4. Pingback: Die “neue Stuttgarter Linie” – Frühstück im Kernerviertel | Bei Abriss Aufstand

  5. Charly schreibt:

    Ihr seid gegen die hohen kosten von S21, treibt sie aber durch Euer Verhalten und Störaktionen bewusst hoch und blockiert montags den Straßenverkehr. Der eigentliche terror kommt von Euch den S21-Gegnern
    K

    • Chris schreibt:

      was die Wenigsten bei der Sache begreifen: Es geht nicht um die paar Milliarden, die hier sinnlos vergraben werden. Wenn dieser Schwachsinn Sinn machen würde, könnte er von mir aus auch 20 Milliarden kosten – was er vermutlich auch kosten wird.

      Viel schwerwiegender sind die Fakten, die diese Fehlplanung ausmachen:
      ° Lügen und Betrügen bei den Genehmigungsverfahren – wenn die Verantwortlichen von Anfang an mitgeteilt hätten, was sie vorhaben, dann hätte diesen Murks nie einer genehmigt oder „durchgewunken“
      ° Rückbau der Schieneninfrastruktur – Wir brauchen MEHR Verkehr, nicht weniger!
      ° Diese Tiefschrägtodesfalle21 ist nicht erweiterbar – wenn das Teil irgendwann mal in Betrieb gehen sollte (keiner glaubt richtig dran), dann ist dieser U-Haltestelle nicht mehr erweiterbar. Dann müssen wir in Stuttgart mit max 32 Zügen in der Spitzenstunde leben.
      Zur Erinnerung, der Kopfbahnhof könnte jetzt schon locker 50 Züge – ohne Umbau!
      ° Trieb von 66km Tunnel, allein unter Stuttgart, in schwierigem Gestein das bis heute noch nicht vollständig erkundet ist
      ° gefährliche und einzigartige Bahnhofneigung – sowas ist nur mir Sondergenehmigung seites Ramsauer möglich. Wenn hier ein Zug zu schnell vom Flughafen reinkommt, wird es eng mit einer doppelbelegung im Trog.
      ° fehlender oder unzureichender Brandschutz – bei einer Fluchtzeit von bis zu 30 min aus dem Bahnhofssarg heraus, inakzeptabel
      ° zerstörung des Parks – bis zu 300 Jahre alte Bäume, mussten für etwas vernichtet werden, das ökologisch ein Desaster ist!
      ° 4faches an Energieverbrauch in Tunnels – die Bahn behauptet ja immer, dass SCHWACHSINN21 ökologisch besser als der bestehende Kopfbahnhof wäre. Aber dass dieses Loch unter dem Park, 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr beleuchtet und belüftet werden muss, kann man komischerweise nirgens lesen…
      Des Weiteren braucht ein Zug das vierfache der Energie im Tunnel, als auf freier Strecke. Und bei Schwachsinn21 sind allein UNTER STUTTGART 66km Tunnel.

      und vieles mehr…!

      Details zu diesen und vielen anderen Fakten, die GEGEN den MURKS21 sprechen, kann man im Netz nachlesen…

      Und zu Deinem letzten Satz: Wenn ich diesen Schwachsinn verhindern kann, gehe ich gern auf die Straße, um beratungsresistente Menschen zu „terrorisieren“.
      Wenn Wissen Terror ist, dann wird es Zeit für eine Revolution!

      • nina a. schreibt:

        vielen, vielen dank für deinen wunderbaren beitrag !
        besser kann man das ganze wirklich auf den punkt bringen

      • Arnold schreibt:

        Sehr schön gesagt! Es zeigt sich immer mehr, dass Kritiker des Projektes klare Argumente bringen, wärend Befürworter nichts weiter als ideologische Sprüche zu bieten haben. Dies ist erneut ein Musterbeispiel dafür.

      • Beobachter schreibt:

        Ist es denn auch „revolutionär“, anderen SEINE Meinung aufzwängen zu wollen.

        Dies kennt man doch eigentlich nur aus Diktaturen.

    • Juliane schreibt:

      Liebe/r Charly,
      das stimmt so nicht.
      Erstens halten wir unsere Montagsdemonstrationen schon seit vielen Monaten nicht mehr vor dem Hauptbahnhof, sondern auf dem Marktplatz ab, auch um eben den (auch ohne uns vorhandenen) Feierabendstau nicht zu beeinflussen.
      Zweitens denke ich, dass es etwas egoistisch ist, einen durch eine Demo verursachten Stau als untragbar für die öffentliche Ordnung hinzustellen. Eine Demokratie funktioniert nur, wenn deren Grundrechte in Kraft sind und auch genutzt werden. Und Demonstartionen sind momentan nun mal unsere einzigen Möglichkeiten, etwas zu veränderen in einer Demokratie, in der Bürgerbeteiligung wie bei der Schlichtung nur simuliert wird.
      Drittens stimmt es, dass unsere Aktionen Kosten verursachen, z.B. durch Polizeieinsätze. Das denke ich, kann man jedoch in Kauf nehmen. Sonst endet die deutsche Demokratie damit, dass wir Wahlen verbieten, weil die Papierkosten für die Stimmzettel so hoch sind.

      Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.
      Ich freue mich jedes Mal, wenn ich merke, dass es Menschen gibt, die noch nicht schlafen, sondern aktiv unsere Bürgerrechte verteidigen und ich denke dass solltest du auch.

      Mit freundlichem Gruß,
      Juliane Richter
      ;

  6. Leselotte schreibt:

    „Der eigentliche terror kommt von Euch den S21-Gegnern“
    ???

  7. horstosius schreibt:

    ……was soll denn dieser blöde Ausspruch von L(i)eselotte….
    Den Terror haben doch Energiekommissar Oettinger mit Ex OB Schuster inszeniert. Gecharterte Laiendarsteller aus Politik und Wirtschaft haben in den beiden ersten Akten mitgespielt. Ein Stück ohne Plausibilität. Große Sprüche, nix dahinter -außer inflationiäre Geschäftsinteressen.
    Nach der Pause wird jetzt der dritte Akt -oder ist es bereits der vierte- geprobt mit den Gegenspielern aus Wissenschaft und Menschenverstand. Doch auch hier müssen die Schauspieler aus den Szenen vor der Pause natürlich noch zugange sein, wäre sonst zu langweilig
    das Terror-Stück S21.
    Spannung bleibt uns für die nächsten Szenen. Der Vorhang fällt erst nach dem zehnten Akt oder vielleicht im 15.ten. Mit Bestrafung der Anführer des „7 Schwabenstreichs“ und Aufhebung des Versammlungsverbots geht das normale Leben wieder seinen Gang.

  8. Winnenderin schreibt:

    Vielen Dank, Zwuckelmann, für diesen anschaulichen Bericht. Er ergänzt hervorragend mein Gedächtnisprotokoll von diesem Morgen, welches ich obligatorisch nach jeder „K21-Aktion mit Polizeikontakt“ anfertige, um im Falle des Falles „gewappnet“ zu sein, sollte es tatsächlich zu einer Gerichtsverhandliung kommen. Nach so vielen Monaten und so vielen Aktionen könnte ich mich an Details vermutlich nicht mehr erinnern, wenn ich nicht alles protokollieren würde…

    Und du meinst, mein Platzverweis gestern war nur ein „verspäteter Aprilscherz“? Auch nett… 😉

    Also noch mal: DANKE.

  9. Annelies Haack schreibt:

    Also gestern war ich auch dabei bei der Blockade am Bauzaun,wir sind dann hochgelaufen zur Kernerstr./Werastr. bis 8:15 sind noch keine blauen Rohre im Gras gelegen. Haben die heute Nacht wieder still und heimlich geschafft ? Heute am Mittwoch bin ich dort gewesen und siehe da lagen einige Rohre im Gras. Ich habe sie mir mal genau angeschaut und bin geschockt über den “ Rost “ innen und auswendig. Wer es nicht glaubt sollte sich diese rostigen blauen Rohre ansehen. Wir haben auch gestern diskutiert wieso das grüne Fahrzeug weder vorne noch hinten kein Nummernschild hatte.Ist es nicht Pflicht ,daß ein Fahrzeug welches am öffentlichen Verkehr teilnimmt sowas haben muß ? Aber Ramsauer erteilt ja Sondergenehmigungen am laufenden Band.

    • Winnenderin schreibt:

      He, Annelies! Ich habe mich gestern noch kundig gemacht: dieses grüne Ungetüm gilt als „selbstfahrende Arbeitsmaschine“ und muss somit nicht zugelassen werden wie ein „normales Fahrzeug“. So weit also korrekt. Was nicht korrekt war, war die Aussage der jungen Polizistin auf meine diesbezügliche Frage: „Das können Sie in der StVO nachlesen.“ In der StVO habe ich darüber NICHTS gefunden, allerdings in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO)
      Wieder was gelernt! Womit bestätigt wurde: die Widerstandsbewegung ist eine riesengroße Bidungsveranstaltung! 😉
      OBEN bleiben, EBEN bleiben – EBEN OBEN BLEIBEN!

  10. Genervter Stuttgarter Bürger schreibt:

    Das ist alles so krank hier!!
    Hier steigern sich einige in ein Projekt rein, über dessen Zukunft sowieso schon entschieden ist. Und dieses Thema, dass alle auf unseren armen Vollzeitaktivisten rumhacken, ist auch echt ausgelutscht.
    Ja, wir wissen langsam, dass alle Richter von der Bahn und den ganzen anderen bösen Lobbyisten bestochen wurden,
    ja wir wissen auch, dass die Polizei natürlich auch bestochen ist,
    und ja wir wissen auch, dass ihr immer unschuldig seid!

    Wir haben von euch schon so viele irrsinnige Hypothesen gehört, zum Beispiel, dass bald der Bonatz Bau einstürzen wird, weil das Fundament, durch das Technikgebäude untergraben wird, jetzt ist der Bonatz Bau untermauert, was ist passiert?? NICHTS!

    Dieses gegen Alles sein, sollten einige nochmal überdenken, denn so kommt man im endeffekt auch nicht weiter, ich meine, dieses Projekt ist eine riesige Chance für Stuttgart, denn das Rosensteinviertel ist ein völlig neuer Stadtteil in dem viele Menschen leben können.

    Denn das Blockieren der Arbeiten bringt, gar nichts, außer Kosten für die Polizei, welche dann der Steuerzahler zu tragen hat.

    • Nixle schreibt:

      Und du armes kleines genervtes Etwas, sitzt mitten drinnen im Chaos und fühlst dich so unglücklich und unverstanden. Herz-zerreissend, dein Gejaule !!!!!!!

    • ElisabethHD schreibt:

      Hallo, „Genervter Stuttgarter“!
      Es ist ja völlig legitim, wenn einige Stuttgarter „eine riesige Chance für Stuttgart, sehen, denn das Rosensteinviertel ist ein völlig neuer Stadtteil in dem viele Menschen leben können.“
      Aber warum muss dieser neue Stadtteil ausgerechnet da hinkommen, wo schon etwas Wertvolles ist, nämlich ein Grostadtbahnhof?
      Warum muss für dieses neuen Stadtteil die Bahninfrastruktur verschlechtert werden?
      Warum müssen für diesen neuen Stadtteil 60 km Tunnel gebohrt werden?
      Warum müssen für diesen neuen Stuttgarter Stadtteil alte Stuttgarter Schätze wie Park und Mineralwasser aufs Spiel gesetzt werden?
      Warum soll ganz Baden-Württemberg (und auch jeder Bahnfahrer) für die Stuttgarter „Stadtentwicklung“ zahlen?
      Warum wird uns diese „Stadtentwicklung“ als Verkehrsprojekt verkauft?
      Warum wird diese „Stadtentwicklung“ mit brutaler Polizeigewalt und juristischer Repression durchzusetzen versucht?
      Warum wurde wegen eines neuen Stuttgarter Stadtteils eine landesweite Volksabstimmung inszeniert?
      Warum sollen für einen neuen Stuttgarter Stadtteil Milliarden öffentlicher Gelder fließen – und zwar die Steuergelder von Leuten, die NULL Nutzen von eurer „Stadtentwicklung“ haben?
      Sorry, aber wenn Sie eine ruhige und ungestörte Stadtentwicklung wollen, dann müssen Sie sich dafür einen anderen Platz und eine andere Idee suchen, und nicht diesen Schwachsinn, einen der wichtigsten Bahnknoten in Baden-Württemberg unter die Erde zu bringen.

      • Arnold schreibt:

        Dazu möchte ich noch ergänzen:
        Und was nützt eine Verdichtung der Innenstadt, wenn gleichzeitig der Bahnknoten so weit reduziert wird, dass der Bahnverkehr dann nicht einmal den Bahnverkehr einer unverdichteten Innenstadt aufnehmen kann?
        Stuttgart ist heute schon die stauträchtigste Stadt in Deutschland. Ich bezweifle, dass diese Innenstadt, die auf Kosten eines ausreichend leistungsfähigen Bahnhofes entsteht wirklich lebenswert sein wird.

      • Beobachter schreibt:

        Arnold: Wo haben Sie denn die Ente her, dass der Bahnknoten durch S 21 verringert würde? S 21 führt doch zu einer erheblichen Kapazitätserweiterung, wie auch durch den Stresstest bewiesen wurde.

  11. couch-besitzer schreibt:

    Lieber krankhaft genervter Mitbürger von Stuttgart, du suchst was Neues zum Lutschen ? An deiner Stelle würde ich’s mal mit deinen beiden Daumen probieren. Und wenn du mit diesen Dingern fertig bist, mach dich an die dicken Ottos an deinen Füssen. Wenn du dann immer noch nicht befriedigt bist, gehe in dich, benutze dein Hirn, dass vielleicht vom schwäbischen Himmel fiel.
    Denke nicht zu wirr , und mache den Mund zu beim Denken. Dann kann auch „NICHTS“ Schlimmes passieren. Oben Bleiben !

  12. u1man schreibt:

    danke für den ausführlichen und ermutigenden Bericht

  13. Michael (Mic) Bürger im Wahlkrampf PS 31608 schreibt:

    Die Polizei sollte erkennen können, was sie darf und was nicht(im Rahmen von Gesetz und Recht)
    da bestehen aber inzwischen große Zeifel in der Praxis im Umgang mit S21.
    Das Image der „Gesetzeshüter“ wird dadurch untergraben. Aber sie graben selbst mit. Warum ?
    Aus Chorgeist ? Aus Gewohnheit ? Eines Tages werden wir mehr wissen, daran sollten alle Beteiligten denken.

    • Beobachter schreibt:

      Die Frage ist doch, bei wem diese „großen Zweifel“ bestehen.

      Bei informierten, gebildeten Bürgern bestehen derartige Zweifel offenbar nicht.

      • Michael (Mic) Bürger im Wahlkrampf PS 31608 schreibt:

        So war die Aussage gemeint. Die Zweifler sind am verzweifeln, weil die beruflich verpflichteten Amtsträger die Beachtung von Recht und Gesetz im Zweifel nicht nach Recht und Gesetz für den Bürger auslegen. Falls sie überhaupt zweifeln wollen.

      • Beobachter schreibt:

        DIe Polizisten sind ganz offensichtlich wesentlich qualifizierter, als die Blockierer, welche ganz offensichtlich nicht einmal die einfachsten rechtlichen Regelungen wie z.B. die StVO kennen.

      • Leselotte schreibt:

        Hallo lieber Beobachter.
        Ich bin mir nicht sicher, ob Du es ironisch meinst. Missverstehen kann man sich schnell.
        Zu Deinem Post vom 12.04.
        „S 21 führt doch zu einer erheblichen Kapazitätserweiterung, wie auch durch den Stresstest bewiesen wurde.“ möchte ich gern kurz auf das Singemer Wochenblatt von gestern verweisen:
        http://www.wochenblatt.net/die-woche/der-bunte-hund.html
        >Ein TIefenbahnhof wird zum großen Nadelöhr<

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